Thailand profitiert von Indiens Reis-Export-Stopp

Thailändischer Reis in einem Supermarktregal. Foto: epa/Narong Sangnak
Thailändischer Reis in einem Supermarktregal. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Das Handelsministerium hat bestätigt, dass Thailand vom indischen Reis-Exportverbot profitiert und keinen Grund hat, seine eigenen Lieferungen zu stoppen, da das Königreich über eine ausreichende Produktion für den Export und den Inlandsverbrauch verfügt.

Indien ordnete Ende Juli einen Exportstopp für seine größte Reiskategorie an, was zu einer Halbierung der Lieferungen des weltweit größten Exporteurs dieses Getreides führte und Befürchtungen über eine weitere Inflation auf den globalen Lebensmittelmärkten auslöste.

Handelsminister Jurin Laksanawisit erklärte auf einer Pressekonferenz, dass das indische Verbot eine Chance für die thailändischen Reiserzeuger darstellt, insbesondere in Afrika, das große Mengen Reis aus Indien importiert.

„Durch das indische Exportverbot steigen die Weltmarktpreise, da die Mengen sinken“, erklärte er und fügte hinzu, dass „die Landwirte Rohreis zu höheren Preisen verkaufen können“.

Er wies jedoch darauf hin, dass die Weltmarktpreise volatil seien und die Regierung die Situation genau beobachten werde.

Charoen Laothamatas, Präsident des thailändischen Verbandes der Reisexporteure, erklärte auf dem Briefing, dass Thailand, der zweitgrößte Reisexporteur der Welt, in diesem Jahr voraussichtlich mehr als 8 Millionen Tonnen Reis exportieren werde.

Er gab bekannt, dass Thailand in den ersten sieben Monaten 4,8 Millionen Tonnen verschifft hat, mit monatlichen Exporten von 700.000 bis 800.000 Tonnen. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Reisausfuhren auf 7,71 Millionen Tonnen.

Charoen sagte auch: „Der Weltmarkt ist wegen der Spekulationen auf allen Märkten sehr unruhig, was sich auf Länder auswirkt, die keine Lagerbestände haben.“ Er betonte, dass die Preise für thailändische Reisausfuhren nach dem indischen Verbot um 20 Prozent steigen könnten.

Chookiat Ophaswongse, Ehrenpräsident des thailändischen Verbandes der Reisexporteure, fügte hinzu, dass die Exporteure sich mit Preisangaben zurückhalten würden, solange sie auf mehr Klarheit warteten, und würden ihre Lieferungen wahrscheinlich eine Zeit lang einstellen.

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Alois Amrein 13.08.23 00:30
Falsche Rangliste
Thailand ist nicht der zweitgrösste Reisexporteur nach Indien, das ist nämlich Vietnam. Thailand kommt an dritter Stelle kurz dahinter. Siehe Wikipedia.
Hans Keller 11.08.23 12:18
Die Reisbauern
werden kaum davon profitieren, sondern die Grosshändler. Und die grosse Rechnung trägt die ganze Bevölkerung Thailands durch immer teureren Reis.
Hammm 11.08.23 11:40
Preise
Ob die bauern 5 oder 10 cent/kg erhalten macht keinen unterschied. Wer für 100tsd bht 1 rai kauft und bei guten jahren 500kg erntet......2500/ 5000 baht im jahr pro rai. Dünger 1000. Traktormiete 500. Erntemaschine 500. Saatgut 500. Macht am ende beim verkauf: 0 baht bzw 2500 baht. Um den bankkredit abzuzahlen muss im 10bht fall 40 jahre...mit zins eher 100 jahre abgezajlt werden. Und 100 jahre unsonst gearbeitet. Aber mit zahlen argumentieren bringt nix. Der stolz auf das " eigene" land oder den " eigenen" pick up ist zu gross
Andreas Hamm 10.08.23 14:40
Ich befürchte da wird bei den Reisbauern nicht viel bis nichts ankommen. Da machen die Exporteure und andere wieder die Gewinne
Gunter Schneider 10.08.23 13:20
Preis für Reis
Hoffentlich profitieren nicht nur die Exporteure, sondern auch die armen Reisbauern von dieser Situation.
Ingo Kerp 10.08.23 13:10
Das hoert sich doch recht gut an für TH und damit für die Reisexporteure, dank des indisch. Stopps. Bei einer Preissteigerung von 20% und gefüllten Exportlägern, sieht die Zukunft doch rosig aus.