Hochschulabsolventen finden keinen Job

Foto: Nonwarit/Adobe Stock
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BANGKOK: Laut dem Nationalen Statistikamt verblieben im ersten Quartal dieses Jahres rund 410.000 Menschen in Thailand ohne Arbeit, wobei Hochschulabsolventen die größte Gruppe unter den Arbeitslosen bilden.

Piyanuch Wuttisorn, die Direktorin des Statistikamts, berichtete am Donnerstag (16. Mai 2024), dass ungefähr 79.000 Personen seit mehr als einem Jahr arbeitslos seien. Die Daten zeigen eine deutliche Konzentration der Arbeitslosigkeit bei Personen mit höherer Bildung, insbesondere jenen mit einem Hochschulabschluss, gefolgt von Absolventen der Mittel- und Oberschule.

Die Hauptgründe für die Arbeitslosigkeit sind vielfältig. 59,25 Prozent der Befragten gaben an, ihre Stelle selbst gekündigt zu haben. Geschäftsschließungen waren für 16,16 Prozent der Arbeitslosen verantwortlich, das Auslaufen von Arbeitsverträgen für 13,15 Prozent und Entlassungen für 5,47 Prozent.

Piyanuch fügte hinzu, dass die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vorquartal leicht von 40,2 Millionen auf 39,6 Millionen gesunken sei, was auf einen Rückgang der Beschäftigten in der Landwirtschaft aufgrund der schweren Dürre zurückzuführen sei.

Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft sei jedoch im Vergleich zum Vorquartal um 2,2 Prozent gestiegen, insbesondere im Gastgewerbe, was das Wachstum des thailändischen Tourismussektors widerspiegele, fügte sie hinzu.

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Hansruedi Bütler 18.05.24 13:57
Ich denke, dass man es 10,000 mal
wiederholen kann, obwohl es von vielen Schreibern immer wieder angesagt wurde, aber anscheinend NIE wahrgenommen wird!!!
Was will man mit AUSWENDIGLERNEN erreichen?
Welchen Bachelor Abschuss erwirkt man so?
Japan und TH haben ein ähnliches Problem nur, dass in Japan die Bildung exzellent ist, aber die Wirtschaft liegt größtenteils am Boden.
Da hilft momentan auch ein Studium nichts!
In TH gestaltet sich die Bildung schlimmer als in DACH vor 200 Jahren und die Wirtschaft träumt vom "Geldeintreiben" bei den Touristen.
Solange das System eher wie "Lotterie" funktioniert und nicht durch bildungsbedingte Wirtschaftsleistung erarbeitet wird, bleibt alles beim alten.
Und dies genau zum Zeitpunkt eines enormem wirtschaftlichen Umbruchs, der ab Mitte/Ende 24 eingeleitet wird.
Wie schon mehrmals erwähnt, wird sich dies auch in TH enorm negativ bemerkbar machen.
Hungersnöte wie in Europa wird es hier aber kaum geben.
Thailand Fan 18.05.24 11:20
@Chris Jomtien
sic.
michael von wob 18.05.24 03:10
@ Chris Jomtien
In Thailand ist alles anders. Egal ob Lehrer, Polizist u.a.m., ohne Vitamin B und den Richtigen zu schmieren läuft hier GARNIX ! Aus familiennaher Erfahrung habe ich´s selber erlebt wie die Nichte meiner Frau nach dem Studium nicht mal in unserer Dorfschule angestellt wurde. Mit viel BHT-Überzeugung hat es geklappt und ihr Anfangsgehalt war 18000.
Chris Jomtien 18.05.24 02:30
Vor der Berufswahl recherchieren
@Thailandfan
Es wird überall auf der Welt so sein, das Berufswünsche von Jugendlichen sich nicht vorrangig nach den Bedarf auf dem Arbeitsmarkt richten.
Daher ist gute Beratung vor der Wahl des Studienfachs oder einer Ausbildung unbedingt wichtig.
Nehmen wir etwa das Beispiel des hochintelligenten Sohns einer der Freundinnen des Herrn Naumanns.
Agraringenieur ist definitiv ein sehr wichtiger Beruf und dessen Studium erfordert mit Sicherheit eine gewaltige Lernbereitschaft.
Doch nur 5 Minuten Recherche im Internet hätte gereicht um herauszufinden das es kaum Stellenangebote dafür gibt.
Die überwiegende Mehrheit der thailändischen Farmer hat nur kleine Ackerflächen. Da muss jedes Familienmitglied, inklusive Oma und Kindern mithelfen, da die Farm kaum genügend Geld einbringt um überhaupt existieren zu können. Lediglich zur Aussaat und Ernte werden Tagelöhner oder Unternehmen mit speziellen Maschinen angeheuert.

Allgemein gilt in der Landwirtschaft, egal ob Groß- oder Kleinbetrieb, Chef der Betriebe sind immer die Eigentümer. Sofern neben denen noch weitere Führungskräfte gebraucht werden, rekrutiert man diese vorzugsweise innerhalb der Familie.
Es ist also eine gute Sache wenn man als angehender Erbe eines Bauernhofs Agrarwirtschaft studiert hat. Dieses Studium macht jedoch keinen Sinn, wenn keine Farm vorhanden ist. - Nur 5 Minuten Recherche hätten hier mehr Nutzen gebracht als das komplette Studium des angeblichen Wunderknabens.
Thailand Fan 17.05.24 20:10
@Ronaldo
Auch wenn man es richtigerweise Tragödie nennt, ist es Bashing, weshalb ich auf die deutsche Akademikerschwemme bei gleichzeitigem Fachkräftemangel hinwies. Leider kann man in D z.B. mit Juristen, V- und BWLern die Straßen pflastern, während man händeringend Pfleger und Handwerker sucht. Die Annahme, man müsse nur studieren und "der Arbeitsmarkt balge sich dann um die (wenigen?) Bewerber" ist allerdings, um es mit den Worten eines großen Posters, Vordenkers und Philantropen zu sagen, "geistlos und lächerlich".
@Naumann
Nein!
Chris Jomtien 17.05.24 19:40
Geringe Arbeitslosenquote in Thailand
Es ist in jedem Land völlig normal das ein paar % der Arbeitsfähigen als arbeitslos gemeldet sind.
Die Quote ist in Thailand außerordentlich gering. So gering das von Vollbeschäftigung gesprochen werden kann. Allerdings meldet sich nicht jeder Arbeitslose beim Amt. Insbesondere viele Angehörige der bildungsfernen Schicht aus dem Nordosten interessieren sich weder für ordentliche Arbeit mit Rentenanspruch und Sozialversicherungen noch für eine Registrierung bei egal welcher Behörde. Aus diesem Grunde tauchen sie nie in der Statistik als Arbeitslose auf und beziehen auch kein Arbeitslosengeld.
Siegfried Naumann 17.05.24 14:10
In Japan.....und das finden Sie gut@ThailandFan?
"59,25 Prozent der Befragten gaben an, ihre Stelle selbst gekündigt zu haben." - Warum wohl? Weil sie nach einem langen Studium nicht an einer Kasse in einem Supermarkt stehen wollen. Oder Regale einräumen. Diese jungen Leute sind hoch intelligent und dann sehr enttäuscht, weil sie keine angemessene Arbeit finden. Der Sohn einer Freundin hat jahrelang Agrarwissenschaft studiert. Und hat nun als Friseur umgeschult um leben zu können. Ein Job in einer gehobenen Position zu finden, geht nur über "Verwandtschaft", die dort schon beschäftigt ist. Und dann braucht man dort nicht einmal einen guten Abschluss. Denn auch hier gilt: Geld regiert die Welt
Ronaldo 17.05.24 13:40
@Na klar Gerhard: wir halten unsere Meinung zurück
damit Sie sich nicht belästigt fühlen.
Alles läuft falsch in D? Jeden Monat vom Sozialstaat gefüttert werden und hier in Saus und Braus leben. Weil alles schief läuft? Einfach mal das Hirn einschalten!
Im Ãœbrigen geht es im Artikel um akademische (Aus-)bildung - DAS IST DEFINITIV NICHT IHR THEMA!
Ronaldo 17.05.24 12:40
Was hat das mit Bashing zu tun? Eine Tragödie ist
das, wenn (aus-) gebildete junge Leuten keine Persepektive finden.
Meist haben die Eltern ihr letztes Hemd gegeben, um die Ausbildung zu finanzieren bzw. Schulden gemacht.
Der Vergleich zu DACH ist wieder mal so geistlos und lächerlich. In DACH suchen sich junge Leute aus, welchen Job oder welches Studium sie machen wollen - der Arbeitsmarkt balgt sich um die zu wenigen Bewerber. Und das trotz Krisen und Kriege.
Thailand Fan 17.05.24 12:00
@leschim
Mal wieder Thailandbashing? Ich bitte Sie! Da sollten wir besser vor der eigenen, deutschen Türe kehren.
In Japan stehen die akademisch gebildeten Mädels übrigens zu tausenden in Spalier vor den Kaufhäusern und begrüßen mit tiefem Diener die Kunden.
Beat Sigrist 17.05.24 12:00
Ich kenne einige jungen Menschen
Welche an der Universität mit dem Bachelor sehr gut oder super abgeschlossen haben. Die arbeiten jetzt als Hilfsarbeiter oder im Tesco oder BIC als Verkäufer oder an einer Tankstelle und füllen Benzin in die Autos. Auch im Gastgewerbe findet man solche jungen Menschen und die arbeiten für 8 000 bis 13 000 THB im Monat. Irgendetwas stimmt da nicht im Staate Thailand! Die Politik wäre gut beraten, diese Situation so schnell als möglich zu ändern.
leschim alex 17.05.24 11:40
Damit stellt sich Thailand .....
..... selbst ein Armutszeugnis aus, das viele junge Menschen, die eine bessere Ausbildung genossen haben, keinen Job finden. Anscheinend gibt es nur einen Bedarf an ungebildeten billigen Tageloehnern. Das ist traurig - aber leider wahr.