Nachrichten aus der Sportwelt am Montag

Der Österreicher Marko Arnautovic (r.) im Gespräch mit Ezgjan Alioski von Nordmazedonien nach der UEFA EURO 2020 Gruppe C. Foto: epa/Robert Ghemen
Der Österreicher Marko Arnautovic (r.) im Gespräch mit Ezgjan Alioski von Nordmazedonien nach der UEFA EURO 2020 Gruppe C. Foto: epa/Robert Ghemen

Nordmazedonischer Verband fordert Strafe für Österreicher Arnautovic

BERLIN: Der Fußball-Verband von Nordmazedonien hat eine Bestrafung des Österreichers Marko Arnautovic nach dessen Torjubel beim 3:1-Sieg im EM-Vorrundenspiel am Sonntag verlangt. Arnautovic hatte am Montag Kritik an seinem emotionalen Torjubel zurückgewiesen. Der frühere Bremer soll nach seinem entscheidenden Tor den mazedonischen Spieler Ezgjan Alioski beleidigt und dabei auch rassistische Äußerungen getätigt haben. «Ich bin kein Rassist und werde niemals einer sein», betonte Arnautovic am Montag nach der Rückkehr ins Teamquartier im österreichischen Seefeld.

Der nordmazedonische Verband teilte dagegen am Montagabend auf seiner Facebook-Seite mit, er habe ein offizielles Schreiben an die Europäische Fußball-Union UEFA gerichtet, «in dem wir die schärfste Strafe für den österreichischen Nationalspieler» fordern. Man sei immer «gegen Nationalismus, Diskriminierung und alle anderen Formen von Beleidigungen und Ausbrüchen, die nicht im Sinne des Fußballs und der Werte stehen, für die wir alle zusammenstehen». Man werde immer aufstehen und die Interessen und Würde der mazedonischen Nationalspieler verteidigen, wo immer sie auftreten würden.

Arnautovic sprach dagegen von einem «Wortgefecht in den Emotionen, von der einen wie von der anderen Seite». Politik oder Rassismus hätten dabei aber definitiv keine Rolle gespielt. «Meine Freunde, die zu meiner Familie herangewachsen sind, sind von überall auf der Welt», sagte Arnautovic, der für seine Emotionalität bekannt ist.


Box-Verband AIBA: Jurist McLaren untersucht Olympia-Vorfälle 2016

LAUSANNE: Der Amateurbox-Weltverband will Vorwürfe wegen möglicher Korruption und Manipulationen bei Kämpfen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro untersuchen lassen. Dazu verpflichtete die AIBA den renommierten Sportrechtler Richard McLaren. Der Kanadier wurde bekannt durch den 2016 nach ihm benannten McLaren-Report über das systematische Staatsdoping in Russland.

«Unser Team wird eine unabhängige Untersuchung zu den Fragen rund um Korruption oder Manipulation von Sportergebnissen während der Olympischen Spiele in Rio durchführen, die verantwortlichen Personen identifizieren und die entsprechende Vorgehensweise empfehlen», sagte McLaren. Laut der AIBA-Mitteilung vom Montag sollen Ende August erste Ergebnisse vorliegen.

Bei dem olympischen Box-Turnier vor fünf Jahren in Rio hatte es mehrere umstrittene Kampfrichter-Entscheidungen gegeben. Das Internationale Olympische Komitee hatte die AIBA im Mai 2019 wegen Führungsproblemen, finanzieller Misswirtschaft und eines umstrittenen Kampfrichterwesens suspendiert und von Olympia und der Qualifikation für Tokio ausgeschlossen. Seither organisiert eine Taskforce des IOC das Olympia-Programm der Boxer.


Nach umstrittenem Torjubel: Arnautovic weist Rassismus-Vorwurf zurück

SEEFELD: Österreichs Stürmer Marko Arnautovic hat die Kritik an seinem emotionalen Torjubel nach dem 3:1 gegen Nordmazedonien zurückgewiesen. Der frühere Bremer soll nach seinem entscheidenden Tor einen mazedonischen Spieler beleidigt und dabei auch rassistische Äußerungen getätigt haben. Daraufhin hatte es in den sozialen Medien einen Shitstorm gegeben. «Ich bin kein Rassist und werde niemals einer sein», betonte Arnautovic am Montag nach der Rückkehr ins Teamquartier im österreichischen Seefeld.

«Es war ein Wortgefecht in den Emotionen, von der einen wie von der anderen Seite», sagte der Angreifer, der etwas überraschend zu Beginn nur auf der Ersatzbank gesessen hatte. Politik oder Rassismus hätten dabei aber definitiv keine Rolle gespielt. «Meine Freunde, die zu meiner Familie herangewachsen sind, sind von überall auf der Welt», sagte Arnautovic, der für seine Emotionalität bekannt ist.


Drei deutsche Beachvolleyball-Teams für Olympia in Tokio nominiert

HAMBURG: Das Präsidium des Deutschen Volleyball-Verbandes hat drei Beachvolleyball-Teams für die Olympischen Spiele in Tokio nominiert. Wie der DVV am Montag bekanntgab, wurden die Plätze bei den Frauen an Karla Borger/Julia Sude (DJK TuSA 06 Düsseldorf) sowie Margareta Kozuch/Laura Ludwig (Hamburger SV) vergeben, bei den Männern sollen in Japan die Vizeweltmeister Julius Thole/Clemens Wickler (ETV Hamburg) dabei sein. Die endgültige Nominierung der Mitglieder der Olympia-Mannschaft erfolgt durch den Vorstand des DOSB und stützt sich dabei auf den Nominierungsvorschlag des DVV.

Pro Nation können insgesamt vier Beachvolleyball-Duos - zwei bei den Männern und zwei bei den Frauen - in Tokio teilnehmen. Die letzte Chance, sich den vierten deutschen Olympia-Platz zu sichern, bietet die Finalrunde des Continental Cups vom 23. bis 26. Juni in Den Haag. Jeweils 16 Nationen nehmen bei Männern und Frauen teil. Nur die Sieger ermöglichen ihrem Land die Nominierung eines weiteren Teams.


Schweizer Zakaria vor Italien-Duell: «Es wird ein großes Spiel»

BAKU: Der Schweizer Mittelfeldspieler Denis Zakaria fordert im EM-Spiel gegen Italien einen kaltschnäuzigeren Auftritt seines Teams als noch gegen Wales. «Wir müssen sehr effizient sein in diesem Spiel. Wir müssen aus unseren Chancen Tore machen», sagte der 24-Jährige vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach in einer Medienrunde am Montag in Rom. «Ich denke, es wird schwieriger als gegen Wales.» Beim 1:1 im ersten Gruppenspiel hatten die Schweizer am Samstag in Baku zahlreiche Tormöglichkeiten nicht genutzt und dadurch einen besseren Start in die EM verpasst.

Italien glänzte dagegen beim 3:0-Sieg im Eröffnungsspiel gegen die Türkei. «Es wird ein großes Spiel, es sind große Spieler», sagte Zakaria über das Duell. «In dieser Mannschaft können alle Spieler die Entscheidung bringen.»


Südafrikaner Higgo gewinnt letztes PGA-Turnier vor US Open

RIDGELAND: Eine Woche vor den US Open hat der südafrikanische Golfer Garrick Higgo sein erstes Turnier auf der PGA-Tour gewonnen. Bei den Palmetto Championship in Ridgeland im Bundesstaat South Carolina reichte ihm am Sonntag eine 68er-Runde zum Abschluss für den Sieg mit einem Schlag Vorsprung auf gleich sechs Konkurrenten, die sich Rang zwei teilten. Darunter war auch Chesson Hadley, der mit Bogeys auf den letzten drei Bahnen zwei Schläge Vorsprung verspielte. Der Weltranglistenerste, Duston Johnson, fiel noch zurück auf den geteilten zehnten Platz. Er hatte drei Schläge Rückstand auf Higgo.


Sabally mit persönlicher Saisonbestleistung für Dallas Wings

LAS VEGAS: Basketball-Nationalspielerin Satou Sabally hat erstmals seit ihrer Rückkehr in die USA wieder mehr als 20 Punkte in einer Partie für die Dallas Wings erzielt. Bei der 78:85-Niederlage gegen die Las Vegas Aces verbuchte die Berlinerin am Sonntag (Ortszeit) 24 Punkte in 33 Minuten Spielzeit und kam zudem auf acht Rebounds und zwei Vorlagen. Sabally hatte den Saisonstart in der WNBA verpasst, weil sie mit Deutschland versucht hatte, sich im 3x3-Format für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Seit Anfang Juni ist die 23-Jährige wieder für die Wings aktiv.


Suns in Conference Finals der NBA - Bucks gegen Nets wieder offen

DENVER: Die Phoenix Suns haben sich ohne Niederlage gegen die Denver Nuggets durchgesetzt und als erstes Team der NBA-Saison die Conference Finals erreicht. Angeführt vom überragenden Chris Paul bezwangen die Suns die Nuggets am Sonntag (Ortszeit) 125:118 und entschieden die Serie mit einem sogenannten «Sweep» 4:0 für sich. In der Endspielserie der Western Conference bekommen es die Suns nun entweder mit den Utah Jazz oder den Los Angeles Clippers zu tun. In dieser Serie führen die Jazz vor Spiel vier mit 2:1.


Zukunft von Alba-Meistertrainer Aito und Kapitän Giffey offen

BERLIN: Trainer Aito Garcia Reneses und Kapitän Niels Giffey haben ihre Zukunft beim alten und neuen deutschen Basketballmeister Alba Berlin offengelassen. Beide wollen sich zunächst darauf konzentrieren, die erfolgreiche Titelverteidigung in der Bundesliga zu genießen, sagten beide Akteure am Sonntag bei MagentaSport. Zuvor hatte Alba im vierten Finalspiel den dritten und entscheidenden 86:79-Sieg beim FC Bayern München geholt. Alba sicherte sich beim Favoriten bereits den zehnten deutschen Meister-Titel.


«FAZ»: Hörmann droht weitere Ethik-Untersuchung

FRANKFURT/MAIN: Athletenvertreter Jonathan Koch will in der Führungskrise beim Deutschen Olympischen Sportbund eine weitere Untersuchung der Ethikkommission bewirken. Der Ruderer sagte der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Montag), er werde dem Gremium unter Leitung des früheren Bundesinnenministers Thomas de Maiziére einen Bericht zum Zwist über eine Ehrenerklärung für den DOSB-Chef Alfons Hörmann zukommen lassen.


Robert Zulj aktiviert Option und verlässt Aufsteiger Bochum

BOCHUM: Der österreichische Fußball-Profi Robert Zulj wird den Bundesliga-Aufsteiger VfL Bochum verlassen. «Robert Zulj hat uns mitgeteilt, dass er die im Vertrag verankerte Option aktivieren wird», erklärte Bochums Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz am Montag in einer Vereinsmitteilung. Der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler, der mit 15 Toren und 15 Torbeteiligungen maßgeblich zur Erstliga-Rückkehr der Bochumer beitrug, hatte beim VfL noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023. Über den neuen Club Zuljs und die Ablösemodalitäten machte der VfL Bochum keine Angaben.


Seehofer reist nicht zu Olympischen Spielen nach Japan

BERLIN: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) reist nicht zu den Olympischen Spielen nach Tokio. Ein Sprecher seines Ministeriums begründete das am Montag in Berlin mit der Corona-Pandemie, in der die Reise ein «vermeidbares Risiko» sei. Der auch für den Sport zuständige Seehofer war mit einer Covid-19- Infektion für vier Wochen in häuslicher Quarantäne und ist nach Angaben seines Ministeriums seit Anfang vergangener Woche wieder in seinem Büro in Berlin. «Ihm geht's gut», sagte der Sprecher.


Japan erwägt Quasi-Notstand während Olympia

TOKIO: Die japanische Regierung erwägt, Tokio während der Olympischen Spiele unter einen Quasi-Notstand zu stellen. Das erklärte ein Regierungsvertreter am Montag, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Tokio befindet sich neben anderen Präfekturen noch bis zum Sonntag im Corona-Notstand, der zuvor bereits mehrmals verlängert worden war. Ein Lockdown ist der Notstand in Japan aber nicht: So sollen Restaurants weiter keinen Alkohol ausschenken und schon um 20.00 Uhr schließen, ebenso Kaufhäuser und Kinos. Größere Veranstaltungen in Kultur und Sport sind zwar wieder erlaubt, allerdings mit höchstens 5000 Zuschauern.


Österreicher Dragovic zieht sich gegen Nordmazedonien Risswunde zu

BUKAREST: Bayer Leverkusens Verteidiger Aleksandar Dragovic hat sich beim EM-Auftaktsieg Österreichs gegen Nordmazedonien nicht schwerer verletzt.

Der 30-Jährige habe sich eine «doppelte Rissquetschwunde um das rechte Auge» zugezogen und sei genäht worden, teilte der Österreichische Fußball-Verband am Montag mit. Es lägen aber keine Zeichen einer Gehirnerschütterung vor. Dragovic, der beim 3:1 der Österreicher am Sonntag zur Pause ausgewechselt worden war, sollte am Montag ganz normal am Regenerationstraining in Seefeld teilnehmen.


Tennisprofi Tsitsipas trauert: Großmutter kurz vor Paris-Finale tot

PARIS: Der griechische Tennisprofi Stefanos Tsitsipas hat nach dem verlorenen Endspiel bei den French Open mitgeteilt, dass seine Großmutter kurz vor dem Finale am Sonntag gestorben ist. Der 22-Jährige schrieb in der Nacht zum Montag bei Instagram: «Fünf Minuten vor dem Betreten des Platzes hat meine geliebte Großmutter ihren Kampf mit dem Leben verloren.» Tsitsipas unterlag in Paris trotz einer 2:0-Satzführung dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien und verpasste so seinen ersten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier.

«Im Leben geht es nicht ums Gewinnen oder Verlieren. Es geht darum, jeden einzelnen Moment zu genießen, egal ob allein oder mit anderen», schrieb Tsitsipas. «Trophäen in die Luft zu stemmen und Siege zu feiern ist etwas, aber nicht alles.»

Der nach dem Match untröstlich wirkende Weltranglisten-Vierte ergänzte neben einem Foto von sich mit dem silbernen Tablett für den unterlegenen Finalisten: «Ich möchte sagen, dass unabhängig vom Tag, den Umständen und der Situation alles ihr gewidmet ist und nur ihr.» Er dankte seiner Großmutter dafür, dass sie seinen Vater aufgezogen habe, der auch sein Trainer ist. «Ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen», schrieb Tsitsipas.


Erstes Treffen des Eishockey-Olympia-Großkaders Ende Juli

MÜNCHEN: Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm startet in wenigen Wochen in die Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. «Mit dem Olympia-Großkader wird es Ende Juli ein Treffen geben, bevor es langsam in Richtung Deutschland Cup geht», sagte Söderholm den «Eishockey News» (Montag). Zuvor brauche er noch einigte Tage, «bis ich die WM abschließen kann» und ein paar Wochen Urlaub.

Vor gut einer Woche hatte der Olympia-Zweite von 2018 die Weltmeisterschaft in Riga mit Rang vier beendet, dem besten Ergebnis seit 2010. In Zukunft will Söderholm aber mehr. «Es ist okay, dass wir jetzt einen vierten Platz gefeiert haben. Aber ein zweites Mal will ich keinen vierten Platz feiern, weil wir uns hohe Ziele setzen sollten», sagte der 43 Jahre alte Finne.

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