Kurz gefragt - Robin Lourvanij

Kurz gefragt mit Robin Lourvanij,
Kurz gefragt mit Robin Lourvanij,

Robin (Jertjun) Lourvanij ist als begeisterte Polospielerin oft in der Welt unterwegs. Zusammen mit ihrer Schwester ist sie Besitzerin von Thailands „first luxury polo retreat“, das zwischen weiten Ananas- und Kokosnussplantagen etwa 20 Autominuten von Pattaya entfernt liegt. Obendrein ist sie eine erfolgreiche Unternehmerin und Mutter von drei erwachsenen Kindern. FARANG-Autor Lothar W. Brenne-Wegener traf die erfolgreiche Powerfrau auf ihrem Anwesen „Polo Escape“..

Frau Lourvanij ...

Bitte nennen Sie mich Robin..

Danke, Robin sind Sie so freundlich und geben uns einige wenige Einzelheiten aus Ihrem Lebenslauf preis?

Ich bin in Bangkok geboren, meine Mutter stammt aus Australien, und mein Vater ist gebürtiger Thailänder aus Bangkok. Im Alter von 10 Jahren ging ich zur High School und anschließend auf die Universität von Perth, Western Australia. Nach meinem College-Abschluss habe ich den Beruf einer Innenarchitektin in Bangkok ergriffen. Im Alter von 25 Jahren habe ich einen thai-chinesischen Geschäftsmann geheiratet und wir haben drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, die übrigens inzwischen auch begeisterte Polospielerin ist.

Wie sind Sie als Innenarchitektin ausgerechnet zum Polosport gekommen?

Im Jahr 2004 wurden meine Schwester und ich eingeladen, einmal im Siam Polo Park in Pattaya das Polospiel auszuprobieren. Was wir dort erlebt haben war so faszinierend, dass wir uns entschieden, diesen Sport bis heute weiter zu betreiben.

...das heißt aber doch sicherlich, dass Sie schon zuvor eine besondere Beziehung zu Pferden hatten, oder?

Ja, natürlich! Schon als kleine Mädchen von 6 und sieben Jahren hat uns unsere Mutter in die Reitschule im Polo-Club in der Wireless Road in Bangkok geschickt

Erzählen Sie uns mehr über Ihre Anlage "Polo Escape".

"Polo Escape" existiert seit Ende des Jahres 2007. Auf einem Gelände von 200 Rai (32 Hektar) haben meine Schwester und ich zunächst mit einer kleinen Farm angefangen, und von Jahr zu Jahr haben wir mehr und mehr Arbeit investiert, um es zu dem zu machen, was es heute ist.

Es gibt einige kleine Bungalows auf dem Gelände. Heißt das, dass man sich bei Ihnen auch einmieten kann?

Wir haben insgesamt zehn "bed and breakfast" Lodges und fünf Villen. Diese sind dazu gedacht, unsere Patrons wie auch unsere professionellen- und Gäste-Polospieler unterzubringen. Aber sie sind natürlich auch für nicht Polo spielende Gäste verfügbar. Es gibt alle Annehmlichkeiten, die auch ein Hotel zu bieten hat: Restaurant, Swimmingpool, Tennisplatz, Kraftraum, selbst eine kleine Bar gibt es.

Und das alles in totaler Ruhe der absoluten Abgeschiedenheit auf dem Lande...

...exakt, der ideale Platz für eine kurze Auszeit für gestresste, kosmopolitische Großstadt-Freaks.

...dennoch ist die gesamte Location aber eher abgestimmt auf Polo und Pferde...

...das ist richtig. Den größten Bereich nehmen tatsächlich die Pferdestallungen ein. Im Augenblick haben wir hier über 100 Pferde, 70 Prozent davon sind unsere eigenen, die übrigen 30 Prozent wurden von Patrons eingestellt. Wenn Sie einen Gang durch das Gelände gemacht haben, werden Sie die unterschiedlichen Bereiche, zu denen auch ein kleines Geschäft für Reit- und Poloausrüstung gehört, gesehen haben.

Was verstehen Sie unter einem Patron?

Im Polosport ist ein Patron jemand, der ein Poloteam, das aus einem oder mehreren berufsmäßigen Polospielern besteht, zusammenstellt und unterstützt.

Ich bin heute das zweite Mal auf ihrem Gelände, das erste Mal habe ich mir Ende Februar das Ladies Tournament angesehen und heute die Patron’s Challenge. Beide Male wurde ein erheblicher Aufwand für eine eher überschaubare Anzahl Zuschauer betrieben. Beunruhigt Sie das?

Nein, nicht wirklich. Aber selbstverständlich ist jeder willkommen und kann kostenlos den Turnieren zuschauen. Aber wir haben in der Vergangenheit keine besondere Werbung betrieben. Wir sind glücklich, die Zuschauer hier zu haben, die wir hier haben wollen. Wir sehen uns eigentlich mehr als einen privaten Club.

Haben Sie auch schon einmal in Deutschland Polo gespielt?

Ja, im Juni vergangenen Jahres bereits das zweite Mal. Anna Prinzessin zu Oettingen-Wallerstein hatte zum Ladiespolo auf Schloß Wallerstein in Schwaben zum "Rolls-Royce Girls Only Cup" eingeladen. Das Turnier gilt als das namhafteste Turnier für Damen in Deutschland.

Sie sind nicht nur eine der aktivsten Lady Patrons in Asien, sie sind auch eine erfolgreiche Unternehmerin. Ihnen gehört das "Kuppa"-Restaurant an der Sukhumvit in Bangkok...

Das ist richtig. Kuppa in Bangkok existiert seit 1997. Deshalb bleibt mir leider nicht allzu viel Zeit für meine Polo-Leidenschaft. So schaffe ich es lediglich drei bis vier Mal pro Woche, für jeweils eine Stunde auf dem Pferd zu sitzen. Polo ist für mich wie eine Art Entspannung, wenn Sie so wollen ein Abschalten. Aber ansonsten sitze ich schon zuweilen bis nach Mitternacht in meinem Büro in Bangkok.

Sind Sie zufrieden mit dem, was Sie erreicht haben?

Grundsätzlich ja, aber ich sehe noch Möglichkeiten für Verbesserungen und Wachstum. Außerdem würde ich gerne etwas mehr Zeit der Landwirtschaft hier draußen widmen.

In der letzten Zeit werden immer wieder Stimmen laut, die Pattaya als das mögliche Monte Carlo Südostasiens sehen. Was halten Sie davon?

Ich bin mir nicht sicher, wie man über dieses Thema denkt. Ich hoffe nur, dass, wenn dies zuträfe, es nicht zugleich mit einer steigenden Kriminalität einherginge. Andererseits käme mehr Geld in die Stadt, das generell für die Entwicklung und das Wachstum der Stadt eingesetzt werden könnte. Und ich würde mir wünschen, dass dies auch zu einer besseren und breiteren Bildung führt.

Wie sehen Sie Ihre Zukunft?

Ich schätze mich selbst glücklich! Ich habe in der Tat ein gutes Leben. Um dieses allerdings so weiterführen zu können, muss ich hart arbeiten. Es macht mir Spaß, was ich gerade tue. Das Wichtigste ist jedoch, ich habe drei wunderbare Kinder. Sie sind mir immer wieder eine wahre Freude und geben mir allen Grund zur Genugtuung.

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