In seiner Jugend hatte Frank Setzer einen großen Traum: Rockstar werden! Bereits mit 15 Jahren begann der junge Wilde mit dem Schlagzeugspielen, bevor er nach dem Abitur Orchestermusik studierte. Unter anderem bereiste er als Berufsmusiker des Kreuzfahrtschiffes „Maxim Gorki“ 62 Länder, machte in den 1980er Jahren mit der „Willie Duncan Band“ Karriere und gründete mit „Peter Griffin“ das Midnight Music Tonstudio in Baden-Baden. Später startete der 55-Jährige ein neues Projekt, den Après Music Verlag. Mit großem Erfolg: 1990 wurde er in die Personenenzyklopädie „Who is who“ der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen. Als Autor des Hörbuch-Klassikers „Abgezockt! Rotlichtfalle Thailand“ machte er sich auch bei Fans des amourösen Nachtlebens Thailands einen Namen. DER FARANG befragte den Autor zu seinem neuesten Werk und die vielschichtigen Reaktionen auf das Hörbuch „Abgezockt“. Durch das Interview führte Björn Jahner.

Was schätzen Sie am Königreich Thailand?

Vom ersten Tag an übte das Land eine wundersame Magie auf mich aus. Es sind nicht nur einzelne Dinge, die ich am Königreich schätze. Es ist das Zusammenspiel vieler (er)lebenswerter Qualitäten: Vom exotischen Essen bis zu den paradiesischen Traumstränden, von der Lebensphilosophie des Buddhismus bis zum puren, greifbaren Abenteuer. Diese einmalige Mischung fasziniert mich. Thailand bietet dem Besucher eine für Europäer nie zuvor gespürte Leichtigkeit des Seins.

Wie kam es, dass Sie sich vom Musikgeschäft abgewendet haben und sich jetzt als Autor betätigen?

Manche Menschen bereisen ihr Leben lang die gleichen Urlaubs-orte und essen nur Currywurst oder Schnitzel mit Pommes. Ich erwartete schon immer mehr, weshalb sich mein Leben in Kapiteln abspielte. Nach meinem Studium habe ich alle möglichen Facetten des Musikerdaseins genossen. Doch das Schlagzeugspielen wurde mir irgendwann zu laut. Ich begann also zu komponieren und veröffentlichte in dieser Zeit mehr als einhundert CDs. 2006 schrieb und produzierte ich schließlich mein erstes Hörbuch, "Dumm gelaufen", wodurch ich die nuancenreiche deutsche Sprache für mich völlig neu entdeckte. Immer wenn eine Lebensphase abgelebt war, erschloss ich eine neue. Kurz: Eine Tür schlägt zu, die nächste öffnet sich. Ich kenne noch jede Menge hochinteressanter Türen, hinter denen ein neues Lebenskapitel für ihren Entdecker bereit steht!

Mit "Abgezockt! Rotlichtfalle Thailand" haben Sie ein einschlägiges Thema fokussiert. Wie kam es dazu?

Was liegt im "Land des Lächelns" näher als das horizontale Gewerbe zu thematisieren? Allein in Pattaya sollen über 30.000 Freiberuflerinnen arbeiten. Es galt eine thematische Nische zu finden, über die auch ich gerne lesen würde, denn ich hatte festgestellt, dass es bisher nur wenige Abhandlungen über diese brisante Thematik gab. Es war für mich einfach eine neue Herausforderung, eine Mischung aus wertvollen Informationen und prickelnder, humorvoller Unterhaltung zu schreiben.

Welche Reaktionen haben Sie erfahren? Gab es nur positive Stimmen?

Nein, denn zum Teil wurde ich auch übel beschimpft. Von "zutiefst menschenverachtend" bis zur "unverzichtbaren Pflichtlektüre" war alles dabei. Erstgenanntes stammt wahrscheinlich von Betroffenen, die sich in den Geschichten wiedergefunden haben. Oder von Personen, die in einer Beziehung stecken und die, wie in meinen haarsträubenden Berichten beschrieben, die Wahrheit noch nicht ausstehen können. Doch gelangweilt hat sich offenbar niemand!

Wie erfolgte die Recherche?

Die Informationen stammen aus zahlreichen Literaturrecherchen in Büchern und Zeitungen sowie aus verschiedenen Internetforen. Außerdem führte ich viele persönliche Gespräche mit Betroffenen. Alle Quellenangaben werden auch im (Hör)Buch genannt. Übrigens wird "Abgezockt! Rotlichtfalle Thailand" zur Buchmesse in Frankfurt am Main im Oktober nun auch als Taschenbuch veröffentlicht.

In "Thailand - Hinter den Kulissen" legen Sie den Fokus auf die kulturellen Besonderheiten Thailands. Was darf die Leserschaft erwarten, und an wen richtet sich das neue Werk?

Das Buch ist an Menschen gerichtet, die etwas mehr über Thailand wissen möchten, als man in handelsüblichen Reiseführern lesen kann. Die Themen beleuchten lustig und polarisierend verschiedene Gebiete wie Korruption, Geisterglaube, Buddhismus, Gesichtsverlust und Scheinmoral. Es erzählt die Wahrheit über die Maßschneider und nützlicherweise auch, wie man als Tourist vor dem Abflug in die Heimat seine Mehrwertsteuer zurückbekommt.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Aktuell arbeite ich an meinem neuesten Roman "One night in Bangkok... In der Hitze der Nacht", eine wahre, unglaubliche Geschichte, die ich in den Achtzigern, damals noch als Rockdrummer, selbst erlebte. Lasst Euch überraschen!

Was raten Sie Thailand-Urlaubern, die das amouröse Nachtleben in vollen Zügen genießen wollen?

Es gibt folgende goldene Regeln für den erlebnishungrigen Touristen: 1. Nie ohne Kondom. 2. Verlieb dich nicht. 3. Schicke Deiner "Flamme" nie Geld nach Thailand. 4. Nimm sie nicht mit an den Strand, denn eine helle Hautfarbe ist für Thais so wichtig wie für uns die Urlaubsbräune. Und das Wichtigste: Respektiere die Menschen, denn in Thailand bist du der Ausländer!

Ihr Lieblingsplatz in Thailand?

Seit drei Jahren verbringe ich immer meinen Urlaub in meinem persönlichen Lieblingsbungalow in Lamai auf Koh Samui direkt am Meer mit kostenlosem, schnellem Internet. Mehr verrate ich nicht, denn sonst könnte der Bungalow ja besetzt sein, wenn ich komme (lacht)!

Ab der kommenden Ausgabe Nr. 22 präsentiert DER FARANG exklusiv Auszüge aus Frank Setzers neuestem Werk "Thailand - Hinter den Kulissen" als Serie.