Die Schweiz als Vermittler und Friedensförderer

Der Alltag in Zürich. Foto: epa/Michael Buholzer
Der Alltag in Zürich. Foto: epa/Michael Buholzer

GENF: Die Schweiz sieht für sich als neutraler Staat eine besondere Rolle als Vermittler zwischen verfeindeten Staaten. So vertritt sie zum Beispiel die Interessen der USA und Kanadas im Iran und die Interessen des Irans in Ägypten.

In Russland und Georgien stehen Interessenvertreter im jeweils anderen Staat unter der Schutzmacht der Schweiz.

Zusätzlich hat sie eine lange Tradition als Friedensstifter. Die Schweiz hat nach Angaben des Außenministeriums in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 30 Friedensprozesse in mehr als 20 Ländern unterstützt. Oftmals finden diskrete Treffen in der Schweiz statt. Sie vermittelte unter anderem in den 1920er Jahren bei der Festlegung der türkischen Grenzen, in den 1950er und 1960er Jahren beim Ende des Korea-Kriegs und des Algerienkriegs, sowie zwischen der Türkei und Armenien und verfeindeten Seiten in Nepal, Kolumbien und Mosambik.

1985 leiteten die damaligen Präsidenten der Sowjetunion und der USA, Michail Gorbatschow und Ronald Reagan, mit einem Treffen in Genf das Ende des Kalten Krieges ein. Zuletzt trafen sich US-Präsident Joe Biden und der russische Präsident Wladimir Putin 2021 in Genf. Weil die Schweiz nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine aber die EU-Sanktionen gegen Russland auch umgesetzt hat, hält Moskau sie nicht mehr für neutral.


USA versprechen Kiew Millionen für Energienetz und humanitäre Hilfe

BARI/OBBÜRGEN: Regierungschefs und Diplomaten aus 92 Staaten beraten in der Schweiz über erste Schritte eines Friedensprozesses in der Ukraine. Zum Start versprechen die USA Kiew weitere Millionen-Hilfen.

Zum Auftakt der Schweizer Friedenskonferenz für die Ukraine haben die USA Kiew weitere Millionen-Hilfen für humanitäre Zwecke und das Energienetz des Landes zugesagt. Rund 500 Millionen Dollar (rund 467 Millionen Euro) sollten unter anderem dazu eingesetzt werden, Kriegsschäden an der Energieinfrastruktur zu reparieren und das Energienetz besser abzusichern, teilte die US-Regierung am Samstag mit. Auch 324 Millionen Dollar (rund 303 Millionen Euro) an bereits zuvor zugesagten Mitteln der USA sollten für diese Zwecke umgewidmet werden. Hinzu kämen 379 Millionen Dollar (rund 354 Millionen Euro) für humanitäre Hilfen, um Ukrainer, die im Land flüchten mussten, mit Essen, Wasser und Unterkünften zu versorgen.

Regierungschefs und Diplomaten aus 92 Staaten wollen am Samstag und Sonntag über erste Schritte eines Friedensprozesses in der Ukraine beraten. Russland hatte kein Interesse an dem Treffen und wurde auch nicht eingeladen. Für die USA ist Vizepräsidentin Kamala Harris dabei. Sie vertritt US-Präsident Joe Biden, der Wahlkampftermine in Kalifornien wahrnimmt.

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Strauss 16.06.24 03:40
Putler konnte gar nicht kommen
diesbezüglich besteht internationaler Haftbefehl.......
Die Ukraine bestimmt dann was man mit dem tut.
Schrecklich, dass man dieses Gesicht im TV immer noch anschauen muss..........
Mit Sanktionen kann man den nicht aus der Ukraine werfen.
Dies geht nur so wie es Macron angedeutet hat.
Die Israelis hätten die Russen in 3 Tagen weg vom Schlachtfeld
Dracomir Pires 15.06.24 16:40
Putler hat schon lange klargermacht ...
.... dass er nicht an der Konferenz teilnehmen will. Kein Problem, wir werden ihn ja nicht an den - nicht vorhandenen - Haaren herbeiziehen. Aber jetzt darf der kleine Diktator im Kreml nicht schmollen! Ferner denke ich nicht, dass es eine Friedens-Konferenz ist. Sondern eine Konferenz, an der die freie Welt darüber verhandelt, wie man Russland am schnellsten aus der Ukraine wirft. Und das ist auch gut so!
Strauss 15.06.24 16:00
Ja von wegen, so redet nur die SVP
Das ist vorsintflutlich..
Solange die Eidgenossen ihre Helebarden noch selber schmieden konnten OK.
Nur mit den Waffen die sie selber bauen, könnten die sich im Ernstfall, ohne gekaufte Militärtechnik, nicht einmal gegen einen Angriff vom Fürstentum wehren.
Zeitenwende heisst : Trau schau wem. Gegen Hitler konnte man nur, und jetzt gegen Putler muss man gemeinsam eingreifen.
Titus 15.06.24 13:30
Da muss man Herr Putin ausnahmsweise mal recht geben. Die Schweiz hat ihre Neutralität durch die Beteiligung an den westlichen Sanktionen gegen Russland verloren! Neutralität muss konsequent sein und unter keinen Umständen manipulierbar wie ein Fähnchen im Wind.