Der Zahn

Zahnarztkolumne 1. Teil

Der Zahn

Bevor ich in den folgenden Ausgaben meiner neuen Kolumne im Magazin Der FARANG auf die Erkrankungen des Zahnes, des Zahnhalteapparates oder anderer Strukturen im Mund- und Kieferbereich sowie mögliche Behandlungsansätze eingehe, halte ich es für sinnvoll, zu einem besseren Verständnis erst einmal zu erklären, wie ein Zahn aufgebaut ist.

Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens in der Regel 52 Zähne. Den ersten "Satz", die Milchzähne, erhält er schon in frühester Kindheit. Sie bestehen jeweils im Ober- und Unterkiefer aus 4 Schneidezähnen, 2 Eckzähnen sowie 4 Backenzähnen. Das ergibt insgesamt 20 Milchzähne.

Ab dem 6. Lebensjahr brechen die ersten bleibenden Zähne durch (meistens die ersten großen Backenzähne sowie die unteren Schneidezähne).

Das bleibende Gebiß besteht ebenfalls im Ober-wie im Unterkiefer aus 4 Schneidezähnen, 2 Eckzähnen, 4 kleinen Backenzähnen und 4 großen Backenzähnen; zusammen gerechnet 28 Zähne.

Ab dem 16. Lebensjahr können die dritten großen Backenzähne durchbrechen, die sog. Weisheitszähne; je nach Platzverhältnis brechen sie aber auch nur zum Teil oder sogar gar nicht durch.

Zum besseren Verständnis der Zahnanatomie habe ich die Schemazeichnung eines Backenzahnes beigefügt (s. Abb.)

Der Zahn besteht im Wesentlichen aus Dentin. Es besteht zu 70 % aus Hartsubstanz, die sich aus Calcium und Phosphat zusammensetzt; der Rest sind Eiweiß und Wasser. Das Dentin ist von feinen Kanälen durchzogen, die mit den Nerven im Zahninneren verbunden und daher schmerzempfindlich sind.

Im Inneren des Zahnes ist die Pulpa, auch Zahnnerv genannt, die aber nicht nur Nervenfasern sondern auch Blutgefäße beinhaltet, die an der Spitze der Wurzel durch ein kleines Loch austreten.

Der obere Bereich des Zahnes, auch Zahnkrone genannt, wird von Zahnschmelz bedeckt, der wie eine weiße Glasur den Zahn bedeckt. Zahnschmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers. Er besteht zwar ebenso wie das Dentin aus Calcium und Phosphat, allerdings zu über 95 %. Dabei bilden das Calcium und das Phosphat eine kristalline Struktur namens Hydroxylapatit.

Der untere Bereich des Zahnes, auch Zahnwurzel genannt, befindet sich im Kieferknochen und wird vom Zahnfleisch bedeckt. Dabei steckt der Zahn nicht im Knochen wie beispielsweise ein Nagel in einer Wand. Es ist vielmehr so, dass sich zwischen der Wurzeloberfläche und dem Kieferknochen ein feiner Faserapparat befindet, das sog. Parodontium. Diese Fasern bestehen vorwiegend aus Kollagen und verbinden den Zahn mit dem Knochen. Erkrankungen dieses Faserapparates bezeichnen wir als Parodontitis, im Volksmund auch Parodontose genannt.

Der Zahnschmelz ist wie gesagt sehr hart und so konstruiert, dass er der Kaubelastung eines ganzen Lebens problemlos standhält; er ist aber sehr empfindlich gegen Säuren, weil diese das Calcium und Phosphat aus dem Zahnschmelz herauslösen und ihn so aufweichen.

Bakterien verursachen Zahnerkrankungen

Der menschliche Speichel enthält normalerweise pro Kubikzentimeter circa 1 Milliarde Mikroorganismen. Das klingt viel, ist aber zu wenig, um Schaden anzurichten.

Erst wenn die Bakterien genug Nahrung bekommen, vermehren sie sich rasend schnell. Innerhalb von Stunden können sie sich vertausendfachen und fangen an, auf den Zähnen zu kleben. Das nennen wir dann Zahnbelag oder Plaque.

In einem Kubikzentimeter Plaque leben bis zu 1 Billion Bakterien, also tausend Milliarden.

Bakterien haben nicht den selben Stoffwechsel wie wir. Sie ernähren sich vorwiegend von Zucker, den sie zu Säuren weiterverarbeiten, die wiederum die Zahnhartsubstanz schädigen oder sogar Löcher in den Zahn fressen, auch als Karies bekannt.

Andere Bakterien produzieren Gifte und Enzyme, die das Zahnfleisch, den Knochen und den Zahnhalteapparat schädigen, so dass es zu Zahnfleisch­entzündungen (Gingivitis) oder sogar zu Parodontose kommen kann.

In den folgenden Ausgaben werde ich mich ausführlich mit den verschiedenen Erkrankungen der Zähne, des Zahnhalteapparates sowie des Kausystems und ihren Auswirkungen auf die Gesundheit des ganzen Körpers auseinandersetzen, aber auch mit den aktuellen Methoden, um diesen Erkrankungen vorzubeugen, beziehungsweise sie zu behandeln.

Der deutsche Zahnarzt und Implantologe Dr. Ramin Yachkaschi hat im Jahr 1990 sein Studium in Göttingen abgeschlossen und gründete nach seinem Dienst als Stabsarzt bei der Bundeswehr 1992 eine Praxis in München Bogenhausen. Anfang 2010 bestand er das thailändische „Dental Board Exam“ und praktiziert seither in seiner eigenen Praxis in Pattaya. Dr. Ramin schreibt diese Kolumne zwecks Aufklärung und Information; die beschriebenen Behandlungsmethoden stellen den aktuellen zahnmedizinischen Standard dar, der von Zahnarztpraxen weltweit angewendet wird.

Der deutsche Zahnarzt und Implantologe Dr. Ramin Yachkaschi hat im Jahr 1990 sein Studium in Göttingen abgeschlossen und gründete nach seinem Dienst als Stabsarzt bei der Bundeswehr 1992 eine Praxis in München Bogenhausen. Anfang 2010 bestand er das thailändische „Dental Board Exam“ und praktiziert seither in seiner eigenen Praxis in Pattaya. Dr. Ramin schreibt diese Kolumne zwecks Aufklärung und Information; die beschriebenen Behandlungsmethoden stellen den aktuellen zahnmedizinischen Standard dar, der von Zahnarztpraxen weltweit angewendet wird.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.