Nachrichten aus der Sportwelt am Samstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Union 2:0 gegen Nizza - Sami Khedira sieht Tor von Bruder Rani

IMST: Der 1. FC Union bleibt in der Vorbereitung auf die neue Fußball-Saison ungeschlagen. Im vierten Testspiel des Sommers bezwang der Berliner Bundesligist im Rahmen des Trainingslagers den französischen Erstlisten OGC Nizza mit 2:0 (1:0). Die Tore für die Eisernen schossen am Samstag in Imst Mittelfeld-Neuzugang Rani Khedira (15. Minute) und Robin Knoche (53.). Unter den rund 600 Zuschauern in der Velley Arena waren 400 Union-Fans und auch Rio-Weltmeister Sami Khedira, der nach der vergangenen Saison bei Hertha BSC seine Karriere beendete.

Ex-Nationalspieler Khedira sah, wie sein aus Augsburg zu Union gekommener Bruder mit einem Fernschuss die Führung erzielte. Trainer Urs Fischer bot im Vergleich zum 1:1 am Vortag gegen den ukrainischen Meister Dynamo Kiew fast eine komplett neue Mannschaft auf. Diesmal kamen von den Neuverpflichtungen neben Khedira auch Paul Jaeckel, Rick van Drongelen, Pawel Wszolek und Kevin Behrens zum Einsatz. Levin Öztunali war bei beiden Partien dabei.

Für den Gegner, dessen Trainer Christophe Galtier in der vergangenen Saison mit OSC Lille französischer Meister wurde, spielte in der ersten Hälfte der frühere Münchner Dante. Während des zehntägigen Trainingslagers in Tirol war die Partie gegen Nizza die zweite und letzte Begegnung von Union. Am Mittwoch kehrt das Team in die Hauptstadt zurück.


BVB auch mit Haaland weiter auf Formsuche: 0:2 im Test gegen Bilbao

ST. GALLEN: Borussia Dortmund bleibt auch zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison auf Formsuche. Gehandicapt durch das Fehlen von sieben EM-Teilnehmern, die noch Sonderurlaub genießen, unterlag der Fußball-Bundesligist am Samstag in St. Gallen dem spanischen Erstligisten Athletic Bilbao mit 0:2 (0:0). Am zweiten Tag des Trainingslagers in Bad Ragaz (Schweiz) mangelte es dem BVB an Frische und Kreativität. Vor 3527 Zuschauern im Kybunpark trafen Raul Garcia (50. Minute/Foulelfmeter) und Daniel Vivian (57.) zum verdienten Sieg des Vorjahres-Zehnten aus Spanien.

Auch der erstmals in dieser Sommervorbereitung eingesetzte Torjäger Erling Haaland konnte noch keine Akzente setzen. Nach seiner Auswechslung zur Pause war vom Dortmunder Offensivspiel jedoch noch weniger zu sehen. Die Verletzung von Marius Wolf, der nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit mit bandagiertem Knöchel und gestützt auf Helfer ausgewechselt werden musste, sorgte für zusätzlichen Frust.

Für den DFB-Pokalsieger war es nach Duellen mit dem FC Gießen (2:0) und dem VfL Bochum (1:3) der dritte Test unter Leitung des neuen Trainers Marco Rose. Am Ende des Trainingslagers bestreitet die Borussia am 30. Juli in Altach (Österreich) ein weiteres Spiel. Gegner ist der FC Bologna. Bis dahin könnten zumindest einige der noch fehlenden EM-Teilnehmer wie Axel Witsel, Thorgan Hazard, Thomas Meunier und Manuel Akanji wieder dabei sein.


Basketballer starten in Olympia-Turnier - Fußballer erneut gefordert

TOKIO: Die deutschen Basketballer starten bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme seit 13 Jahren mit dem Vorrundenspiel gegen Italien in das Turnier. Die Mannschaft von Bundestrainer Henrik Rödl tritt am Sonntag (6.40 Uhr/MESZ) in der Saitama Super Arena im Norden Tokios gegen den europäischen Rivalen an. Anschließend geht es gegen Australien und Nigeria noch um den Einzug in das Viertelfinale. Letztmals war die DBB-Auswahl zuvor bei Olympia 2008 in Peking dabei.

In die Runde der besten Acht wollen auch die Fußballer von Trainer Stefan Kuntz einziehen. Nach der 2:4-Niederlage gegen Olympiasieger Brasilien steht das Team am Sonntag (13.30 Uhr/MESZ) gegen Saudi-Arabien im zweiten Gruppenspiel unter Druck. Erstmals wird Max Kruse vom 1. FC Union Berlin die Mannschaft als Kapitän auf das Feld führen.

Am zweiten Wettkampf in Japan hat die deutsche Olympia-Mannschaft insgesamt nur recht geringe Chancen auf die erste Medaille.


Korpatsch verpasst in Gdynia erstes Finale bei einem WTA-Turnier

GDYNIA: Auch im zweiten Anlauf hat die deutsche Tennisspielerin Tamara Korpatsch den erstmaligen Einzug in das Endspiel eines WTA-Turniers verpasst. Die nicht für Olympia qualifizierte Korpatsch verlor am Samstag ihr Halbfinale im polnischen Gdynia klar mit 0:6, 3:6 gegen die Slowakin Kristina Kucova. Die 26-Jährige aus Kaltenkirchen hatte vor zwei Jahren in Lausanne erstmals die Vorschlussrunde einer WTA-Veranstaltung erreicht. Das Sandplatzturnier im Ostseeort Gdynia ist mit rund 235.000 Dollar dotiert.


Führich fehlt VfB Stuttgart bis zu zehn Wochen - Kein Ersatz geplant

STUTTGART: Neuzugang Chris Führich wird dem VfB Stuttgart nach Einschätzung von Sportdirektor Sven Mislintat für mehrere Wochen fehlen. «Die Prognose ist nicht so super. Es wird zwischen sechs und acht, vielleicht bis zu zehn Wochen dauern. Es kommt darauf an, wie es verheilt», sagte Mislintat dem SWR zum Abschluss des Trainingslagers des Fußball-Bundesligisten im österreichischen Kitzbühel. Führich hatte sich am Freitagabend im Testspiel gegen Arminia Bielefeld (5:2) einen Schlüsselbeinbruch zugezogen und muss operiert werden.


3. Liga: Remis im Topspiel, Hallescher FC erster Tabellenführer

KAISERSLAUTERN: Aufstiegsfavorit Eintracht Braunschweig ist mit einem glücklichen Remis in die neue Saison der 3. Fußball-Liga gestartet. Der Zweitliga-Absteiger rettete beim 1. FC Kaiserslautern am Samstag ein torloses Unentschieden über die Zeit. Mitfavorit TSV 1860 München feierte indes einen gelungenen Einstand und bezwang den Absteiger Würzburger Kickers mit 1:0 (1:0). Erster Spitzenreiter ist der Hallesche FC, der mit 3:1 (3:1) gegen den SV Meppen gewann. Der 1. FC Magdeburg setzte sich beim SV Waldhof Mannheim mit 2:0 (2:0) durch. Der TSV Havelse unterlag dem 1. FC Saarbrücken mit 0:1 (0:1) und Borussia Dortmund II schlug den FSV Zwickau mit 2:1 (1:1).


Dresden siegt bei Zweitliga-Rückkehr - KSC gewinnt in Rostock

DÜSSELDORF: Rückkehrer Dynamo Dresden ist mit einem überzeugenden Sieg in die neue Saison der 2. Fußball-Bundesliga gestartet. Im Duell der Aufsteiger setzte sich die Mannschaft von Trainer Alexander Schmidt 3:0 (1:0) gegen den FC Ingolstadt durch. Hansa Rostock, das nach neun Jahren Abstinenz in die 2. Liga zurückgekehrt war, unterlag dem Karlsruher SC mit 1:3 (0:2). Der 1. FC Heidenheim und SC Paderborn trennten sich 0:0. Der SV Darmstadt 98, der wegen Corona-Fällen mit einem dezimierten Kader antreten musste, unterlag Jahn Regensburg mit 0:2 (0:1).


Brite Ellis überrascht auf Lausitzring - Unfall in Oval-Kurve

SCHIPKAU: DTM-Neuling Philip Ellis hat überraschend das Samstag-Rennen auf dem Lausitzring gewonnen. Der Brite fuhr in einem Mercedes-AMG von Startplatz neun in seinem erst dritten DTM-Rennen zu seinem ersten Sieg. In der umstrittenen Oval-Kurve, die erstmals in dieser Rennklasse integriert war, gab es einen Unfall. Lamborghini-Pilotin Esmee Hawkey verlor die Kontrolle über ihr Auto, das in die Streckenbegrenzung einschlug. Die 23 Jahre alte Britin blieb unverletzt.


6:1 gegen Neuseeland: US-Fußballerinnen feiern ersten Sieg

SAITAMA: Die Fußball-Weltmeisterinnen aus den USA haben bei den Olympischen Spielen in Japan ihren ersten Sieg gelandet. Drei Tage nach dem Fehlstart mit dem 0:3 gegen Schweden gewann das Team von Starspielerin Megan Rapinoe am Samstag in Saitama das zweite Gruppenspiel mit 6:1 (1:0) gegen Außenseiter Neuseeland.

Rose Lavelle (9. Minute), Lindsay Horan (45.), Christen Press (80.) und Alex Morgan (87.) trafen vor den Augen von US-First Lady Jill Biden für den Olympia-Zweiten von 2016. Dazu kamen Eigentore durch Abby Erceg (63.) und CJ Bott (90.+3) von Neuseeland, das seinen Torerfolg Betsy Hassett (72.) verdankte.

Die Amerikanerinnen, die in der ersten Halbzeit nicht überzeugen konnten, hatten das Finale vor fünf Jahren in Rio gegen Deutschland verloren. Die DFB-Auswahl hatte die Qualifikation für Tokio verpasst. Der WM-Dritte Schweden setzte sich mit 4:2 gegen Australien durch und führt die Gruppe G an.


Dressur: Glänzender Auftakt durch Jessica von Bredow-Werndl

TOKIO: Jessica von Bredow-Werndl hat bei den Olympischen Spielen in Tokio am Samstag für einen glänzenden Auftakt der deutschen Dressur-Mannschaft gesorgt. Die 35-Jährige aus Tuntenhausen zeigte mit ihrer Stute Dalera den besten Ritt des Tages. Für den Grand Prix erhielt sie 84,379 Prozenpunkte. Das zweitbeste Ergebnis erzielte Cathrine Dufour aus Dänemark mit Bohemian (81,056). Der Grand Prix ist die Qualifikation für den Teamwettbewerb am Dienstag und das Einzel am Mittwoch.

Am Sonntag reiten Dorothee Schneider aus Framersheim mit Showtime und Isabell Werth aus Rheinberg mit Bella Rose in der zweiten Hälfte des Starterfeldes für das deutsche Team. Die Mannschaften bestehen nach dem neuen Reglement in Tokio - anders als bisher - nur aus drei Paaren. Alle Ergebnisse zählen, das bei EM und WM übliche Streichergebnis entfällt.


Deutsche Turner im Team-Finale - Dauser und Herder in Endkämpfen

TOKIO: Die deutschen Turner haben sich bei den Olympischen Spielen in Tokio für das Mannschaftsfinale qualifiziert. Das Quartett Lukas Dauser (Unterhaching), Andreas Toba (Hannover), Nils Dunkel (Erfurt) und Philipp Herder (Berlin) sammelte am Samstag in der Mehrkampf-Qualifikation 249,929 Punkte und zog damit als Sechstes ins Team-Finale am Montag ein. Bei den Spielen 2012 und 2016 war die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) jeweils Siebter geworden.

Bester der Riege war der deutsche Mehrkampf-Meister Dauser, der für seine Übungen am Boden, dem Pauschenpferd, den Ringen, beim Sprung, am Barren und am Reck 83,731 Punkte bekam. Damit erreichte er als 20. zugleich das Finale im Einzel-Sechskampf. Auch Herder zog mit 82,432 Punkten überraschend ins Finale ein. Zudem zog Dauser mit 15,733 Punkten als Zweiter in den Endkampf der besten Acht am Barren ein und kann sich Medaillenhoffnungen machen.

Um die Podestplätze im Team bahnt sich derweil ein packender Dreikampf zwischen Japan, den Athleten des russischen Olympia-Komitees und China an. Der Olympiasieger von 2016 in Rio de Janeiro erturnte im Ariake Gymnastics Center 262,251 Punkte. Zweiter der Qualifikation waren die Chinesen mit 262,061 Punkte vor den Russen (261,945). Stärkster Einzel-Mehrkämpfer war der Japaner Daiki Hashimoto mit 88,531 Punkten vor Welt- und Europameister Nikita Nagorni (87,897).


Wasserspringerinnen Hentschel/Punzel liebäugeln mit Medaille

TOKIO: Nach der olympischen Ehre für Patrick Hausding als Fahnenträger wollen die deutschen Wasserspringer bei den Sommerspielen sportlich überzeugen. Als Erste für den Deutschen Schwimm-Verband gehen am Sonntag (8.00 Uhr) Lena Hentschel und Tina Punzel im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett an den Start. Als Europameisterinnen wollen die Sportlerinnen aus Berlin und Dresden auch bei Olympia eine gute Platzierung erreichen.

Außer den Deutschen, die bei der Olympia-Qualifikation Vierte wurden, sind aus Europa allerdings nur noch die Britinnen und Italienerinnen am Start. Topfavorit ist das Duo aus China. «Was die anderen machen, können wir sowieso nicht beeinflussen. Wir können um die Bronzemedaille mitkämpfen, dafür müssen wir unsere Topleistung abrufen», sagte Punzel. «Wir haben die Corona-Pause sehr gut genutzt und sind noch ein Stück stabiler geworden. Jetzt freue ich mich einfach auf die Spiele.»

In Japan ist der DSV im Springen in allen vier Einzeldisziplinen sowie in drei der vier Synchronwettbewerbe vertreten. «Wir haben dasselbe Vorbereitungsprogramm absolviert, wie vor dem Weltcup in Tokio. Wir haben auch wieder zeitversetzt in der Nacht trainiert, um die Zeitverschiebung zu simulieren. Damals hat es gut funktioniert. Wir hoffen, dass wir auch diesmal Erfolg haben», sagte Bundestrainer Lutz Buschkow.

«Wenn es uns als Mannschaft gelingt, in Tokio unser Leistungsvermögen auszuschöpfen, ist die eine oder andere Medaille drin», sagte Buschkow. Fahnenträger Hausding ist im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett zusammen mit Lars Rüdiger am Mittwoch am Start.


Ungarischer Fechter Szilagyi holt drittes Olympia-Gold mit dem Säbel

TOKIO: Der Ungar Aron Szilagyi hat als erster männlicher Fechter in der Geschichte drei olympische Goldmedaillen in einer Einzeldisziplin gewonnen.

Der 31-Jährige bezwang im Finale der Säbelfechter in Tokio am Samstag den Italiener Luigi Samele mit 15:7. Bereits bei den Spielen 2012 in London und 2016 in Rio hatte Szilagyi triumphiert. Bislang war ein solcher Hattrick nur einer Dame gelungen. Die Italienerin Valentina Vezzali gewann zwischen 2000 und 2008 dreimal nacheinander Olympia-Gold im Florett-Einzel.


Deutsche Badminton-Teams zum Auftakt in Tokio ohne Siege

TOKIO: Die deutschen Badminton-Spieler sind mit Niederlagen in das olympische Turnier von Tokio gestartet. Im Mixed unterlagen Isabel Herttrich und Mark Lamsfuß am Samstag gegen die an Position zwei gesetzten Chinesen Huang Dong Ping und Wang Yi Lyu mit 22:24, 17:21. Im ersten Durchgang hatten die Deutschen einen Satzball vergeben. «Wir waren auf einem sehr hohen Level. Es ist schade, dass wir die Chance nicht nutzen konnten», sagte Lamsfuß. Er sei im ersten Satz etwas nervös gewesen. Lamsfuß nimmt genau wie Isabel Herttrich erstmals an Olympischen Spielen teil.

Für Lamsfuß ging auch das zweite Spiel verloren. Im Herren-Doppel mit Marvin Seidel unterlag er ebenfalls am Samstag den Japanern Takeshi Kamura und Keigo Sonora im ersten Gruppenspiel nach 37 Minuten 13:21, 8:21. «Es war definitiv nicht unser bester Tag», sagte Lamsfuß. Sie seien gar nicht richtig ins Spiel gekommen und konnten der aggressiven Spielweise der Japaner zu wenig entgegensetzen.

«Wenn man nicht mal die langen Ballwechsel gewinnt, dann kann es nicht klappen», sagte Seidel. Im zweiten Satz hatte es einen Ballwechsel mit rekordverdächtigen 73 Schlägen gegeben. Für das Weiterkommen muss nun ein Sieg gegen die an Position drei gesetzten Chinesen Li Jun Hui und Liu Yun Chen her.

Im Mixed geht es für Lamsfuß gemeinsam mit Herttrich bereits am Sonntag im zweiten Gruppenspiel gegen die Malaysier Chan Peng Soon und Goh Liu Ying weiter. «Es ist eine sehr ausgeglichene Gruppe», sagte Herttrich. Da könne jeder jeden schlagen. Das verspreche Spannung bis zum Schluss.


Tennisprofi Zverev nach Corona-Fall: «Fühle mich relativ sicher»

TOKIO: Tennisprofi Alexander Zverev macht sich nach dem Corona-Fall des deutschen Radsportlers Simon Geschke bei Olympia in Tokio keine Sorgen. «Der Corona-Fall war ja nicht im Dorf. Wir sind alle jeden Tag getestet, klar, wir sind extrem viele», sagte der 24-jährige Hamburger am Samstag: «Ich fühle mich relativ sicher. Es ist relativ gut organisiert alles.»

Geschke war am Freitagabend als erster Corona-Fall im deutschen Team gemeldet und vom Straßenrennen ausgeschlossen worden. Am Tag nach der Eröffnungsfeier vermeldeten die Olympia-Organisatoren 17 weitere Corona-Fälle. Damit stieg die Zahl der positiven Tests seit Beginn der Erfassung am 1. Juli auf insgesamt 123.


Sat.1-Comeback mit 2,71 Millionen beim Zweitliga-Auftakt

BERLIN: Der Fernsehsender Sat.1 hat ein erfolgreiches Bundesliga-Comeback gefeiert. Durchschnittlich 2,71 Millionen Menschen sahen am Freitagabend beim Free-TV-Sender die Live-Übertragung von der Schalker 1:3-Niederlage gegen den Hamburger SV. Das ergab einen Marktanteil von 12,3 Prozent und wurde von Sat.1 als «sehr gelungener Zweitligaauftakt» eingestuft. Der Sender hat nach 18 Jahre Pause wieder Bundesliga-Rechte erworben und darf neun Spiele live übertragen.


US-Fußballerinnen reichen im Gehaltsstreit Berufungsschreiben ein

LOS ANGELES: Im Kampf um gleiche Bezahlung für Fußballerinnen in den USA haben die Nationalspielerinnen um Alex Morgan und Megan Rapinoe wie angekündigt ihr Berufungsschreiben bei Gericht eingereicht. Das gerade bei den Olympischen Spielen in Tokio aktive Team hatte seinen eigenen Verband (USSF) im Frühjahr 2019 wegen Diskriminierung verklagt. Ein Gericht in Los Angeles hatte die Klage ursprünglich abgewiesen, die Berufung aber zugelassen. Nun ging das Schreiben bei Gericht ein, wie eine Sprecherin der Frauen-Nationalmannschaft der USA am Freitag (Ortszeit) mitteilte.


Englands Nationaltrainer Gareth Southgate ruft zum Impfen auf

LONDON: Der englische Nationaltrainer Gareth Southgate hat junge Erwachsene in seinem Land aufgerufen, sich gegen Corona impfen zu lassen. «Oldies wie ich haben schon beide Impfungen, so dass wir mit unserem Leben weitermachen können, aber für euch Jüngere ist nun die Chance, dass sich alles öffnet, dass ihr eure Freiheiten zurückbekommt», sagte der 50-Jährige am Samstag in einer Videobotschaft. Gerade unter den 18- bis 29-Jährigen gibt es noch viele Ungeimpfte, obwohl die Altersgruppe bereits seit mehreren Wochen eingeladen ist.


PSG-Fans sprechen sich gegen eine Verpflichtung von Pogba aus

PARIS: Einige Fans des Spitzenclubs Paris Saint-Germain haben sich gegen einen möglichen Transfer des französischen Fußball-Nationalspielers Paul Pogba von Manchester United positioniert. Sie hängten am Stadion und am Trainingsgelände Transparente auf, um ihren Standpunkt zu verdeutlichen. Darauf stand: «Pogba, du solltest auf deine Mutter hören. Sie will dich nicht hier haben und wir auch nicht.» Damit spielten die Anhänger auf ein Interview von Pogba an, der 2018 beim TV-Sender Canal+ gesagt hatte: «Ein Wechsel dorthin reizt mich nicht.»


Manchester United verlängert Vertrag mit Trainer Solskjaer vorzeitig

MANCHESTER: Fußball-Trainer Ole Gunnar Solskjaer hat seinen ursprünglich bis 2022 gültigen Vertrag beim englischen Premier-League-Club Manchester United vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Zusätzlich beinhaltet das neue Arbeitspapier die Option auf ein weiteres Jahr. Das teilte der Verein am Samstag mit. «Jeder weiß, wie ich zu diesem Club stehe, und ich freue mich sehr, diesen neuen Vertrag unterschrieben zu haben», sagte der Norweger, der United im Dezember 2018 zunächst als Interimslösung übernommen hatte. In der abgelaufenen Spielzeit belegten die Red Devils hinter dem Stadtrivalen City den zweiten Platz.


RB Leipzig: Verteidiger Saracchi erleidet Kreuzbandriss

LEIPZIG: RB Leipzig muss die weiteren Planungen mit seinem Abwehrspieler Marcelo Saracchi auf unbestimmte Zeit verschieben. Der 23-Jährige aus Uruguay erlitt im Testspiel am Freitagabend gegen Montpellier HSC (1:2) ohne gegnerische Einwirkung einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. Diese Diagnose gab der sächsische Fußball-Bundesligist am Samstag bekannt. Saracchi musste vom Feld getragen werden und fällt nun für mehrere Monate aus. Der Linksverteidiger war nach Ablauf seiner Leihe zum türkischen Erstligisten Galatasaray Istanbul gerade nach Leipzig zurückgekehrt.


Sjöström besiegt Diskus-Weltmeister und schwimmt stark im Vorlauf

TOKIO: Dem Sieg im Armdrücken gegen einen Goldkandidaten aus der Leichtathletik ließ Schwedens Schwimm-Olympiasiegerin Sarah Sjöström einen schnell Auftritt im Becken folgen. Nachdem der Olympia-Start der 27-Jährigen in Tokio wegen eines Ellbogenbruchs lange offen war, meldete sie sich am Samstag als Vorlaufdritte über 100 Meter Schmetterling in 56,18 Sekunden stark zurück. Sjöström war im Winter ausgerutscht und hatte sich bei dem Sturz den Ellbogen gebrochen.

Vor dem ersten Rennen in Japan hatte sich Sjöström in Tokio guter Laune präsentiert. Sie postete ein Video, in dem sie Diskus-Weltmeister Daniel Stahl im Armdrücken besiegte. «Ich habe keine Schmerzen mehr in meinem Ellbogen. Ich habe mich von Februar bis jetzt ständig verbessert und bin sehr glücklich damit», sagte Sjöström bei einer Pressekonferenz in Tokio.


Mühlleitner überrascht über 400 Meter Freistil als Vorlaufschnellster

TOKIO: Henning Mühlleitner hat als erster deutscher Schwimmer bei den Olympischen Spielen in Tokio überraschend als Vorlaufschnellster das Finale erreicht.

Der Sportler aus Neckarsulm schlug am Samstag im Vorlauf über 400 Meter Freistil in klarer persönlicher Bestzeit von 3:43,67 Minuten an. Lukas Märtens (Magdeburg) verpasste den Endlauf als Zwölfter. Das Finale über die Strecke, auf der Paul Biedermann immer noch den Weltrekord hält, findet in der Nacht von diesem Samstag auf Sonntag statt.


Judoka Takato holt erstes Olympia-Gold für Japan bei Tokio-Spielen

TOKIO: Judoka Naohisa Takato hat Gastgeber Japan die erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Tokio beschert. Der 28-Jährige gewann am Samstag in der legendären Kampfsporthalle Nippon Budokan das Finale in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm gegen Yang Yung Wei aus Taiwan. Der dreimalige Weltmeister setzte sich in der Verlängerung durch Bestrafungen seines Kontrahenten mit Ippon durch. Mit nun insgesamt 40. Olympia-Goldmedaillen ist Japan die mit Abstand erfolgreichste Nation im Judo.

Kurz zuvor hatte Judoka Funa Tonaki das erste Edelmetall für Japan bei diesen Sommerspielen gewonnen. Die 25 Jahre alte Weltmeisterin von 2017 unterlag im Finale in der Klasse bis 48 Kilogramm Distria Krasniqi aus dem Kosovo mit Waza-ari. Für den Kosovo war es die zweite Medaille überhaupt bei Olympia. Vor fünf Jahren hatte Majlinda Kelmendi ebenfalls im Judo in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm gleich bei der Premieren-Teilnahme des Landes triumphiert.

Die deutschen Judokas Katharina Menz und Moritz Plafky waren in Tokio gleich jeweils in ihren ersten Kämpfen ausgeschieden. Die 30 Jahre alte Menz aus Backnang unterlag am Samstag der Chilenin Mary Dee Vargas Ley in der Verlängerung durch Waza-ari. Der 25 Jahre alte Plafky aus Hennef verlor gegen den Belgier Jorre Verstraeten ebenfalls im Golden Score mit Ippon. Beide zählten nicht zu den Medaillenkandidaten im Aufgebot des Deutschen Judo-Bundes.


Lagenschwimmer Heidtmann verpasst Olympia-Finale - Favorit Seto raus

TOKIO: Als erster Starter der deutschen Schwimmer bei den Olympischen Spielen in Tokio hat Jacob Heidtmann das Finale über 400 Meter Lagen verpasst. Der 26-Jährige schlug am Samstag im Tokyo Aquatics Centre nach 4:12,09 Minuten, und damit nur eine Hundertstelsekunde über seinem deutschen Rekord an. Insgesamt bedeutete das Rang zwölf, knapp zwei Sekunden fehlten für den Finaleinzug.

Das Finale findet in der Nacht von diesem Samstag auf Sonntag statt. Überraschend nicht dabei ist Goldkandidat Daiya Seto. Der Japaner verpasste als Neunter den Endlauf. Vorlaufschnellster war der Australier Brendon Smith in 4:09,27 Minuten.

Heidtmann wollte in Japan eine sportliche Rechnung begleichen. Der Elmshorner, der in den USA trainiert, war bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro im Vorlauf über 400 Meter deutschen Rekord geschwommen und hätte sich damit als Fünfter für das Finale qualifiziert. Wegen eines technischen Fehlers bei der Wende von Brust zu Freistil wurde er aber disqualifiziert. Er will in Tokio zudem auch über 200 Meter Freistil, 200 Meter Lagen und mit der 4 x 200 Meter Freistil-Staffel antreten.


Russischer Gewichtheber-Chef darf doch zu Olympischen Spielen

TOKIO: Maxim Agapitow, Präsident des russischen Gewichtheber-Verbandes, darf nun doch zu den Olympischen Spielen nach Tokio reisen. Wie der Internationale Sportgerichtshof Cas in Lausanne am Samstag mitteilte, müsse dem Funktionär das erlaubt und ihm eine Zugangsberechtigung ausgestellt werden. Zuvor hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) dem 51 Jahre alten Interimspräsidenten des Europäischen Gewichtheberverbandes EWF die Akkreditierung entzogen. Grund ist ein Dopingvergehen, das ihm zu seiner aktiven Zeit 1993 nachgewiesen worden war. Damals wurde er zwei Jahre gesperrt.

Das IOC hatte Agapitow seinen Ausschluss am Freitag vergangener Woche unter dem Hinweis mitgeteilt, dass er nicht die Kriterien für die Akkreditierung von Funktionären des Internationalen Gewichtheberverbandes (IWF) erfülle. Demnach darf kein Offizieller eine «persönliche Vorgeschichte im Zusammenhang mit einem Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln haben». Dagegen war er vorgegangen und hatte nun Erfolg.

Unglücklich ist, dass gerade Agapitow für seine Vergangenheit bestraft wird, obwohl er zu den Reformern in der IWF gehört, die die alte Führungsgarde absetzen wollen und eine neue Verfassung anstreben.


Tennis-Doppel Zverev/Struff erreicht Olympia-Achtelfinale

TOKIO: Alexander Zverev ist im Doppel-Wettbewerb ein erfolgreicher Start bei den Olympischen Spielen in Tokio gelungen. Der beste deutsche Tennisspieler gewann am Samstag mit Jan-Lennard Struff etwas überraschend gegen die an fünf gesetzte polnische Paarung Hubert Hurkacz und Lukasz Kubot 6:2, 7:6 (7:5). Nächste Gegner des deutschen Duos sind die Franzosen Jeremy Chardy/Gael Monfils.

Damit haben beide deutschen Herren-Doppel bei den Sommerspielen in der japanischen Hauptstadt den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Kevin Krawietz und Tim Pütz hatten zuvor die Argentinier Facundo Bagnis und Diego Schwartzman mit 6:2, 6:1 abgefertigt.

Im Damen-Doppel endete der Wettbewerb dagegen für die einzige deutsche Paarung nach der ersten Runde. Anna-Lena Friedsam und Laura Siegemund zogen gegen das russische Duo Veronika Kudermetowa/Jelena Wesnina mit 2:6, 5:7 den Kürzeren.


Macron verspricht Olympia-Eröffnung 2024 auf der Seine

PARIS/TOKIO: Die Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele in drei Jahren soll nach den Worten von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf der Seine in Paris stattfinden. Es solle eine Zeremonie geben, die «wirklich einmalig und revolutionär» sei. Das sagte der 43-Jährige der französischen Sportzeitung «L'Équipe» in Tokio. Dort hatte er am Freitag an der Eröffnungsfeier der Sommerspiele teilgenommen.

Es müssten noch viele Einzelheiten für die Feier in der französischen Hauptstadt geklärt werden, sagte der Staatschef, der mit seinem Japan-Besuch sein persönliches Engagement für Olympia signalisieren wollte. «Sie (die Feier) wird auf Lastkähnen auf der Seine stattfinden, dabei werden auch die Ufer genutzt und alles, was die Seine als städtischen Rahmen bietet.» Die Zeremonie sei am 26. Juli 2024 geplant.


Algerischer Judoka zieht bei Olympia vor Kampf gegen Israeli zurück

TOKIO: Der algerische Judoka Fethi Nourine hat bei den Olympischen Spielen in Tokio einen möglichen Kampf gegen einen Israeli verweigert und auf eine Teilnahme verzichtet. Der Internationale Judo-Verband nahm daraufhin am Samstag Ermittlungen gegen den 30 Jahre alten Sportler und dessen Trainer auf. Beide seien vorläufig suspendiert worden, eine Disziplinarkommission solle nun über weitere Folgen entscheiden, teilte der Weltverband IJF mit.

Nourine hätte in Tokio in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm am Montag auf den Israeli Tohar Butbul treffen können. Daraufhin äußerten sowohl der Athlet als auch der Trainer in algerischen Medien die Absicht, bei den Spielen nicht anzutreten und begründeten dies damit, nicht gegen einen Israeli kämpfen zu wollen. «Wir hatten kein Glück bei der Auslosung», sagte Trainer Amar Ben Yekhlef algerischen Medien. Eine Normalisierung der Beziehung zu Israel lehne das Land ab. «Wir haben die richtige Entscheidung getroffen», betonte Yekhlef.

Das Olympische Komitee Algeriens entschied laut IJF, das Duo nach Hause zu schicken und will ebenfalls Sanktionen prüfen. Der Weltverband erklärte, die Aussagen von Nourine und seinem Coach stünden «in totalem Gegensatz zur Philosophie» des Judo-Verbandes. Judo basiere auf Solidarität, Respekt und Freundschaft, jede Form der Diskriminierung könne daher nicht toleriert werden.

Nourine hatte bereits bei der WM 2019 aus dem gleichen Grund einen Kampf verweigert. Für Schlagzeilen gesorgt hatte im Judo der Fall des Iraners Saeid Mollaei, der im August 2019 bei der WM in Tokio die Anweisung erhalten hatte, im Halbfinale nicht anzutreten. Er sollte so einem möglichen Finale gegen den Israeli Sagi Muki aus dem Weg gehen. Mollaei widersetzte sich der Anweisung, floh nach Deutschland und tritt nun am Dienstag bei Olympia in Tokio für die Mongolei an.


Carapaz gewinnt Gold im Straßenrennen - Schachmann auf Platz zehn

TOKIO: Der Tour-de-France-Dritte Richard Carapaz hat die Goldmedaille im olympischen Straßenradrennen gewonnen. Der 28-Jährige aus Ecuador holte sich am Samstag auf dem schweren Kurs nach 234 Kilometern und fast 5000 Höhenmetern den Sieg vor dem Belgier Wout van Aert und dem slowenischen Tour-Champion Tadej Pogacar.

Das auf drei Starter reduzierte deutsche Team spielte im Finale keine Rolle mehr. Der deutsche Meister Maximilian Schachmann musste kurz vor Schluss abreißen lassen und belegte den zehnten Platz. Am Freitag war Teamkollege Simon Geschke positiv auf Corona getestet worden und wurde daraufhin von dem Rennen ausgeschlossen. Sein Zimmerkollege Emanuel Buchmann erhielt erst nach einem negativen PCR-Test in der Nacht die Starterlaubnis, war aber im Rennen chancenlos.


Sportchef Schimmelpfennig: Weitere Corona-Fälle nicht auszuschließen

TOKIO: Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig sieht nach dem Corona-Fall des Radprofis Simon Geschke im deutschen Olympia-Team keine Anzeichen von wachsender Verunsicherung. «Ich habe bei den Athleten keine gesteigerte Angst nach diesem Vorfall wahrgenommen», sagte er am Samstag bei einer Pressekonferenz in Tokio. Alle seien aber erleichtert, dass der Fall außerhalb des olympischen Dorfes in einem Außenquartier in einer kleinen Gruppe passiert sei.

«Für das deutsche Team ist es eine Erinnerung, dass wir weiter sehr achtsam sein müssen und nicht nachlässig werden dürfen, dass wir das auch bis zum Ende der Spiele durchhalten», sagte er. Schimmelpfennig betonte aber auch: «Wir werden weitere Fälle nicht gänzlich ausschließen können, aber die Wahrscheinlichkeit minimieren.»

Unterdessen ist der 35-jährige Geschke am Samstag in Tokio in ein Quarantäne-Hotel eingezogen, wo er bis zu zehn Tage verbringen muss. Sein Zimmerkollege im Außenquartier nahe der Strecke am Mount Fuji, Emanuel Buchmann, war negativ getestet worden und konnte am Samstag am olympischen Rennen über 234 Kilometer teilnehmen.


Struff fordert beim olympischen Tennis-Turnier Djokovic heraus

TOKIO: Tennisprofi Jan-Lennard Struff wird bei den Olympischen Spielen in Tokio den serbischen Topfavoriten Novak Djokovic herausfordern. Der 31 Jahre alte Sauerländer gewann am Samstag sein Auftaktmatch gegen den Brasilianer Thiago Monteiro 6:3, 6:4 und zog damit in die zweite Runde gegen den Weltranglisten-Ersten ein. Der Goldmedaillen-Favorit Djokovic meisterte seine Auftaktaufgabe gegen Außenseiter Hugo Dellien aus Bolivien mit 6:2, 6:2.

Der Wimbledonsieger strebt in Tokio den nächsten Schritt zu einem Meilenstein an: Als Erster bei den Tennis-Herren will der 34-Jährige den Golden Slam schaffen. Dafür muss Djokovic noch Olympia-Gold holen und im September die US Open für sich entscheiden. Bei den Australian Open, den French Open und in Wimbledon hatte der Topstar in diesem Jahr schon triumphiert.

Aus deutscher Sicht war zuvor bei den Damen auch Anna-Lena Friedsam erfolgreich in das Turnier gestartet, im Herren-Doppel sind Kevin Krawietz und Tim Pütz weiter.


Nach positiven Corona-Test: Geschke in Tokio im Quarantäne-Hotel

TOKIO: Nach seinem positiven Corona-Test ist der deutsche Radprofi Simon Geschke in ein Quarantäne-Hotel in Tokio eingezogen. Wie Bernd Wolfarth, Chefmediziner des deutschen Olympia-Teams, am Samstag mitteilte, muss der 35-jährige gebürtige Berliner nach den geltenden Regeln dort bis zu zehn Tage bleiben. Sein Zimmerkollege im Außenquartier nahe der Strecke am Mount Fuji, Emanuel Buchmann, war negativ getestet worden und konnte am Samstag am olympischen Rennen über 234 Kilometer teilnehmen.

Er muss sich als enge Kontaktperson von Geschke danach in eine zehntägige Selbstisolation im Hotelzimmer begeben und darf nur dort das Essen einnehmen. Allerdings kann Buchmann das Hotel zum Training und im Falle eines weiteren Olympia-Starts verlassen.

Der DOSB werde nach Auskunft von Wolfarth nun prüfen, ob und wie Geschke und Buchmann so schnell wie möglich in die Heimat zurückkehren können - möglicherweise mit einem Privatflugzeug. «Die Ausreise und Einreise nach Deutschland muss auch mit den zuständigen Behörden geklärt werden», sagte Wolfarth.


TV-Quote: Nur zwei Millionen sehen Eröffnungsfeier

BERLIN: Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat in Deutschland viele Menschen vor den Fernseher gelockt. Durchschnittlich 2,07 Millionen TV-Zuschauer hatte die rund fünfstündige ZDF-Übertragung aus Tokio, die am Freitag zur Mittagszeit begonnen hatte. Der Marktanteil lag bei 23,0 Prozent und damit weit über dem Senderdurchschnitt. Im Vergleich zu Olympia-Eröffnungen in ähnlichen Zeitzonen ist das allerdings ein geringes TV-Interesse.

Die Eröffnungsfeier der Spiele 2008 in Peking hatten 7,72 Millionen Fernsehzuschauer in der ARD verfolgt. Der Marktanteil lag damals bei 52,3 Prozent. Der Zeitunterschied zwischen Peking und Tokio beträgt eine Stunde.

Aufgrund der Zeitverschiebung nicht vergleichbar ist die Einschaltquote der bisher letzten Sommerspiele in Rio de Janeiro. Die Eröffnungsfeier in Brasilien hatte mitten in der deutschen Nacht 1,87 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 29,1 Prozent.

Weitere 90.000 Zuschauer hatte die Eröffnungsfeier bei Eurosport. Der Spartensender kam damit auf einen Marktanteil von 1,0 Prozent. ARD, ZDF und Eurosport bieten neben der Berichterstattung im klassischen TV auch ein umfangreiches Angebot im Internet.


Reitz Olympia-Fünfter mit der Luftpistole - Gold an Iraner Foroughi

TOKIO: Sportschütze Christian Reitz hat in Tokio die erste Medaille für das deutsche Olympia-Team knapp verpasst. Der Schnellfeuer-Olympiasieger von Rio kam am Samstag mit der Luftpistole über die Zehn-Meter-Distanz auf Platz fünf und schaffte somit ein gelungenes Warmup für die geplante Gold-Mission in seiner Paradedisziplin. In seiner Zweitdisziplin Luftpistole verblüffte Reitz, doch mit der Medaillen-Entscheidung hatte er am Ende nichts mehr zu tun. Gold ging an den Iraner Java Foroughi, Silber an den Serben Damir Mikec, Bronze holte der Chinese Wei Pang.

Eigentlich hatte sich Reitz gar keinen Quotenplatz für den Luftpistolen-Wettbewerb erkämpft, durfte nur als Doppelstarter ran, weil er so stark mit der Schnellfeuerpistole ist. Der 34 Jahre alte Polizeioberkommissar aus Regensburg, der für den SV Kriftel an den Start geht, gilt als einer der Favoriten in diesem Wettbewerb - am 2. August geht es in seiner Spezialdisziplin um die Medaillen.

Zuvor bietet sich für Reitz im neuen olympischen Mixed-Wettbewerb Luftpistole zusammen mit Carina Wimmer (SV Kelheim Gmünd) noch eine weitere Medaillen-Chance. Bei den Europaspielen 2019 in Minsk holte er zuletzt mit seiner Ehefrau Sandra im Mixed-Team Luftpistolen-Bronze.

Auf der Asaka Shooting Range hatte Reitz in der Qualifikation gelassen wie immer sein Programm abgespult. Mit 584 Ringen war er als Dritter des 48-köpfigen Feldes weitergekommen, im Finale der besten Acht verabschiedete er sich im Ausscheidungswettkampf dann als Fünfter.


«La Vanguardia»: Corona und die Magie des Sports bei Olympia

MADRID: Die spanische Zeitung «La Vanguardia» kommentiert am Samstag den Beginn der Olympischen Spiele in Japan:

«Der Spitzensport ist ein großes Geschäft, das Milliarden bewegt. Das ist eine Tatsache, die von vielen kritisiert und von einigen wegen des Wohlstands, den der Sport erzeugt, begrüßt wird. Aber es ist klar, dass die Ethik des Sports ein anderes Paar Schuhe sind als das wirtschaftliche Interesse. Die Olympischen Spiele in Tokio, die wegen Corona mit einer kargen Zeremonie eröffnet wurden, stellen den Triumph wirtschaftlicher Gesichtspunkte über alles andere dar.

Wenn Japans Regierung wählen könnte, ob sie die Spiele abhält oder nicht, wäre sie wohl der Mehrheit der Japaner gefolgt, die aus Angst vor Corona radikal dagegen sind. Sie kann das aber nicht, weil eine Absage verheerende wirtschaftliche Folgen für die Organisation hätte.

Sportler hingegen wollen antreten und ihren Namen in die Geschichte des Olymps eingehen lassen. Die Show muss weitergehen, auch wenn die Tribünen leer sind und die Sportler in einer künstlichen Blase leben, um Kontakte zu vermeiden. Und wenn die Spiele erstmal in vollem Gange sind, werden alle Zweifel vergessen sein. Jetzt ist es an der Zeit, sich von der Magie des Sports mitreißen zu lassen. Hoffentlich macht Corona dem nicht noch einen Strich durch die Rechnung.»


Turn-Olympiasieger Uchimura und Zonderland früh gescheitert

TOKIO: Zwei Olympiasieger sind bei den Turn-Wettbewerben der Olympischen Spiele bereits früh gescheitert. Japans Superstar Kohei Uchimura, der zwischen 2009 und 2016 alle Mehrkämpfe bei Olympia und Weltmeisterschaften gewonnen hat, missglückte am Samstag ebenso seine Reckübung wie zuvor dem Niederländer Epke Zonderland. Der 32-jährige Uchimura, der in Tokio nur am Reck antrat, rutschte in der Qualifikation vom Holm ab und bekam nach dem unfreiwilligen Abgang nur 13,866 Punkte. Damit verpasste er das Finale der besten Acht am 3. August.

Das gleiche Schicksal hatte zuvor schon Zonderland ereilt. Der Reck-Olympiasieger von 2012 in London bekam für seine Übung nur 13,833 Punkte. «Ich bin erleichtert und glücklich, aber ich habe auch gemischte Gefühle. Ich war nicht in der Lage, rechtzeitig fit zu werden», sagte der 35-Jährige nach seinem Wettkampf.

Zonderland, lange Jahre ärgster Konkurrent von Rio-Olympiasieger Fabian Hambüchen, wird seine Karriere nach Tokio wohl beenden. Er habe vor den Olympischen Spielen immer gesagt, dass es eine kleine Chance auf die WM-Teilnahme im Oktober in Japan gebe. «Die Chance ist immer noch da. Ich denke, da sind zwischen einem und fünf Prozent Wahrscheinlichkeit, dass ich nach diesen Spielen weitermache», erklärte er.

Auch Uchimura, der vor seinem Mehrkampf-Gold 2012 und 2016 in Rio de Janeiro bereits 2008 in Peking Silber im Sechskampf gewonnen hatte, steht nach dem Aus bei seinen Heim-Spielen vor seinem Laufbahnende. «Ich denke, es war nicht länger realistisch für mich, alle sechs Geräte zu turnen und das Reck war meine beste Chance bei Olympia», hatte der 35-Jährige bereits im Vorfeld erklärt.


YOKOHAMA:

Vorrunde in Yokohama: Saudi-Arabien - Deutschland (Sonntag, 13.30 Uhr MESZ/ARD und Eurosport)

SAUDI-ARABIEN: 12 Alrubaie (Al Ahli SC/23), 2 Abdulhamid (Al Ittihad/22), 5 Alamri (Al Nassr/24), 4 Hindi (Al Ahli/24), 13 Alshahrani (Al Hilal/29) - 7 Alfaraj (Al Hilal/31), 14 Alhassan (Al Nassr/24), 15 Ahmed (Al Nassr/20), 6 Alnaji (Al Nassr/24), 10 Aldawsari (Al Hilal/29) - 9 Alhamddan (Al Hilal/21)

DEUTSCHLAND: 1 Müller (VfB Stuttgart/23) - 2 Henrichs (RB Leipzig/24), 5 Pieper (Arminia Bielefeld/23), 4 Uduokhai (FC Augsburg/23), 3 Raum (TSG Hoffenheim/23) - 13 Maier (Hertha BSC/22), 18 Löwen (VfL Bochum/24), 17 Stach (Greuther Fürth/22) - 7 Richter (FC Augsburg/23), 10 Kruse (Union Berlin/33), 11 Amiri (Bayer Leverkusen/24)


Segel-Weltmeister und Bann-Brecher: Hoffnungsträger Buhl startet

ENOSHIMA/JAPAN: In der Enoshimas Sagami-Bucht geht es für die deutschen Segler am Sonntag los. Bei den olympischen Regatten hofft Laser-Weltmeister Philipp Buhl aus Sonthofen auf einen gelungenen Start. Nach Platz 14. bei seiner Olympia-Premiere in Rio de Janeiro gehört der 31-Jährige in Japan zu den Medaillen-Kandidaten. Der dreimalige Olympiasieger Jochen Schümann traut dem Allgäuer viel zu: «Der professionellste und beste deutsche Segel-Akteur bei diesen Spielen ist Philipp Buhl. Aber der bohrt das Brett auch an der dicksten Stelle: Philipp hat mehr Weltklassegegner als alle anderen. Er wird alles zeigen müssen, um seine Chance zu nutzen.»

Buhl gilt seit seinem WM-Sieg Anfang 2020 als Bann-Brecher in der Segel-Nationalmannschaft: Mit seinem Titel hatte er die Negativ-Serie der DSV-Athleten beendet, die zwei Jahrzehnte keinen WM-Title in einer olympischen Disziplin hatten gewinnen können. Das letzte olympische Segel-Gold ist sogar 25 Jahre alt. Jochen Schümann und seine Soling-Crew gewannen es vor 25 Jahren bei den Olympischen Spielen 1996.


Badminton-Mixed: Knappe Niederlage gegen Favoriten aus China

TOKIO: Das deutsche Badminton-Mixed Isabel Herttrich und Mark Lamsfuß ist mit einer knappen Zweisatzniederlage ins olympische Turnier gestartet. Gegen die an Position zwei gesetzten Chinesen Huang Dong Ping und Wang Yi Lyu verlor das Duo mit 22:24, 17:21. Im ersten Durchgang hatten die Deutschen einen Satzball vergeben. «Wir waren auf einem sehr hohen Level. Es ist schade, dass wir die Chance nicht nutzen konnten», sagte Lamsfuß nach der Partie. Er sei im ersten Satz etwas nervös gewesen. Lamsfuß nimmt genau wie Isabel Herttrich erstmals an Olympischen Spiele teil.

«Wir können auf die Leistung aufbauen», sagte Isabel Herttrich. Bereits am Sonntag geht es im zweiten Gruppenspiel gegen die Malaysier Chan Peng Soon und Goh Liu Ying. «Es ist eine sehr ausgeglichene Gruppe», sagt Herttrich. Da könne jeder jeden schlagen. Das verspreche Spannung bis zum Schluss.


Deutsche Säbelfechter enttäuschen: Auch Hartung und Szabo draußen

TOKIO: Die deutschen Säbelfechter um Athletensprecher Max Hartung haben die erhoffte Einzelmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio verpasst. Hartung unterlag im Achtelfinale dem Iraner Ali Pakdaman in der Makuhari Messe-Halle B am Samstag mit 9:15. Sein Teamkollege Matyas Szabo verlor in der Runde der letzten 16 mit 13:15 gegen den Russen Kamil Ibragimow. Dieser hatte im Sechzehntelfinale zuvor schon den dritten deutschen Starter, Benedikt Wagner, besiegt.

In seinem Auftaktduell mit dem Ungarn Tamas Decsi hatte sich Hartung noch souverän mit 15:8 durchgesetzt. Gegen den in der Weltrangliste 19 Plätze hinter ihm liegenden Pakdaman tat sich der 31-Jährige dann aber von Anfang an schwer. Seine Niederlage nahm er abgesehen von einem leichten Kopfschütteln fast schon stoisch zur Kenntnis. Nur wenige Augenblicke später musste sich eine Planche weiter auch der 29-jährige Szabo nach einem spannenden Gefecht geschlagen geben. Auch Wagner hatte gegen Ibragimow eine Runde zuvor mit 13:15 verloren.

Hartung, der Star der deutschen Säbel-Herren, wird seine Karriere nach den Spielen in Japan beenden. Je zwei EM-Titel im Einzel und mit der Mannschaft gewann der Ausnahmekönner aus Dormagen schon, dazu mit dem Team die WM 2014. Eine olympische Medaille fehlt ihm noch. Sie wäre der krönende Abschluss für den gebürtigen Aachener. Die letzte Chance dafür bietet sich ihm nun im Teamwettbewerb am Mittwoch.


«The Guardian»: Spiele in Corona-Zeiten sind ein Wagnis

LONDON: Zu den Olympischen Spielen in Japan meint der Londoner «Guardian» am Samstag:

«Mehr als 80 Prozent der japanischen Öffentlichkeit wollten, dass die Spiele um ein weiteres Jahr verschoben oder ganz abgesagt werden. Der oberste medizinische Berater des Landes sagte, es sei «nicht normal», die Spiele unter diesen Bedingungen abzuhalten, und der Kaiser äußerte sich besorgt. Offizielle Sponsoren mieden die Eröffnungsfeier. Die Zeitung «Asahi Shimbun» rief Premierminister Yoshihide Suga auf, die Spiele abzusagen. Viele haben das Gefühl, dass dies eine Veranstaltung ist, die Japan mit Blick auf das Prestige und die kommerziellen Interessen des Internationalen Olympischen Komitees aufgezwungen wurde. (...)

Es ist zu hoffen, dass die japanische Öffentlichkeit jetzt, wo die Wettkämpfe im Gange sind, zumindest ein wenig Freude und Befriedigung daran findet, die außergewöhnlichen Leistungen ihrer Athleten und anderer zu sehen - wenn auch von zu Hause aus. Die Begeisterung, die sich oft mit dem Beginn der Olympischen Spiele einstellt, könnte die Stimmung heben, und die Auswirkungen auf die Corona-Zahlen könnten am Ende gering sein, wenn sich die Menschen verantwortungsbewusst verhalten. Aber es steht außer Frage, dass die Veranstaltung ein großes Wagnis war und ist.»


Hockey-Herren starten mit Sieg gegen Kanada ins Olympia-Turnier

TOKIO: Die deutschen Hockey-Herren sind wie erwartet erfolgreich in das Olympia-Turnier in Tokio gestartet. Gegen Kanada setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Kais al Saadi am Samstag sicher mit 7:1 (4:1) durch und fuhr damit einen Pflichtsieg ein. Lukas Windfeder und Christopher Rühr (beide 2) sowie Martin Häner, Niklas Bosserhoff und Mats Grambusch (alle 1) erzielten die Tore für die klar überlegene DHB-Auswahl, die am Montag (2.30 Uhr/MESZ) im zweiten Gruppenspiel gegen Weltmeister Belgien allerdings deutlich mehr gefordert werden wird.

Die deutschen Damen greifen an diesem Sonntag (2.30 Uhr/MESZ) erstmals in das olympische Geschehen ein. Auftaktgegner des Teams von Xavier Reckinger ist dann das Team aus Großbritannien.


Posse um georgische Tennisprofis: Ohne Anmeldung kein Olympia-Start

TOKIO: Weil die zuständigen Stellen ihres Heimatlandes die notwendigen Unterlagen nicht eingereicht haben, dürfen die georgischen Tennisspielerinnen Oxana Kalaschnikowa und Jekaterine Gorgodse nicht bei den Olympischen Spielen in Tokio starten. Der kuriose Fall beschäftigte in den vergangenen Tagen den Internationalen Sportgerichtshof Cas, der nun am Freitag sein Urteil sprach: Auch wenn es für die beiden Athletinnen «unglücklich» gelaufen sei, bliebe keine andere Wahl, als ihnen die Teilnahme am Doppelwettbewerb zu verwehren, hieß es in der Cas-Mitteilung.

Kalaschnikowa und Gorgodse waren davon ausgegangen, dass sie vom Nationalen Olympischen Komitee Georgiens (GNOC) oder dem georgischen Tennisverband (GTF) für Olympia gemeldet worden waren. Beim Tennis-Weltverband ITF waren aber bis zum Stichtag 16. Juli die erforderlichen Unterlagen nicht eingereicht worden.

Einen Tag später habe die ITF die Sportlerinnen informiert, dass sie weder von GNOC noch von GTF gemeldet worden seien. Das GNOC wiederum hatte den Spielerinnen mitgeteilt, die Unterlagen an die ITF übermittelt zu haben. Alles detailliert nachzulesen in der Urteilsbegründung des Cas, die am Samstag veröffentlicht wurde.

Am 21. Juli klagten Kalaschnikowa und Gorgodse dann vor dem Cas: Laut den Regularien seien sie nach sportlichen Kriterien für das olympische Tennisturnier qualifiziert. Doch der Cas blieb hart. Weil das GNOC sie nicht offiziell nominiert habe, habe die ITF nichts falsch gemacht, indem sie die Liste vom 16. Juli herangezogen habe - auf der die Namen von Kalaschnikowa und Gorgodse fehlten. Die Konsequenz, «wenngleich unglücklich für die beiden Athletinnen», könnte daher nur die Zurückweisung der Klage sein, entschied der Cas.


Tennisspielerin Friedsam erreicht zweite Runde in Tokio

TOKIO: Anna-Lena Friedsam ist als erste Deutsche im Einzel-Wettbewerb des olympischen Tennis-Turniers von Tokio in die zweite Runde eingezogen. Bei ihrem Olympia-Debüt rang die 27-Jährige aus Andernach am Samstag die Britin Heather Watson 7:6 (7:5), 6:3 nieder. In der zweiten Runde trifft die Nachrückerin auf die favorisierte Russin Anastasia Pawljutschenkowa.

Die Neumünsteranerin Mona Barthel hatte sich zuvor gleich zum Auftakt aus dem Wettbewerb verabschiedet. Am Sonntag bestreitet noch die Metzingerin Laura Siegemund ihre Erstrundenpartie, steht gegen die an Position vier gesetzte Ukrainerin Jelina Switolina aber vor einer sehr schwierigen Aufgabe.

Alle drei deutschen Tennis-Damen sind klare Außenseiterinnen im olympischen Tennis-Turnier. Angelique Kerber, die 2016 in Rio de Janeiro Silber geholt hatte, hatte ihre Teilnahme verletzungsbedingt abgesagt.


Trotz Corona-Notstand: Viele Zuschauer an der Radstrecke

TOKIO: Viele Japaner haben am Samstag eine der wenigen Chancen genutzt, olympischen Sport live zu verfolgen. Beim Radrennen der Männer waren zahlreiche Zuschauer am Straßenrand zu sehen, mitunter standen die Fans in mehreren Reihen an der Strecke. Die Behörden hatten die Bevölkerung eigentlich aufgerufen, wegen den steigenden Corona-Zahlen nicht an die Strecke zu gehen. Ein Verbot gab es aber nicht.

Tokio befindet sich noch bis weit nach Ende der Olympischen Spiele im vierten Corona-Notstand. Daher werden die Wettkämpfe in der Region Tokio ohne Zuschauer ausgetragen. Anders verhält es sich im Zielbereich des Radrennens auf dem International Speedway. An der früheren Formel-1-Strecke sind 11.000 Zuschauer, also die Hälfte der Tribünenkapazität, erlaubt.


Shinkansen - Der Stolz der Hightechnation Japan

TOKIO: Er gilt als der sicherste Hochgeschwindigkeitszug der Welt: Japans Shinkansen. Die «bullet trains» (Geschoss-Züge) mit ihrem futuristischen Design und Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometern in der Stunde sind der Stolz der Nation. Die erste Strecke mit einer Länge von rund 515 Kilometern war am 1. Oktober 1964 - rechtzeitig zu den damaligen Olympischen Spielen in Tokio - zwischen der Hauptstadt und Osaka eröffnet worden. Es war der Beginn der Ära der Hochgeschwindigkeitszüge. Seither wurde das Streckennetz des Shinkansen, zu Deutsch «Neue Hauptstrecke», immer mehr ausgebaut.

Die Japaner waren ihrer Zeit weit voraus. Der Erfolg des Shinkansen sollte später auf viele Staaten Europas ausstrahlen. Heute fahren zwar auch in anderen Ländern Hochgeschwindigkeitszüge, darunter der ICE in Deutschland. Dennoch haftet Japans Shinkansen weiter eine Aura an, die sie von anderen unterscheidet. Geradezu legendär ist die Pünktlichkeit des Shinkansen, die weltweit ihresgleichen sucht.

Außer bei Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Taifunen kommt es in Japan kaum zu Verspätungen. Zu verdanken haben die Japaner dies neben der hervorragenden Technologie und der guten Wartung dem Umstand, dass das Hochgeschwindigkeitsnetz baulich vom Nah- und Güterverkehrsnetz getrennt und fast durchweg eingezäunt ist.

Beeindruckend ist auch die Sauberkeit der Züge. Bereits Minuten vor der Ankunft stellen sich uniformierte Putzkolonnen in Reih und Glied auf dem Bahnsteig auf. Bei der Einfahrt des Shinkansen verneigen sie sich tief. Mit höchster Effizienz und Akribie sammeln sie sodann den Müll im Zug ein und drehen Sitzreihen wieder in die Fahrtrichtung.


Tischtennis-Duo Solja und Franziska im Viertelfinale gegen Japan

TOKIO: Das Duo Petrissa Solja und Patrick Franziska hat dem deutschen Tischtennis-Team einen erfolgreichen Start in die Olympischen Spiele in Tokio beschert. Bei der Olympia-Premiere des Mixed-Team-Wettbewerbs erreichten die 27-jährige Berlinerin und der 29-Jährige aus Saarbrücken ohne größere Probleme das Viertelfinale. Gegen die Kubaner Daniela Fonseca und Jorge Campos setzte sich das Duo am Samstag im Achtelfinale in Tokio mit 4:0 durch. Es war der erste Auftritt für das deutsche Tischtennis-Team bei den Spielen.

Im Viertelfinale spielt das deutsche Team nun am Sonntag gegen Mitfavorit Japan um seine Medaillen-Chance. «Da müssen wir schon unser Maximum abrufen», sagte der Weltranglisten-16. Franziska, der die Partie mit «voller Überzeugung» angehen will. Die Japaner gelten neben China als großer Favorit auf den Olympiasieg in der neuen Diziplin. Bundestrainer Jörg Roßkopf urteilte: «Gegen die Gold-Hoffnung Japan zu spielen, ist schön, aber eine schwierige Aufgabe. Sie sind die Favoriten, aber im Sport ist alles möglich.»

Im Achtelfinale hatten die deutschen WM-Dritten mit ihren kubanischen Gegnern wie erwartet wenig Probleme und lösten die Pflichtaufgabe zum Olympia-Auftakt souverän. «Die zwei wissen, dass sie sich noch steigern müssen», sagte Roßkopf zur Leistung seiner Schützlinge. «Wir wussten, dass wir die klaren Favoriten sind», sagte Europameisterin Solja. «Wir sind zufrieden, aber wir müssen noch besser spielen.»


Japans Turner verdrängen China in Mehrkampf-Qualifikation von Spitze

TOKIO: Japans Männer-Riege hat zum Auftakt der Turn-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen in Tokio in der Qualifikation für das Mannschaftsfinale im Mehrkampf die Führung von China übernommen. Der Olympiasieger von 2016 in Rio de Janeiro erturnte am Samstag im Ariake Gymnastics Center 262,251 Punkte und verdrängte den bisherigen Spitzenreiter auf Rang zwei. Die Chinesen waren in der ersten Gruppe auf 262,061 Punkte gekommen. Auf Rang drei rutschte mit 261,945 Punkten die Auswahl des russischen Olympia-Komitees ab.

Die deutsche Riege mit Mehrkampf-Meister Lukas Dauser (Unterhaching), Andreas Toba (Hannover), Nils Dunkel (Erfurt) und Philipp Herder (Berlin) war erst in der dritten Qualifikationsgruppe am Abend (Ortszeit) gefordert. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London und in Rio de Janeiro 2016 hatte das Team des Deutschen Turner-Bundes (DTB) jeweils Rang sieben belegt. Die besten acht Mannschaften turnen am Montag um Gold.

Die Führung in der Mehrkampf-Einzelwertung hat nach zwei Gruppen der Japaner Daiki Hashimoto übernommen. Er verdrängte mit 88,531 Punkten Welt- und Europameister Nikita Nagorni auf den vorläufigen zweiten Platz. Der Russe erturnte im Sechskampf aus Ringe, Pauschenpferd, Boden, Sprung, Barren und Reck 87,897 Punkte. Den dritten Rang im Zwischenklassement belegte Xiao Ruoteng aus China mit 87,732 Punkten.


TOKIO: Japans Olympia-Macher bereiten sich auf einen Taifun vor.

Der Wirbelsturm - der achte der Saison - bewegte sich am Samstag über dem Pazifik Richtung der japanischen Hauptinsel Honshu und droht voraussichtlich am 27. Juli in der Region Kanto mit der Hauptstadt Tokio auf Land zu treffen. Für diesen Fall werde man entsprechende Maßnahmen treffen, sagte Masa Takaya, Sprecher des japanischen Olympia-Organisationskomitees. So habe man bereits die ursprünglich für Montag geplanten Ruderrennen verlegt. Es sei nichts ungewöhnliches, dass es aufgrund von Wetterbedingungen zu Änderungen im Ablaufplan komme, das habe es auch bei früheren Olympischen Spielen gegeben. Der Vorteil bei Taifunen sei, dass anders als bei Erdbeben der Verlauf eines Wirbelsturms eingeschätzt werden könne.


Tennis-Duo Krawietz/Pütz gelingt klarer Auftaktsieg bei Olympia

TOKIO: Der zweimalige French-Open-Sieger Kevin Krawietz ist gemeinsam mit Tim Pütz erfolgreich in den Doppel-Wettbewerb des olympischen Tennis-Turniers in Tokio gestartet. Das Duo aus Coburg und Frankfurt am Main gewann am Samstag gegen die Argentinier Facundo Bagnis und Diego Schwartzman mit 6:2, 6:1 und benötigte für den Zweitrunden-Einzug nur eine Stunde. Einen Tag nach ihrem Besuch der Eröffnungsfeier hinterließ das deutsche Duo einen starken Eindruck.

«Wir sind beide super-happy, wie es gelaufen ist, wie wir das gemacht haben. Und über das Niveau, das wir hier abrufen konnten», meinte Pütz. In der zweiten Runde trifft das Duo auf die Briten Andy Murray/Joe Salisbury, die sich überraschend klar 6:3, 6:2 gegen die Franzosen Pierre-Hugues Herbert/Nicolas Mahut durchsetzten.

Krawietz hatte 2019 und 2020 gemeinsam mit Andreas Mies bei den French Open im Doppel triumphiert, sein Kölner Tennis-Partner fehlt wegen einer schweren Knieverletzung bei Olympia. Das zweite deutsche Herren-Duo in der japanischen Hauptstadt bilden der Hamburger Alexander Zverev und der Sauerländer Jan-Lennard Struff. Die beiden sollen nach dem ersten Einzel-Auftritt von Struff in Tokio ebenfalls noch an diesem Samstag in den Doppel-Wettbewerb starten.

Im Damen-Einzel verabschiedete sich Mona Barthel dagegen gleich in der ersten Runde. Die Neumünsteranerin unterlag der früheren polnischen French-Open-Siegerin Iga Swiatek 2:6, 2:6. Das Match der 31-Jährigen war auf den Centre Court verlegt worden, nachdem die Partie des japanischen Tennis-Stars Naomi Osaka auf Sonntag verschoben worden war. Die Mitfavoritin auf die Goldmedaille hatte am Freitagabend das Feuer für die XXXII. Olympischen Spiele entzündet und damit für den Höhepunkt der Eröffnungsfeier gesorgt.


Fechter Hartung und Szabo im Olympia-Achtelfinale - Wagner draußen

TOKIO: Säbelfechter Max Hartung hat bei den Olympischen Spielen in Tokio das Achtelfinale erreicht. Der 31-Jährige gewann sein Auftaktduell mit dem Ungarn Tamas Decsi in der Makuhari Messe-Halle B am Samstag souverän mit 15:8. Bis zum Stand von 8:6 verlief das Gefecht gegen den sieben Jahre älteren Routinier noch recht ausgeglichen, dann zog Hartung davon - und in die nächste Runde ein. Decsi verletzte sich im Laufe des Kampfs zudem leicht an der linken Hand und musste kurzzeitig behandelt werden.

Auch Hartungs Teamkollege Matyas Szabo steht in der Runde der besten 16. Der 29-Jährige setzte sich gegen den Weltranglisten-Neunten Bon-gil Gu (Südkorea) nach einem furiosen Start überraschend klar mit 15:8 durch. Der dritte deutsche Starter, Benedikt Wagner, hingegen schied im Sechzehntelfinale unglücklich aus. Gegen den Russen Kamil Ibragimow lag er bereits mit 7:12 zurück, kämpfte sich wieder heran und ging mit 13:12 in Führung, verlor letztlich dann aber doch mit 13:15. Im Achtelfinale trifft Ibragimow nun auf Szabo.

Hartung, der Star der deutschen Säbel-Herren, wird seine Karriere nach den Spielen in Japan beenden. Je zwei EM-Titel im Einzel und mit der Mannschaft gewann der Ausnahmekönner aus Dormagen schon, dazu mit dem Team die WM 2014. Eine olympische Medaille fehlt ihm noch. Sie wäre der krönende Abschluss für den deutschen Athletensprecher.


Deutscher Boxer Shadalov in erster Olympia-Runde ausgeschieden

TOKIO: Der deutsche Federgewichts-Boxer Hamsat Shadalov ist bei den Olympischen Spielen in der ersten Runde ausgeschieden. Der 22 Jahre alter Berliner unterlag am Samstag dem Argentinier Mirco Cuello knapp nach Punkten - nach drei Runden fiel die Entscheidung der fünf Schiedsrichter am Ring mit 3:2 für den Südamerikaner aus. Shadalov von Hertha BSC gab in Japan seine Debüt bei Sommerspielen.

Der in Grosny geborene Boxer mit dem Spitznamen «Tschetschenischer Wolf» war einer von drei Deutschen in Japan: Neben dem Athleten der Klasse bis 57 Kilogramm sind noch die Kölnerin Nadine Apetz (-69 kg) und Schwergewichtler Ammar Abduljabbar (-91 kg) aus Hamburg dabei.


Deutsche Boote überzeugen bei Olympia - Achter direkt im Finale

TOKIO: Angeführt vom direkten Finaleinzug des Deutschland-Achters haben die deutschen Ruderer an ihrem zweiten Wettkampftag bei den Olympischen Spielen überzeugt. Das Paradeboot des Deutschen Ruder-Verbandes zog am Samstag bei erneut drückender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit auf den letzten Metern des Vorlaufs auf dem Sea Forest Waterway noch an den lange führenden US-Ruderern vorbei und sicherte sich Platz eins. Der Achter ist neben Einer-Fahrer Oliver Zeidler die größte Gold-Hoffnung des DRV in Tokio.

Auch der Leichtgewichts-Doppelzweier mit Jonathan Rommelmann (Krefeld) und Jason Osborne (Mainz) untermauerte mit einem überzeugenden Sieg im Vorlauf seinen Ruf als Medaillenkandidat. Das Boot qualifizierte sich am Samstag mit 2,54 Sekunden Vorsprung auf die Vizeweltmeister aus Italien für das olympische Halbfinale und hatte auf die drittplatzierten Portugiesen bereits 22,38 Sekunden Vorsprung. «Das gibt natürlich Zuversicht und untermauert unseren Anspruch, dass wir hier am Ende um die Medaillen mitfahren wollen», sagte Rommelmann der Deutschen Presse-Agentur.

Die beiden am Freitag noch enttäuschenden deutschen Doppelzweier erreichten über den Umweg Hoffnungslauf ebenfalls das Halbfinale. Leonie Menzel (Düsseldorf) und Annekatrin Thiele (Leipzig) kamen auf Rang zwei, Marc Weber (Gießen) und Stephan Krüger (Frankfurt/Main) gewannen ihr Rennen sogar und ließen dabei auch die Vizeweltmeister aus Irland hinter sich. Wegen der witterungsbedingten Änderungen am Rennkalender geht es für beide Boote ohne Ruhetag bereits am Sonntag weiter.

«Erst mal schluckt man und denkt sich keine Pause mehr, kein Tag zum Runterkommen. Aber so, wie wir hier eingestiegen sind, ist es vielleicht ganz gut, dass wir noch ein Rennen vor dem Halbfinale hatten», sagte Weber.


Schwimmer Wellbrock über fehlende Fans: «Kenne ich auch aus Berlin»

TOKIO: Langstreckenschwimmer Florian Wellbrock befürchtet für sich keine Nachteile durch das Fehlen von Hallen-Zuschauern bei den Olympischen Spielen. «Wir Schwimmer kennen das aus Deutschland nicht anders. Bei uns sind die Hallen fast immer leer», sagte der 23-Jährige der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag). Wellbrock ist der größte Medaillenhoffnungsträger der deutschen Beckenschwimmer. Er ist Weltmeister über 1500 Meter Freistil im Becken und zehn Kilometer im Freiwasser. In Tokio startet er zudem über 800 Meter Freistil.

«Wenn wir im Ausland sind, in Schweden oder in Ungarn, da sind die Hallen voll», sagte er. «Oder bei der WM in Gwangju, da habe ich das richtig genossen: die 1500 Meter gewonnen, auf der Leine gesessen - und das ganze Schwimmstadion hat getobt! Das ist dieser Moment, für den man arbeitet. Das ist das schönste Gefühl der Welt. Wenn die Halle jetzt in Tokio leer ist - mein Gott, das kenne ich auch aus Berlin. Ich werde damit klarkommen.» Coronabedingt sind bei Olympia keine Zuschauer zugelassen.


Chinesin Yang holt erstes Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio

TOKIO: Die chinesische Schützin Qian Yang hat im Luftgewehr über die Zehn-Meter-Distanz die erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio geholt.

Auf der Asaka Shooting Range setzte sie sich am Samstag im Finale der besten Acht mit einem olympischen Rekord von 251,8 Ringen gegen die Russin Anastasia Galaschina durch. Dritte wurde die Schweizerin Nina Christen. Jolyn Beer vom SV Lochtum verpasste als 17. der Qualifikation das Finale. Die Olympia-Debütantin gilt im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber-Gewehr als Medaillenanwärterin.


Bogenschießen: Mixed-Team verliert bei Olympia in erster Runde

TOKIO: Die deutschen Bogenschützen sind bei den Olympischen Spielen im Mixed-Wettbewerb bereits nach dem ersten Schießen ausgeschieden. Michelle Kroppen und Florian Unruh verloren am Samstag im Yumenoshima Park mit ihrem olympischen Recurvebogen gegen die favorisierten Mexikaner 2:6 (35:37, 39:37, 35:36, 34:37).

«Wir sind mit dem Ziel hier hingegangen, gute Schüsse zu machen», sagte Kroppen. Dieses Ziel habe man verpasst. Vor allem der Wind machte der deutschen Paarung etwas zu schaffen. «Man muss wirklich aufpassen, weil er sich von Sekunde zu Sekunde verändert», berichtete die 25-Jährige nach der Niederlage. Für die kommenden Wettbewerbe sei es wichtig, mutiger aufzutreten und sich von den äußeren Bedingungen nicht zu stark beeinflussen zu lassen. «Wir sollten vorher wissen, wo wir hinhalten und den Schuss dann auch durchziehen», sagte Kroppen.

Nach dem Ausscheiden im Mixed-Wettbewerb kämpfen die deutschen Bogenschützen noch in drei weiteren Wettbewerben um Medaillen. So startet die 33-jährige Lisa Unruh, die 2016 in Rio mit Silber die erste deutsche Olympia-Medaille in dieser Sportart überhaupt geholt hatte, ebenso wie ihr Ehemann Florian und Kroppen am Dienstag in den Einzelwettbewerb - Charline Schwarz beginnt am Mittwoch. Zuvor treten die Damen zusammen am Sonntag im Team-Wettbewerb an und treffen als Zehntplatzierte nach der Qualifikation zunächst auf Taiwan.


17 neue Corona-Fälle bei Olympia

TOKIO: Bei den Olympischen Spielen in Tokio haben die Organisatoren 17 weitere Corona-Fälle vermeldet.

Damit stieg die Zahl der positiven Tests seit Beginn der Erfassung am 1. Juli auf insgesamt 123. Wie das Organisationskomitee in dem am Samstag veröffentlichten Tagesbericht bekanntgab, gehört zu den Betroffenen eine Athletin oder ein Athlet, die oder der nicht aus Japan kommt. Tags zuvor hatte die deutsche Olympia-Mannschaft ihren ersten Corona-Fall bekanntgegeben. Der Radsportler Simon Geschke war positiv auf das Virus getestet worden.


Tischtennis-Routinier Boll führt «Zweckehe» mit seinem Körper

TOKIO: Der deutsche Tischtennis-Routinier Timo Boll geht seine sechsten Olympischen Spiele voller Tatendrang, aber ohne Druck an. «Mal schauen, was möglich ist, die EM hat mir jedenfalls eine Menge Selbstvertrauen gegeben», sagte der 40-Jährige der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Samstag). «Wenn ich bei Olympia körperlich okay bin, werde ich auch im Kopf okay sein, und es wird einigermaßen laufen. Und wenn es nicht klappt, dann bin ich auch mit mir im Reinen, weil ich dann ja weiß, woran es gelegen hat.»

Ende Juni hatte Boll bei der Europameisterschaft in Warschau das deutsche Finale gegen Dimitrij Ovtcharov gewonnen und zum achten Mal den Titel im Einzel geholt. Die EM habe ihn «ganz schön mitgenommen», sagte er, betonte aber auch, in Tokio «Ambitionen stellen» zu wollen.

Auch nach fünf Olympia-Teilnahmen fehlt Boll noch eine Einzelmedaille. Bei der Auslosung hatte er jedoch Pech: Falls er seine ersten beiden Partien gewinnt, könnte er schon im Viertelfinale auf den Weltranglisten-Ersten Fan Zhendong aus China treffen. Boll und Ovtcharov treten in Japan jeweils im Einzel und mit der deutschen Mannschaft an, mit der sie 2008 (Silber), 2012 (Bronze) und 2016 (Bronze) bereits drei Medaillen gewonnen haben.

Nach seinem ersten Training in der japanischen Hauptstadt hatte Boll unter der Woche berichtet, keine Schmerzen mehr zu verspüren. Auf die Frage der «FAZ», welches Verhältnis er zu seinem Körper habe, antwortete er: «Ein gespanntes. Wir führen eine Zweckehe, aber ich würde meinen Partner gern austauschen, obwohl er mir auch schon gute Dienste geleistet hat. Ich würde ihn wie ein Messer gern nachschärfen, weil es sich mit einem scharfen Instrument besser schneiden lässt. Aber das geht nicht mehr.»


Rio-Olympiasieger Reitz erreicht Finale mit der Luftpistole

TOKIO: Schnellfeuer-Olympiasieger Christian Reitz hat das olympische Finale mit der Luftpistole über die Zehn-Meter-Distanz erreicht.

Der 34-jährige Polizeioberkommissar aus Regensburg, der für den SV Kriftel an den Start geht, überzeugte am Samstag auf der Asaka Shooting Range in seiner Zweitdisziplin mit 584 Ringen in der Qualifikation. Damit erreichte er als Dritter das Finale der besten Acht. Für den gebürtigen Sachse aus Löbau, der in seiner Spezialdisziplin Schnellfeuerpistole Goldanwärter ist, wäre es der erste große Erfolg mit der Luftpistole auf olympische Bühne. Zuletzt holte er bei den Europaspielen 2019 in Minsk mit seiner Ehefrau Sandra im Luftpistolen-Mixed-Team die Bronzemedaille.


Handballer Drux vor Olympia-Start: Kannst auch Gold gewinnen

BERLIN/FRANKFURT: Handball-Nationalspieler Paul Drux will sich und der DHB-Mannschaft auch bei den Olympischen Spielen in Tokio den Medaillentraum erfüllen. «Ich finde es völlig in Ordnung, sich hohe Ziele zu setzen, und wenn du Bronze gewinnst, dann kannst du auch Gold gewinnen», sagte der 26 Jahre alte Profi von den Füchsen Berlin in einem Interview der «Frankfurter Rundschau» (Wochenendausgabe).

«Ich denke schon, dass wir das Zeug haben, um die Medaillen mitzuspielen. Aber der Weg ist schwer», meinte der Rückraumspieler, der mit der DHB-Auswahl 2016 in Rio de Janeiro Olympia-Bronze erkämpft hatte. Schon in den Testspielen vor Tokio habe man zuletzt wieder gesehen, «dass das ein super Team ist. Wir kennen uns schon so lange, da braucht es nicht viel, dass es läuft.»

Trotz der Corona-Krise und der fehlenden Zuschauer geht Drux die Mission Olympia optimistisch an. «Ich habe schon das Gefühl, dass das IOC sehr viel Wert auf Sicherheit legt. Und grundsätzlich sind wir nach der langen Zeit jetzt auch sehr gut darin geübt, uns selbst zu schützen», meinte der Handballprofi, der kürzlich sein 100. Länderspiel absolviert hatte. Man müsse «es nehmen, wie es kommt». Für ihn bleibe Olympia trotzdem «etwas total Besonderes».

Sein Auftaktspiel beim Olympia-Turnier bestreitet das DHB-Team an diesem Samstag (9.15 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport) gegen Europameister Spanien.


Tennisspielerin Osaka nach Olympia-Eröffnung: «Größte Ehre»

TOKIO: Die japanische Tennisspielerin Naomi Osaka hat sich tief bewegt über den Moment des Entzündens der olympischen Flamme gezeigt. «Ohne Zweifel die größte sportliche Errungenschaft und Ehre, die ich jemals in meinem Leben haben werde», schrieb die Gewinnerin von vier Grand-Slam-Turnieren nach der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio in den Sozialen Netzwerken. Die 23-Jährige hatte am Freitagabend um 23.48 Uhr (Ortszeit) im Olympiastadion der japanischen Hauptstadt das Feuer für die XXXII. Olympischen Spiele entzündet und damit für den Höhepunkt der Eröffnungsfeier gesorgt.

«Ich finde keine Worte, um die Gefühle zu beschreiben, die ich jetzt gerade empfinde», schrieb Osaka weiter. Sie sei erfüllt von Dankbarkeit.

Auch der Sportdirektor des Deutschen Tennis Bunds (DTB), Klaus Eberhard, freute sich, dass Osaka diese Rolle einnehmen durfte. «Sie ist die populärste Sportlerin im Land», sagte Eberhard. «Tennis ist inzwischen eine etablierte Sportart in der olympischen Familie. Das Feuer durch eine Tennisspielerin zu entzünden, ist für unseren Sport dennoch ein sehr besonderes Ereignis.»

Am 12. März 2020 war das Feuer traditionell in Griechenland entzündet worden. Acht Tage später kam es in Japan an. Der Fackellauf begann nach der Verschiebung der Sommerspiele aufgrund der Corona-Pandemie im Vorjahr erst am 25. März dieses Jahres und dauerte bis zur Ankunft in Tokio am 9. Juli. Osaka hatte bei den French Open Ende Mai lange Depressionsphasen öffentlich gemacht und sich von dem Turnier zurückgezogen. Auf einen Start in Wimbledon hatte sie verzichtet, bei Olympia gibt sie nun ihr Comeback.


Corona-Test negativ: Buchmann darf bei Olympia-Radrennen starten

TOKIO: Nach dem corona-bedingten Aus von Zimmerkollege Simon Geschke darf Emanuel Buchmann beim olympischen Straßen-Radrennen am Samstag (4.00 Uhr) an den Start gehen. Auch ein zweiter PCR-Test des 28-Jährigen sei negativ ausgefallen, teilte der Bund Deutscher Radfahrer knapp drei Stunden vor Beginn des Wettkampfs mit.

Buchmann war durch das Organisationskomitee in der Fieber-Klinik von Tokio getestet worden. Bis das Ergebnis vorlag, hielt er sich in einem separaten Appartement auf, wie der BDR weiter mitteilte. Die weiteren deutschen Starter Nikias Arndt und Maximilian Schachmann hatten die Freigabe für das 234 Kilometer lange Rennen bereits erhalten.

Zuvor war Geschke als erster deutscher Sportler bei den Olympischen Spielen von Tokio positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 35-Jährige war zunächst im täglichen Antigen-Test positiv aufgefallen, ein anschließender PCR-Test verifizierte das Ergebnis. Geschke hätte im Straßenrennen an den Start gehen sollen. Die Radsportler sind gut 100 Kilometer westlich von Tokio am Mount Fuji untergebracht.

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