Nachrichten aus der Sportwelt am Montag

Die Deutsche Sarah Köhler auf dem Weg zum zweiten Platz im Finale über 1500 m Freistil der Frauen. Foto: epa/Patrick B. Kraemer
Die Deutsche Sarah Köhler auf dem Weg zum zweiten Platz im Finale über 1500 m Freistil der Frauen. Foto: epa/Patrick B. Kraemer

Bronze-Schwimmerin Köhler erhält von Papa Goldmedaille am Flughafen

FRANKFURT/MAIN: Ihre Bronzemedaille aus Tokio baumelte noch um den Hals, da erhielt Schwimmerin Sarah Köhler am Flughafen in Frankfurt am Main schon das nächste Edelmetall: Gold von Papa! Die in einem Holzrahmen gezeigte Olympia-Medaille wurde Köhler am Montagabend nach der Rückkehr in ihre Heimat überreicht. «Ich freue mich, dass wir uns jetzt nach sehr langer Zeit mal wieder gesehen haben», sagte die Schwimmerin, die von dem Empfang ihres Heimatvereins SG Frankfurt am Terminal überrascht wurde.

Rund 75 Fans hatten auf Köhler gewartet, begrüßt wurde die Hessin in ihrer Heimat mit mehreren Transparenten sowie einem großen Blumenstrauß. Köhler wischte sich immer wieder Tränen aus den Augen und war spürbar berührt. «Das habe ich nicht erwartet. Ich freue mich, dass alle da sind. Ich glaube, man sieht, wie sehr ich mich freue», sagte Köhler.


Zverev zurück in Deutschland - Reiseplan: Frankfurt, München, Hamburg

FRANKFURT/MAIN: Deutschlands Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev ist zurück auf heimischem Boden und setzt direkt zu einer kleinen Tournee an. «Ich fliege jetzt nach München, da habe ich ein paar Sachen zu tun. Dann fliege ich nach Hamburg in meine Heimatstadt. Da will ich natürlich auch erst mal meine Zeit genießen in meiner Stadt. Dann geht es nach Hause zur Familie», sagte der 24-Jährige am Montagabend nach seiner Rückkehr aus Tokio am Flughafen in Frankfurt am Main. Dort wurde er von rund 75 Menschen bei der Ankunft bejubelt.

Zverevs Wahlheimat ist Monte Carlo. Zuvor hatte sein Bruder Mischa die Fans aufgerufen, am späten Abend zum Flughafen nach München zu kommen. «Ich sollte hier gar nicht aufs Terminal kommen. Wenn hier schon sowas los ist, dann möchte ich mal sehen, was in München ist», sagte ein bestens gelaunter Zverev, der mit der Goldmedaille um den Hals, seinem Reisepass in den Händen und in kurzer Jogginghose durch den Flughafen spazierte. Immer wieder musste er anhalten, um für Selfies mit Fans zu posieren.

Am Sonntag hatte sich der Tennisprofi mit einem 6:3, 6:1 gegen den Russen Karen Chatschanow zum ersten deutschen Olympiasieger im Herren-Einzel gekürt und seinen bisher größten Erfolg gefeiert.


EU-Kommission begrüßt polnisches Visum für Sprinterin Timanowskaja

BERLIN: Die EU-Kommission hat sich solidarisch mit der belarussischen Sprinterin Kristina Timanowskaja erklärt und die Unterstützung durch Mitgliedsstaaten der Europäischen Union begrüßt. Kommissionssprecherin Nabila Massrali verurteilte in der Zeitung «Welt» (Dienstag) zudem das Verhalten von Belarus. Olympia-Teilnehmerin Timanowskaja hatte zuvor in der polnischen Botschaft in Tokio ein humanitäres Visum erhalten. Die 24-Jährige sollte nach Einschätzung der Opposition von den autoritären Behörden ihres Landes aus Japan entführt werden.

Der Versuch, sie mit Gewalt in ihr Heimatland zu bringen, sei ein weiteres Beispiel dafür, mit welcher Brutalität das Regime von Machthaber Alexander Lukaschenko die Menschen in Belarus unterdrücke, sagte Massrali. «Die Repressalien treffen die gesamte belarussische Gesellschaft, auch Athleten und machen selbst vor dem Olympischen Frieden nicht Halt. Wir drücken gegenüber Kristina Timanowskaja unsere volle Solidarität aus und unsere Achtung vor den Mitgliedstaaten, die ihr Unterstützung angeboten haben. Und wir begrüßen, dass Polen ihr ein humanitäres Visum ausgestellt hat.»

Auch Tschechien und Slowenien hatten Timanowskaja Asyl angeboten. In einem Video, das die oppositionelle belarussische Athletenvertretung Belarusian Sport Solidarity Foundation (BSSF) am Sonntag veröffentlichte, hatte sie erklärt, sie habe gegen ihren Willen aus Japan ausgeflogen werden sollen. Grund sei öffentliche Kritik an belarussischen Sportfunktionären gewesen.


Zverevs Bruder Mischa: Werden auf unseren Goldgewinner warten

FRANKFURT/MAIN: Tennisspieler Mischa Zverev hat in den sozialen Medien dazu aufgerufen, seinen Bruder Alexander als Olympiasieger nach der Rückkehr zu begrüßen. «Alle die Sascha, heute Abend sehen möchten, können zum Münchner Flughafen kommen. Wir werden dort auf unseren Goldmedaillengewinner warten», schrieb der 33-Jährige am Montagabend bei Instagram. Als Hinweis für das Treffen unter dem Motto «Gold is coming home» schrieb Mischa Zverev noch: «Treffpunkt zwischen Terminal 1 und 2».

Der Goldgewinner von Tokio ist am Montag von Japan nach Frankfurt am Main zurück Richtung Heimat geflogen und wurde dort vom Deutschen Olympischen Sportbund für kurz vor 19.00 Uhr als einer der Rückreisenden angekündigt. Am Sonntag hatte sich der 24 Jahre alte Hamburger mit einem 6:3, 6:1 gegen den Russen Karen Chatschanow zum ersten deutschen Olympiasieger im Herren-Einzel gekürt und seinen bisher größten Erfolg gefeiert.


Gute Medaillenchancen für deutsches Team bei Olympia

TOKIO: Die deutsche Olympia-Mannschaft hofft bei den Sommerspielen in Tokio auf einen Gold-Tag. Die größten Hoffnungen tragen die Kanuten, bei denen am Dienstag insgesamt vier Endläufe anstehen. Im Canadier-Zweier über 1000 Meter gehen Sebastian Brendel und Tim Hecker als haushohe Favoriten in das Finale. Gute Medaillenchancen rechnen sich auch Jacob Schopf im Kajak-Einer über 1000 Meter sowie Sabrina Hering-Pradler und Tina Dietze im Kajak-Zweier über 500 Meter aus.

Auf Gold schielt Leichtathletin Malaika Mihambo bei der Weitsprung-Entscheidung im Olympiastadion. Bo Kanda Lita Baehre und Oleg Zernikel hoffen im Stabhochsprung auf eine Medaillen-Überraschung. Großer Favorit ist der schwedische Weltrekordhalter Armand Duplantis.

Nach ihrem Weltrekord im Vorlauf peilen die deutschen Bahnradfahrerinnen in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung den Olympiasieg an.

Die Medaillenchance wahren wollen Deutschlands Handballer mit einem Sieg im Viertelfinale gegen Ägypten. Um den Einzug ins Halbfinale geht es auch für die Beachvolleyballerinnen Laura Ludwig und Margareta Kozuch im Duell mit dem US-Duo April Ross/Alix Klineman. Das deutsche Basketball-Team gilt im Viertelfinale gegen Slowenien als Außenseiter. Die deutschen Hockey-Herren spielen gegen Australien bereits um den Finaleinzug.


Naji wird im kommenden Sommer Trainer beim Bergischen HC

SOLINGEN: Jamal Naji wird vom 1. Juli 2022 an Cheftrainer beim Handball-Bundesligisten Bergischer HC. Der 35 Jahre alte Politik-Wissenschaftler, der bis Mitte nächsten Jahres noch beim Bundesliga-Absteiger TuSEM Essen unter Vertrag steht, tritt damit die Nachfolge von Sebastian Hinze an. «Mit Blick auf und aus Respekt vor der Vertragsbindung von Jamal bei TuSEM Essen, die bis zum 30. Juni 2022 definiert ist, möchten wir diese Nachricht nicht ausführlicher kommunizieren», wird BHC-Geschäftsführer Jörg Föste in einer Mitteilung des Clubs von Montag zitiert.


Fortunas Lobinger erleidet Nasenbeinbruch

DÜSSELDORF: Fußball-Profi Lex-Tyger Lobinger fällt beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf aufgrund eines Nasenbeinbruchs vorerst aus. Das teilte die Fortuna am Montag mit. Der Sohn des früheren Stabhochspringers Tim Lobinger erlitt die Verletzung am Samstag beim 2:3 gegen Werder Bremen. Der 22 Jahre alte Angreifer soll am Donnerstag operiert werden.


Leverkusen verlängert mit Stürmer Alario bis 2024

LEVERKUSEN: Bayer Leverkusen hat den im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag mit Stürmer Lucas Alario bis zum 30. Juni 2024 verlängert. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Montag mit. Der 28 Jahre alte Nationalspieler Argentiniens spielt seit 2017 in Leverkusen und erzielte in 151 Pflichtspielen 51 Treffer. Alario war in seiner Leverkusener Zeit nie wirklich Stammspieler, sondern meist Vertreter von zunächst Kevin Volland und zuletzt Patrik Schick. Die Verlängerung verhindert nun, dass der einst 24 Millionen Euro teure Stürmer im kommenden Sommer ablösefrei geht.


Nachzügler Neuer, Müller und Kimmich nun auch im Bayern-Training

MÜNCHEN: Beim FC Bayern München sind in Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller und Joshua Kimmich auch die letzten EM-Teilnehmer wieder ins Training eingestiegen. Die drei deutschen Fußball-Nationalspieler hatten von Trainer Julian Nagelsmann den längsten Urlaub nach der Europameisterschaft erhalten. Vier Tage vor dem ersten Saison-Pflichtspiel im DFB-Pokal beim Oberligisten Bremer SV komplettierte das Trio am Montag den Kader des Rekordmeisters. Nationalspieler Niklas Süle war wie von Nagelsmann erhofft nach einer kurzen Trainingspause wegen Rückenbeschwerden beim Teamtraining am Montag auch wieder auf dem Platz zu sehen.


Union Berlin im Europacup-Playoff gegen Kuopio oder Astana

NYON: Der 1. FC Union Berlin spielt in den Playoffs zur Conference League gegen den finnischen Club Kuopio PS oder FK Astana aus Kasachstan. Das ergab die Auslosung am Montag in der UEFA-Zentrale in Nyon. Die Eisernen bestreiten zunächst am 19. August das Auswärtsspiel. Am 26. August steht das Rückspiel in Berlin an. Der Kontrahent wird im Duell zwischen Kuopio und Astana in der dritten Qualifikationsrunde am 5. und 12. August ermittelt. Die Berliner hatten sich als Tabellensiebter der Fußball-Bundesliga für den neuen Europacup-Wettbewerb qualifiziert. Als Playoff-Gewinner würden sie in die Gruppenphase einziehen.


Regenbogen-T-Shirt in Ungarn: Hamilton lobt Vettel

LONDON: Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat seinen deutschen Konkurrenten Sebastian Vettel für dessen Aktion beim Großen Preis von Ungarn gelobt. Vettel hatte direkt vor dem Rennen am vergangenen Sonntag während der ungarischen Hymne ein T-Shirt in Regenbogenfarben mit der Aufschrift «Same Love» getragen, um damit ein Zeichen für Toleranz und Menschenrechte zu setzen. Hamilton postete am Montag bei Instagram ein Foto davon. «Toll, das zu sehen», schrieb der 36-Jährige, «Seb unterstützt die LGBTQ+-Community.» Vettel hatte dafür eine Verwarnung abseits der Strecke kassiert.


Norwegens Handball-Frauen untermauern olympische Gold-Ambitionen

TOKIO: Norwegens Handball-Frauen haben die Vorrunde bei den Olympischen Spielen in Tokio als einziges Team ohne Verlustpunkt abgeschlossen und ihre Gold-Ambitionen damit eindrucksvoll untermauert. Der Europameister gewann am Montag gegen Gastgeber Japan mit 37:25 und beendete die Gruppe A mit 10:0 Punkten als Erster. Im Viertelfinale trifft Norwegen auf Ungarn.

Überraschend ausgeschieden ist der WM-Zweite Spanien. Die weiteren Paarungen im Viertelfinale lauten: Niederlande gegen Frankreich, Schweden gegen Südkorea und Montenegro gegen die Auswahl des Russischen Olympischen Komitees. Die deutsche Mannschaft hatte die Olympia-Qualifikation knapp verpasst.


Beachvolleyballer Thole/Wickler erreichen Olympia-Viertelfinale

TOKIO: Die Beachvolleyball-Vizeweltmeister Julius Thole und Clemens Wickler stehen bei ihren ersten Olympischen Spielen im Viertelfinale.

Das Duo aus Hamburg gewann sein Achtelfinale gegen die Amerikaner Jacob Gibb und Tri Bourne am Montagabend (Ortszeit) 2:1 (17:21, 21:15, 15:11). In der Runde der besten Acht kommt es am Mittwoch (14.00 Uhr/MESZ) nun zu einer Neuauflage des WM-Finals von vor zwei Jahren in Hamburg, als Thole/Wickler den Russen Wjatscheslaw Krasilnikow und Oleg Stojanowski knapp 1:2 unterlegen waren. Auch Olympiasiegerin Laura Ludwig und ihre Partnerin Margareta Kozuch sind in Tokio unter den besten Acht.


Dreifach-Weltmeisterin Dietzsch zu Pudenz-Silber: «Sensationell»

TOKIO: Die dreifache Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch hat vor dem Fernseher mit Kristin Pudenz über deren überraschende Olympia-Silbermedaille gejubelt. «Sensationell! Da hat sie richtig zugeschlagen», sagte die 53-jährige Neubrandenburgerin am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Der über viele Jahre dominierenden deutschen Werferin war eine Olympia-Medaille immer verwehrt geblieben.

Die Potsdamerin Pudenz landete am Montag mit der persönlichen Bestleistung von 66,86 Metern im fünften Versuch auf dem zweiten Platz. Es war die erste Medaille für die deutschen Leichtathleten in Tokio. Pudenz bescherte den deutschen Diskuswerferinnen zudem das erste olympische Edelmetall seit dem Gold-Wurf von Ilke Wyludda 1996 in Atlanta. «So überraschend war das für mich nicht», sagte die 52-Jährige aus Halle/Saale, die den Vater von Pudenz aus aktiven Zeiten gut kennt. «Kristin hat in diesem Jahr eine hervorragende Entwicklung hingelegt. Ich hoffe, dass sich die Situation bei den Frauen jetzt stabilisiert und dass es etwas vorwärts geht.»

Olympiasiegerin im von einer rund einstündigen Regenunterbrechung beeinträchtigten Wettbewerb wurde die US-Amerikanerin Valarie Allman (68,98). «Wenn sie vor der Regenpause nicht so weit geworfen hätte, wäre Kristin Olympiasiegerin geworden», sagte Dietzsch und meinte mit Blick auf die Diskus-Szene der Frauen: «Es geht aufwärts.»


Däne Viktor Axelsen gewinnt souverän Olympia-Gold

TOKIO: Der Däne Viktor Axelsen hat bei den Olympischen Spielen in Tokio Badminton-Gold im Einzel gewonnen. Im Endspiel setzte sich der 27-Jährige am Montag souverän gegen Rio-Olympiasieger Chen Long aus China in 51 Minuten mit 21:15, 21:12 durch. Der Weltmeister von 2017 konnte von seinem fünf Jahre älteren Gegner in keiner Phase des Spiels in Bedrängnis gebracht werden. Bronze ging an den Indonesier Anthony Siniskus Ginting, der im kleinen Finale Turnier-Überraschung Kevin Cordon aus Guartemala mit 21:11, 21:13 bezwang.

Goldmedaillen-Gewinner Axelsen gab im gesamten Turnier keinen Satz ab und ist der zweite Olympiasieger aus Europa im Badminton-Einzel. 1996 hatte sein Landsmann Poul-Erik Hoyer in Atlanta Gold geholt.


Erste Medaille seit 1996: Pudenz holt überraschend Diskus-Silber

TOKIO: Diskuswerferin Kristin Pudenz aus Potsdam hat überraschend Silber bei den Olympischen Spielen in Tokio gewonnen. Die 28-Jährige landete am Montag mit der persönlichen Bestleistung von 66,86 Metern im fünften Versuch auf dem zweiten Platz. Nach ihrem Silber-Coup vergoss Pudenz, die in diesem Jahr immer wieder Probleme mit der Achillessehne hatte, Tränen des Glücks. Es war die erste Medaille für die deutschen Leichtathleten in Tokio.

Pudenz bescherte den deutschen Diskuswerferinnen zudem die erste Medaille seit dem Gold-Wurf von Ilke Wyludda 1996 in Atlanta. Olympiasiegerin im von einer rund einstündigen Regenunterbrechung beeinträchtigten Wettbewerb wurde die US-Amerikanerin Valarie Allman (68,98). Auf Rang drei kam Yaime Perez aus Kuba (65,72).

Die Leverkusenerin Marike Steinacker wurde mit 62,02 Metern Achte. Claudine Vita aus Neubrandenburg verpasste den Endkampf der besten acht Diskuswerferinnen als Neunte (61,80 Meter). Die Kroatin Sandra Perkovic, Olympiasiegerin von 2012 und 2016, verpasste als Vierte (65,01) eine Medaille.


Hassan startet Dreifach-Gold-Projekt mit Olympiasieg über 5000 Meter

TOKIO: Sifan Hassan hat ihr Triple-Gold-Projekt mit dem Olympiasieg über 5000 Meter erfolgreich gestartet. Die 28 Jahre alte Niederländerin gewann am Freitag in 14:36,79 Minuten vor der Olympia-Zweiten von 2016, Helen Obiri aus Kenia (14:38,36 Minuten). Bronze sicherte sich die Äthiopierin Gudaf Tsegay (14:38,87).

Nur zwölf Stunden zuvor hatte Hassan ihren 1500-Meter-Vorlauf in 4:05,17 Minuten gewonnen - trotz eines Sturzes vor der letzten Runde und nach einer fulminanten Aufholjagd. Die gebürtige Äthiopierin will am Freitag das zweite Gold über 1500 Meter gewinnen und am Samstag über 10.000 Meter den dritten Olympiasieg feiern. Ein atemberaubendes olympisches Lauf-Programm mit sechs Rennen in acht Tagen. Über 10.000 Meter startet auch die deutsche Laufhoffnung Konstanze Klosterhalfen aus Leverkusen.

«Manchmal bin ich einfach leichtsinnig», meinte Hassan, die 2019 in Doha Weltmeisterin über die 1500 und 10.000 Meter geworden war. Sie räumte ein, dass man sie vielleicht für verrückt halten könnte. «In diesem Jahr bin ich gesund und in der Form meines Lebens. Ich habe große Träume», sagte sie.

Caterina Granz aus Berlin schaffte über die 1500 Meter den Einzug ins Halbfinale. «Ich glaube, ich hatte unheimlich Glück, ich habe einfach das schnellste Rennen erwischt», sagte sie. «Ich brauche immer ein bisschen, um reinzukommen.» Die Tübingerin Hanna Klein schied nach ihrem Vorlauf dagegen aus. «Da war nix, was noch nachkam. Ich bin mit einem schlechten Gefühl angetreten», räumte Klein ein. «Ich habe einfach keine Kraft gehabt, weder physisch noch mental.»


Marokkaner El Bakkali bricht Kenia-Serie über 3000 Meter Hindernis

TOKIO: Der Marokkaner Soufiane El Bakkali hat bei den Olympischen Spielen die kenianische Lauf-Dominanz über 3000 Meter Hindernis beendet. Der Vierte von Rio de Janeiro 2016 triumphierte am Montag in Tokio nach einem selbstsicheren Endspurt in 8:08,90 Minuten. Seit 1984 hatten die Kenianer auf dieser Distanz stets Gold gewonnen, 1976 und 1980 boykottierten sie die Spiele. Bester Läufer aus dem ostafrikanischen Land war Benjamin Kigel (8:11,45) als Dritter. Silber ging an den Weltjahresbesten Lamecha Girma aus Äthiopien in 8:10,38 Minuten.

Der 25 Jahre alte El Bakkali war WM-Zweiter 2017 und WM-Dritter 2019 und absolvierte in dieser Saison vor seinem Olympiasieg nur zwei Rennen. Nicht dabei war Weltmeister und Rio-Goldmedaillengewinner Conseslus Kipruto, der in einen Kriminalfall verwickelt ist und nicht für Kenias Team nominiert wurde. Der Dresdner Karl Bebendorf war als einziger deutscher Teilnehmer im Vorlauf ausgeschieden.


Cas entscheidet: Ausgang bei olympischer Mixed-Staffel rechtmäßig

TOKIO: Der Internationale Sportgerichtshof hat in Tokio einen Einspruch der Nationalen Olympischen Komitees von Belgien und den Niederlanden nach der Mixed-Staffel über 4 x 400 Meter der Leichtathleten abgelehnt. Dies teilte der Cas am Montag nach einer Ad-hoc-Entscheidung mit. Die Niederlande waren am Samstag Vierte geworden, die Belgier Fünfte.

Dem Finale vorausgegangen war ein Hin und Her mit Protesten nach dem Vorlauf, wo die Jury die zunächst ausgesprochenen Disqualifikationen der USA und der Dominikanischen Republik später wieder zurücknahm. Das deutsche Quartett rückte am Ende doch noch ins Rennen um die Medaillen, wurde nach einem Sturz aber Letzter. Gold holte bei der Olympia-Premiere Polen vor der Dominikanischen Republik und den USA. Der Cas verwies auf die von der Jury vor Ort getroffene Entscheidung und erklärte den Ausgang des Laufs für rechtmäßig.


Transgender-Athletin Hubbard: Bei Olympia-Gewichtheben ohne Medaille

TOKIO: Die neuseeländische Gewichtheberin Laurel Hubbard hat bei den Olympischen Spielen in Tokio eine Medaille in der Gewichtsklasse über 87 Kilogramm klar verpasst. Die 43-Jährige ist die erste Athletin bei Olympischen Spielen, die offen ihre Geschlechtsidentität angepasst hat. Hubbard lebte nach ihrer Geburt 35 Jahre lang mit einer männlichen Zuschreibung. Sie ist aber Transgender, also eine Person, die sich mit dem Geschlecht, das ihr bei der Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlt.

Nach drei ungültigen Versuchen schied Hubbard am Montag im Tokyo International Forum aus und konnte nicht mehr in den Medaillenkampf eingreifen. Über ihre Zulassung zum Frauen-Wettbewerb hatte es zuvor zum Teil kontroverse Diskussionen gegeben. Die Goldmedaille gewann die Chinesin Wenwen Li, Silber ging an Emily Jade Campbell aus Großbritannien, Bronze an Sarah Elizabeth Robles aus den USA.


Cas lehnt Eilantrag von belarussischer Olympia-Sprinterin ab

TOKIO: Der Internationale Sportgerichtshof hat einen Eilantrag der belarussischen Olympia-Sprinterin Kristina Timanowskaja für die Teilnahme an den Vorläufen über 200 Meter abgelehnt. Die 24-Jährige wollte mit einer Einstweiligen Anordnung des Cas die Entscheidung des Belarussischen Olympischen Komitees kippen, das Timanowskaja den Start am Montag verwehrt hatte. Der Präsident des Ad-hoc-Komitees des Sportgerichtshofes habe dies jedoch abgewiesen, weil die Athletin nicht in der Lage gewesen sei, ihren Fall zu beweisen. Dies teilte der Cas mit.

Timanowskaja hatte zuvor in der polnischen Botschaft in Tokio ein humanitäres Visum erhalten. Die Sportlerin, die nach Einschätzung der belarusssischen Opposition von den autoritären Behörden ihres Landes aus Japan entführt werden sollte, hatte sich dazu am Montag in Polens Vertretung in Tokio eingefunden.

Timanowskaja hatte in einem Video, das die oppositionelle belarussische Athletenvertretung Belarusian Sport Solidarity Foundation (BSSF) am Sonntag veröffentlichte, erklärt, sie habe gegen ihren Willen aus Japan ausgeflogen werden sollen. Grund sei öffentliche Kritik an belarussischen Sportfunktionären gewesen.


England-Verteidiger Mings spricht von mentalen Problemen bei der Euro

LONDON: Der englische Fußball-Nationalspieler Tyrone Mings hat sich wegen mentaler Probleme während der Fußball-EM von einem Psychologen helfen lassen. Das berichtete der 28-Jährige in einem Interview der Boulevardzeitung «The Sun». «Ich hatte in der Vorbereitung auf das Eröffnungsspiel gegen Kroatien eine schwere Zeit», sagte der Verteidiger. «Ich bin jetzt ein bisschen mehr gegen äußere Einflüsse abgehärtet, aber mit meiner mentalen Gesundheit ging es bergab. Und ich schäme mich nicht das zuzugeben.»


Hermoso nach Krankenhausaufenthalt in Wolfsburg wieder fit

WOLFSBURG: Mario Hermoso vom spanischen Meister Atlético Madrid hat beim 2:1-Testspielsieg am Samstag beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg wegen eines Darmverschlusses gefehlt. Wie die Madrilenen am Montag mitteilten, hatte der Verteidiger vor der Partie über akute Bauchschmerzen geklagt und war daraufhin in ein Wolfsburger Krankenhaus gebracht worden. Dem 26-Jährigen gehe es jetzt wieder gut, er habe das Krankenhaus verlassen und werde in den nächsten Stunden wieder in Madrid erwartet, hieß es weiter.


Aufstieg «überlebenswichtig»: Fürth will mit Mini-Etat drin bleiben

FÜRTH: Der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga war für die SpVgg Greuther Fürth nach Angaben von Sportdirektor Rachid Azzouzi «überlebenswichtig». Und das aus wirtschaftlichen Gründen. «Durch Corona wäre ein weiteres Jahr 2. Liga finanziell ein Kraftakt geworden», sagte der 51-Jährige dem «Kicker» (Montag). Diesmal soll das im Wettbewerb mit den großen Vereinen mit einem Mini-Etat von «etwa 16 Millionen Euro» gelingen, den Azzouzi nannte. Größere finanzielle Risiken werde man nicht eingehen.


Serdar will über Leistung bei Hertha BSC zurück in Nationalmannschaft

BERLIN: Suat Serdar hat den Bundesligaabstieg mit dem FC Schalke 04 abgehakt und will sich durch Leistung bei Hertha BSC bei Bundestrainer Hansi Flick empfehlen. «Ich möchte mich erst mal im Club beweisen. Aber ich bin optimistisch, dass ich wieder in den Kreis der Nationalmannschaft kommen kann», sagte der 24-Jährige in einem «Kicker»-Interview (Montag). Der Mittelfeldspieler bestritt bislang vier Länderspiele, zuletzt bot ihn Ex-Bundestrainer Joachim Löw beim 1:1 gegen Spanien in der Nations League im September 2020 auf. Anschließend geriet der Profi durch Verletzungen und die Schalker Krise aus dem Fokus.


«Wechselwunsch geäußert»: Brekalo möchte VfL Wolfsburg verlassen

WOLFSBURG: Der kroatische Nationalspieler Josip Brekalo möchte den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg in diesem Sommer verlassen. «Der Wechselwunsch wurde geäußert», bestätigte Sportdirektor Marcel Schäfer dem «Sportbuzzer». Noch liegt allerdings kein Angebot für den 23 Jahre alten Offensivspieler vor, dessen Vertrag in Wolfsburg noch bis 2023 gültig ist. Den Medienberichten zufolge zieht es den Kroaten nach Italien oder Spanien. Der VfL sucht auch deshalb noch eine Verstärkung für seine offensive Außenposition.


Nach Zusammenprall: Osnabrück-Spieler verlässt Krankenhaus

OSNABRÜCK: Fußball-Profi Sven Köhler vom VfL Osnabrück hat nach seinem schweren Zusammenprall während des Drittliga-Spiels beim 1. FC Saarbrücken das Krankenhausen verlassen. «Mir geht es gut. Ich habe nicht mal mehr Kopfschmerzen», schrieb der 24-Jährige der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Montag). Köhler war am Samstag in Saarbrücken mit seinem Teamkollegen Ulrich Taffertshofer zusammengeprallt, verlor kurz das Bewusstsein und blieb regungslos auf dem Rasen liegen. Spieler. Der Mittelfeldspieler wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte lediglich eine Gehirnerschütterung feststellten.


Gastgeber USA gewinnt Gold Cup gegen Titelverteidiger Mexiko

LAS VEGAS: Gastgeber USA hat das Finale um den Gold Cup gegen Titelverteidiger Mexiko gewonnen. Beim Turnier des nord- und mittelamerikanischen Kontinentalverbandes CONCACAF setzten sich die US-Fußballer am Sonntag (Ortszeit) nach Verlängerung mit 1:0 durch. Von den zehn Turnieren vor der Auflage 2021 hatten beide Länder je fünf gewonnen. Bei den vergangenen drei Finalduellen hatte Mexiko die USA jeweils besiegt. Das entscheidende Tor erzielte Miles Robinson in der 117. Minute. Insgesamt war es der siebte Erfolg der USA.


Thompson-Herah glänzt im 200-Meter-Halbfinale - Aus für Kwayie

TOKIO: 100-Meter-Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah hat im Halbfinale über die doppelte Distanz in Tokio eine Glanzzeit hingelegt. Zwei Tage nach ihrem Goldtriumph gewann die 29-Jährige Jamaikanerin ihren Lauf über 200 Meter in 21,66 Sekunden. Der Weltrekord der 1998 gestorbenen Florence Griffith-Joyner (USA) steht bei 21,34 Sekunden. Lisa Marie Kwayie aus Berlin schied derweil wie erwartet aus.

Die 24-Jährige kam am Montag in schwachen 23,42 Sekunden als Letzte ihres Laufs ins Ziel. «Das ist eine sehr dicke Packung», sagte Kwayie angesichts des Vorlaufs und Halbfinals an einem Tag. Voller Respekt äußerte sie sich im ARD-Interview über die Konkurrenz: «Sobald man auf der Bahn steht, lassen sie ihrer Magie freien Lauf. Das ist schon Wahnsinn!»

Mitfavoritin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) gewann ihr Rennen in 22,13 Sekunden. Sie hatte über 100 Meter Silber geholt. Christine Mboma aus Namibia empfahl sich mit 21,97 Sekunden für den Medaillenkampf - so schnell war noch nie eine 18-Jährige über 200 Meter. Die Mannheimerin Jessica-Bianca Wessolly war im Vorlauf ausgeschieden.


Bundesregierung: Behörden in Belarus müssen Grundrechte achten

BERLIN: Die Bundesregierung hat die Behörden in Belarus im Fall der Olympia-Sprinterin Kristina Timanowskaja zur Achtung demokratischer Grundrechte aufgerufen. Schikane, Verfolgung und Einschüchterung würden auf das Schärfste verurteilt, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Zu den Grundrechten zählten auch die Presse- und Meinungsfreiheit. Das Vorgehen von Belarus sei aber schon wiederholt kritisiert worden. «Die EU hat ein substanzielles Sanktionspaket verabschiedet wegen der anhaltenden schweren Menschenrechtsverstöße in Belarus», sagte die Sprecherin.

Timanowskaja ersucht Medienberichten zufolge in der polnischen Botschaft in Tokio um Asyl. Die Sportlerin, die nach Einschätzung der Opposition von den autoritären Behörden ihres Landes aus Japan entführt werden sollte, traf demnach am Montag in Polens Vertretung in Tokio ein. Timanowskaja hatte in einem Video, das die oppositionelle belarussische Athletenvertretung Belarusian Sport Solidarity Foundation (BSSF) am Sonntag veröffentlichte, erklärt, sie habe gegen ihren Willen aus Japan ausgeflogen werden sollen. Grund sei öffentliche Kritik an belarussischen Sportfunktionären gewesen.


Südkoreanischer Turner Shin Olympiasieger im Sprung

TOKIO: Jeahwan Shin aus Südkorea hat bei den Olympischen Spielen in Tokio die Entscheidung im Sprung bei den Männern gewonnen.

Der 23 Jahre alte Olympiasieger erhielt am Montag im Ariake Gymnastics Center für seine beiden Sprünge die Durchschnittsnote von 14,783 Punkten. Aufgrund der höheren Schwierigkeit bei einem seiner Sprünge verwies er den punktgleichen Russen Denis Abliasin auf Rang zwei. Die Bronzemedaille sicherte sich der Armenier Artur Dawtjan mit 14,733 Punkten. Vor fünf Jahren in Rio de Janeiro hatte sich der Nordkoreaner Se-gwang Ri den Olympiasieg geholt. Deutsche Turner hatten sich nicht für das Finale der besten Acht qualifiziert.


Geste von US-Kugelstoßerin bei Siegerehrung: IOC prüft Sanktionen

TOKIO: Mit einer Protestgeste während der Medaillenzeremonie hat die US-Kugelstoßerin Raven Saunders das Internationale Olympische Komitee auf den Plan gerufen. «Wir werden uns die Sache anschauen und dann die nächsten Schritte abwägen», sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Montag. Tags zuvor hatte Saunders, die die Silbermedaille gewann, bei der Siegerehrung mit ihren Armen ein X über dem Kopf geformt. Das sei ein Symbol für alle Leute, die unterdrückt werden, erklärte Saunders.

Die Sportlerin, die sich politisch sehr aktiv zeigt und mit ihrer Hulk-Maske auch während des Wettkampfs in Tokio für Aufsehen sorgte, muss von ihrem Verband keine Sanktion fürchten. Das Olympische und Paralympische Komitee der USA (USOPC) teilte mit, dass seiner Ansicht nach Saunders' Geste «respektvoll gegenüber ihren Gegnerinnen» gewesen sei und «nicht unsere Demonstrations-Regeln verletzt».

Darüber will das IOC mit dem US-Verband und auch mit World Athletics, dem Leichtathletik-Dachverband, reden, wie Adams sagte. Lange waren politische Aktionen von Sportlern im Umfeld der Spiele verboten. Zu den Sommerspielen in Tokio erlaubte das IOC nun, dass sich Sportler etwa in den Sozialen Netzwerken und auch vor Beginn eines Wettkampf äußern dürfen - damit wurde etwa der Kniefall vor Spielen möglich.

Nach Beginn eines Events und auch bei Siegerehrungen aber blieben Aktionen weiter verboten. Das sei auch der Wunsch der Sportler, sagte Sprecher Adams mit Verweis auf eine Umfrage unter Athleten.


Wellbrock über Freiwasser-Bedingungen: «Besser als erwartet»

TOKIO: Goldkandidat Florian Wellbrock hat das erste Training auf der olympischen Freiwasserstrecke am Odaiba Marine Park in Tokio positiv überrascht. «Das Wasser auf der Strecke ist sehr trüb. Man hat vielleicht eine Sichtweite von etwa 30 Zentimetern. Die Temperatur lag bei 28,3 Grad. Die Bedingungen sind also hart, aber insgesamt war es besser als erwartet», sagte der Weltmeister am Montag. «Es ist abzuwarten, wie warm es sich dann tatsächlich anfühlt, wenn man sich zwei Stunden bei Maximalbelastung in der Sonne und dem warmen Wasser bewegt.»

Am Mittwoch (23.30 Uhr/MESZ) geht es für Wellbrock und Rob Muffels über zehn Kilomter um die Medaillen. Leonie Beck und Finnia Wunram sind einen Tag zuvor am Dienstag (23.30 Uhr/MESZ) an der Reihe. «Die Wasserqualität ist sogar besser als der Standard, allerdings hat man hier trotzdem nur rund 30 Zentimeter Sicht. Das heißt, dass wir zur Orientierung öfter den Kopf aus dem Wasser heben werden müssen als anderswo», sagte Beck. «Wenn man direkt hinter jemandem schwimmt, sieht man gerade noch die Luftblasen des Beinschlags, aber ansonsten ist die vorweg Schwimmende schnell mal weg.»

Eine Schwierigkeit muss die 24-Jährige aber meistern. «Vom Dorf zur Strecke sind es nur 20 Minuten, allerdings fahren so früh noch nicht so viele Busse. Für uns ist die Abfahrt für 3.45 Uhr vorgesehen. Ich würde gerne lieber etwas später los und hoffe, da findet sich noch eine Lösung», sagte die Würzburgerin. Startzeit des Rennens vor Ort ist um 6.30 Uhr.

Nachdem die deutschen Freiwasserschwimmer bei der WM vor zwei Jahren herausragend alle vier Olympia-Startplätze gesichert hatten, wollen sie nun in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Aussichtsreichster Kandidat ist Wellbrock.


US-Fußballerinnen verpassen Olympia-Finale - Finale Kanada-Schweden

KASHIMA: Weltmeister USA ist bei der olympischen Gold-Mission im Frauen-Fußball gescheitert, um den Titel spielen stattdessen Kanada und Schweden. Die Turnierfavoritinnen um Superstar Megan Rapinoe verloren am Montag überraschend im Halbfinale gegen Kanada mit 0:1 (0:0). Während die Außenseiterinnen den größten Erfolg ihrer Fußball-Historie feierten, können die US-Frauen nach viermal Gold (1996, 2004, 2008, 2012) und zuletzt zwei WM-Titeln nacheinander im Spiel um Platz drei gegen Australien maximal noch Bronze gewinnen.

In Kashima hatten die Amerikanerinnen in der ersten Halbzeit Pech, dass sich Torhüterin Alyssa Naeher verletzte und ausgewechselt werden musste. Sie war im Viertelfinale gegen Europameister Niederlande mit drei gehaltenen Elfmetern die Matchwinnerin gewesen. Diese Rolle bekam im Halbfinale die Kanadierin Jessie Fleming mit ihrem Siegtor per Foulelfmeter (74. Minute). Der Treffer stellte den Spielverlauf auf den Kopf, waren doch die Amerikanerinnen das dominierende Team.

Auch im anderen Halbfinale in Yokohama entschied ein Tor, nämlich jenes der Schwedin Fridolina Rolfö. Die Stürmerin, die bis zur vorigen Saison noch für den VfL Wolfsburg gespielt hatte, schoss in der 46. Minute das 1:0 für die Skandinavierinnen. Schweden hatte 2016 in Rio Silber gewonnen - die Olympiasiegerinnen aus Deutschland verpassten die Qualifikation für Tokio 2021.

Das Spiel um Bronze steigt am Donnerstag (10.00 Uhr/MESZ), das Finale folgt einen Tag später am Freitag (04.00 Uhr/MESZ).


Ex-Torhüter Fritz: Olympia-Handballer können weit vorn landen

BERLIN: Der frühere Nationalmannschafts-Torhüter Henning Fritz traut den deutschen Handballern bei den Olympischen Spielen in Tokio nach dem Vorstoß ins Viertelfinale eine Top-Platzierung zu. «Wir Fans dürfen natürlich träumen, auch wenn ich von Medaillenspekulationen vor dem Viertelfinale grundsätzlich wenig halte. Wenn die Deutschen aber ihre Abwehr- und Torwartleistung konservieren, kann es weit nach vorne gehen», sagte der ehemalige Weltklasse-Keeper dem «Mannheimer Morgen» (Dienstag) in einem Interview.

Im Viertelfinale an diesem Dienstag (13.45 Uhr/ZDF) sieht Fritz die DHB-Auswahl gegen Ägypten in der Favoritenrolle. «Dazu reicht ein Blick darauf, bei welchen Vereinen die Spieler beider Mannschaften unter Vertrag stehen», sagte der Weltmeister von 2007, warnte aber auch: «Vorsicht. Die Ägypter sind eine sehr unangenehme Mannschaft, die niemand unterschätzen sollte», meinte der 46-Jährige, der bei den Sommerspielen 2004 in Athen mit dem DHB-Team Silber gewann.

Die weiteren Paarungen im Viertelfinale lauten: Dänemark gegen Norwegen, Spanien gegen Schweden und Frankreich gegen Bahrain.


Liebesattacke des Hundes: Radprofi Geschke zu Hause angekommen

FREIBURG: Was für ein Empfang für Radprofi Simon Geschke. Als der 35-Jährige nach einer sechswöchigen Reise mit Tour de France, Sommerspielen und olympischer Corona-Quarantäne in Tokio wieder am Freiburger Bahnhof angekommen war, flippte sein Hund völlig aus. In einem von Geschke geteilten Twitter-Video freute sich die französische Bulldogge maßlos über die Heimkehr seines Herrchens. Der gut ein Jahr alte und nicht sonderlich große Hund schaffte es sogar, Geschke mit seiner Liebesattacke auf dem Bahnsteig aus dem Gleichgewicht zu bringen.

«Home sweet home nach fast sechs Wochen. Was für ein wilder Trip das war», twitterte Geschke. Am Sonntagabend war der gebürtige Berliner auf dem Frankfurter Flughafen gelandet. Zuvor hatte er nach zwei negativen PCR-Tests das Quarantäne-Hotel in Tokio verlassen und die «sinnloseste Reise meiner Karriere» beenden dürfen.

Geschke war am 23. Juli - einen Tag vor dem olympischen Straßenrennen - trotz Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Obwohl er aufgrund seines CT-Wertes über 30 als nicht ansteckend galt, musste der frühere Tour-Etappensieger in die Quarantäne. Maximal hätte der Aufenthalt im Corona-Hotel 14 Tage dauern können.


US-Turnerin Jade Carey am Boden Nachfolgerin von Landsfrau Biles

TOKIO: Jade Carey aus den USA hat in Abwesenheit von Rio-Olympiasiegerin Simone Biles bei den Olympischen Spielen in Tokio Gold bei der Turn-Entscheidung am Boden gewonnen.

Die Mehrkampf-Achte wurde für ihre Übung am Montag im Ariake Gymnastics Center von den Kampfrichtern mit 14,366 Punkten bewertet. Damit verwies sie die Italienerin Vanessa Ferrari mit 14,200 Zählern auf Rang zwei. Punktgleiche Dritte wurden Mai Murakami aus Japan und Angelina Melnikowa vom Team des Russischen Olympischen Komitees mit jeweils 14,166 Zählern. Simone Biles hatte aufgrund von mentalen Problemen auf einen Start verzichtet. Deutsche Turnerinnen hatten sich für das Finale der besten Acht nicht qualifiziert.


Märchenhafte Minuten: Italien bejubelt goldene Leichtathleten

ROM/TOKIO: Erst ein geteilter Hochsprung-Triumph, dann ein unerwarteter Sprint-Sieg: Nach zwei Goldmedaillen für Italiens Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in Tokio brach in der Heimat eine Welle der Begeisterung los. Italiens Regierungschef Mario Draghi gratulierte dem Gold-Duo Gianmarco Tamberi und Marcell Jacobs noch am Sonntag per Telefon. In den sozialen Medien meldeten sich etliche Sportler, Promis und Politiker zu Wort.

Hochspringer Tamberi konnte den Erfolg kaum fassen. «Ich habe Angst, zu schlafen», schrieb der 29-Jährige auf Instagram. Er wolle aus diesem Traum nicht wieder aufwachen. Für Italien war es eine goldene Nacht. Tamberi übersprang 2,37 Meter und damit exakt die gleiche Höhe wie Essa Mutaz Barshim aus Katar. Am Ende teilten sich beide den ersten Platz nach Absprache mit dem Kampfgericht. Kurz darauf rannte Azzurri-Sprinter Jacobs zu Gold über 100 Meter.

«Italien wird für immer sagen: «Erinnerst du dich an den 1. August 2021?»», schrieb die «Gazzetta dello Sport» euphorisch. Als «die Götter des Olymps» betitelte die Turiner Zeitung «La Stampa» die beiden Gewinner. Das römische Blatt «La Repubblica» schrieb von «Elf Minuten aus dem Märchen». So dicht lagen die beiden Olympiasiege zeitlich beieinander.

Sportlich ist es für Italien bisher ein Superjahr, hatten doch zuvor schon die Fußballer bei der Europameisterschaft triumphiert. Nationaltrainer Roberto Mancini schrieb auf Facebook, die beiden Olympioniken seien in die Geschichte eingegangen. Und auch Torwartlegende Gianluigi Buffon gratulierte: «Zwei Medaillen, zwei Legenden, zwei Träume, die kein Aufwachen je löschen kann», schrieb der Weltmeister von 2006.


Bahnrad-Vierer der Männer auf Platz sieben in der Qualifikation

IZU: Der Bahnrad-Vierer der Männer ist bei den Olympischen Spielen (mit deutschem Rekord) auf Platz sieben gefahren. Theo Reinhardt (Berlin), Felix Groß (Leipzig), Leon Rohde (Hamburg) und Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) legten am Montag in Izu eine Zeit von 3:50,830 Minuten hin. Damit bleibt zumindest noch die Chance, das kleine Finale zu erreichen. Die vier schnellsten Zeiten fuhren Dänemark, Italien, Neuseeland und Großbritannien. Die nächste Runde wird am Dienstag (9.22 Uhr MESZ) ausgetragen.

Seit der Goldfahrt in Sydney vor 21 Jahren wartet Deutschland in der einstigen Paradediszplin auf eine olympische Medaille. Fünf Olympiasiege und 16 Weltmeistertitel gewannen deutsche Vierer seit 1962. Nach dem zweiten Platz bei der WM 2002 fuhren deutsche Teams der Weltspitze aber nur noch hinterher.


Rennen für das Klima: Vereinte Nationen starten Sport-Challenge

GENF: Rennen, reiten, schwimmen: Als Zeichen für mehr Klimaschutz haben die Vereinten Nationen eine Challenge auf der Strava-App für sportliche Aktivitäten gestartet. Unter dem Hashtag #TheHumanRace sollen Nutzerinnen und Nutzer zwischen dem 16. und dem 31. August mindestens 100 Minuten sportlicher Aktivitäten auf Strava einloggen. Es sei eine Solidaritätsaktion mit den Menschen in besonders vom Klimawandel betroffenen Weltregionen, teilte das UN-Nothilfebüro (OCHA) am Montag mit. Der Kampf gegen die Klimakrise sei ein Rennen gegen die Zeit. Eine der Botschafterinnen der Aktion ist Francine Niyonsaba aus Burundi, die bei den Olympischen Spielen 2016 eine Silbermedaille über 800 Meter gewann.

Eine Challenge (englisch für: Herausforderung) ist eine Art Mitmachaktion, bei der möglichst viele Menschen ihre Aktivitäten auf sozialen Medien teilen und damit Aufmerksamkeit erregen sollen.

«Lasst uns die Schuhe zuschnüren und das Klimarennen gewinnen», meinte UN-Generalsekretär António Guterres. Die Aktion soll eine Botschaft für den geplanten Klimagipfel im November in Glasgow in Schottland tragen: «Solidarität beginnt, wenn die entwickelten Länder ihr mehr als zehn Jahre altes Versprechen von 100 Milliarden Dollar im Jahr für die Verminderung des Klimawandels und die Anpassung in Entwicklungsländern einlösen.»

Beim Klimagipfel 2009 in Kopenhagen hatten die reichen Länder versprochen, bis 2020 ihr Ziel zu erreichen, jedes Jahr 100 Milliarden Dollar (84 Milliarden Euro) für die Verminderung des Klimawandels und die Anpassung an die Folgen aufzubringen. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lag der Betrag 2018 bei 78,9 Milliarden Dollar. Die Organisation «Center for Global Development» schätzt aber, dass fast die Hälfte des Betrags ohnehin geplante Entwicklungshilfe war, die neu auf den Klimawandel fokussiert wurde.


Doppelsieg für Chinas Turner an den Ringen

TOKIO: Chinas Turner haben bei den Olympischen Spielen in Tokio einen Doppelsieg an den Ringen gefeiert.

Der 27-jährige Liu Yang gewann am Montag im Ariake Gymnastics Center Gold mit 15,500 Punkten vor seinem zwei Jahre älteren Landsmann You Hao, dessen Übung mit 15,300 Zählern bewertet wurde. Der Grieche Eleftherios Petrounias, Olympiasieger 2016 in Rio de Janeiro, wurde mit 15,200 Punkten Dritter. Deutsche Turner hatten sich für das Finale nicht qualifiziert.


Kniffliges Los für Stäbler: Ringer zum Auftakt gegen Europameister

TOKIO: Deutschlands Topringer Frank Stäbler hat auf dem Weg zur erhofften Medaille bei den Olympischen Spielen in Tokio hohe Hürden zu nehmen. Der dreimalige Weltmeister, der seine Karriere nach dem Event in Japan beenden wird, trifft am Dienstag gleich in seinem Auftaktkampf in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm auf den amtierenden Europameister Mate Nemes aus Serbien. Das ergab die Auslosung am Montag. In einem möglichen Halbfinale könnte der kubanische Olympiasieger Ismael Borrero Molina warten, gegen den Stäbler bei der WM 2019 eine empfindliche Niederlage kassiert hatte.

Stäbler gehört bei seiner Abschiedsvorstellung in Tokio zu den Medaillenkandidaten, hat aber eine komplizierte Vorbereitung hinter sich. Schon seit längerer Zeit kämpft der Musberger mit den Folgen einer Schultereckgelenksprengung. Dazu infizierte er sich vergangenen Herbst mit dem Coronavirus. Da sein Normalgewicht rund 75 Kilogramm beträgt, musste er für die Spiele in Japan acht Kilogramm abnehmen. Eigentlich hätte der 32-Jährige seine sportliche Laufbahn schon 2020 beendet. Da ihm eine olympische Medaille noch fehlt, machte er nach der Verlegung der Spiele aber doch noch ein Jahr weiter.


Zweiter Start in Tokio: Turn-Star Biles tritt am Schwebebalken an

TOKIO: Turn-Superstar Simone Biles wird bei den Olympischen Spielen in Tokio noch einmal an den Start gehen. Die 24-Jährige bestätigte am Montag ihre Teilnahme am Schwebebalken-Finale an diesem Dienstag. «Wir freuen uns sehr, dass wir mitteilen können, dass wir morgen zwei US-Athletinnen im Finale am Schwebebalken sehen werden - Sunisa Lee UND Simone Biles», schrieb der US-Turnverband auf Twitter.

Das Schwebebalken-Finale ist erst der zweite Auftritt von Biles bei den Spielen in Tokio. Zuvor hatte die viermalige Olympiasiegerin von Rio de Janeiro wegen mentaler Probleme auf die Entscheidungen im Mehrkampf, am Boden, am Stufenbarren und im Sprung verzichtet. Den Mannschafts-Wettkampf hatte die 19-malige Weltmeisterin nach nur einem Gerät abgebrochen und anschließend ihre mentalen Probleme öffentlich gemacht.


Vorkampf-Aus: Vorzeitiger Olympia-Abschied von Fahnenträger Hausding

TOKIO: Die Olympia-Karriere von Patrick Hausding ist früher zu Ende gegangen als erwartet. Der Wassersprung-Rekordeuropameister schied am Montag in Tokio im Vorkampf vom Drei-Meter-Brett überraschend als 21. aus. Mit 364,05 Punkte fehlten ihm 19 Zähler für das Halbfinale am Dienstag. In Rio de Janeiro hatte Hausding in dieser Disziplin noch die Bronzemedaille gewonnen.

«Das ist Sport. Es kann gut laufen, es kann auch mal schlecht laufen», sagte der 32-Jährige und fand es «einfach traurig». «Das war meine erste und letzte richtig schlechte Performance bei Olympia.» Der Berliner war nach den sechs Durchgängen ratlos: «Ich verstehe nicht, wie das so schieflaufen konnte. So wie mein Einspringen und mein Training waren, hätte ich mit fünf Sprüngen so viele Punkte locker gehabt.»

Sicher weiter kam der Dresdner Martin Wolfram mit 444,50 Punkten auf Platz acht. Vorkampfbester war der Chinese Wang Zongyuan mit 531,30 Zählern.

Fahnenträger Hausding durfte sich in Tokio vor dem missglückten Vorkampf vom Montag zusammen mit Lars Rüdiger über die Bronzemedaille im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett freuen. Insgesamt stehen drei olympische Medaillen in seiner Bilanz. Für den Berliner waren diese Sommerspiele die vierten und letzten. Ob er im kommenden Jahr noch an der WM teilnimmt, ist offen.


TV-Einschaltquote: Leichtathletik deutlich vor Zverev-Sieg

BERLIN: Nach einer müden ersten Woche steigt das Olympia-Interesse der TV-Zuschauer rasant an. Am Sonntag sind die Einschaltquoten der TV-Übertragungen von den Olympischen Spielen in Tokio erstmals über die Vier-Millionen-Marke gestiegen. Die Leichtathletik-Übertragung am Mittag im ZDF erreichte den Bestwert und kam auf durchschnittlich 4,45 Millionen TV-Zuschauer sowie einen Marktanteil von 32,8 Prozent.

Auch Kunstturnen und Handball sowie ein Kurzbericht vom Ringen lockten mehr als vier Millionen Menschen vor den Fernsehschirm. Das Gold von Tennisspieler Alexander Zverev war nicht ganz so erfolgreich, kam aber immerhin auf 3,55 Millionen TV-Zuschauer und einen 31,0-Prozent-Marktanteil. Die rund 80-minütige Übertragung lief schon am Vormittag.

Insgesamt war das Zuschauer-Interesse am zweiten Olympia-Wochenende deutlich höher als in der ersten Tokio-Woche. Mehrere Übertragungen von ARD und ZDF hatten Marktanteile von mehr als 30 Prozent. Dazu kommen die Zuschauerzahlen der noch nicht ausgewerteten Streams im Internet und bei Eurosport. Der Spartensender verzeichnete am Sonntag bei seiner mehrstündigen Konferenz «Medal Zone» einen Schnitt von 160.000 Zuschauern.


«Nesawissimaja»: Belarus bei Olympia erneut im Zentrum von Skandal

MOSKAU: Zur Aufregung um die belarussische Olympia-Athletin Kristina Timanowskaja in Tokio schreibt die russische Tageszeitung «Nesawissimaja Gaseta» am Montag:

«Belarus hat es geschafft, sich bei den Olympischen Spielen in Tokio im Zentrum eines Skandals wiederzufinden. Die Leichtathletin Kristina Timanowskaja hat sich an das Internationale Olympische Komitee (IOC) gewandt und um politisches Asyl gebeten. Belarussische Sportfunktionäre hatten sie wegen ihrer Kritik aus dem Wettbewerb genommen. (...)

Am Tag vor dem Vorfall um Kristina Timanowskaja hatten Belarussen in den sozialen Netzwerken bereits darüber gescherzt, dass alle belarussischen Sportler, die keine Medaille gewonnen haben, sofort um politisches Asyl bitten sollten.

Grund dafür waren harte Aussagen von (Machthaber) Alexander Lukaschenko gewesen: «Wissen Sie, warum wir manchmal im Sport nicht gewinnen? Sie (die Athleten) sind nicht hungrig.» (...) Ähnliche Aussagen fielen auch früher schon, aber in der aktuellen Situation kommt hinzu, dass in Belarus beispiellose Repressionen eingeleitet wurden.»


Belarussische Olympia-Sprinterin erhält polnisches Visum

TOKIO: Die belarussische Olympia-Sprinterin Kristina Timanowskaja hat in der polnischen Botschaft in Tokio ein humanitäres Visum erhalten. Die Sportlerin, die nach Einschätzung der Opposition von den autoritären Behörden ihres Landes aus Japan entführt werden sollte, hatte sich dazu am Montag in Polens Vertretung in Tokio eingefunden. «Polen wird alles Nötige tun, um ihr bei der Fortsetzung ihrer sportlichen Karriere zu helfen», schrieb Vize-Außenminister Marcin Przydacz am Montag bei Twitter. Polen stünde «für Solidarität», fügte der Spitzenpolitiker hinzu.

Neben Polen hatten auch Tschechien und Slowenien der 24-Jährigen Asyl angeboten. Timanowskaja hatte in einem Video, das die oppositionelle belarussische Athletenvertretung Belarusian Sport Solidarity Foundation (BSSF) am Sonntag veröffentlichte, erklärt, sie habe gegen ihren Willen aus Japan ausgeflogen werden sollen. Grund sei öffentliche Kritik an belarussischen Sportfunktionären gewesen.

Die Sprinterin hatte den Flug verweigert, sich an die japanische Polizei gewendet und dann die Nacht in einem Hotel am Tokioter Flughafen Haneda verbracht. Nach Angaben des Internationalen Olympischen Komitees ist sie in einer «sicheren Umgebung».

Polen bot Timanowskaja am Sonntagabend ein humanitäres Visum an. Sein Land sei bereit zu helfen, schrieb Przydacz bei Twitter. «Sie hat die freie Wahl, ihre sportliche Karriere in Polen fortzusetzen, wenn sie sich dafür entscheidet», führte der Politiker weiter aus.


Fast drei Sekunden schneller: Bahn-Vierer der Frauen fährt Weltrekord

IZU: Der Vierer der Frauen hat bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben sensationell einen Weltrekord aufgestellt. Franziska Brauße (Eningen), Lisa Brennauer (Durach), Lisa Klein (Erfurt) und Mieke Kröger (Bielefeld) fuhren am Montag in Izu in der Qualifikation in 4:07,307 Minuten und verbesserten damit die alte Fabelzeit der britischen Frauen um fast drei Sekunden.

Damit hat das deutsche Team gute Chancen, das Finale der zwei besten Mannschaften zu erreichen. In der nächsten Runde reicht dafür ein Sieg gegen die Italienerinnen, die in der Qualifikation fast vier Sekunden langsamer waren. Am ehesten kam noch die britische Mannschaft (4:09,022) an die deutsche Zeit heran.

«Wir hatten einen richtig guten Tag. Wir wussten schon vom Training her, dass es drin ist. Ich habe zu den Mädels gesagt: 'Das ist mein Traum, das oben an der Anzeigetafel zu sehen.' Und dann haben wir das umgesetzt. Wir sind super stolz und nehmen das als Motivation für morgen mit», sagte Brennauer und fügte hinzu: «Träumen darf man immer. Wir wollen das Rennen mit der gleichen Konzentration durchziehen und dann ist alles drin.»

Als die Weltrekordzeit im Izu Velodrome gestoppt wurde, ballte Brennauer unter dem großen Jubel der rund 1000 Zuschauer die Faust. Im Gegensatz zu den Wettbewerben in Tokio sind in Izu Zuschauer erlaubt. «Ich muss gleich weinen», sagte ZDF-Expertin Kristina Vogel. Die nächste Runde wird am Dienstag (8.30 Uhr MESZ) ausgetragen.


Friedrich und Hinze gewinnen Silber im Teamsprint

IZU: Lea Sophie Friedrich und Emma Hinze haben bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben Silber gewonnen.

Die Weltmeisterinnen mussten sich am Montag im Finale den Chinesinnen Bao Shanju und Zhong Tianshi geschlagen geben. Die neuen Olympiasiegerinnen hatten im Velodrome von Izu zuvor in 31,804 Sekunden einen Weltrekord aufgestellt. Bronze ging an die Russinnen Daria Schmelewa und Anastasija Wojnowa. Friedrich/Hinze verbesserten gleich dreimal den deutschen Rekord, am Ende auf 31,905 Sekunden. Die alte Bestzeit hielten Rekord-Weltmeisterin Kristina Vogel und Miriam Welte.


Zu wenig Wind: Olympische Segel-Wettfahrten vor Enoshima abgesagt

ENOSHIMA: Zu schwache Winde haben zur Absage der olympischen Segel-Wettfahrten am Montag vor Enoshima geführt. Betroffen davon waren auch die Medaillenrennen der 49er FX der Frauen mit Tina Lutz und Susann Beucke (Holzhausen/Strande) und der 49er der Männer mit Erik Heil und Thomas Plößel (Kiel/Hamburg). Die beiden deutschen Crews liegen im Kampf um Edelmetall in ihren Klassen in aussichtsreicher Position. Die entscheidenden Wettfahrten werden nach Angaben der Organisatoren am Dienstag nachgeholt. Demnach starten die 49er FX um 5.33 Uhr MESZ, die 49er eine Stunde später.

Lutz/Beucke können als Gesamt-Dritte noch auf Gold schielen, Heil/Plößel sind Vierte und haben immerhin noch Chancen auf Bronze wie in Rio 2016. Am Dienstag (8.33 Uhr MESZ) steht auch das Medaillenrennen der Nacra 17 an. Das Kieler Katamaran-Duo Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer startet auf Rang drei in die abschließende Wettfahrt und kann ebenfalls auf Bronze hoffen. Mehr wird kaum drin sein. Der Abstand zu Gold ist uneinholbar, und auch der Rückstand zu Silber erscheint zu groß.

Im 470er der Frauen wollten die Hamburgerin Luise Wanser und die Kielerin Anastasiya Winkel am Montag ihre Ausgangslage in den letzten beiden Wettfahrten vor der Medaillen-Entscheidung der besten Zehn am Mittwoch verbessern. Sie sind nach acht von zehn Durchgängen Zehnte des Klassements.


Erschöpfter Formel-1-Superstar Hamilton fürchtet Covid-Folgen

BUDAPEST: Lewis Hamilton war ungewohnt erschöpft nach dem Großen Preis von Ungarn und begab sich zunächst sogar in die Obhut des Teamarztes. Danach erklärte der 36 Jahre alte Superstar der Formel 1: «Ich kämpfe wirklich schon das ganze Jahr mit der Gesundheit und darum, gesund zu bleiben, nachdem, was Ende vergangenen Jahres passiert ist.» Hamilton meinte damit seine Corona-Infektion, die ihn ein Rennen hatte pausieren lassen. Der siebenmalige Weltmeister nimmt an, dass er unter den Langzeitfolgen der Covid-19-Erkrankung, Long Covid genannt, leidet.


«Er folgt mir sogar auf Instagram, das ist auch sehr cool.»

(Österreichs Fußball-Nationaltorwart Daniel Bachmann im «Kicker»-Interview über eine Begegnung mit Superstar Elton John, der bei seinem Club FC Watford verehrt wird und dort lange Vereinspräsident war.)


«Teils, teils»: Zehnkämpfer Kaul zum Erfolgsdruck in Tokio

TOKIO: Für Zehnkämpfer Niklas Kaul ist der Weltmeistertitel und die Rolle eines olympischen Mitfavoriten in Tokio nicht nur eine Bürde. «Teils, teils», sagte der 23-jährige Mainzer im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Auf der einen Seite ist er Motivation und gibt Sicherheit, dass man weiß, ja, ich habe das schon mal geschafft, ganz oben bei einer Weltmeisterschaft auf dem Treppchen zu stehen.»

Andererseits sei die Situation eine andere, wenn man als Weltmeister anreise und «nicht Sechster bei der WM» geworden wäre. «Die äußere Wahrnehmung ist eine andere, man wird häufiger gefragt, ob man mit einer Medaille schon zufrieden wäre oder es Gold sein müsste», sagte der Sportler des Jahres 2019, der am Mittwoch (02.00 Uhr/MESZ) zusammen mit Kai Kazmirek (LG Rhein Wied) in den Zehnkampf startet. «Davon muss man sich frei machen.» Ohnehin sei der französische Weltrekordler Kevin Mayer sein Favorit auf Gold oder Silber.

Recht sicher ist Kaul, dass ihm Lampenfieber vor seiner Olympia-Premiere in Tokio verunsichern könnte. «Ich werde die ein, zwei Tage vor dem Wettkampf etwas aufgeregt sein, aber das bin ich bei jedem internationalen Wettkampf gewesen», sagte er. «Ich werde aber nicht deutlich nervöser sein, weil es Olympische Spiele sind. Die Vorfreude überwiegt.»


Davis-Cup-Teamchef Kohlmann glaubt an möglichen Schub für Zverev

TOKIO: Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann hält es für möglich, dass der Olympiasieg Alexander Zverev einen Schub für die kommenden Grand-Slam-Turniere geben kann. «Ich glaube, dass solche Siege ihm bewusst machen, dass er auf der größten Bühne auch die besten Leute schlagen kann und auch sein bestes Tennis spielen kann», sagte der 47 Jahre alte Herren-Chef des Deutschen Tennis Bunds (DTB), der Zverev in Japan betreute, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn er weiß, dass er das, egal wo, so spielen kann, bin ich sicher, dass er das auch in New York wieder zeigen kann.» In New York beginnen Ende August die US Open als letztes Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison.

Der Weltranglisten-Fünfte Zverev hatte sich am Sonntag in Tokio mit einem 6:3, 6:1 im Finale gegen den Russen Karen Chatschanow zum ersten deutschen Olympiasieger im Herren-Einzel gekürt. 33 Jahre nach dem Olympiasieg von Steffi Graf gab es für den DTB wieder eine Goldmedaille im Einzel. Schon am Montag machte sich Zverev auf die Rückreise, am Abend sollte der 24-jährige Hamburger in Frankfurt am Main landen.


IOC: Belarussische Olympia-Läuferin Timanowskaja ist «sicher»

TOKIO: Die belarussische Olympia-Läuferin Kristina Timanowskaja ist nach Angaben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) «sicher und geschützt». Die Sportlerin, die nach Einschätzung der Opposition von den autoritären Behörden ihres Landes aus Tokio entführt werden sollte, habe die Nacht in einem Hotel am Tokioter Flughafen Haneda in einer «sicheren Umgebung» verbracht, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Montag. Sie befinde sich in den Händen der Behörden, sagte er, ohne jedoch nähere Angaben dazu zu machen. Man habe vom NOK ihres Landes einen schriftlichen Bericht eingefordert. Man müsse zunächst die genaueren Hintergründe und Einzelheiten zu dem Vorfall abwarten.

Die 24-jährige Athletin hatte in einem Video, das die oppositionelle belarussische Athletenvertretung Belarusian Sport Solidarity Foundation (BSSF) am Sonntag veröffentlichte, erklärt, sie habe gegen ihren Willen aus Japan ausgeflogen werden sollen, nachdem sie öffentlich Kritik an belarussischen Sportfunktionären geäußert habe. Die BSSF sprach von einer versuchten «gewaltsamen» Ausreise.

Angaben dazu, wie die Sportlerin das olympische Dorf verließ und wer sich bei ihr befand, konnte Adams nicht machen. Am Flughafen habe sie sich an die japanische Polizei gewandt. Vertreter des IOC und des japanischen OK hätten noch in der Nacht «direkt» mit ihr gesprochen. «Sie hat uns versichert, dass sie sich sicher und geschützt fühle», erklärte der IOC-Sprecher weiter. Am Montag habe man erneut mit ihr gesprochen und werde dies auch weiter zusammen mit den japanischen Behörden tun, «um den nächsten Schritt in den kommenden Tagen» zu bestimmen. Man werde mit Timanowskaja weiter darüber sprechen, was sie vorhabe und werde sie bei ihrer Entscheidung «unterstützen».

Das Belarussische Olympische Komitee (NOK) hatte zuvor auf Telegram erklärt, die Athletin sei von einem Arzt untersucht worden und werde wegen ihrer «emotional-psychischen Verfassung» nicht an weiteren Wettkämpfen teilnehmen. Timanowskaja bezeichnete das auf Instagram als «Lüge». Dem Radiosender Euroradio sagte sie: «Sie haben mir einfach gesagt, meine Sachen zu packen und nach Hause zu fliegen.»


Keine Medaille für Rio-Olympiasieger Reitz - Quiquampoix gewinnt

TOKIO: Rio-Olympiasieger Christian Reitz hat das medaillenlose Abschneiden der deutschen Sportschützen nicht verhindern können. Der Schnellfeuerspezialist kam am Montag über die 25-Meter-Distanz im letzten Schießwettbewerb der Sommerspiele in Tokio lediglich auf Rang fünf. Der im sächsischen Löbau geborene Reitz musste im Finale der besten Sechs schon als Zweiter gehen. Gold mit olympischem Rekord holte der Franzose Jean Quiquampoix, Silber ging an den Kubaner Leuris Pupo. Der Chinese Yuehong Li gewann die Bronzemedaille.

Reitz, der 34 Jahre alte Schütze aus Regensburg, der für den SV Kriftel an den Start geht, verpasste bei seinen vierten Spielen seine dritte Medaille somit klar. Für den Deutschen Schützenbund gab es in Tokio mit Bronze durch die Bogenschützinnen nur eine einzige Medaille.

Dabei hatte Reitz auf der Asaka Shooting Range in der Qualifikation den Druck auf seine Kontrahenten noch erhöhen können. Im zweiten Teil der zweitägigen Qualifikation kletterte er mit 587 Gesamtringen von Platz drei auf Rang eins. Der am Vortag noch in Führung liegende Franzose Clement Bessaguet musste dagegen passen und verpasste sogar das Finale. Genau wie Oliver Geis, der Vereinskollege von Christian Reitz, der nur auf Rang 13 kam.


Washoku - Japans traditionelle Küche besteht nicht nur aus Sushi

TOKIO: Wer an japanisches Essen denkt, dem fällt meist als erstes Sushi ein. Doch die traditionelle japanische Küche washoku hat noch weitaus mehr an kulinarischen Köstlichkeiten zu bieten. Mit dem Fokus auf Frische der Lebensmittel und einem starken Bezug auf die jeweiligen Jahreszeiten gilt washoku als besonders gesund. Olympia-Gastgeber Tokio rühmt sich, die meisten Michelin-prämierten Drei-Sterne-Restaurants zu haben - doppelt so viele wie Paris. Washoku steht sogar auf der Liste des Weltkulturerbes der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation Unesco.

Eine typische japanische Mahlzeit besteht aus gekochtem, ungewürztem weißen Reis und verschiedenen Beilagen. Bei der Zubereitung der Speisen wird Wert darauf gelegt, dass sie ihren natürlichen Geschmack behalten. Auf Gewürze wird weitgehend verzichtet. Gewürzt wird mit Saucen, Kräutern und fermentierten Beilagen. Viele Zutaten, die für washoku unverzichtbar sind und den meisten Japanern als typisch japanisch gelten, stammen ursprünglich aus China, wie zum Beispiel Sojasauce, Miso-Bohnenpaste, Tofu, Tee oder die meisten Nudelsorten.

Alles kommt mundgerecht auf den Tisch. Gegessen wird mit Stäbchen. Wenn etwas am Tisch selbst zerkleinert werden muss, wie Fisch oder gekochtes Gemüse, so sollte man die Stäbchen dabei wie beim Essen in einer Hand halten. Zum Ende einer Mahlzeit gibt es eine Tasse Tee.


Verletzung über Nacht: Stuttgarter Weitspringer wird Olympia-Letzter

TOKIO: Vize-Europameister Fabian Heinle ist gehandicapt durch eine aufgetretene Muskelverletzung im olympischen Weitsprung-Finale in Tokio auf dem zwölften und letzten Platz gelandet. Der 27-jährige Stuttgarter kam am Montag nicht über die Weite von 7,62 Metern hinaus und erreichte nicht den Endkampf der besten Acht. «Ich habe mehr gegen meinen Körper als gegen die Gegner gekämpft», sagte Heinle.

Olympia-Gold holte sich Europameister Miltiadis Tentoglou aus Griechenland mit 8,41 Metern vor dem Kubaner Juan Miguel Echevarria, der ebenfalls 8,41 Meter weit sprang. Den Ausschlag für den Sieg gab die zweitbeste Weite, bei der Tentoglou vorn lag. Bronze ging ebenfalls nach Kuba: Maykel Masso sicherte sich mit 8,21 Metern Platz drei.

Total niedergeschlagen war der Schwabe Heinle, der in der Qualifikation in Tokio mit 7,96 Metern dicht an die Acht-Meter-Marke geflogen war. Nach dem Aufwachen am Sonntagmorgen spürte er, dass sein Adduktor-Muskel im Sprungbein «ziemlich kaputt war». Alle Künste der Physiotherapeuten halfen am Ende nichts. Im ersten Sprung reichte es gerade für 5,18 Meter, den zweiten landete er bei 7,57 Metern und der dritte mit 7,62 Metern reichte zum Weiterkommen nicht aus.

«Ich hatte auf dem Aufwärmplatz überlegt, ob ich überhaupt antreten will», sagte Heinle. Mit der «Hoffnung auf den einen guten Sprung» marschierte er dennoch tapfer in das Olympiastadion und meinte: «Es war trotzdem cool, auch wenn es im Nachhinein scheiße war.» Bei den Rio-Spielen 2016 und bei der WM 2015 in Peking war für ihn jeweils Endstation in der Qualifikation.


Nachrichten von ARD und ZDF: Keine Olympia-Bilder in den Mediatheken

BERLIN: ARD und ZDF setzen bei den Olympischen Spielen stark auf die Online-Berichterstattung.

Die öffentlich-rechtlichen Sender bieten bis zu zehn parallele Livestreams im Internet mit fast 1500 Stunden Berichterstattung, die auch in den jeweiligen Mediatheken zu sehen sind. Olympia-Bilder in den Nachrichtensendungen in den Mediatheken gibt es allerdings nicht. «Das ist die Folge von Geoblocking», sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky. «Tagesschau» und «Heute» sind im Netz weltweit zu sehen, doch die Olympia-Rechte der öffentlich-rechtlichen TV-Sender gelten nur in Deutschland.


Ringerin Schell nach Viertelfinal-Niederlage bei Olympia draußen

TOKIO: Ringerin Anna Schell ist bei den Olympischen Spielen in Tokio im Viertelfinale ausgeschieden. Die Athletin vom SC Isaria Unterföhring kassierte gegen Ex-Weltmeisterin Alla Tscherkassowa aus der Ukraine in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm am Montag eine Schulterniederlage. Da Tscherkassowa anschließend gegen die topgesetzte Amerikanerin Tamyra Mensah-Stock verlor, durfte Schell auch nicht mehr in der Hoffnungsrunde um Bronze kämpfen. Zum Auftakt hatte sich die WM-Dritte von 2019, die am Dienstag 28 Jahre alt wird, locker mit 7:0 gegen die Ägypterin Enas Ahmed durchgesetzt.

An diesem Montag (ab 13.55 Uhr/MESZ) ringt die Krefelderin Aline Rotter-Focken in der Klasse bis 76 Kilogramm gegen die topgesetzte Amerikanerin Adeline Gray um Gold. Mit ihrem Finaleinzug hatte die Weltmeisterin von 2014 am Sonntag für die erste deutsche Olympia-Medaille im Frauen-Ringen überhaupt gesorgt. Nach den Spielen in Japan beendet sie ihre Karriere.


17 neue Corona-Fälle bei Olympischen Spielen in Tokio

TOKIO: Im Umfeld der Olympischen Spiele in Tokio hat es 17 neue Corona-Fälle gegeben.

Das vermeldeten die Organisatoren am Montag. Athleten waren dieses Mal nicht betroffen. Der Höchstwert war am vergangen Freitag mit 27 Neuinfektionen erreicht worden. Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 276. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 24 Sportler mit dem Coronavirus. Am Tag der Eröffnungsfeier hatte es im deutschen Team in Radsportler Simon Geschke den ersten Corona-Infizierten gegeben.


Wolfermann rechnet mit Speer-Gold für Vetter: «Dürfte nix passieren»

PENZING/TOKIO: Klaus Wolfermann, einer der Helden der Olympischen Spiele von 1972 in München, rechnet in Tokio mit Speerwurf-Gold für Johannes Vetter. «Ich hoffe, dass er seine Leistung bringen kann, dann dürfte dem nichts im Wege stehen. Er ist der Topfavorit, ohne Zweifel», sagte der 75-Jährige aus Penzing der Deutschen Presse-Agentur.

Wolfermann setzte sich damals in München gegen Weltrekordler Janis Lusis (Sowjetunion) mit 90,48 Meter durch. Vor ihm war nur ein Deutscher Speerwurf-Olympiasieger: Gerhard Stöck 1936 in Berlin. Thomas Röhler aus Jena triumphierte 2016 in Rio, der Offenburger Vetter will seinem derzeit verletzten Rivalen nun nachfolgen. Der Weltmeister von 2017 führt die Jahresweltbestenliste mit 96,29 Meter deutlich an und geht als klarer Favorit in die Qualifikation am Mittwoch (9.05 Uhr).

Wolfermann sieht nur ein «kleines Aber» vor dem Finale am Samstag: «Olympische Spiele haben ihre eigenen Gesetze. Normalerweise dürfte nix passieren, Johannes ist körperlich und geistig so fit. Er darf sich halt nicht verletzen, aber er ist ja auch so robust.» Von der Technik her fühlt sich Wolfermann Vetter «sehr nahe: Er ist explosiv vom ersten bis zum letzten Schritt».


Deutsche Hürdenmeisterin Krafzik im Olympia-Halbfinale ausgeschieden

TOKIO: Für die deutsche Meisterin Carolina Krafzik ist im Olympia-Halbfinale über 400 Meter Hürden Endstation gewesen. In 54,95 Sekunden wurde die 26-jährige Sindelfingerin am Montag in ihrem Lauf Vierte. «Ich habe gesagt: Irgendwann zahlt sich das doofe Regenwetter in Deutschland aus. Es war schon arg, die Bahn war extrem nass», sagte Krafzik. «Man muss es so nehmen, wie es kommt. Man kann nicht jeden Tag persönliche Bestzeit laufen.» Bei ihrem nationalen Titelgewinn in Braunschweig war sie in 54,89 Sekunden so schnell wie noch nie gelaufen.

Am schnellsten waren zwei amerikanische Topfavoritinnen: Weltrekordlerin Sydney McLaughlin rannte die Stadionrunde in 53,01 Sekunden, Olympiasiegerin und Weltmeisterin Dalilah Muhammad benötigte 53,30 Sekunden.


Brendel/Hecker starten Gold-Mission im Canadier-Zweier erfolgreich

TOKIO: Kanu-Ass Sebastian Brendel und Olympia-Debütant Tim Hecker haben zum Auftakt im Canadier-Zweier ihre Titel-Ambitionen unterstrichen. Das deutsche Duo gewann dank eines starken Schlussspurts am Montag seinen Vorlauf über 1000 Meter und qualifizierte sich so direkt für das Halbfinale am Dienstag (2.44 Uhr/MESZ). Brendel/Hecker gelten als eine von mehreren Gold-Hoffnungen unter den deutschen Rennsport-Paddlern. Im ungarischen Szeged hatten beide im Mai den ersten Weltcupsieg in dieser Konstellation gefeiert.

Neben dem Zweier-Canadier hat Brendel auf dem Sea Forest Waterway in Tokio noch eine Medaillenchance im Einer - das dritte Gold hintereinander wäre historisch. Der 33 Jahre alte Kanute aus Potsdam geht in dieser Disziplin als Top-Favorit an den Start.

Der Deutsche Kanu-Verband will in Tokio an die großen Erfolge aus Rio de Janeiro vor fünf Jahren anknüpfen. Damals holten die Paddler vier Mal Gold und insgesamt sieben Podestplätze - die stärkste olympische Ausbeute seit Athen 2004.


Tennisprofi Zverev denkt nach Olympiasieg über Turnier-Pause nach

TOKIO: Olympiasieger Alexander Zverev erwägt, nach seinem Gold-Coup in Tokio eine kurze Turnier-Auszeit zu nehmen. «Ich muss normalerweise nach Kanada fliegen. Ich weiß nicht, ob ich das tun werde», sagte der beste deutsche Tennisspieler nach seinem Finalerfolg bei den Sommerspielen. «Ich werde mir vielleicht ein, zwei Wochen Zeit nehmen und vielleicht ein paar Turniere ausfallen lassen. Das ist doch ein besonderer Moment für mich. Aber bei den US Open bin ich wieder dabei.»

Am Sonntag hatte sich der 24-jährige Hamburger mit einem 6:3, 6:1 gegen den Russen Karen Chatschanow zum ersten deutschen Olympiasieger im Herren-Einzel gekürt und seinen bisher größten Erfolg gefeiert. Schon am Montag stand der Rückflug in die Heimat an.

Die ATP-Tour geht in Nordamerika weiter, in der kommenden Woche beginnt im kanadischen Toronto ein Masters-1000-Event. Die US Open als letztes Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison gehen am 30. August los.


Ludwig/Kozuch im Beach-Viertelfinale bei Olympia gegen US-Team

TOKIO: Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig und Margareta Kozuch bekommen es im Viertelfinale der Olympischen Spiele mit Alix Klineman/April Ross aus den USA zu tun. Das Duo bezwang Lidianny Echevarria Benitez/Leila Consuelo Martinez Ortega aus Kuba am Montagmorgen (Ortszeit) in Tokio 2:0 (21:17, 21:15). Die Partie gegen das US-Team ist am Dienstagmorgen (2.00 Uhr MESZ).

Mit zwei Olympia- und drei WM-Medaillen ist Ross eine der am höchsten dekorierten Beachvolleyballspielerinnen der Welt und spielt wie Ludwig inzwischen mit einer ehemaligen Hallenspielerin. Auch Kozuch hatte vor dem Wechsel in den Sand Volleyball in der Halle gespielt. Ross und Klinemann sind seit 2017 ein Team und holten bei der WM in Hamburg vor zwei Jahren den zweiten Platz.


Vetter befürchtet negative Corona-Folgen für Nachwuchsarbeit

TOKIO: Der deutsche Speerwurf-Star Johannes Vetter befürchtet einen «Leistungsknick» in den kommenden Jahren wegen der Einschränkungen der Corona-Pandemie. «Die Vereine haben Mitglieder und eine Menge Einnahmen verloren. Das trifft die Nachwuchsathleten und die, die den Schritt in die Weltspitze vollziehen wollten», sagte der 28-Jährige im Interview der «Rheinischen Post» (Montag). «Wir Kader-Athleten konnten trainieren, die anderen haben erst spät von dieser Ausnahmeregelung profitiert. Ich glaube, dass es einen Leistungsknick in den nächsten Jahren geben könnte. Dem müssen wir jetzt entgegenwirken.»

Der Weltmeister von 2017 geht als Topfavorit in den Speer-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen in Tokio. Die Qualifikation beginnt an diesem Mittwoch (3.05 Uhr MESZ). Dass die Sommerspiele trotz der Corona-Einschränkungen ausgerichtet werden, sei richtig, sagte Vetter: «Ich hoffe auch, dass es Nachwuchssportler motiviert, wenn sie Bilder von den Wettkämpfen sehen. Diese Spiele werden lange in Erinnerung bleiben. Ich bin dankbar, dass die Spiele stattfinden, nachdem es lange auf der Kippe stand.»


Olympiasieger Christian Schenk zu Kaul: Schlitzohrigkeit hilft ihm

ROSTOCK: Christian Schenk, Olympiasieger von 1988, traut dem Mainzer Zehnkämpfer Niklas Kaul zu, seine Nachfolge bei den Tokio-Spielen anzutreten. «Als Weltmeister hat er bereits seine Größe gezeigt. Jetzt gilt es, seine sehr guten Techniken in den zehn Disziplinen in Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer umzusetzen», sagte Schenk der Deutschen Presse-Agentur. Er habe zu seiner Zeit nach dem Motto trainiert: Wettkampf ist das Abrufen von Bewegungsmustern in Stresssituationen. «Ich glaube, darin liegt seine größte Stärke.»

Allerdings gebe es nach der langen Pandemie-Pause eine Unsicherheit für den 23-jährigen Kaul. «Vielleicht wird Niklas Kauls Physis nicht ausreichen, denn die letzten zwei Jahre harter Arbeit wurden leider durch eine Armverletzung unterbrochen: «Trotzdem glaube ich, seine mentale Kraft und Schlitzohrigkeit wird ihm helfen.» Der zweitägige olympische Zehnkampf startet am Dienstag.

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