Nachrichten aus der Sportwelt am Montag

Felice Mazzu, der Cheftrainer von Anderlecht. Foto: epa/Anthony Anex
Felice Mazzu, der Cheftrainer von Anderlecht. Foto: epa/Anthony Anex

Nach Spielabbruch gegen Lüttich: RSC Anderlecht trennt sich von Coach

LÜTTICH: Der belgische Fußball-Rekordmeister RSC Anderlecht hat sich nach nur wenigen Monaten von seinem Trainer Felice Mazzù (56) getrennt. Man beende die Zusammenarbeit nach dem enttäuschenden Saisonstart mit sofortiger Wirkung, teilte der Verein am Montag mit. Mazzù hatte erst im Juli den früheren HSV-Profi Vincent Kompany auf der RSC-Trainerbank abgelöst. Der Traditionsclub belegt nach 14 Spieltagen in der belgischen Jupiler Pro League Platz zwölf der Tabelle. Das Spiel gegen Standard Lüttich war am Sonntag in der 63. Minute beim Stand von 1:3 aus RSC-Sicht abgebrochen worden. Anderlecht-Anhänger hatten wiederholt Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geschossen.


WM-Bronze für Gewehr-Mixedteam Janßen und Koenders

KAIRO: Die Gewehrschützen Anna Janßen und David Koenders haben bei der Schieß-Weltmeisterschaft in Kairo Bronze im Dreistellungskampf gewonnen. Das Mixedteam setzte sich gegen das Schweizer Duo Jan Lochbihler/Franziska Stark mit 16:0 durch. Im Halbfinale hatte vor allem Janßen mit einer starken Leistung für Platz vier und den Einzug in das Bronzematch gesorgt. Ihre 295 Ringe wurden von keinem der 15 anderen Halbfinalschützen erreicht. Damit reichten die insgesamt 582 Ringe für das kleine Finale und am Ende Bronze.


Tausende Fans feiern argentinischen Meistertitel für Boca

BUENOS AIRES: Nach dem Herzschlagfinale in der argentinischen Liga haben Tausende Fans den Meistertitel von Boca Juniors gefeiert. Nach dem Abpfiff im Boca-Stadion «La Bombonera» ließen sie am Sonntagabend (Ortszeit) die Mannschaft hochleben, dann zogen sie weiter zum Obelisken im Zentrum von Buenos Aires und tauchten die argentinische Hauptstadt in die Vereinsfarben Blau und Gelb. Mit 73 nationalen und internationalen Titeln ist der Arbeiterverein aus dem Hafenviertel Boca unangefochten der erfolgreichste Club Argentiniens.


Wegen Drohnenangriffen: Schachtjor fordert WM-Ausschluss des Irans

KIEW: Der ukrainische Fußballclub Schachtjor Donezk fordert den Ausschluss des Irans von der WM in Katar wegen russischer Luftangriffe auf die Ukraine mit iranischen Drohnen. Den freien Teilnehmerplatz solle die Ukraine als Opfer dieser Angriffe bekommen, schrieb Clubchef Sergej Palkin am Montag auf Twitter. «Während die iranische Führung mit Vergnügen die Spiele ihres Nationalteams bei der WM verfolgen wird, werden Ukrainer durch iranische Drohnen und iranische Raketen getötet.»


Davis-Cup-Team ohne Zverev im Viertelfinale gegen Kanada

MALAGA/HAMBURG: Das deutsche Tennis-Team plant für die Davis-Cup-Finals vom 22. bis 27. November ohne Topstar Alexander Zverev. Es sehe momentan nicht danach aus, dass der Olympiasieger bis dahin «wieder einsatzbereit» sein werde, teilte der Deutsche Tennis Bund am Montag mit und verzichtete auf die Nominierung des Spitzenspielers. Teamchef Michael Kohlmann setzt auf die Mannschaft, die sich im September in Hamburg ebenfalls ohne Zverev für die Finalrunde in Spanien und das Viertelfinale gegen Kanada qualifizierte: Oscar Otte, Jan-Lennard Struff, Yannick Hanfmann sowie die im Davis Cup noch unbesiegten Doppelspezialisten Tim Pütz und Kevin Krawietz stehen im Aufgebot.


Bayern gegen Werder auch in Sat.1

MÜNCHEN: Der einstige Fußball-Klassiker Bayern München gegen Werder Bremen wird im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Pay-TV-Sender Sky überträgt auch Sat.1 die Bundesliga-Partie des 14. Spieltages zwischen dem deutschen Meister und dem Aufsteiger, teilten die beiden Sender am Montag mit. Anpfiff ist am Dienstag, den 8. November um 20.30 Uhr. Das Spiel ist Teil einer Vereinbarung, durch die Sky aus Promotion-Gründen zwei Spiele pro Saison an einen Free-TV-Partner abgeben darf. Für diese und die kommende Saison ist das Sat.1.


Österreichische FPÖ verklagt Werder Bremen nun doch nicht

INNSBRUCK: Die rechte österreichische Partei FPÖ will ihre angekündigte Klage gegen den Fußball-Bundesligisten Werder Bremen nun doch nicht einreichen. Das teilte der Chef der FPÖ in Tirol, Markus Abwerzger, am Montag mit. Werder Bremen hatte im Sommer im Tiroler Zillertal trainiert. Anfang Juli twitterte der Bundesliga-Verein ein von Bild einer FPÖ-Veranstaltung in Zell am Ziller und schrieb dazu: «Klare Kante gegen Nazis».

Die FPÖ wollte ursprünglich rechtlich dagegen vorgehen, denn sie wertete den Tweet als Beleidigung und Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus. Doch nur zwei von vier kontaktierten Rechtsanwälten hätten der Klage gute Chancen eingeräumt, sagte Abwerzger der österreichischen Nachrichtenagentur APA. «Das wollen wir, gerade in diesen Zeiten, nicht riskieren», sagte er. Solche Prozesse würden viel Steuergeld kosten, sagte er.

Werder Bremen habe jedenfalls sein Image in seiner Region beschädigt, meinte Abwerzger. «Die Begeisterung für den Aufenthalt dieses Vereines in Tirol ist nicht mehr dieselbe. Sie haben sozusagen 19 Prozent der Tiroler pauschal als Nazis bezeichnet», sagte er mit Blick auf das Resultat der FPÖ bei der Tiroler Landtagswahl im September.


Formel 1: Alonso bestraft - Vettel rückt vor auf Platz sieben

AUSTIN: Formel-1-Pilot Sebastian Vettel im Aston Martin ist nach einem Protest des Haas-Rennstalls gegen Fernando Alonso beim Großen Preis der USA auf Platz sieben vorgerückt. Der Spanier im Alpine erhielt nach Rennende in Austin eine nachträglich ausgesprochenen Durchfahrtsstrafe, kassierte dadurch 30 Strafsekunden und rutschte aus den Punkten auf Platz 15. Hass hatte ebenfalls gegen Red-Bull-Pilot Sergio Perez protestiert, der aber freigesprochen wurde.

Haas hatte sowohl Perez als auch Alonso beschuldigt, mit durch Schäden unsicheren Autos gefahren zu sein. Die Rennstewards zählten in einem über zweistündigen Verfahren auch die Rennleitung in Austin an, da während des Rennens trotz mehrmaliger Haas-Hinweise keine Warn-Flagge ausgegeben worden war.

Alonso war demnach zu lange mit einem kaputten rechten Seitenspiegel gefahren. Der Spiegel war beim Crash mit Lance Stroll im Aston Martin kaputtgegangen, als der Spanier mit hoher Geschwindigkeit aufgefahren war. Beim anschließenden Boxenstopp war nur der Frontflügel getauscht worden, der Spiegel wurde nicht beachtet. Der Außenspiegel war später dann abgebrochen - in dem Moment als Alonso den Schweden Kevin Magnussen im Haas überholen wollte.

Das Auto von Perez war bereits in der Anfangsphase beschädigt worden, Red Bull selbst hatte darauf hingewiesen und klargemacht, dass keine weiteren Teile mehr abbrechen konnten.


«Klasse für sich»: Skifahrer Odermatt direkt wieder Maß der Dinge

SÖLDEN: Die Galavorstellung des Schweizer Skirennfahrers Marco Odermatt beim alpinen Saisonauftakt in Sölden hat auch seinen deutschen Konkurrenten Alexander Schmid beeindruckt. «So souverän wie er gefahren ist, das ist schon eine Klasse für sich», sagte der Allgäuer über den 25-Jährigen, der beim Riesenslalom auf dem Rettenbachferner am Sonntag seinen Erfolg aus dem Vorjahr wiederholt und damit direkt wieder die Rolle des Favoriten auf den Triumph im Gesamtweltcup übernommen hatte.

Natürlich sei es noch zu früh für eine Prognose, wer am Saisonende die große Kristallkugel gewinnt, sagte Schmid, der mit Rang acht auf Anhieb die nationale WM-Norm geknackt hatte. Odermatt, der Gesamtweltcup- und Riesenslalom-Olympiasieger des vergangenen Winters, sei aber «auf jeden Fall ein heißer Favorit».

Odermatt hatte den Riesentorlauf in Sölden trotz eines nicht ganz fehlerfreien zweiten Durchgangs mit 0,76 Vorsprung auf den zweitplatzierten Slowenen Zan Kranjec gewonnen. «Er lässt die schweren Dinge leicht aussehen», sagte Ex-Skistar Felix Neureuther.

Nach der Absage der ursprünglich für das kommende Wochenende geplanten Abfahrten am Matterhorn geht die Weltcup-Saison für die Herren mit dem Parallel-Event am 13. November in Lech/Zürs (Österreich) weiter. Die erste Abfahrt des Winters steht dann am 25. November im kanadischen Lake Louise an.


Experte: Sommertraining der Alpinen künftig vermehrt im Ausland

MÜNCHEN: Das Wetter wird die deutschen Skirennfahrer nach Ansicht eines Gletscherexperten künftig immer häufiger dazu zwingen, ihr Sommer-Trainingslager nach Übersee zu verlegen. «Je weiter wir in die Zukunft schauen, desto unwahrscheinlicher wird es sein, dass sich Sommerskigebiete auf Gletschern erhalten», sagte Glaziologe Olaf Eisen der Deutschen Presse-Agentur über die Entwicklungen in den europäischen Alpen.

In diesem Sommer hatte milde Temperaturen die Pläne vieler Alpin-Nationen durcheinandergewirbelt. Der Gletscher in Saas-Fee, wo zahlreiche Athleten ihr Trainingslager absolvieren, musste wegen Schneemangel zeitweise geschlossen werden. In Zermatt stieg die Null-Grad-Grenze auf über 5100 Meter - zahlreiche Gletscherspalten lagen frei und der Skibetrieb wurde eingestellt.

«Wenn die Skirennfahrer in der Zukunft auf echtem Schnee trainieren wollen, wird es notwendig sein, den Alpin-Kalender nach hinten zu verschieben», sagte Eisen, Experte vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. «In einer Höhe um 3000 Meter kommt der Schnee in der Regel erst Mitte September. Aber das wird sich in Zukunft weiter in den Oktober verlagern.»


Wasmeier kritisiert Skiweltverbandspräsident Eliasch: «Chaos angesagt»

AUGSBURG: Für Markus Wasmeier hat der Präsident des Skiweltverbands kein Bewusstsein für die ökologischen Folgen des alpinen Skisports. «Seit (Johan) Eliasch da ist, ist Chaos angesagt und es besteht die große Gefahr, dass das ganze Ding an die Wand gefahren wird. Ich glaube nicht, dass die in der Fis irgendeinen Gedanken an ökologische Dinge verschwenden. Sonst würden die ja solche Dinge nicht machen», sagte Wasmeier der «Augsburger Allgemeinen» (Montag) und bezog sich damit auf die am Samstag gescheiterten Pläne, die ersten Abfahrtsrennen der Saison schon am kommenden Wochenende in der Gegend ums Matterhorn zu fahren.

«Das ist der absolute Wahnsinn, nicht nur ökologisch, da auf dem Gletscher zu fahren. Es ist auch den Athleten gegenüber ein Irrsinn, die erste Abfahrt der Saison gleich auf fast 4000 Metern Höhe zu starten und dann auch noch eine Megadistanz zu fahren», sagte Wasmeier. «Das wäre nur eine Publicity-Show des neuen Fis-Chefs Johan Eliasch. Allein, wie viele Hubschrauber nötig wären, das ganze Material da hochzufliegen. Es ist ein Irrsinn in der heutigen Zeit.»

Der Skiweltverband Fis hatte die Rennen abgesagt, weil Regen den unteren Teil der Strecke in einen zu schlechten Zustand versetzt hatte. In der Alpin-Szene hatte die Veranstaltung massive Kritik hervorgerufen. Vor allem der Termin - erstmals sollte der Speed-Auftakt Ende Oktober und damit einen Monat früher als sonst stattfinden - hatte vielerorts für Kopfschütteln gesorgt. «Der Zeitpunkt für diese Abfahrten am Matterhorn kommt viel zu früh in der Saison und ist völlig unzeitgemäß», hatte etwa Ex-Skistar Felix Neureuther gesagt.

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