Kurz gefragt - Joseph H. Raess

Kurz gefragt mit Joseph H. Raess
Kurz gefragt mit Joseph H. Raess

Joseph H. Raess bekleidet das Amt des Geschäftsführers und Sales & Marketing Director des The Paradise Koh Yao Boutique Beach Resort & Spa. Der gebürtige Appenzeller kam 1980 direkt von der Hotelfachschule in Luzern nach Thailand und begann seine Karriere im Siam Lodge Hotel der Amari Gruppe, wo er lange Jahre den Posten des General Managers ausübte und arbeitete unter anderem für Diethelm Trading. Während seiner Karriere im Königreich baute er außerdem drei Privat- und Businessclubs für die thailändische High Society und Geschäftsleute auf, zum Beispiel den ehemaligen Heritage Club. DER FARANG befragte den 55-jährigen Geschäftsmann zu seinem Leben und der Arbeit unter Palmen. Durch das Interview führte Björn Jahner.

Was hat Sie nach Thailand geführt?

Das war eigentlich eher ein Zufall. Hauptsächlich wollte ich als junger Mensch weit weg in der Schweiz, etwas erleben und sehen. Ich hatte Fern- anstatt Heimweh und bewarb mich auf verschiedene Stellen in der ganzen Welt, zum Beispiel in Kanada, Asien und Südamerika. Als ich ein Jobangebot aus Thailand erhielt, siedelte ich kurz entschlossen in das Königreich über und bin bis heute hier geblieben.

Welche Aufgaben übernehmen Sie heute?

Zu fünfzig Prozent engagiere ich mich im Tagesgeschäft des The Paradise Koh Yao Boutique Beach Resort & Spa. Zusammen mit vier Partnern habe ich diese Investition getätigt und überwache als Managing Partner das Team vor Ort, wahre die Interessen der Anteilseigner und führe das Marketing, die Finanzen und die operativen Belange in Eigenregie aus, was ich jedoch von meinem Büro in Phuket aus vornehme. Einige Tage der Woche verbringe ich außerdem direkt auf Koh Yao, um sicherzustellen, dass alles in die richtige Richtung läuft und führe mit den Teams operative Projektarbeiten aus.

Was stellen die anderen fünfzig Prozent Ihrer Arbeit dar?

Zum anderen leite ich die Bau- und Architekturfirma Design & Build Phuket, die auf den Bau von 600- bis 1.200 Quadratmeter große Luxus-Villen in Höhe von 30- bis 60 Millionen Baht spezialisiert ist. Dort arbeite ich mit zwei Partnern zusammen, einem kanadischen Bauunternehmer und einer thailändischen Architektin. Unter anderem erstellen wir aktuell 20 schlüsselfertige Villen für einen russischen Großinvestor.

Sind Sie verheiratet und haben Sie Kinder?

Ja, ich bin mit einer Thai verheiratet, und wir wohnen etwas außerhalb von Phuket Town im nördlichen Teil der Insel. Wir haben einen zwanzigjährigen Sohn, der die internationale Schule in Phuket mit dem Matura abschloss und im letzten Jahr mit der Hotelfachschule in Lausanne begann.

Was macht den Süden Thailands so einzigartig?

Für mich ist Phuket der ideale Ort zum Leben und Arbeiten. Einerseits verfügt die Insel über eine ausgereifte städtische Infrastruktur, zum Beispiel über internationale Krankenhäuser und Schulen oder Shopping Malls. Zum anderen bietet Phuket traumhafte Strände, saubere Luft, und es gibt hier keine Verkehrsstaus wie in Bangkok. Kurz: Perfekte Lebensbedingungen. Hier kann man arbeiten und seinem Geschäft nachgehen sowie seine Kinder zur Schule schicken. Besser kann es einem doch gar nicht gehen!

Was war bisher Ihr schönstes Erlebnis im Königreich?

Ganz sicher das Erbauen des The Paradise Koh Yao Boutique Beach Resort & Spa, was ich auch als mein Lebenswerk betrachte. Schließlich haben meine Partner und ich auf einer völlig unbekannten und unberührten Inseldestination aus dem Nichts etwas mit großem Erfolg erschaffen. Ich denke, man kann da durchaus von einer Art Pionierarbeit sprechen!

Was ist das Besondere an der Reisedestination Koh Yao?

Koh Yao ist die einzige Inselgruppe im Süden, die erst recht spät populär geworden ist. So ist zum Beispiel in den vergangenen Jahren der Massentourismus auf Phuket enorm gewachsen, weshalb viele Gäste nach Koh Pee Pee oder nach Koh Lanta weiterzogen, wo sich jedoch ähnliche Entwicklungen beobachten ließen. Somit löst Koh Yao diese populären Urlaubsorte ab und punktet mit viel Ursprünglichkeit und einer äußerst umweltbewussten Bevölkerung. So gibt es hier zum Beispiel nur Baumwoll- anstatt Plastiktüten beim Einkaufen auf der Insel.

Was tun Sie gegen Heimweh?

Ich habe kein Heimweh! Zweimal pro Jahr fliege ich in die Schweiz und nach Deutschland, was jedoch ebenfalls primär mit Geschäftsinteressen verbunden ist. Ein wichtiger Anlaufpunkt ist in diesem Zusammenhang die Internationale Tourismus Messe (ITB) in Berlin, wo die Kontakte zu den Reiseagenturen gepflegt und weiter ausgebaut werden.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Je nach Marktlage werden wir sicherlich das Resort weiter ausbauen. Bisher sind rund 55 Prozent des Geländes bebaut, somit ist natürlich noch Platz nach oben offen. Auch möchte ich weiter im Design- und Baugeschäft wirken, was mich ebenfalls sehr interessiert.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

In meiner knappen Freizeit betreibe ich aktiv Sport, zum Beispiel Radfahren und Segeln. Meine große Leidenschaft ist der Triathlon, weshalb ich auch jedes Jahr mit großem Ehrgeiz am Laguna Phuket Triathlon teilnehme. Körperlich fit, macht das Leben gleich doppelt so viel Spaß.

Ihre Empfehlung für die Leserschaft?

Vor allem in der Großstadt wohnenden Residenten und Urlaubern möchte ich empfehlen, die Naturschönheiten des Südens, wie die Phang Nga- Bucht oder den Khao Sok- Nationalpark und natürlich unser Resort zu besuchen. Auch kann ich jedem nur ans Herz legen, auch noch im Alter Sport zu betreiben. Denn erst mit der richtigen Balance kann man das Leben in vollen Zügen genießen!

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