Kurz gefragt -Dr. Nattawat

Der thailändische Arzt hilft seinen Patienten seit drei Jahren in seinem „Pattaya Eye Center“

Dr. Nattawat R., Augenarzt, rät im Rahmen der Vorsorge zu frühzeitiger Überprüfung der Augen.
Dr. Nattawat R., Augenarzt, rät im Rahmen der Vorsorge zu frühzeitiger Überprüfung der Augen.

Eigentlich heißt er mit vollem Namen Dr. Nattawat Rerkratanavaraporn, aber: "Sie wissen ja, dass wir Thailänder teilweise recht lange und für einen Ausländer unaussprechliche Familiennamen haben, deshalb habe ich mich auf meiner Visitenkarte auf "Dr. Nattawat R." beschränkt..." erklärt mir der smarte 43-jährige Doktor mit einem verschmitzten Lächeln und fügt dann noch hinzu, "...und außerdem sprechen sich hier ja ohnehin alle nur mit dem Vornahmen an."

Und dann wartet Dr. Nattawat mit einer weiteren Überraschung auf: "Sie werden es kaum glauben, aber ich habe viele Patienten aus dem hohen Norden Thailands, zum Beispiel Nong Kai, und wenn ich diese überrascht frage, woher sie denn meine Adresse überhaupt haben, höre ich immer wieder "...aus dem FARANG". Das erstaunt mich dann doch schon. Offenbar wird Ihr Magazin auch dort gelesen, und was noch erstaunlicher für mich ist, die Menschen scheinen ihren eigenen, vor Ort befindlichen Praxen nicht unbedingt zu vertrauen!"

Ab Vierzig 1x im Jahr zum Augenarzt

Studiert hat Dr. Nattawat, dessen Großeltern einst aus China nach Thailand kamen, an der renommierten Mahidol Universität, die in diesen Tagen ihr 123-jähriges Bestehen feiert und am 2. März gerade den 42. Jahrestag ihrer Namensgebung beging. H.R.H. Prinz Mahidol von Songkla, Vater des jetzigen Königs von Thailand, gilt als der Begründer der modernen Medizin und des öffentlichen Gesundheitswesens in Thailand.

Im Rahmen seiner Ausbildung hat sich Dr. Nattawat mittlerweile spezialisiert auf Retina und Advanced Cataract Surgery und betreibt dazu neben seiner Augenarzt-Praxis einen eigenen OP-Raum, in welchem er selbst kleinere Operationen vornimmt. Und dann lerne ich aus erfahrenem Mund, dass in der Augenheilkunde von einem Cataract gesprochen wird, wenn die Linse des menschlichen Auges, die hinter der Iris liegt, der am anderen Ende des Auges liegenden Retina keine klaren Bilder mehr liefert, sondern diese eher wie durch eine Milchglasscheibe dort ankommen ... in 90 Prozent aller Fälle, so Dr. Nattawat, Folge des menschlichen Alterungsprozesses ... und die beste Möglichkeit, dem zu begegnen, sei selbstverständlich der Austausch der alten Linse durch eine neue in seinem OP-Raum!

Dazu sei es sinnvoll, so der Augenfacharzt, im Alter von 40/45 Jahren zumindest einmal im Jahr zu einer Routineuntersuchung zu kommen. In seiner Praxis habe er es vor allem mit Patienten zu tun, die an "Grauem Star" litten. Wenn dies früh genug festgestellt würde, könne man etwas dagegen tun.

Nützliche Tips vom Augenarzt

Und dann hat Dr. Nattawat noch ein paar nützliche Tips parat:

"Wir befinden uns hier in einem Klima mit tropischer Sonne, da ist es aufgrund der erhöhten Lichtwerte angebracht und sinnvoll, eine Sonnenbrille zu tragen. Das grelle Sonnenlicht kann leicht zu Beschädigungen der Linse führen ... die Devise muss also lauten "obscure your vision"!

Außerdem empfiehlt der Augenarzt Trägern von Kontaktlinsen, nicht mit diesen Baden zu gehen "...das kann zu Infektionen führen" ... und wenn Sie das Gefühl haben, etwas im Auge zu haben, reiben Sie sich nicht die Augen, sondern waschen Sie diese." Last but not least rät er davon ab, in der Nacht die Klimaanlage eingeschaltet zu lassen, weil dieses leicht zur Austrocknung der Augen führen könne.

Die Zukunft seines Berufes sieht Dr. Nattawat übrigens in der Lasertechnik. Diese werde schon bald neue Möglichkeiten eröffnen, die Retina auszutauschen.

Nach unserem Gespräch führt er mich noch in den ersten Stock seiner Praxis. Dort befindet sich sein kleiner Operationsraum, in welchem er, in der Regel assistiert von zwei Krankenschwestern, kleinere Operationen selbst ausführen kann. Einer räumlichen Schleuse und dem Gebrauch absolut steriler Kleidung und Geräte gilt sein besonderer Hinweis.

Bevor ich mich von ihm verabschiede, fallen mir in seinem Wartezimmer noch die Vitrinen mit Medikamenten und diverse Ständer mit Sonnenbrillen und sonstigen Brillen auf, die der Augenarzt im Unterschied zu einem Augenarzt in Deutschland hier selber verkaufen kann. Brillen, so erläutert er mir deshalb auch abschließend, lasse er in Bangkok anfertigen. Dabei sei es besonders für Ausländer attraktiv, dass Multifokus- Linsen hier für die Hälfte dessen angeboten würden, was man z.B. in Europa dafür bezahlen müsse.

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