Angst vor Geldklemme: Kunden heben 30 Milliarden Baht ab

Angst vor Geldklemme: Kunden heben 30 Milliarden Baht ab

THAILAND: Aus Angst, dass der Bank das Geld ausgehen könnte, aber auch aus Verärgerung haben landesweit Kunden der Government Savings Bank (GSB) erhebliche Beträge abgehoben oder ihr Konto aufgelöst.

Der Grund: Das Finanzinstitut hatte der Bank for Agriculture and Agricultural Cooperatives (BAAC) einen Kredit in Höhe von fünf Milliarden Baht gewährt. Mit diesem Geld sollen Reisfarmer für ihre letzte Ernte ausbezahlt werden.

Worawit Chailimpamontri, Präsident der GSB, bestätigte in Bangkok, dass ungewöhnlich viele Kunden ungewöhnlich hohe Beträge abheben. Er nannte für Montag einen Betrag von 30 Milliarden Baht und sagte, die GSB werde keine weiteren Kredite gewähren und die fünf Milliarden Baht von der BAAC zurückfordern.

Die Geschäftsführung der Bank hat die Leiter der Filialen angewiesen, doppelt so viel Bargeld wie üblich an den Schaltern bereit zu halten. Einen außergewöhnlichen Andrang von Kunden wurde aus den südlichen Provinzen Krabi und Satun gemeldet. Vor einer Bankfiliale wurde ein Banner mit der Aufschrift befestigt: „Die Bank wird kein Geld der Kunden für die Zahlungen nach dem Reisförderprogramm bereitstellen.“ Landesweit warten über eine Million Reisbauern auf rund 130 Milliarden Baht. Die Regierung darf diese Mittel nicht bereitstellen, weil sie nur geschäftsführend im Amt ist.

Verärgerte Landwirte haben gestern das Gelände am provisorischen Amtssitz der geschäftsführenden Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra an der Chaeng Wattana Road in Bangkok besetzt. Die Landwirte hatten vergeblich darauf gehofft, dass Yingluck Shinawatra zu ihnen sprechen würde.

Und die Landwirte müssen weiter auf ihr Geld warten. Die BAAC hat erklärt, sie würde vorerst keine Zahlungen leisten. Zuerst müsse das Finanzministerium die Legalität der Kreditaufnahme abklären. Erst in sechs bis acht Wochen könnten Reisbauern mit den ersten Zahlungen rechnen.

(Foto: epa)

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