Achtung: Schweinegrippe!

Das Händeschütteln ist einer der Hauptgründe dafür, dass sich der H1N1-Virus weltweit so schnell verbreitet.
Das Händeschütteln ist einer der Hauptgründe dafür, dass sich der H1N1-Virus weltweit so schnell verbreitet.

So schützen Sie sich am besten in Thailand

Das ewige Händeschütteln macht mich noch rasend! Vom wildfremden Inder, der mir vor seinem Schneiderladen die Hände entgegenreckt, bis zum Kuchenverkäufer am Strand: "Lecker, lecker, Kuchenbäcker. Hallo, mein Freund".

Ich will es nicht! Ich mach es nicht mehr! Schluss damit! Nie wieder!

Das Händeschütteln ist unhygienisch und einer der Gründe dafür, dass die Schweinegrippe sich so rapide weltweit ausbreitet. Von den Thais lernen – was wahrscheinlich vielen Farangs schwer fällt – heißt, der Krankheit zu trotzen, ganz einfach mit dem Wai, dem traditionellen Gruß der Siamesen. Machen Sie mit! Ab sofort wird nur noch "ge-wait"!

Eigentlich hatte man die Schweinegrippe schon abgeschrieben: Nicht so gefährlich wie prognostiziert, hieß es, eher harmlos, nicht zu vergleichen mit der alljährlichen Wintergrippe, der jeweils Tausende zum Opfer fallen.

xx_DSC02871Aber da hat sich was geändert. Vor allem aus den USA kommen alarmierende Meldungen: Dort wirkt das H1N1-Virus inzwischen katastrophal und unberechenbar. Weit über eintausend Menschen hat es hinweggerafft, mehr als in allen europäischen Ländern insgesamt. Aber das kann sich schnell ändern, trotz der inzwischen eingesetzten Massenimpfungen. In einer Welt ohne Grenzen kennt auch das Virus keine Schranken, die es aufhalten könnten.

Überall auf der Welt schlägt es zu, und die Reisewelle, die jetzt zur Hochsaison wieder Touristen aus aller Welt nach Thailand trägt, sollte in ihrer Gefährlichkeit als Multiplikator dieser Erkrankung nicht unterschätzt werden.

Überall auf der Welt überlegt man Abwehrstrategien: Keine Oblaten mehr aus der Hand des Pfarrers, keine Massenpilgerreisen nach Mekka, man schließt Schulen, bläst Großveranstaltungen ab oder empfiehlt Impfungen mit einem umstrittenen Wirkverstärker.

Ganz anders die Serben: Die verlassen sich, wie schon seit Jahrhunderten, auf die Heilkraft und Immunisierung durch Knoblauch. Was gegen Vampire hilft, muß doch auch gegen Viren helfen!

Wie auch immer: Zurzeit gibt es keinen Grund mit Atemschutzmasken herumzulaufen oder in Hysterie zu verfallen. Aber es gibt einige ganz einfache Maßnahmen, mit denen Sie sich schützen können: Halten Sie möglichst Abstand von hustenden und niesenden Personen.

Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände. Verlangen sie im Restaurant oder in der Bar nach einem eisgekühlten Reinigungstuch und vor allem, verzichten Sie auf das Händeschütteln bei der Begrüßung von Freunden und Bekannten.

Halten Sie sich doch einfach an den traditionellen Thai-Gruß, den Wai, indem Sie die Innenhandflächen etwa in Kinn- oder Nasenhöhe aneinanderlegen.

Händewaschen statt Grippemittel: Häufige Handhygiene ist der beste Schutz gegen Schweinegrippe.

Auch wenn Sie dabei vielleicht einen Fehler machen, weil die richtige Höhe des Wai wichtig ist und einige Kenntnis verlangt, ist es trotzdem immer noch besser, als Fremden oder auch Freunden die Hände zu schütteln, auf der unzählige Erreger auf ihre Verbreitung warten. Das unter vertrauten Menschen so beliebte "Ab-Busserln" sollte man besser auch bis auf weiteres unterlassen.

Und wenn Ihr Gegenüber beleidigt reagiert, weil sie seine ausgestreckte Hand nicht ergreifen, dann schenken Sie ihm einen freundlichen Wai, notfalls tut es auch ein frohes Lächeln, und dann erklären Sie ihm, dass dies seiner und Ihrer Gesundheit dient.

Wenn er es dann immer noch nicht versteht, nicht verstehen will, dann gehört er zu denen, die noch nie etwas verstanden haben. Die sollen dann getrost mit den Schweinen grippieren. Aber lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen. Geben Sie der Hygiene den Vorrang im Kampf gegen die Schweinegrippe.

Ich wünsche Ihnen gute Gesundheit und reiche Ihnen – nein, nicht meine Hand - sondern einen fröhlichen Wai.

Carlos

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Schweinegrippe in Chonburi Im Bezirk Chonburi stellt der Sriracha-Distrikt mit 327 Erkrankten den Bereich mit den meisten Schweinegrippe-Infizierten dar. Das Gesundheitsministerium gab bekannt, dass es landesweit mit allen lokalen Ärzten, Kliniken und Krankenhäusern zusammenarbeitet und fortan mehrere Veranstaltungen im Pacific Park Einkaufszentrum, Sriracha, bezüglich des H1N1-Virus durchführen wird, um die Bevölkerung über die Gefahren zu warnen und Atemschutzmasken zu verteilen.

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