NAKHON RATCHASIMA: In Thailand wächst die Sorge um den Thap Lan-Nationalpark, ein geschütztes Waldgebiet, das zum UNESCO-Weltnaturerbe des Dong Phayayen-Khao Yai Waldkomplexes zählt. Chaiwat Limlikhitaksorn, Direktor des Nationalparkbüros, schlägt Alarm über den drohenden Verlust von 265.286 Rai (424 Quadratkilometer) des Parks, verursacht durch ein Regierungsprojekt zur landwirtschaftlichen Landreform. Diese Entwicklung könnte erhebliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und das ökologische Gleichgewicht der Region haben.
Die thailändische Regierung hat im Rahmen des „One Map“-Projekts, das darauf abzielt, die von staatlichen Behörden verwendeten Karten zu vereinheitlichen, eine Neuziehung der Parkgrenzen beschlossen. Diese Maßnahme, die im März letzten Jahres vom Kabinett von Prayut Chan-o-cha genehmigt wurde, soll langjährige Landstreitigkeiten zwischen Einheimischen und dem Nationalpark beenden. Die umstrittene Fläche ist seit der letzten Vermessung im Jahr 2016 von 58.882 Rai auf über 260.000 Rai angestiegen.
Chaiwat warnt, dass die Grenzänderung nicht nur das Waldland betrifft, sondern auch Landansprüche von Investoren und Resortbetreibern begünstigt. Er befürchtet, dass der Verlust von geschützten Waldflächen in Thap Lan eine Kette ähnlicher Forderungen in anderen Regionen auslösen könnte, was der nationalen Strategie widerspricht, 40 Prozent der Landfläche Thailands als Naturwald zu erhalten.
Um die öffentliche Meinung zu diesem kritischen Thema in Erfahrung zu bringen, hat das Department of National Parks, Wildlife and Plant Conservation eine Online-Umfrage initiiert, die bis zum 12. Juli 2024 über die Facebook-Seite des Thap Lan-Nationalparks (facebook.com/ThapLan.NP) zugänglich ist. Zudem sind öffentliche Anhörungen in den Provinzen Nakhon Ratchasima, Prachin Buri und Sa Kaeo geplant, deren Ergebnisse dem nationalen Komitee zur Überprüfung vorgelegt werden.
