Subventionsplan für Dünger sorgt für Kritik

Foto: epa/Rungroj Yongrit
Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: In Thailand wird ein neues Subventionsprogramm für Düngemittel, das insgesamt 30 Milliarden Baht umfasst, kontrovers diskutiert. Die Initiative, die am 25. Juni vom Kabinett genehmigt wurde, zielt darauf ab, landesweit bis zu 4,68 Millionen Reisbauern zu unterstützen, indem sie die Kosten für Düngemittel subventioniert.

Das Programm, das vom 15. Juli bis zum 3. Mai 2025 laufen soll, verspricht jedem Haushalt von Reisbauern 500 Baht pro Rai Feldfläche, jedoch bis zu einem Maximalbetrag von 10.000 Baht.

Trotz der guten Absichten steht das Programm jedoch in der Kritik. Landwirte aus der nordöstlichen Provinz Khon Kaen beklagen, dass die Subventionen erst nach der Bezahlung der Düngemittel bei zugelassenen Händlern gewährt werden. „Viele Bauern haben nicht das nötige Startkapital, um in Vorleistung zu gehen“, erklärt Wirat Phosiruang, Präsident des Sawathi Community Rice Promotion Centre in Ban Nohn Rang. Er kritisiert, dass die derzeitige wirtschaftliche Lage den Vorabkauf für viele unmöglich macht.

Darüber hinaus werden Zweifel an der Transparenz des Programms laut. Die tatsächlichen Düngemittelkosten pro Rai könnten unter den von der Regierung angesetzten 1.000 Baht liegen, was die Frage aufwirft, wohin die restlichen Mittel fließen. Wirat schlägt vor, dass eine direkte Auszahlung der Subventionen an die Bauern effektiver wäre, da sie so selbst über die Verwendung des Geldes entscheiden könnten.

Premierminister Srettha Thavisin erkannte bei einem Besuch in Sisaket die Notwendigkeit an, das Programm zu überarbeiten. Trotz der Kritik betont der Regierungssprecher Chai Watcharonke, dass die neue Subventionsregelung der Regierung helfen würde, im Vergleich zur Vorregierung etwa 24,3 Milliarden Baht einzusparen.

Wirat jedoch bevorzugt das einfachere Subventionsmodell der letzten Regierung, das seiner Meinung nach den armen Bauern mehr geholfen hat. Das aktuelle Programm bleibt ein Diskussionsthema, das wichtige Fragen zur praktischen Umsetzung und Gerechtigkeit aufwirft.

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Holger.J 03.07.24 20:20
Sehr intelligent
Ob man es Dünger oder Pestizide nennt ist eigentlich egal. Kurios ist dabei, das Steuergelder dazu verwendet werden das Essen zu vergiften.
Ingo Kerp 03.07.24 12:20
Das Programm läuft erst ab dem 15. Juli aber, wie ,am an den Reisfeldern sehen kann, benoetigt man die Gelder für den Chemieinkauf jetzt und nicht erst in ein paar Wochen. Es ist wie seinerzeit mit der Unterstützung bei den Schuluniformen. Das Geld wurde erst freigegeben werden, nachdem die Eltern die Uniformen schon gekauft hatten. Es läuft einiges quer und schief in Thailand.