Gesetzesentwurf für Land Bridge-Projekt

Foto: epa/Uthaiwan Boonloy
Foto: epa/Uthaiwan Boonloy

BANGKOK: Die thailändische Regierung strebt an, bis Ende September einen Gesetzesentwurf für das ambitionierte „Land Bridge“-Megaprojekt im Südlichen Wirtschaftskorridor (SEC) vorzulegen, um 2026 mit den Bauarbeiten beginnen zu können, erklärte Verkehrsminister Suriya Jungrungreangkit.

Der Entwurf, dessen Prüfung derzeit vom Büro für Transport- und Verkehrspolitik und -planung (OTP) geleitet wird, soll die Anforderungen ausländischer Investoren und lokaler Gemeinschaften erfüllen.

Die Überprüfung des Projektplans wird voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein, und die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wird im nächsten Jahr abgeschlossen und an das Amt für natürliche Ressourcen und Umweltpolitik und -planung (ONEP) weitergeleitet. Eine Aufforderung zur Einreichung von Investorenvorschlägen soll parallel dazu vorbereitet werden, mit einer abschließenden Auswahl bis zum dritten Quartal des nächsten Jahres.

Die geplante Investition in Höhe von einer Billion Baht umfasst 330 Milliarden Baht für den Bau des Hafens von Ranong, 305 Milliarden Baht für den Hafen von Chumphon und 358 Milliarden Baht für die dazugehörige logistische Infrastruktur. Der interne Zinsfuß (FIRR) für das Projekt wird auf 8,62 Prozent geschätzt.

Die dreistufige Bauphase beginnt 2026 und wird bis 2036 abgeschlossen sein. Laut einem Bericht des OTP, basierend auf Daten des Nationalen Rates für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (NESDC), wird das Projekt das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 4 auf 5,5 Prozent steigern.

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joe bachmann 03.07.24 06:30
sowohl der ursprünglich geplante kanal weiter im süden wie auch die jetzt erträumten tiefseehäfen mit der landbrücke dazwischen, wären immense und nicht zu reparierende umwelt katastrophen.
aber sich hier, wie am stammtisch, die meinungen um die ohren zu schlagen bringt gar nichts. auch wenn in thailand zur zeit politisch viel heisse luft produziert wird, sollte man solche projekte nicht nur belächeln. viel besser ist es, wenn internationale organisationen darauf aufmerksam gemacht und mobilisiert werden. für greenpeace z.b. sollte es pflicht sein, sich da medienwirksam einzuschalten und den thailändischen umweltschützern unter die arme zu greifen. aber auf deren homepage ist keine zeile dazu zu finden. genausowenig auch bei greenpeace südostasien oder auch europa und DACH.
also setzt euch nochmal an eure rechner oder nehmt eure handys hervor, sucht euch die mailadressen von möglichst vielen greenpeace sektionen und weiteren umweltschutz organisationen raus und macht denen feuer unterm hintern. sie sammeln bei uns geld, nun sollen sie auch was dafür tun.

und ja, ich habe bereits div. mails verschickt. jetzt und auch schon im feb. als die landbrücke hier mal thema war.
Jörg Obermeier 02.07.24 23:20
Ich bin ja kein Logistiker. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass da jemand stark beeindruckt vom Suezkanal oder gar dem Panamakanal war den er vielleicht im TV mal gesehen hat. Wie viel man damit verdienen kann und dann hat er die Landkarte genommen und ist drauf gekommen, dass Thailand ja auch so eine Landenge haben würde. Und schon war die Idee eines finanziellen Perpetuum Mobile geboren. Dummerweise lässt sich das mit der Topographie in Thailand nicht so ohne weiteres realisieren. Doch die Thais sind ja erfindungsreich und drauf gekommen, dass man die Riesencontainerschiffe auf der einen Seite entladen und auf der anderen Seite wieder beladen könnte. Das bisschen dazwischen könnte man ja mit Schiene und/oder Strasse überbrücken. Vielleicht hat beim Vergleich mit Suez- und/oder Panamakanal der Massstab der Landkarten auch nur nicht übereingestimmt. Und vielleicht wurde deshalb auch übersehen, dass die Kanäle die wochenlange Umfahrung ganzer Kontinente und nicht nur einer Landzunge von ein paar Tagen bieten. Wie auch immer, verrückte Ideen haben derzeit ja Konjunktur im Reich des Lächelns und so kommt es eben jetzt zu einem Gesetzentwurf dafür. Natürlich ist das alles nur Satire und hat keinen Deut Wahrheit in sich. Sorgen würde ich mir erst machen wenn es Gesetzentwürfe zur Brücke von Patty nach Hua Hin oder den Privatflughafen inmitten des Golf von Thailand geben würde. Frühestens...
michael von wob 02.07.24 20:30
@ Marcel & Ronaldo
Dieser Plan ist eine weitere Totgeburt. Der Kanal vom Andaman zum Golf wäre wichtig für die Schifffahrt gewesen.
Marcel Edouard Petter 02.07.24 18:50
Ronaldo
Dem ist nichts hinzuzufügen...
Kein Logistiker wird sich das antun. Bei einer Reise von Fernost (China, Japan, Korea) nach Europa zwei bis drei Tage einzusparen, rentiert nicht, zumal das zweimalige Umladen der Container ja auch Zeit kostet und das Logistikunternehmen ja dann zwei Schiffe organisieren muss für den Transport.
Der Idealfall wäre natürlich, wenn das Schiff in Chumphon nach dem Entladen gleich wieder mit Containern aus der anderen Richtung beladen würde und umgekehrt. Wunschdenken...
Andreas Hamm 02.07.24 16:30
Und was kostet die "Verbindungsstraße" zwischen Ranong und Chumphon? Oder ist das die logistische Infrastruktur?
Ingo Kerp 02.07.24 12:50
Da wird viel geplant und geprüft, ist schließlich ein Billion Baht Projekt. Was bisher nirgendwo erkennbar und nachprüfbar war ist eine Rentabilitätsrechnung. Na ja, so eine kleinliche Frage kann sicher nur ein Farang stellen.
Jörg Obermeier 02.07.24 12:40
Da kann ich dem Ronaldo nur recht geben. In den letzten 10 Jahren hat Thailand nur zweimal das BIP um mehr als 4 % steigern können (2017/2018). Ansonsten war zumeist nur eine Eins oder Zwei vor dem Komma. Aber ist es nicht schön in einem Land zu leben in welchem der Optimismus blüht und gedeiht wie das wuchernde Unkraut am Strassenrand während der Regenzeit?
Ronaldo 02.07.24 11:26
"Basierend auf Daten wird es das BIP von
4 auf 5,5 % steigern."
Solche Powersätze musst du erstmal sacken lassen.
Basierend auf welche Daten wird die Zukunft vorausgesagt? Glaskugel?
Thailand ist Lichtjahre von 4 % BIP-Wachstum entfernt, demzufolge sind die 5,5 % einfach nur Schwachsinn. Ich werde die Befürchtung nicht los, dass sich hier ein paar Korrumpels wieder die Taschen voll machen. Es wird erstmal viel Steuergeld verbrannt, ohne die Gewissheit, dass dieses Projekt überhaupt wirtschaftlich arbeiten kann.
Potentielle internationale Investoren werden reihenweise abspringen, Kapital ist nicht dumm.
Von der Umweltzerstörung wollen wir gar nicht erst anfangen zu reden...