Thailand stellt auf digitales Fernsehen um

Schärferes Bild und mehr Programme / Probebetrieb hat begonnen

Innerhalb von fünf Jahren sollen 80 Prozent der Haushalte das digitale Fernsehen DVB-T2 empfangen.
Innerhalb von fünf Jahren sollen 80 Prozent der Haushalte das digitale Fernsehen DVB-T2 empfangen.

In Thailand beginnt das digitale TV-Zeitalter. Zu den Vorzügen des terrestrischen Digital-TV zählen eine deutlich bessere Bild- und Tonqualität mit jedem Fernseher. Für Zuschauer heißt das weiter: schärferes Bild, mehr Programme. Am deutlichsten ist der Unterschied bei LCD-Fernsehern, denn diese Geräte sind für digitale Signale entwickelt worden. Diese Signale sind außerdem Voraussetzung für den Empfang von hochauflösendem Fernsehen. Zudem werden Spezialkanäle nur bei Digital-TV zu empfangen sein.

Auf Vorschlag der National Broadcasting and Telecommunications Commission (NBTC) hat sich die Regierung für das System DVB-T2 entschieden.

DVB-T ist die Abkürzung für "Digital Video Broadcast-Terrestrial" und damit die Fachbezeichnung für eine moderne Übertragungstechnik. Sie ist inzwischen weltweit in rund 40 Ländern Standard.

Alle 20 Millionen Haushalte betroffen

Der Wechsel von analog zu digital trifft alle 20 Millionen Haushalte Thailands, wird aber schrittweise vollzogen. Vor Wochen hatte die NBTC mit der Veranstaltung "Go Digital Thailand" den Startschuss gegeben, die Bevölkerung über die Neuerung ausreichend zu informieren.

Die sechs kostenfreien thailändischen TV-Sender 3, 5, 7, 9, NBT und TPBS stellen bereits auf einen digitalen Probebetrieb um. Der Wechsel zum Digitalfernsehen erfolgt allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt. Innerhalb von fünf Jahren werden 80 Prozent der Haushalte in den bedeutenden Provinzen digitales Fernsehen und Radio empfangen. Der Wechsel soll landesweit und für alle Haushalte in spätestens zehn Jahren vollzogen sein.

Neue Fernseher können die digitalen Signale direkt verarbeiten, für alte, analoge Fernsehgeräte muss der digitale Datenstrom mit entsprechenden Geräten in analoge Signale zurückverwandelt werden, und zwar für jeden Bildschirm. Entsprechende Set-Top-Boxen sollen für etwa 1.000 Baht angeboten werden.

Fernseher nur noch ein Ausgabeschirm

Die Box wird zwischen TV-Gerät und Wandanschluss geschaltet. Das Programm muss über die Box gewählt werden. Der Fernseher dient nur noch als Ausgabeschirm. Das bedeutet eine zusätzliche Fernbedienung auf dem Tisch. Flachbildfernseher bieten hingegen einen integrierten Digitaltuner, der allerdings oft nicht für jeden Empfangsweg geeignet ist. Die meisten Fernseher können aber ohne Zusatzgerät Digital-TV empfangen. Beherrscht der Fernseher nicht explizit DVB, müssen auch Schüsselbesitzer zu einem externen Receiver greifen.

Das analoge Antennensignal ist also bald Vergangenheit. Fernsehzuschauern mit analogem Satellitenempfang bleibt aber reichlich Zeit, auf Digitalempfang umzustellen, sonst bleibt der Bildschirm schwarz.

Zwei bedeutende Konzerne planen bereits künftige Geschäftsfelder mit dem digitalen TV. Sowohl InTouch als auch GMM Z werden sich im August 2013 an der Versteigerung von Übertragungslizenzen durch die NBTC beteiligen. InTouch, ehemals Shin Corporation, wird neun Milliarden Baht investieren und drei terrestrische Digital-TV-Sender mit Nachrichten, Sport, Dramen und Spielshows ausstrahlen. GMM Z, Tochtergesellschaft des Entertainmentunternehmens GMM Grammy, plant neben Satelliten-TV und Kabel-TV das digitale Fernsehen mit Unterhaltung, Sport, Musik und Seifenopern als Highlights. Darüber hinaus wird GMM Z Set-Top-Boxen für das digitale TV herstellen und verkaufen.

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