Oskar hielt in seinem Thailandleben erstmals einen Bußgeldbescheid in den Händen. Mit zwei Fotos. Eines zeigte Oskars Wagen auf der Hochbahn von Chonburi nach Bangkok, das zweite das Nummernschild des Ford in Großformat.
Am Sonntag, 26. Januar, um 9.32 Uhr war Oskar bei einer Radarkontrolle der Polizei mit Tempo 137 erwischt worden. Die fast ausschließlich schnurgerade, dreispurige Fahrbahn verleitet bei geringem Verkehr geradezu zu hohem Tempo. Diese Sünde sollte 1.000 Baht kosten. In dem Schreiben wies die Königlich Thailändische Polizei eindringlich darauf hin: Wer nicht bezahlt, muss mit härteren Strafen rechnen. Oskar empfand es allerdings als Schlamperei, den Bußgeldbescheid erst im Juni zuzustellen.
Er setzte sich am nächsten Tag ans Steuer und fuhr sein Postamt am Jomtien an. Doch einzahlen konnte er hier nicht. „Da müssen Sie nach Naklua oder Ban Amphoe fahren“, informierte ihn eine Mitarbeiterin. Auf die Frage, warum nicht in dieser neuen, weitläufigen Zweigstelle, wusste die Thai keine Antwort. In dem kleinen, uralten Postamt Ban Amphoe wurde Oskar endlich sein Geld los. Eine Woche später kam per Einschreiben die Eingangsbestätigung der Polizei.
Zum zweiten Mal war Oskar geblitzt worden. Vor Jahren hatte ihn ein Polizeibeamter an der Mautstation vor Bangkok angehalten, ebenfalls auf dem Tollway Chonburi-Bangkok. Oskar hatte an Ort und Stelle in einem Container 500 Baht bezahlt und rät: Langsam fahren, die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten!