Härte

Oskar glaubt nicht, dass die Transportbehörde mit schärferen Regelungen bei erstaunlich niedrigen Strafen die Zahl der Busunfälle und die der Toten und Verletzten erheblich reduzieren wird.

Weil der Fahrer eines Minibusses mit Tempo 140 die Höchstgeschwindigkeit von Vans weit überschritt und im Slalom vorausfahrende Fahrzeuge überholte, beschwerte sich eine Frau über die aggressive Fahrweise. Doch der Fahrer trat nicht auf die Bremse, er fragte vielmehr die Frau: „Ist wegen meiner Fahrweise schon jemand gestorben?“ Kurz darauf standen ein Foto vom Fahrer und die Geschichte des Fahrgastes in sozialen Netzwerken.

Die Transportbehörde reagierte umgehend. Dabei stellte sich heraus, dass der Vanfahrer keinen Führerschein zur Fahrgastbeförderung besaß und das GPS-System zur Überwachung der Geschwindigkeit abgestellt hatte. Der Mann musste 5.000 Baht zahlen und durfte eine Woche keinen Minibus lenken.

Die Geschichte erinnert Oskar an die ständigen Kontrollen der Verkehrspolizei, wenn sie Motorradfahrer anhält. Wer keine Fahrerlaubnis besitzt, zahlt wenige hundert Baht und setzt seine Fahrt fort. Bis zum nächsten Mal, denn kaum einer wird aufgrund des geringen Bußgeldes die Führerscheinprüfung absolvieren.

Nur über Härte kann sich das rücksichtslose Fahrverhalten von Thais, aber auch von Ausländern ändern. Oskar hätte denn auch von der Transportbehörde eine scharfe Strafe erwartet: Sie hätte den Minibusfahrer für einen sehr langen Zeitraum aus dem Verkehr ziehen müssen.

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