Rosen der Eifersucht

Callolo und seine Herzallerliebste - Eine humorvolle Geschichte

Rosen der Eifersucht

Ich komme heim und schenke meiner Herzallerliebsten einen Strauß roter Rosen.

"Was ist passiert, Callolo?"

"Nichts. Was soll passiert sein?"

"Du schenkst mir doch nicht einfach so ohne Anlass Rosen."

"Doch."

"Das glaube ich dir nicht." Meine Herzallerliebste funkelt mich aus wilden Augen an: "Du willst doch nur dein schlechtes Gewissen verdecken. Gib es doch zu."

"Was soll ich zugeben?"

"Na, dass du mich betrogen hast."

"Aber Schatz, wie könnte ich dich denn jemals betrügen?"

"Callolo, ich weiß ganz genau, wie sehr du auf junge Frauen fixiert bist."

"Aber das stimmt doch gar nicht. Seit ich dich liebe, hat es für mich nie eine andere gegeben."

"Und die Rosen?"

"Die sind nichts anderes als ein Zeichen meiner Liebe zu dir.."

"Callolo, das werde ich überprüfen. Wo warst du heute Abend?"

"In unserer Stammkneipe, wie immer am Mittwoch."

Sie rauscht davon, und ich habe damit kein Problem. Ich weiß um ihre Eifersucht, die vor allem daraus resultiert, dass sie nicht mehr die Jüngste ist. Dabei bin ich fast doppelt so alt wie sie.

Nach einer Stunde ist sie wieder da.

"Und?" frage ich sie, "bist du jetzt glücklicher?"

"Du hast die Rosen von einem Jungen gekauft, der weder Arme noch Beine hatte."

"Und was ist daran falsch?"

"Du hast die Blumen gar nicht für mich gekauft, sondern nur, weil du Mitleid mit dem Jungen hattest."

Ganz ruhig bleiben, denke ich. Irgendwann kriegt sie sich wieder ein.

"Möchtest du den Strauß nicht in eine Vase stellen?" frage ich ganz vorsichtig.

Sie nimmt die Rosen, geht damit in die Küche, kürzt sie und kommt mit der vollen Vase zurück.

"Sie sind schön, Callolo, aber ich möchte von dir niemals Rosen aus Mitleid bekommen."

"Das wirst du auch nicht, mein Schatz. Es gibt ja keinen Grund dafür."

"Aber ich bin doch schon so alt."

"Ich bitte dich, Nai, hör damit auf. Du könntest meine Tochter sein."

Pause.

"Callolo?"

"Ja."

"Vater und Tochter geht doch nicht oder?"

"Nein, das geht nicht."

"Aber bei uns?"

"Du bist ja nicht meine Tochter."

"Aber eben hast du es noch gesagt."

"Das war der Konjunktiv."

"Khun jung tief? Wo ist der denn?"

"Das werde ich dir gleich zeigen, mein Schatz."

Wir deklinierten ihn dann durch, den Konjunktiv, und hatten beide unsere Freude daran.

Callolo und seine Herzallerliebste und Angekommen in der Wirklichkeit

Callolo und seine Herzallerliebste

In 130 heiteren Kurzgeschichten hat Autor Carolus in zwei Büchern sich mit unterschiedlichen Erfahrungen, die sich aus dem Zusammenleben zwischen Thais und Farangs ergeben, verfasst. Die humorvollen Geschichten behandeln das Eheleben zwischen Nai und Callolo. Im Leben der beiden wird viel Toleranz abverlangt. Dass es trotzdem immer wieder ein Happy End geben kann, beweist der Autor, im ersten Buch, in vielen unerwarteten Entwicklungen. Im zweiten Werk hat der Autor seine „rosarote Brille“ abgenommen und erzählt auf ehrliche und gewohnt charmante Weise über Probleme und Schwierigkeiten, die in seiner nicht mehr ganz taufrischen Beziehung zu Nai entstehen.

Die beiden Taschenbücher können Sie im FARANG-Onlineshop bestellen.

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