Auf Grund der Empfehlung eines Freundes von mir hat meine Herzallerliebste vor fünf Jahren in unserem Garten einige Graviola-Bäumchen gesät, die inzwischen reichlich Früchte tragen. Wir wissen heute aber gar nicht mehr, was wir mit der reichlichen Ausbeute anfangen sollen. An einer einzigen Frucht, die im Durchschnitt zwischen drei und vier Kilo wiegt, haben wir tagelang genug. Und länger als vier Tage sofern man sie vor der Reife geerntet hat halten diese Früchte sich auch nicht.
Meine Herzallerliebste hat einige dieser Früchte genommen und sie den Händlern auf den Märkten von Pattaya angeboten. Bis auf einen lehnten alle das Angebot ab, weil weder sie noch ihre Kunden diese Frucht kennen. Sie sieht zwar ähnlich aus wie Durian, aber sie schmeckt etwas sauer, was bei den Thais nicht so beliebt ist. Der einzige Markthändler, der sich auf das Angebot meiner Herzallerliebsten eingelassen hatte, ist inzwischen auch wieder abgesprungen, weil die Früchte, die er nicht innerhalb weniger Tage verkaufen konnte, verfault waren. Meine Herzallerliebste hat sich dadurch nicht entmutigen lassen. Im Internet hat sie sich schlau gemacht:
Graviola, eigentlich Guanabana genannt, stammt ursprünglich aus dem Amazonasgebiet. Und wird dort sehr vielseitig verwendet. Nicht nur als Obst, sondern auch als Medizin gegen allerlei Beschwerden. Sogar gegen verschiedene Krebsarten sollen diese Früchte wirksam sein.
Einige Tage hat meine Herzallerliebste in unserer Küche experimentiert. Dann stand das Rezept für eine Marmelade, die, mit Vanille und Zucker veredelt, jetzt in einigen Delikatessengeschäften in Pattaya und Bangkok angeboten wird, versehen mit dem Hinweis auf ihre gesundheitsfördernde Heilkraft. Das Geschäft hat sich gut angelassen. Inzwischen hat meine Herzallerliebste drei Frauen aus unserer Siedlung engagiert. Außer Marmelade wird jetzt auch Tee vermarktet, der aus den Blättern und der Rinde des Graviola-Baumes hergestellt wird und gegen Krebs-, Herz- und Kreislauferkrankungen helfen soll. Meine Herzallerliebste schwebt inzwischen über allen Wolken, sieht sich schon als Produzentin und Generaldirektorin eines weltweit vertriebenen Produktes. Dann kam sie mit dem Vorschlag, im Isaan eine große Graviola-Plantage anzubauen. "Callolo, das ist die Jahrhundert-Idee. Wir werden damit in wenigen Jahren zu Milliardären." Aber damit wird es wohl nichts werden. Das Gesundheitsministerium hat interveniert und alle Produkte meiner Herzallerliebsten beschlagnahmen lassen, da die behauptete gesundheitliche Wirkung nicht erwiesen sei.
Nun sitzen wir wieder auf unseren sauren Früchten, sind stinksauer und schimpfen auf die Behörden, die schuld sind daran, dass wir keine Milliardäre werden. Wir verschenken die Früchte jetzt. Wenn Sie interessiert sind, kommen Sie vorbei oder rufen Sie uns einfach an. Wir bringen Ihnen die Früchte kostenlos ins Haus.
Callolo und seine HerzallerliebsteIn 130 heiteren Kurzgeschichten hat Autor Carolus in zwei Büchern sich mit unterschiedlichen Erfahrungen, die sich aus dem Zusammenleben zwischen Thais und Farangs ergeben, verfasst. Die humorvollen Geschichten behandeln das Eheleben zwischen Nai und Callolo. Im Leben der beiden wird viel Toleranz abverlangt. Dass es trotzdem immer wieder ein Happy End geben kann, beweist der Autor, im ersten Buch, in vielen unerwarteten Entwicklungen. Im zweiten Werk hat der Autor seine „rosarote Brille“ abgenommen und erzählt auf ehrliche und gewohnt charmante Weise über Probleme und Schwierigkeiten, die in seiner nicht mehr ganz taufrischen Beziehung zu Nai entstehen.
Die beiden Taschenbücher können Sie im FARANG-Onlineshop bestellen. |
allerdings als Saft (oder Eis) genossen, so wie es in Amazonien einschl. Peru und Ecuador gehandhabt wird: Das Fruchtfleisch ohne Kerne in dem Mixer, zum Saft zerschlagen, abseien und gekühlt genießen - köstlich !!!
(Größere Verwandte der Chirimoya - wem das was sagt :)
Ist dort wirklich ein Verkaufsschlager - und könnte das sicher auch in Thailand werden. Unbewiesene medizinische Heilsversprechungen sind da gar nicht nötig..