Nachrichten aus der Sportwelt am Samstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Keine Siegerehrung: Cas lehnt Klage der US-Eiskunstläufer ab

PEKING: Nach dem Dopingfall um die Russin Kamila Walijewa hat der Sportgerichtshof Cas den Antrag der US-Mannschaft für eine Siegerehrung vor Ende der Winterspiele abgelehnt. Nach Abschluss der Anhörung habe das Gremium beraten und beschlossen, die Klage abzuweisen, teilte der Cas am Samstag mit.

Die US-Mannschaft hatte laut einem Medienbericht eine Siegerehrung noch vor dem Ende der Winterspiele verlangt. Anwälte des amerikanischen Teams hätten das Internationale Olympische Komitee wegen der Dringlichkeit des Falls über ihre Absicht für einen Einspruch vor den Sportrichtern informiert, berichtete die Nachrichtenagentur AP am Samstag. In einem Brief an IOC-Präsident Thomas Bach berief sich das US-Team demnach auf das Regelwerk des IOC, nach dem zum Abschluss jedes Wettbewerbs die Medaillen übergeben werden müssten.

Die US-Eiskunstläufer hatten Team-Silber hinter den Russen um Walijewa gewonnen. Kurz danach war Walijewas positiver Dopingtest aus dem Dezember bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen.

Das IOC entschied jedoch, dass es in Peking keine Medaillenzeremonien mit Beteiligung der 15-Jährigen geben werde und diese nach Ende des Verfahrens auf würdige Weise nachgeholt werden sollen. Das US-Team hatte sich darüber verärgert gezeigt.


DRV-Team verliert erstes Rugby-Länderspiel seit 2020

HEIDELBERG: Im ersten Rugby-Länderspiel vor heimischen Publikum nach zweijähriger Corona-Pause hat die deutsche 15er-Auswahl eine Niederlage hinnehmen müssen. In Heidelberg unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Mark Kuhlmann am Samstag in der Europe Trophy dem favorisierten Championship-Absteiger Belgien 26:33 (16:19). Zuvor gab es für das DRV-Team in zwei Auswärtsspielen in Litauen (46:16) und Polen (16:21) einen Sieg und eine Niederlage.

«Man hat schon gesehen, dass wir gar nicht so weit weg sind von den Belgiern. Am Ende waren es einige vermeidbare Fehler, die uns leider immer wieder unter Druck gesetzt haben», urteilte Kuhlmann. Immerhin sicherte Edoardo Stella dem deutschen Team mit einem erfolgreichen Straftritt in der Nachspielzeit noch den defensiven Bonuspunkt für eine Niederlage mit sieben oder weniger Punkten.

Für die deutsche Mannschaft geht es mit zwei weiteren Heimspielen in der Europe Trophy weiter. Am 19. März gastiert in Heusenstamm die Schweiz und am 16. April in Neckarsulm das Team aus der Ukraine.


Eishockey: NHL-Spiele laufen im Free-TV

BERLIN: Eishockey-Fans können in den kommenden Wochen sonntags Spiele der NHL im frei zu empfangenden Fernsehen schauen. ProSieben Maxx beginnt mit der Übertragung der Partie der Carolina Hurricanes gegen die Pittsburgh Penguins an diesem Sonntag (18.45 Uhr). Der Sender zeigt nach eigenen Angaben Begegnungen der regulären Saison sowie der Stanley-Cup-Playoffs. Kommentator ist Bastian Schwele, als Experte ist der ehemalige NHL-Profi Jochen Hecht im Einsatz. NHL-Spiele zeigt zudem der Pay-TV-Sender Sky für seine Kunden.


Tennisspielerin Petkovic in Doha im Hauptfeld

DOHA: Andrea Petkovic hat beim Tennis-Turnier in Doha das Hauptfeld erreicht. Die 34 Jahre alte Darmstädterin gewann am Samstag in der letzten Qualifikationsrunde gegen die Ungarin Anna Bondar klar mit 6:0, 6:2. Die einseitige Partie dauerte lediglich 71 Minuten. In der ersten Runde der mit 2,6 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung trifft Petkovic auf Viktorija Golubic aus der Schweiz.


DFB-Frauen schon in EM-Stimmung - «Voller Vorfreude» gegen Kanada

NORWICH: Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist «voller Vorfreude» vor dem Duell der Olympia-Siegerinnen von 2016 und 2021. Beim Arnold Clark Cup treffen die deutschen Fußballfrauen am Sonntag (21.15 Uhr/ARD-Livestream) auf Goldmedaillen-Gewinner Kanada. «Druck aufbauen» will Voss-Tecklenburg mit ihrem Team und «den Gegner viel ins Laufen bringen». Das kündigte sie am Samstag vor der Partie im englischen Norwich an.


VfB-Sportdirektor mit Jobgarantie für Trainer Matarazzo

BERLIN: VfB Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat hat Trainer Pellegrino Matarrazo trotz der Abstiegsgefahr quasi eine Jobgarantie gegeben. «Fußball ist auch ein Ergebnissport, dem verschließen wir uns nicht. Aber ich darf dagegen rechnen, und das sehe ich täglich in der Arbeit, was passiert in der Kabine, was auf dem Trainingsplatz. Und von daher ist die Aussage ganz klar und hochverdient an Rino, dass - solange ich das zu entschieden habe - wir diesen Weg zusammen weitergehen», sagte Mislintat bei Sky.


Werder Bremen und Hamburger SV patzen im Zweitliga-Aufstiegskampf

FRANKFURT/MAIN: Werder Bremen und der Hamburger SV haben im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gepatzt. Trotz der nach zuvor sieben Siegen gerissenen Erfolgsserie übernahmen die Bremer durch das 1:1 (0:0) gegen Schlusslicht FC Ingolstadt mit 42 Punkten aber zumindest für 24 Stunden die Tabellenführung. Der Nordrivale Hamburger SV (41) schaffte am Samstag beim SV Sandhausen ebenfalls nur ein 1:1 (0:1). Das Führungsduo kann am Sonntag von den Verfolgern FC St. Pauli (41) und Darmstadt 98 (40) überflügelt werden.


Bronze: Erstmals Eishockey-Medaille für Slowakei - Sieg über Schweden

PEKING: Die Eishockey-Nationalmannschaft der Slowakei hat sich die Bronzemedaille beim Olympia-Turnier in Peking gesichert. Der Ex-Weltmeister gewann am Samstag das kleine Finale gegen Schweden 4:0 (0:0, 2:0, 2:0). Damit holten die Slowaken, die in der Viertelfinal-Qualifikation das deutsche Team mit 4:0 nach Hause geschickt hatten, erstmals seit der Trennung von Tschechien eine eigene Medaille. Der erst 17-jährige Juraj Slafkovsky mit seinen Turniertoren sechs und sieben (24./59. Minute), Samuel Takac (33.) und Pavol Regenda (59.) schossen die Treffer zum verdienten Erfolg.

Die Schweden, die am Ende alles riskierten und den Torwart vom Eis nahmen, blieben wie schon vor vier Jahren ohne Edelmetall. Der Olympiasieger von 1994 und 2006 gewann zuletzt vor acht Jahren in Sotschi Silber. Einen Tag nach dem unglücklichen und kräftezehrenden 1:2 nach Penaltyschießen gegen Russland schien den Skandinaviern das Halbfinale noch in den Knochen zu stecken.

Zwölf Jahre nach dem verlorenen Bronze-Spiel gegen Finnland in Vancouver mobilisierten die Slowaken dagegen die letzten Kräfte, um nach dem 0:2 gegen die Finnen im Halbfinale am Freitag doch noch erstmals eine Medaille mitzunehmen. Am Ende gelang die Revanche für die 1:4-Niederlage gegen die Schweden in der Vorrunde.

Das Endspiel zwischen der russischen Auswahl und Finnland findet an diesem Sonntag (05.10 Uhr MEZ) statt. Die Russen hatten vor vier Jahren in Pyeongchang mit 4:3 über Deutschland im Endspiel Gold geholt.


Bob-Pilotin Jamanka: «Definitiv meine letzten Olympischen Spiele»

PEKING: Mit ihrer Silbermedaille im Zweierbob hat sich Mariama Jamanka endgültig von Olympischen Winterspielen verabschiedet. «Vier Jahre sind definitiv zu lang», sagte die 31-Jährige am Samstag. «Das waren definitiv meine letzten Olympischen Spiele. Von daher bin ich doppelt froh, dass es so ausgegangen ist.» Die Pyeongchang-Olympiasiegerin war bei den Spielen von Peking mit 0,77 Sekunden Rückstand auf Goldmedaillen-Gewinnerin Laura Nolte auf Rang zwei gefahren.

Nach einem schnellen Karriereende sieht es aber nicht aus. Auf die Frage, ob die Bob-WM 2023 in St. Moritz noch ein Ziel sei, sagte Jamanka: «St. Moritz ist immer eine Reise wert.» Allerdings muss sich die Ex-Weltmeisterin eine neue Anschieberin suchen. Alexandra Burghardt, aktuell Deutschlands schnellste Sprinterin, wird zur Leichtathletik zurückkehren.


Athletenverein: IOC muss «Kultur des Schweigens» beenden

PEKING: Die Interessenvertretung Athleten Deutschland hat aus sportpolitischer Sicht eine negative Bilanz von Olympia in Peking gezogen und unter anderem das Internationale Olympische Komitee kritisiert. Mehrere Vorfälle bei den Winterspielen hätten gezeigt, «dass die Kultur des Schweigens beim IOC dringend beendet werden muss», teilte der Verein am Samstag mit. «Sie ist nach wie vor ungeeignet, gar kontraproduktiv, um die für den Sport schwierige Gratwanderung zu meistern, sich politisch nicht vereinnahmen zu lassen, völkerverständigend zu wirken und dabei seine Werte nicht zu verraten.»

Die Athletenvereinigung warf dem IOC unter anderem vor, zu «Menschenrechtsverletzungen» in China zu schweigen. So habe der Gastgeber die Winterspiele «als Plattform für seine Propagandazwecke nutzen» können. Beispielsweise dass die Uigurin Dinigeer Yilamujiang gemeinsam mit dem nordischen Kombinierer Zhao Jiawen das olympische Feuer entzündet hatte, hatte bei der Eröffnungsfeier für Aufsehen gesorgt, da China international Vorwürfen über eine Unterdrückung der muslimischen Minderheit ausgesetzt ist.

Das IOC müsse die Vergabe Olympischer Spiele kritisch analysieren, forderte Athleten Deutschland. «Es wird künftig rote Linien bei Vergabeentscheidungen geben müssen, deren Entscheidungskriterien auf Menschenrechtsstrategien fußen.»

Man habe Verständnis, wenn sich Sportlerinnen und Sportler in Peking in ihren Äußerungen zu den Umständen der Spiele «aus Selbstschutz zensiert» hätten, erklärte die Athletenvertretung. «Wir sind enttäuscht, dass eine kontinuierlich kritische Flankierung der Spiele durch institutionelle Akteure wie Sponsoren oder Verbände weitgehend ausblieb. Eine Grundsatzposition des DOSB zur menschenrechtlichen Verantwortung des Sports im Allgemeinen und mit Blick auf die Spiele in China steht bis heute aus.»


Hamburgs Innensenator Grote für mehr politisches Gewicht des Sports

HAMBURG: Hamburgs Innen-und Sportsenator Andy Grote will dem Sport auf Bundesebene «mehr politisches Gewicht geben.» In den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz sei der Sport «nur kurz oder gar nicht vorgekommen», sagte Grote in einem Interview des «Hamburger Abendblatt» (Samstag). «Das wird der Bedeutung des Sports in dieser Gesellschaft und auch in dieser Pandemie nicht gerecht.» Aus diesem Grund lädt der SPD-Politiker zusammen mit Roger Lewentz, dem Vorsitzenden der Sportministerkonferenz, zu einer außerordentlichen Sitzung am 7. und 8. April nach Hamburg ein. Grote kündigte an, künftig häufiger als nur einmal im Jahr zu tagen.


Darmstadt gegen Rostock wieder mit Trainer Lieberknecht auf der Bank

DARMSTADT: Torsten Lieberknecht wird im Heimspiel des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 gegen Hansa Rostock am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) wieder auf der Trainerbank sitzen. Der Chefcoach der Hessen hat sich aus der Quarantäne freigetestet, teilte der Verein am Samstag mit. Der 48-Jährige hatte in der Vorwoche wegen eines positiven Corona-Tests das Auswärtsspiel des Tabellenvierten bei Hannover 96 (2:2) verpasst.


Wegen Unwetterwarnung: Berliner Fußball-Verband sagt alle Spiele ab

BERLIN: Wegen der Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor Sturmböen hat der Berliner Fußball-Verband (BFV) am Samstag alle Spiele abgesagt. Die spielleitenden Ausschüsse des BFV verständigten sich auf eine Generalabsage in sämtlichen Spielbetriebsbereichen, nachdem die Unwetterwarnung für Berlin bis in den Nachmittag verlängert worden war, hieß es auf der Internetseite des Verbandes.


Sturmschaden am Stadion: Osnabrück gegen Braunschweig fällt aus

OSNABRÜCK: Weil das Stadion an der Bremer Brücke durch den Sturm «Zeynep» beschädigt wurde, muss das für diesen Samstag (14.00 Uhr) geplante Duell zwischen den Fußball-Drittligisten VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig verlegt werden. Das teilten die Osnabrücker am Samstagvormittag mit. Im Stadion hatten sich durch den Sturm unter anderem Werbebanden von der Dachkonstruktion gelöst und waren auf das Spielfeld und die Zuschauerränge geflogen. Das Stadion wurde daraufhin aus Sicherheitsgründen gesperrt.


RB Leipzig reist mit Willi Orban, aber ohne Angelino zu Hertha BSC

LEIPZIG: Fußball-Bundesligist RB Leipzig kann im Spiel bei Hertha BSC am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) wieder auf Willi Orban zurückgreifen. Der Abwehrchef hatte am Donnerstag in der Europa League gegen Real Sociedad San Sebastian (2:2) wegen einer Erkältung passen müssen. «Willi trainiert wieder und ist spielfähig», sagte RB-Trainer Domenico Tedesco am Samstag. Verzichten müssen die Sachsen beim Gastspiel in der Hauptstadt auf Angelino. Der Spanier hatte sich nach dem Europa-League-Einsatz schwach und krank gefühlt. Wer ihn auf der linken Seite ersetzen wird, ließ Tedesco offen. Eine Möglichkeit wäre Benjamin Henrichs, aber es gebe auch andere Gedankenspiele.


Haaland fehlt dem BVB auch gegen Gladbach - Rose fordert Reaktion

DORTMUND: Borussia Dortmunds Trainer Marco Rose hat nach der bitteren 2:4-Europa-League-Heimpleite gegen die Glasgow Rangers eine Reaktion von seiner Mannschaft gefordert. «Wir werden morgen eine Mannschaft aufs Feld schicken, die, davon gehe ich aus, anders auftritt. Wir wissen, dass wir ein Heimspiel haben und das wollen wir unbedingt gewinnen», sagte Rose vor dem brisanten Derby gegen seinen Ex-Club Borussia Mönchengladbach am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN). Das Hinspiel hatte der BVB mit 0:1 verloren. Nicht dabei ist nach wie vor Top-Torjäger Erling Haaland, der nur Teile des Trainings mitgemacht hat


Laura Nolte erstmals Olympiasiegerin im Zweierbob

YANQING: Laura Nolte ist bei den Winterspielen in China erstmals Olympiasiegerin im Zweierbob geworden.

Die 23-Jährige aus Winterberg setzte sich am Samstag beim deutschen Doppel-Erfolg klar vor Pyeongchang-Siegerin Mariama Jamanka durch.


Laute Party: Beschwerde über Eishockey-Team der USA

PEKING: Wegen einer lautstarken nächtlichen Party der amerikanischen Eishockeyspieler im olympischen Dorf ist eine Beschwerde beim Olympischen und Paralympischen Komitee der USA eingegangen.

Dies bestätigte die Organisation am Samstag der US-Nachrichtenagentur AP. Den Angaben zufolge gab es keine Schäden oder Verweise aus dem Team. Der Führung des US-Eishockeyverbandes sei mitgeteilt worden, welche hohen Standards von den Olympia-Athleten erwartet würden. Alle Sportler würden bis zur geplanten Abreise im Dorf bleiben. Das US-Eishockey-Team war im Viertelfinale gegen die Slowakei ausgeschieden.


Langlauf: Olympia-Organisatoren ziehen Massenstart der Frauen vor

PEKING: Aufgrund der extremer werdenden Wetterbedingungen haben die Organisatoren der Olympischen Winterspiele von China das Massenstartrennen der Langläuferinnen verlegt.

Statt um 14.30 Uhr (07.30 Uhr MEZ) gehen die Athletinnen am Sonntag bereits um 11.00 Uhr (04.00 Uhr MEZ) auf die insgesamt 30 Kilometer lange Strecke. Als Grund wurden starke Winde genannt. Bereits am Samstag war das Massenstartrennen der Männer aufgrund des Wetters von 50 auf 28,4 Kilometer verkürzt und um eine Stunde nach hinten verlegt worden.


Schwedens Curling-Männer erstmals Olympiasieger

PEKING: Schweden hat bei den Olympischen Winterspielen in China erstmals Curling-Gold im Männer-Wettbewerb gewonnen. Gegen Großbritannien setzten sich die Skandinavier am Samstag mit 5:4 nach dem ersten Extra-End durch. Bronze hatte sich bereits tags zuvor Kanada durch ein 8:5 gegen die USA gesichert. Die Amerikaner waren 2018 in Pyeongchang durch einen Sieg über Schweden Olympiasieger geworden.

Bei den Damen stehen sich am Sonntag (02.05 Uhr MEZ) Großbritannien und Japan im Endspiel gegenüber. Die Curling-Wettbewerbe werden im National Aquatics Centre ausgetragen, in dem bei den Sommerspielen 2008 das Beckenschwimmen stattfand. Deutsche Curling-Teams hatten sich nicht für die Winterspiele in Peking qualifiziert.


Ski-Präsident: «Gelbe Karte» bei Skisprung-Verstößen eine Option

ZHANGJIAKOU: Nach den Diskussionen um gleich fünf Disqualifikationen beim olympischen Mixed-Skispringen hat sich der Präsident des Deutschen Skiverbands Franz Steinle für Reformen bei den Materialkontrollen ausgesprochen. «Es muss sich sicher etwas ändern, was die Kontrollen anbelangt», sagte der 72-Jährige am Samstag im chinesischen Zhangjiakou. «Aus meiner persönlichen Sicht macht es viel mehr Sinn, vor dem Wettkampf zu kontrollieren und dann entsprechende Regularien aufzustellen.»

Unter anderen die Oberstdorferin Katharina Althaus war bei der Premiere des Mixed-Wettbewerbs bei den Winterspielen nach ihrem Sprung wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert worden. Vier weitere Sportlerinnen wurden disqualifiziert. Steinle, der auch dem Council des Weltverbandes Fis angehört, nannte die Option, «bei Verstößen auch erstmal nur eine Gelbe Karte zu geben». Er sprach von verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten. «Die Details müssen letztendlich in den entsprechenden Komitees von den Fachleuten geklärt werden.»


DOSB-Präsident Weikert zur Olympia-Bewerbung: 2030 wohl zu früh

PEKING: Der Deutsche Olympische Sportbund hat die Winterspiele in Peking zur Sondierung einer deutschen Olympia-Bewerbung genutzt. «Wir haben hier jede Menge Gespräche geführt», sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert am Samstag. Eine Kandidatur für die Winterspiele 2030 kommt für die neue Führung das Dachverbandes eher nicht in Betracht.

«Das ist womöglich zu früh, weil wir nicht baden gehen wollen. Ich will es aber nicht ganz ausschließen», erklärte Weikert. Auf der nächsten Sitzung des DOSB-Präsidiums wolle man sich mit dem Olympia-Thema beschäftigen.

Eine Kandidatur für 2036 mit Berlin, 100 Jahre nach den Nazi-Spielen, wäre eine Herausforderung, «aber man kann das schon anpacken», meinte Weikert. Eine Olympia-Bewerbung müsse aber nicht nur gut vorbereitet sein. «Da müssen alle an einem Strang ziehen. Dabei ist die Bevölkerung das Wichtigste, dann die Finanzierung und die Zustimmung des Sports», sagte er. Das alles müssen wir vernünftig auf die Reihe bekommen.»

Die nächste Spiele sind vom Internationalen Olympischen Komitee an Paris 2024, Mailand/Cortina d'Ampezzo 2026, Los Angeles 2028 und Brisbane 2032 vergeben. «Es ist sicher realistisch, sich zu bewerben, aber wir müssen unsere Hausaufgaben machen», betonte Weikert.


Mit goldenen Schuhen auf das Podest: Bolschunow feiert nächsten Sieg

ZHANGJIAKOU: Für seine Siegesfeier hatte Alexander Bolschunow ganz besonderes Schuhwerk eingepackt. Nach seinem Gold-Triumph beim wegen extremer Kälte und starkem Wind auf 28,4 Kilometer verkürzten Langlauf-Abschluss bei den Olympischen Winterspielen in China zog sich der Russe etwas ganz Extravagantes an die Füße. Mit goldenen Schuhen erschien Bolschunow bei der sogenannten Venue Ceremony und ließ sich feiern.

Als er am Samstag über die Ziellinie gelaufen war, hatte sich der 25-Jährige glücklich verbeugt. In Zhangjiakou konnte sich Bolschunow über fünf Medaillen freuen. Drei davon hatten die Farbe seiner Party-Schuhe.


Europameister Swings Eisschnelllauf-Olympiasieger im Massenstart

PEKING: Europameister Bart Swings ist Olympiasieger im Massenstart der Eisschnellläufer.

Der Belgier gewann am Samstag bei den Winterspielen von Peking das Finale in dem 16-Runden-Rennen. Der 31-Jährige siegte dank eines starken Endspurts vor den beiden Südkoreanern Chung Jae Won und Lee Seung-Hoon. 2018 in Pyeongchang bei der Olympia-Premiere der Disziplin hatte Lee vor Swings gewonnen. Felix Rijhnen aus Frankfurt/Main war als 14. seines Halbfinales ausgeschieden. Um den Endlauf zu erreichen, hätte er unter die besten Acht kommen müssen.


Organisatoren: Knapp 100.000 Zuschauer bei Olympia in Peking

PEKING: Bis kurz vor Ende der Olympischen Winterspiele von Peking haben 97.000 Zuschauer und damit weniger als geplant die Wettbewerbe besucht. Diese Zahl nannte Zhang Jiandong, Vizepräsident des Organisationskomitees, bei der Session des Internationalen Olympischen Komitees am Samstag in Peking. Vor der Eröffnungsfeier hatten die Organisatoren noch angekündigt, dass rund 150.000 Besucher von außerhalb der geschlossenen Blase bei den Spielen zugelassen werden würden.

Wegen der Coronavirus-Pandemie waren in Peking keine Fans aus dem Ausland erlaubt. Auch in China gingen keine Tickets in den freien Verkauf, nur ausgewählte Zuschauer sollten Zugang erhalten.

China verfolgt eine strikte Null-Covid-Politik. Alle Beteiligten an den Winterspielen bewegten sich in abgeschotteten Zonen und sollten keinen Kontakt zur chinesischen Bevölkerung haben.


Medaillenchance: Pechstein im Finale des Massenstartrennens

PEKING: Eisschnellläuferin Claudia Pechstein ist bei den Olympischen Winterspielen in Peking ins Finale des Massenstartrennens eingezogen. Drei Tage vor ihrem 50. Geburtstag qualifizierte sich die Rekord-Olympionikin am Samstag dank eines mutigen Rennens als Siebte ihres Halbfinales für den Endlauf. Damit läuft Pechstein zum Abschluss der Eisschnelllauf-Wettbewerbe im National Speed Skating Oval um eine Medaille.

Die Berlinerin hatte zuvor den Massenstart-Wettbewerb über 16 Runden mit Punktesprints als «ein Lotterie-Rennen» bezeichnet. «Manche sagen, im Massenstart ist immer eine Überraschung möglich. Das stimmt zwar, aber trotzdem bin ich Realist und sage, dass ich keine Olympia-Medaille mehr holen kann», hatte sie erklärt.

In ihrer Karriere hatte Claudia Pechstein seit ihrem Olympia-Debüt 1992 in Albertville fünfmal Gold und je zweimal Silber und Bronze gewonnen. Zum Auftakt ihrer achten Winterspiele hatte Pechstein über 3000 Meter den 20. und letzten Platz belegt. Ob sie ihre Karriere nach Peking fortsetzen wird, hatte die 49-Jährige zuletzt offen gelassen. «Seit 2002 laufe ich von Olympia zu Olympia. Zuletzt auch von Jahr zu Jahr. Eisschnelllauf ist mein Leben. Sport ist mein Leben», betonte sie.

Die Berlinerin Michelle Uhrig verpasste danach das Finale. Sie sammelte zwar zwei Punkte in einem Zwischensprint, stürzte danach aber und verfehlte als Elfte im Endklassement einen Platz unter den ersten acht Läuferinnen.


Eisschnellläufer Rijhnen in Massenstart-Halbfinale ausgeschieden

PEKING: Bei den Olympischen Winterspielen in Peking findet das Finale im Massenstart der Männer ohne deutschen Eisschnellläufer statt.

Felix Rijhnen aus Frankfurt/Main verpasste am Samstag als 14. seines Halbfinales den Endlauf. Für das Finale hätte er unter die ersten Acht kommen müssen. Damit bleibt der siebte Platz von Patrick Beckert aus Erfurt über 10.000 Meter des beste Ergebnis für die Männer der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) bei den Peking-Spielen. Rijhnen hatte bei seinem Olympia-Debüt den 13. Rang über 5000 Meter belegt.


Trainerin Tutberidse: Kritik von Bach macht mich «ratlos»

MOSKAU: Die Trainerin der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa hat verwundert auf die Kritik von IOC-Chef Thomas Bach an ihrem Verhalten bei den Olympischen Winterspielen in Peking reagiert. «Ich bin immer noch ratlos über die Bewertung unserer Arbeit durch den geschätzten Herrn Bach», kommentierte Eteri Tutberidse bei Instagram. Die 47-Jährige unterstützte in dem sozialen Netzwerk einen offenen Brief des russischen Trainers Alexander Schulin an Bach.

Darin äußerte sich Schulin «überrascht» von der Reaktion des IOC-Präsidenten. Tutberidse habe seit 2014 sechs Medaillengewinnerinnen bei Olympia und vier Olympiasiegerinnen trainiert. «Sie weiß wahrscheinlich, wie und was sie ihren Schülerinnen nach ihren Auftritten sagen muss», schrieb Schulin.

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees hatte sein Mitgefühl für Walijewa nach deren bitterem Olympia-Finale mit Platz vier geäußert und das Umfeld mit Trainerin Tutberidse kritisiert. «Als ich gesehen habe, wie sie von ihrem Umfeld empfangen wurde, mit etwas, was mir wie eine enorme Kälte vorkam - mir lief es kalt über den Rücken, zu sehen, was da geschah», hatte Bach gesagt. «Statt sie zu trösten, statt ihr zu helfen, nachdem was geschehen war, konnte man spüren, wie eiskalt die Atmosphäre war. Solch eine Distanz zu erleben, wenn man sich nur die Körpersprache dieser Person angeschaut hat, hat sich das nur noch in der Vorstellung verschlimmert.» Diese Äußerungen Bachs stießen in Moskau auf Unverständnis.

Nach dem Doping-Wirbel und einer Führung aus dem Kurzprogramm hatte Gold-Favoritin Walijewa am Donnerstagabend mehrere Fehler in ihrer Kür gemacht und war Vierte geworden. Von Trainerin Tutberidse erhielt die 15-Jährige keinen Trost, sondern harsche und verstörende Worte. Walijewa war am Freitag unter Applaus nach Moskau zurückgekehrt.


Keine neuen Corona-Fälle bei Winterspielen

PEKING: Bei den Olympischen Winterspielen in Peking sind keine neuen Corona-Infektionen aufgetreten. Weder bei Anreisenden noch bei Olympia-Teilnehmern in der abgeschotteten olympischen Blase seien am Freitag Infizierte entdeckt worden, berichteten die Organisatoren am Samstag. Es seien 67.000 Tests vorgenommen worden. Schon am Donnerstag war nur ein Ankömmling am Pekinger Flughafen positiv getestet worden. Seit Beginn der Anreise zu den Winterspielen am 23. Januar sind insgesamt 436 Infektionen festgestellt worden.

Bei den Spielen gelten extrem strenge Vorsichtsmaßnahmen. Die Beteiligten dürfen sich nur in geschlossenen Kreisläufen bewegen und sind vom Rest des Landes abgetrennt. Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert.

«Das System hat funktioniert, 100 Prozent», sagte IOC-Spitzenfunktionär Juan Antonio Samaranch bei der Session des Internationalen Olympischen Komitees am Samstag. Innerhalb des geschlossenen Systems hat es nach Angaben der Organisatoren keinen Corona-Ausbruch gegeben. Alle Fälle in der abgeschotteten Blase seien auf Übertragungen am Flughafen zurückzuführen gewesen, sagte Samaranch. Als Höchstwert seien am Tag der Eröffnungsfeier 48 Sportlerinnen und Sportler in Isolation gewesen, am Samstag seien es zwei Athletinnen und Athleten sowie sechs andere Personen gewesen.

Während zu Beginn der Spiele zeitweise über 30 Infektionen pro Tag registriert wurden, sank die Zahl neuer Fälle zuletzt in den einstelligen Bereich und Richtung Null, was die Organisatoren als Zeichen für die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen werten.


DOSB zieht Olympia-Bilanz: Zufrieden, aber weniger breit aufgestellt

PEKING: Der Deutsche Olympische Sportbund ist mit dem Abschneiden bei den Winterspielen in Peking zufrieden. «Das Ergebnis ist gut für das Team D», bilanzierte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig am Samstag. «Es hat sich gut präsentiert und wir haben für Begeisterung in Sportdeutschland gesorgt.»

Vor den letzten beiden Wettkampftagen lag Deutschland im Medaillenspiegel hinter Norwegen und vor den USA auf Platz zwei. An die Zahl der Edelplaketten bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang, von wo die deutschen Athleten 31 Medaillen mit nach Hause brachten, wird der DOSB in China aber nicht mehr heranreichen können.

Die gute Bilanz ist vor allem den Rodlern, Skeleton- und Bobfahrern zu verdanken, die mehr als die Hälfte der Medaillen im Eiskanal von Yanqing holten. Alle weiteren Erfolge steuerten die Athleten des Deutschen Skiverbandes bei. «Sicherlich sind wir weniger breit aufgestellt als vor vier Jahren in Südkorea, wo sich fünf Verbände an der Medaillenbilanz beteiligen konnten», sagte Schimmelpfennig.


Indien bestätigt Interesse an Olympia-Ausrichtung

PEKING: Indien hat seine Ambitionen als möglicher Olympia-Gastgeber unterstrichen. «Es ist unser Bestreben, zukünftig die Olympischen Spiele auszurichten», sagte IOC-Mitglied Nita Ambani am Samstag in einer Video-Botschaft bei der Session des Internationalen Olympischen Komitees. Narinder Batra, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Indiens (IOA), bezeichnete dies als langfristiges Ziel. Mumbai wurde in Peking ohne Gegenkandidat als Veranstaltungsort der IOC-Session 2023 gewählt.

Bereits in der Vergangenheit hatte das IOA sein Interesse an der Ausrichtung der Sommerspiele 2032 erklärt. Im Juli 2021 war Brisbane zum Ausrichter von Olympia in nun zehn Jahren gekürt worden. Das IOC hatte die australische Metropole schon zuvor zum «bevorzugten Bewerber» erklärt. Indien könnte nun möglicherweise mit der Stadt Ahmedabad ein Kandidat für Olympia 2036 sein. Die kommenden Sommerspiele 2024 finden in Paris statt, vier Jahre später ist Los Angeles Gastgeber.


Bei extremer Kälte: Bolschunow gewinnt verkürztes Langlauf-Rennen

ZHANGJIAKOU: Alexander Bolschunow hat die Goldmedaille im olympischen Abschlussrennen der Langläufer gewonnen. Der 25 Jahre alte Russe setzte sich am Samstag bei den Winterspielen in China vor seinem Landsmann Iwan Yakimuschkin und dem Norweger Simen Hegstad Krüger durch. Wegen starken Windes und extremer Kälte war das Rennen in Zhangjiakou um eine Stunden nach hinten verschoben und verkürzt worden. Statt 50 Kilometer liefen die Sportler 28,4 Kilometer in der freien Technik.

Die deutschen Langläufer hatten mit dem Kampf um die Podestplätze erwartungsgemäß nichts zu tun. Als bester Sportler aus der Mannschaft von Teamchef Peter Schlickenrieder belegte Jonas Dobler Rang 20. Sein Rückstand auf den Sieger betrug 3:17,3 Minuten. Florian Notz wurde 26., Friedrich Moch lief auf Rang 31, Lucas Bögl belegte den 33. Platz.

Zum Schutz vor den den eisigen Temperaturen von um die minus zehn Grad hatten viele Langläufer ihre Gesichter abgeklebt. Mit der Streckenverkürzung waren dennoch nicht alle einverstanden. «Ich sehe nicht, dass es dadurch wärmer oder weniger windig wird», schrieb der britische Athlet Andrew Musgrave bei Twitter. Er wurde Zwölfter.

Nach den Männern sind an diesem Sonntag zum Abschluss die Frauen gefordert. Im Rennen über 30 Kilometer wollen aus dem deutschen Team Pia Fink, Victoria Carl und Antonia Fräbel dabei sein (7.30 Uhr/MEZ/ARD und Eurosport).


Altes Stahlwerk, nicht Atomanlage: Shougang mit Big Air

PEKING: Chinas Goldmedaillengewinnerin Eileen Gu zeigte ihre Künste in der Luft vor dem Hintergrund von grauen Kühltürmen. Auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Shougang im Westen Pekings steht Big Air, die 60 Meter hohe Rampe für die Freestyle-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen. Unkundige westliche Beobachter spekulierten auf Twitter, dass die Türme einem Atomkraftwerk gehören könnten, was chinesische Staatsmedien verärgerte: «Extrem absurd.»

Der Industriepark ist ein Zeugnis für den Kampf der Hauptstadt gegen den Smog. Als eines der größten Stahlwerke Chinas hatte das 1919 gegründete Shougang stark zur einst berüchtigten Luftverschmutzung Pekings beigetragen, die sich spürbar verringert hat. Vor den Sommerspielen 2008 begann die Umsiedlung des Stahlwerkes in die Nachbarprovinz Hebei. Das Gelände wurde restauriert, kombiniert heute Industriegeschichte, olympische Kultur und Wettkampfstätte. Auch das Organisationskomitee für die Winterspiele hat dort seinen Sitz.


Bundesstützpunktleiter Wende für Mindestalter im Eiskunstlauf

PEKING: Der Bundesstützpunktleiter Daniel Wende hat sich im Zuge des olympischen Dopingskandals um Kamila Walijewa den Forderungen nach einem Mindestalter im Eiskunstlauf angeschlossen. «Die Sportlerinnen wären dann tatsächlich mehr dafür verantwortlich, was mit ihnen passiert», sagte er dem «Spiegel» (Samstag). «Diesen Welpenschutz in vermeintlichen Dopingfällen wie jetzt gibt es dann nicht mehr. Auf der anderen Seite könnte man von dem Höher-schneller-weiter-Prinzip bei kleinen Mädchen wegkommen.»

Die erst 15 Jahre alte russische Olympia-Goldfavoritin Walijewa war nach dem Wirbel um eine positive Dopingprobe vor den Peking-Spielen und dem Kampf um ihren Start nach Fehlern in der Kür Vierte geworden. Von ihrer Trainerin Eteri Tutberidse erhielt sie statt Trost Kritik.

Nach Ansicht des für das Oberstdorfer Eislaufzentrum verantwortlichen Wende sollte auch der Gesundheitsaspekt wieder mehr in den Blick genommen werden. «Im Eiskunstlauf muss wieder mehr die Kunst im Vordergrund stehen», sagte er. «Ich habe das Gefühl, dass die momentan etwas verloren geht und nur noch Sprungmaschinen herangezüchtet werden. Diese gesamte Entwicklung missfällt mir.» Im Seniorenbereich würde es der Sportart nicht schaden, wenn das Mindestalter bei 17 oder 18 Jahren liegen würde, sagte Wende.


Bobpilot Friedrich vor doppeltem Double - Lochner Zweiter

YANQING: Francesco Friedrich steht als erster Pilot der Welt vor dem zweimaligen Gewinn von olympischem Doppel-Gold. Das hat es in der Historie der Sportart seit 1924 noch nicht gegeben. Vor dem abschließenden vierten Lauf im Viererbob am Sonntag im Sliding Centre Yanqing hat der Rekordweltmeister vom BSC Sachsen Oberbärenburg 0,20 Sekunden Vorsprung vor dem Berchtesgadener Johannes Lochner.

Nach Bahnrekord im ersten Lauf von Lochner (58,13 Sekunden) leistete sich Friedrich im dritten Lauf minimale Fehler, profitierte aber im Vergleich zu Lochner vom besseren Start und vergrößerte seinen Halbzeit-Vorsprung auf Lochner von 0,03 auf 0,20 Sekunden. An den Startrekord im zweiten Durchgang von 4,82 Sekunden kam die Friedrich-Crew mit 4,86 Sekunden nicht ran.

Christoph Hafer vom BC Bad Feilnbach hat als Vierter noch Chancen auf Bronze. Den Abstand auf den Kanadier Justin Kripps verkürzte er von 17 auf acht Hundertstelsekunden. Es wäre der erste deutsche Dreifacherfolg im Viererbob bei Olympia, nachdem das Trio schon im kleinen Schlitten Geschichte mit dem Dreifacherfolg geschrieben hatte.

In der olympischen Geschichte des Bobfahrens haben nur Andreas Osterl (1952), Eugenio Monti (Italien/1968), Meinhard Nehmer (1976), Wolfgang Hoppe (1984), André Lange (2006) sowie Friedrich 2018 in Pyeongchang beide Disziplinen gewonnen. Nun kann der Sachse diesen Coup als Erster wiederholen.


Porteous gewinnt das Wind-Chaos: Halfpipe-Gold an Neuseeland

ZHANGJIAKOU: Ski-Freestyler Nico Porteous hat Neuseeland die zweite Goldmedaille in der Geschichte der Olympischen Winterspiele beschert. Der 20-Jährige siegte in der gigantischen Halfpipe von Zhangjiakou am Samstag vor dem langjährigen amerikanischen Dominator David Wise, der 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang triumphiert hatte. Bronze ging an Alex Ferreira (USA). Porteous, der bei den Spielen vor vier Jahren Dritter geworden war, ist damit der erste neuseeländische Ski-Freestyler mit zwei Olympia-Medaillen.

Der Wettbewerb war geprägt von starkem Wind, der zu vielen Stürzen führte. Auch Porteous brachte nur einen fehlerfreien Lauf zustande - für den bekam er aber direkt 93,00 Punkte. Zu Beginn der Spiele hatte Snowboarderin Zoi Sadowski-Synnott in der Disziplin Slopestyle das historische erste Winter-Gold für Neuseeland gewonnen.


Nach Absage wegen Windes: Wenig Lust auf alpines Teamevent am Sonntag

YANQING: Das Mixed-Teamevent der alpinen Skirennfahrer bei den Olympischen Winterspielen in China ist auf Sonntag verlegt worden. Wegen starken Windes wurde der Wettbewerb am Samstag zunächst mehrfach verschoben und schließlich ganz von der Tagesordnung genommen. Nun soll er am Sonntag (2.00 Uhr MEZ) nachgeholt werden. Er ist die letzte Chance für die deutsche Alpin-Riege, doch noch eine Medaille zu holen und die zweite Nullnummer nacheinander bei Winterspielen zu verhindern. Doch die Vorfreude schwindet offenbar.

«Es gab keine Möglichkeit, dieses Rennen unter fairen Bedingungen zu starten. Daher kann ich die Entscheidung der Jury auf jeden Fall mittragen», sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier, bevor das Parallelevent neu terminiert wurde. Die Begeisterung der Teams für ein Rennen am Sonntag gehe aber «Richtung Null, weil alle jetzt genug haben und schauen, dass sie hier rauskommen», so der 61-Jährige. «Der Weltcup geht ja weiter. Jeder versucht, einen geordneten Rückzug hinzubekommen. Die Flieger am Montag sind extrem belegt. Das macht es ein bisschen schwierig.»

Auch die strengen Corona-Maßnahmen und das Wetter wirken sich wohl auf die Motivation aus. «Unter anderen Bedingungen hätte man sofort gesagt: Okay», sagte Maier. «Ich glaube, dass viele dieser ständigen Kontrolle müde sind. Der Berg zehrt ja an Energie.» Wind und Kälte setzen den Sportlern zu. «Das brennt einfach aus», betonte Maier.

Die besten Ergebnisse der Alpinen des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei den Spielen in China waren bislang die vierten Plätze von Lena Dürr im Slalom und Kira Weidle in der Abfahrt. Schon 2018 in Pyeongchang war das deutsche Alpin-Team leer ausgegangen. 2014 in Sotschi hatte es noch drei Medaillen gegeben. Maria Höfl-Riesch gewann damals Gold in der Kombination und Silber im Super-G, Viktoria Rebensburg holte Bronze im Riesenslalom.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.