Minister Somsak hält an Rekriminalisierung fest

Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: In einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter rund 100.000 Bürgern sollen sich 80 Prozent für die Rekriminalisierung von Cannabis ausgesprochen haben, gab der thailändische Gesundheitsminister Somsak Thepsutin am Mittwoch (26. Juni 2024) bekannt. Die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde hatte die Umfrage vom 11. bis 25. Juni 2024 im Auftrag des Gesundheitsministeriums durchgeführt.

Minister Somsak betonte, dass er die Rekriminalisierung von Cannabis vorantreiben werde, allerdings liege die endgültige Entscheidung bei der Betäubungsmittelkontrollbehörde. Sollte die Behörde grünes Licht geben, plant der Gesundheitsminister, eine entsprechende Bekanntmachung herauszugeben.

„Die meisten Betreiber werden keine Probleme haben, jedoch könnten Konsumenten, die Cannabis zu Freizeitzwecken nutzen möchten, auf Schwierigkeiten stoßen“, sagte Somsak. Die Regierung lehne den Freizeitgebrauch von Cannabis ab, unterstütze jedoch den Einsatz aus medizinischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen.

Die Reaktionen auf die geplante Politik sind gemischt. Prasitchai Nunual, Generalsekretär der Pro-Cannabis-Gruppe „Writing Thai Cannabis' Future“, kündigte an, dass seine Organisation am Freitag (28. Juni 2024) eine Protestaktion vor dem Gesundheitsministerium durchführen werde. Die Gruppe drückt damit ihre Ablehnung gegen die aktuelle Cannabis-Politik aus.

Die Bhumjaithai-Partei, jetzt Teil der Koalitionsregierung, hatte während der vorherigen Regierung erfolgreich die Entkriminalisierung von Cannabis im Juni 2022 durchgesetzt. Dies führte zu einem Boom von Cannabisgeschäften landesweit. Gesundheitsbehörden und die Ärztekammer haben jedoch Bedenken wegen der negativen Auswirkungen auf junge Menschen geäußert. Letzten Monat erklärte Minister Somsak, der Cannabiskonsum unter jungen Erwachsenen sei seit der Entkriminalisierung um das Zehnfache gestiegen.

Anutin Charnvirakul, der 2022 als Gesundheitsminister diente und jetzt Innenminister sowie stellvertretender Premierminister ist, leitet zudem die Drogenkontrollbehörde. Seine Rolle wird entscheidend sein, um die zukünftige Richtung der Cannabispolitik in Thailand zu bestimmen.

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Fritz Frei 27.06.24 18:07
Lächerlich!
Bei uns werden die Jungen beim Eintritt in die Oberstufe mit dem extrem rasch süchtig machenden Methamphetamin süchtig gemacht. Direkt unter den Augen der Polizei! Die Station ist weniger als 1km vom Pithayakom Schulhaus entfernt. Die Schüler wissen, was abgeht, die Lehrer:innen wissen es, sollte die Polizei es nicht wissen, ist sie noch nutzloser als ich dachte. Cannabis kann in wenigen Fällen, bei sehr intensivem Konsum über eine lange Zeit, auch zum Problem werden. Aber Yaabaa ist mindestens zehnmal so geführlich, stinkbillig, und niemand weiss, wie dieser Pest effektiv begegnet werden könnte. Jetztwill man jeden mit einer Pille in der Tasche einsperren. In spwieso schon hoffnungslos überfüllte Gefängnisse. Vielleicht wäre es günstiger, Zonen für Drogenfreie.einzurichten.und den Rest als Gefängnis zu betrachten.
Ludwig Haugg 27.06.24 15:40
Mia san mia
Ein Lehrstück zum Thema Rechtssicherheit bei Investitionen in Thailand
Jörg Obermeier 27.06.24 13:40
Herrlich, der Herr Anutin hatte es als damaliger Gesundheitsminister entkriminalisiert und als jetziger Innenminister soll er es wieder kriminalisieren. Da müsste einer schon mit der Adenauerischen Weisheit gesegnet sein: "Was interessiert mich mein du..es Geschwätz von gestern".
Günter Jack 27.06.24 13:00
80% für die "Rekriminalisierung"? Herr Thepsutin scheint wohl auch nur den Statistiken zu vertrauen, die er selber gefälscht hat. 555