Lung Sen macht sich Gedanken

Die neuen Haltestellen-Schilder derLinienbusse an der Beach Road
Die neuen Haltestellen-Schilder derLinienbusse an der Beach Road

Hurra, die ersten Bus-Stop-Schilder sind da! Lung Sen hat sie am 6. März an der Beach Road entdecken können. Und wie gross sie sind! Sehen aus wie eine Werbetafel und oben ist, allerdings etwas zu klein geraten, „Bus Stop“ zu sehen. Also kommt, trotz aller Skepsis, der Linienbus doch!

Bleibt abzuwarten, welche Strecken nun in welcher Richtung bedient werden und ob die Fahrtroute auf der grossen weissen Fläche vermerkt wird. Und auch die Preise. Immerhin fahren hier gleich zwei Linien: Die ‚1’ in Gelb, und die ‚3’ in Rot markiert. Geplant war am Anfang, nicht an der Beach Road entlang zu fahren. Nun also doch, den Protesten der Baht-Bus-Kommune zum Trotz. Vielen Dank, Herr Bürgermeister!

Einen Wunsch haben alle Urlauber, Residenten und auch Lung Sen. Bitte ein einheitliches Preisgefüge: Für Thais wie für alle anderen Busbenutzer die gleichen Preise. Bitte einen guten Routenplan in Englisch, wo die Thaiwörter richtig übersetzt sind und nicht nur transferiert aus der Thai-Sprache.

Das Problem kennen wir schon von den Verkehrsschildern. Da wird Pattaya Nua, Pattaya Klang und Pattaya Tai geschrieben. Wie aber soll ein des Thai nicht mächtiger Ausländer wissen, was Nua (Nord), Klang (Mitte) oder Tai (Süd) heisst

Was nützt es dem Feriengast, wenn als Haltestelle „Bali Hai“ angegeben wird. Richtig wäre hier „Harbour“ (Hafen) oder „Pattaya Pier“. Kaum ein Ausländer weiss, wo „Krathing Lay“ ist oder die „Soi Chaiyaphruk“. Wie wäre es denn mit „Intersection to Rayong“ oder „Monkey Show“ als Beschreibung der Haltestellen Namensgeber für diese sollten Attraktionen sein oder bekannte und markante Punkte der Stadt. Aber Lung Sen denkt schon zu weit. Vielleicht kommt es ja so, und vielleicht werden die noch weissen Flächen mit dem Fahrtverlauf der Busse gekennzeichnet und auch die Preise angegeben.

Ja, die Preise. Es ist eine unendliche Geschichte mit dem Preisgefüge, bei dem sich der Ausländer immer wieder übervorteilt sieht. Ob es nun die Baht-Busse sind, die zwei Preise zu haben scheinen, oder die Eintrittsgelder in Nationalparks, die tatsächlich verschiedene Eintrittsgelder verlangen, je nach Nationalität. Aber auch die privaten Attraktionen wie Mini Siam oder der Tiger Zoo in Sri Racha.

Stimmt, wir Weissen zahlen mehr. Wir wissen es auch, denn es steht bei den meisten Parks oder Attraktionen angeschrieben. Auch bei den Baht-Bussen an der Scheibe zum Fahrerhaus sind die Fahrpreise angeschlagen, was bis heute anscheinend von Ausländern nicht wahrgenommen oder gelesen wird.

Folglich haben wir diese Preis-Politik zu akzeptieren, so falsch und diskriminierend sie uns auch vorkommt. So lange dies von der Regierung geduldet wird, kann der Farang schreiben, toben und schreien – ändern wird er nichts. Abfinden damit, oder nicht hingehen. Es ist nun einmal so, Ende, Aus, Basta! Macht Euch doch nicht verrückt, redet nicht dauernd: „Es geht um das Prinzip.“ Längst sollte jeder hier lebende Westler festgestellt haben, dass das, was wir als Prinzip bezeichnen, hier nicht existiert.

Lung Sen hat Freunde in Zürs, einem mondänen Skiort in Vorarlberg. Ging er dort alleine aus, um ein Weissbier zu trinken, so bezahlte er fünf Euro für den halben Liter vom Fass. Ging er aus mit seinen Freunden, die das bekannte „Haus Matthis“ betreiben, so zahlten diese für das gleiche Bier in dem Lokal, wo Lung Sen vorher war, nur drei Euro. Doppelte Preise

Die Wasserknappheit wird von Tag zu Tag kritischer. Von Bekannten, die weit hinter der Sukhumvit Road leben, hörte Lung Sen, dass es am Tag nur zweimal Wasser zu bestimmten Zeiten aus der Leitung gibt. Überall fahren Tankwagen und beliefern Häuser, Condos und Hotels mit Wasser unbekannter Herkunft. Dreht man den Hahn auf, so stinkt es teilweise fürchterlich oder es riecht nach Chlor.

Jeder sei gewarnt, wenn er derzeit das Wasser aus der Leitung zum Zähneputzen verwendet. Auch sollten die Ohren gut abgetrocknet werden, denn durch dieses Wasser sind schon Entzündungen im Ohr aufgetreten, wie Lung Sen aus eigener Erfahrung weiss.

Aber, ist das Brauchwasser wirklich so knapp Tatsächlich sehen die Reservoirs nicht gerade gut aus. Auf der anderen Seite aber auch nicht so leer. Insidern ist bekannt, dass grosse Condominiums oder auch grosse Hotels über Saugpumpen verfügen, die das städtische Leitungswasser buchstäblich aus den Röhren saugen und so ihre eigenen Reservoirs füllen. Kein Wunder, dass da kleinere Häuser kein Wasser mehr bekommen.

Bei einem Bummel entdeckte Lung Sen bei einem Kaufhaus eine solche Saugpumpe, die mit grosser Kraft die Leitungen leert und die Tanks der Anlage füllt. Das ist reinster Egoismus, ein nicht hinzunehmender Zustand, denn durch diese Willkür bleiben viele Häuser trocken. Die Pumpe steht an einer Strasse gut sichtbar – nur die Stadtoberen scheinen das nicht bemerkt zu haben oder wollen es nicht sehen. Wasser ist aber Allgemeingut!

Leider geht man damit nicht gerade sparsam um. Da werden am Strassenrand Autos und Motorräder gewaschen, jeden Tag wäscht der Thai seine Kleidung, badet vier- bis fünfmal am Tag, und nicht zu Letzt wird Wasser verschleudert an Songkran, zum thailändischen Neujahrsfest im April.

Nichts gegen Sauberkeit, aber es könnte besonders in der jetzigen kritischen Zeit mit weniger Duschen und Wäschewaschen viel des kostbaren Gutes gespart werden. Ganz zu schweigen von der Besessenheit, immer ein sauberes Fahrzeug zu haben.

Schon heute gibt es Streit um Wasser unter verschiedenen Ländern, und Lung Sen denkt, in nicht allzu langer Zeit werden gar Kriege um dieses kostbare Geschenk der Natur geführt werden.

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