Als Lung Sen seine letzte Kolumne am 1. Weihnachtsfeiertag schrieb, konnte er nicht ahnen, was sich nicht einmal 24 Stunden später ereignen sollte. Seine Gedanken sind bei den Ereignissen und er möchte hier sein Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer zum Ausdruck bringen.
In Pattaya ging und geht das Leben weiter. Unter den Urlaubern herrscht Anteilnahme, nichtsdestotrotz boomen die Bars, und an Silvester sahen wir Feuerwerke, obschon eigentlich von seiner Majestät dem König verboten. War das richtig Lung Sen meint ja. Respekt gegenüber den Opfern kann auch erbracht werden, indem man in sich geht. Das muss nicht öffentlich zur Schau gestellt werden. Ist doch die offen gezeigte Anteilnahme oft lediglich Heuchelei.
In unserem kleinen, gossen Städtchen hat sich zum Jahreswechsel viel ereignet. Der Bürgermeister macht Ernst mit der Bekämpfung des Verkehrschaos. Vor der Mike Shopping Mall und vor der Royal Garden Plaza, aber auch vor der Walking Street,werden in der Strassenmitte am Abend Absperrungen errichtet. Hinweisschilder auf Thai weisen die Bahtbusfahrer darauf hin, nur links zu fahren. Nur Bahtbusse mit direktem Ziel dürfen rechts fahren. Diese Regelung wird erstaunlicherweise eingehalten, und der Verkehr kommt nicht mehr zum Stillstand, weil kein Fahrer, wie früher üblich, mehr von links plötzlich an die rechte Strassenseite fährt, um Leute ein- oder aussteigen zu lassen.
Selbst auf der Second Road, wo vor dem Big C ein traumatischer Stau durch wild parkende Bahtbus-Fahrer herrschte, ist es ruhiger geworden. Die Fahrer halten sich mehr oder minder an das Halteverbot. Der Kreisverkehr in Nordpattaya wird weiterhin am späten Nachmittag für Fahrzeuge aus Richtung Naklua gesperrt, und an der North Pattaya Road vor dem Thai Garden Resort regelt ein Polizist den Verkehr an der von Unfällen notorisch heimgesuchten Einmündung mit der Soi Petthrakul.
Auch die Kreuzungen an der Sukhumvit Road wurden durch Absperrungen „entschärft“. So soll man nicht mehr aus der Soi Muslim direkt in die Central Road fahren, was hier früher zu langen Staus führte. Andererseits ist es möglich, bei dieser Einmündung, aber auch an der Soi Swang Fa in Naklua und an der Thepprasit Road, ganz links auch bei Rot geradeaus weiterfahren. Und schlussendlich erwägt man im Rathaus, die schon einmal geplanten Parkgebühren endgültig einzuführen: an der Beach- und Second Road. Nun fehlt nur noch der Linienbus, der aber vielleicht schon fährt, wenn diese Kolumne erscheint.
Es geschehen sogar noch Wunder! Stadtratsmitglied Khun Apichart und Polizeichef Khun Somchai besuchten den ExpatTreff im Green Tree Restaurant und vernahmen die Meinungen der Farang. Hinweise,Tipps zu Verbesserungen wurden gegeben, und die Thais versprachen sogar, das eine oder andere in die Tat umzusetzen. Lung Sen ist hoch erfreut, dass endlich Thais und Farang zusammen sitzen undProbleme diskutieren, Anregungen besprochen werden und auch den Stadtvätern Lob ausgesprochen wird.
Denn das haben die Politiker durchaus verdient. Die Strasse rund um den Pratamnak-Hügel ist fast fertig, auch die Wanderwege. Oft sind bereits Wanderer und Jogger zu sehen, die diese neue Oaseder Ruhe zu schätzen wissen. Hier eröffnen sich dem Pattaya-Besucher ganz neue Perspektiven. Einzig störend sind noch die vielen „geparkten“ Schnellboote. Aber auch da wird sicher eine Lösunggefunden werden.
Gut gelungen ist der neue Springbrunnen, natürlich wieder mit Delfinen, an der Beach Road bei der Einmündung der Central Road. Manche mögen ihn kitschig finden. Lung Sen aber denkt, lieber soals die vorher vorhandene Mauer. Nun ja, die Arbeiten am Verlegen der Kabel unterirdisch dauern auf der Promenade und auf den Strassen noch an und stellen eine erhebliche Behinderung da. Bitte um Verständnis: In der Regenzeit können solche Arbeiten nur schwerlich durchgeführt werden. Ausserdem wurde der Baubeschluss gefasst, und die Arbeiten begannen vor der Amtszeit des jetzigen Bürgermeisters Niran. So kann ihm das nicht angelastet werden. Lung Sen denkt: Gut Ding will Weile haben. Und was sich bisher in Pattaya getan hat, ist sehr erfreulich. Die positiven Seiten überwiegen erstmals die negativen.
Auch in der Gastronomie tut sich einiges. Weiterhin hervorragend sind die Restaurants Casa Pascal, Bruno’s und Paradise. Immer neue Kreationen kann der Gourmet hier probieren.
Sehr gut gelungen ist der neue „Food Court“ im Einkaufszentrum Royal Garden Plaza im neu gebauten vierten Geschoss. Besucher bekommen eine Kreditkarte, die sie bei der Bestellung vorlegen. Bezahlt wird beim Hinausgehen an der Kasse. Die Restauration reicht vom Thai Essen bis zum Italiener, und es gibt auch eine offene Terrasse mit schönem Blick auf’s Meer, wo der Raucher seinem Laster frönen kann.
Die Soi Wongamat wurde bereichert durch das Lokal „Klein Heidelberg“, und das „Winegrotto“ in der Naklua Soi 33 bietet eine herrlich ruhige Atmosphäre mit guter Speise- und Getränkekarte.
Hat er das Handtuch geworfen oder hat er nicht Mit riesiger Goldkette behangen und dickem Goldarmband stellte Wolfgang vom „Berliner Bistro 2“ den Ralf als neuen Wirt vor, da der Berliner nicht mehr so gut auf den Beinen ist. Wolfgang vertreibt jetzt unter anderem Tee, der dem Trinker desselben verspricht, nach sechs Tagen mit dem Rauchen aufzuhören. „Beauty Dream“ nennt sich dieses neue Bordt-Unternehmen an der Beach Road Soi 13.
Lung Sen muss denken, Wirt bleibt Wirt. Und so sehen alle Gäste Wolfgang denn auch am Sonntag beim Frühschoppen wie eh und je an seinem Tisch im Bistro. Na denn Prost, liebe Leser!
