Kindesmisssbrauch –was ist das?

Kürzlich erreichte Carlos eine Mail, die ihn schockierte. Danach musste er lange durchatmen, bis er wieder seinen Normallevel erreichte. Die kurze Mail lautete: "Was regen Sie sich über ein paar Priester auf, die in Deutschland (Irland, USA) Sex mit Kindern haben?

Das machen die Farangs hier in Thailand doch jeden Tag."

Dass es dieses Verbrechen auch hier gibt, war und ist Carlos bekannt, schließlich liest er auch die Zeitungen.

Kindesmissbrauch an der Tagesordnung

Dass es hier an der Tagesordnung ist, hat er lange nicht geglaubt, hat es sogar bestritten, weil er es für eine Ausnahme hielt. Offensichtlich war er blind. Wenn er im "Sunee-Plaza" genau hingeschaut hätte, wäre ihm wohl nicht entgangen, dass überall kleine Kinder herumlaufen, die Blumen, Kaugummi oder Bonbons verkaufen. Und um ihrer Verkaufsabsicht Nachdruck zu verleihen, schmiegen sie sich gerne an die Farangs an. Andere scheinen zu betteln, bieten sich dabei aber gleichzeitig selbst an. Dabei hätte er wohl auch sehen können, dass der eine oder andere Farang mit einem dieser Kinder abgezogen ist. Wohin?

Es passiert vor unseren Augen!

Das ist nicht unbedingt vergleichbar mit den Priestern und Lehrern in Deutschland, die ihnen anvertraute Kinder zum Sex verleiten, die darauf bauen, dass die von ihnen abhängigen minderjährigen Schutzbefohlenen aus Angst und Scham darüber schweigen, was ihnen passiert ist. Wie jetzt bekannt wird, brauchen diese Opfer manchmal bis zu dreißig Jahre oder noch länger, um über diese Taten reden zu können.

Und was ist mit den Kindern in Pattaya, die missbraucht werden? Die von erwachsenen Farangs, von Touristen und hier lebenden Auswanderern (vielleicht vorher schon von Familienangehörigen) zum Sex verführt werden, von Farangs, die dabei sogar ein gutes Gewissen haben, weil die Kinder ja nicht dazu gezwungen werden und für Geld alles mitmachen, die manchmal sogar glauben, diesen Kindern etwas Gutes zu tun?

Und was ist mit den Farangs, die sich öffentlich über den Missbrauch minderjähriger Kinder in Europa aufregen, aber ohne Reaktion zuschauen, wenn vor ihren Augen hier in Thailand diese Verbrechen begangen werden? Sind sie nicht ebenso schuld?

Carlos meint, ohne den Aufstand der Anständigen wird dieses Verbrechen anhalten.

Wir haben die Pflicht, dagegen anzugehen!

Wir sind nicht prüde, aber Kinder haben in dieser Szene keinen Platz!

Ob Wirt oder Hotelier oder Farang, jeder hat die Möglichkeit, diesen kranken Pädophilen entgegenzutreten.

Wir können es verhindern, dass Kinder überhaupt die Möglichkeit bekommen, sich für Geld Farangs anzubieten und ausbeuten zu lassen. Jeder Farang, der Zeuge davon wird, kann es verhindern!

Carlos ist alles andere als sexfeindlich, aber eines seiner höchsten moralischen Gesetze lautet:

Kinder müssen geschützt werden! Wer sich an ihnen vergeht, vergeht sich am Leben dieser Menschen.

In Deutschland beginnt man gerade, diese unsägliche Vergangenheit hinter Kloster-, Schul- und Internatsmauern aufzuarbeiten, den Opfern Mut zu machen, sich zu offenbaren und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Was ist mit den jungen Thais, die unter solchen schrecklichen Vergewaltigungen gelitten haben, selbst wenn es - für Geld - mit ihrer Einwilligung geschah?

Ob mit oder ohne Zwang: Dieser Missbrauch ist immer eine geistig-seelische Vergewaltigung, weil die Kinder sich über die Tragweite ihres Tuns überhaupt nicht im Klaren sind.

Werden sie irgendwann darüber reden können? Oder werden sie, wenn sie älter geworden sind, anderen Kindern gleiches antun? Werden sie irgendwann Menschen treffen, die ihnen zuhören, die ihnen glauben, die ihnen helfen in ihrem zerstörten Leben?

Carlos meint, wir könnten heute schon helfen. Wir müssten nur besser hinschauen und im Zweifel auch mal eingreifen. Notfalls auch mit der Polizei, die leider allzu oft selbst wegschaut.

Wer wegschaut, macht sich schuldig

Denn solange das Verbrechen vor unseren Augen stattfindet, machen wir uns mitschuldig. Und der hilfsbereite Nachbar, der immer so nette Jungs empfängt, und der freundliche Herr von gegenüber, bei dem die kleinen Mädchen ein- und ausgehen…: Nein! Nein! Und abermals nein! Diese Leute mögen noch so liebenswürdig oder sympathisch sein, aber sie sind krank, sie sind wahrscheinlich nicht einmal therapierbar, und sie rauben den Kindern ihre Zukunft, ihr Leben.

Solange wir zuschauen, sind wir Mittäter!

Carlos bittet alle, die diese Kolumne lesen, diesen Aufruf ernst zu nehmen:

  • Werden Sie zu Hütern und Helfern dieser Kinder. Ob als Christ, als Buddhist oder als Mensch, der keiner Kirche oder Institution angehört, handeln Sie einfach so, wie es sich für einen anständigen Menschen gehört.
  • Wer wegschaut, ist ein Feigling, und davon gibt es hier viel zu viele!
  • Carlos sagt seine Meinung wie immer klar und deutlich:
  • Auch Wegschauen ist Missbrauch!

Wussten Sie übrigens, dass es in Pattaya an der Sukhumvit ein Waisenhaus gibt, wo ungewollte, störende Babys aufgefangen, angenommen und liebevoll ins Leben begleitet werden? Wussten Sie, dass dieser Einrichtung ein Heim für Straßenkinder angeschlossen ist, für Kinder, die vorher zum Teil auf den Strich gingen und jetzt ein solides, angst- und gewaltfreies Leben führen können, mit Schulbesuch und Berufsausbildung? Gehen Sie mal hin, schauen Sie sich das an. Wer das einmal gesehen hat, der wird für immer wissen, dass sein Platz auf der Seite der Schwachen sein muss, dass er mitverantwortlich ist für diese Menschen, denen allein die Großzügigkeit und Spendenbereitschaft vieler engagierter Bürger aus aller Welt dazu verhilft, dass sie eine Chance im Leben erhalten, damit sie sich befreien können aus der Tretmühle ihres Elends. Oder schauen Sie einfach mal ins Internet. Unter www.hhnthailand.org finden Sie das Hilfswerk von Human Help Network Asien, das auf diesem Feld in Pattaya beispielhafte Förderung und Unterstützung leistet.

Helfen Sie mit, dass der Missbrauch an Kindern in Pattaya endlich ein Ende findet!

Schreiben Sie der Redaktion vom FARANG, sagen Sie Ihre Meinung dazu. redaktion@der-farang.com.

Carlos wäre glücklich, wenn der nächste Farang nur noch aus Leserbriefen bestehen würde, die alle bestätigen:

AB SOFORT SCHAUEN WIR NICHT MEHR WEG !

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