Keine Spur von Schmugglerbooten

Foto: The Nation
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SATTAHIP: In der Ostküstenprovinz Chonburi herrscht höchste Alarmbereitschaft, nachdem drei Fischerboote, die als zentrale Beweisstücke in einem Fall von Ölschmuggel dienten, spurlos vom Pier der Marine Police in Sattahip verschwunden sind. Die Tanker, die mit dem berüchtigten Schmuggler Joe Pattani in Verbindung gebracht werden, wurden letztmals am 11. Juni 2024 an der Anlegestelle gesehen.

Die anschließende fieberhafte Suchaktion der Marine Police blieb bislang erfolglos. Nach umfangreichen Patrouillen, die sich bis nach Koh Chang erstreckten, kehrten zwei Patrouillenboote am Freitagmorgen (14. Juni 2024) ohne Erfolg nach Sattahip zurück. Ein Hinweis von Einheimischen hatte die Einsatzkräfte dorthin geführt. Die Situation bleibt angespannt, da befürchtet wird, dass die Tanker bereits internationale Gewässer erreicht haben könnten.

Der stellvertretende Kommissar des Central Investigation Bureau, Pol. Maj. Gen. Jaroonkiat Pankaew, äußerte sich besorgt über das Verschwinden der Tanker und betonte, dass die flüchtigen Besatzungsmitglieder sowie die zuständigen Schifffahrtspolizisten, die möglicherweise ihre Pflichten vernachlässigt haben, zur Rechenschaft gezogen werden müssen.

In einer überraschenden Wendung konnte ein Besatzungsmitglied, das sich nicht an der Flucht beteiligte, verhört werden. Er gab jedoch keine entscheidenden Informationen preis und plant, in sein Zuhause in Samut Sakhon zurückzukehren.

Sicherheitskameras am Pier zeigten die letzten Bewegungen der Tanker, die ihre Lichter um 20.10 Uhr am Tag des Verschwindens ausschalteten – ein Hinweis darauf, dass jemand die Flucht erleichtert hat. Diese Aufnahmen sind nun Teil einer intensiven Untersuchung, um zu klären, wie es möglich war, dass die Tanker unbemerkt entkommen konnten.

Zusätzliche Berichte deuten darauf hin, dass die beiden anderen, nicht entwendeten Tanker leer waren, was Fragen bezüglich der Ladung und des Ziels der verschwundenen Tanker aufwirft. Es wurden Haftbefehle gegen die 17 flüchtigen Personen vorbereitet, während die Ermittlungen weitergehen. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden darauf reagieren werden, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und die verschwundenen Tanker wiederzufinden.

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Thomas Sylten 16.06.24 00:40
Der Kommentar, auf den ich mich bezog, ist gar nicht mehr da: Also bis auf den Vorwurf der Unfähigkeit (der hier ja öfter erhoben wird) war der doch nun nicht SOOO zersetzend, das er zensiert werden müsste..(?)
Manfred May 15.06.24 20:00
Keine Spur von Schmugglerbooten
Für Geld geht viel,
für viel Geld geht viel mehr.
Chris Jomtien 15.06.24 18:00
"perfekte Korruption auf höherem Niveau"
Das nenne ich perfekt umschrieben, Herr Sylten.
Da Sattahip der Hauptsitz der bis auf fehlende U-Boote erstklassig ausgerüsteten thailändischen Marine ist, kann man davon ausgehen das im Umkreis von einigen hundert Seemeilen kein Schiff und kein Boot ihren riesigen Radarantennen entgeht.
Das die Marine dort etliche Häfen betreibt, welche als milititärisches Sperrgebiet weder von der Polizei, Wasserschutzpolizei noch Zollbehörde betreten werden können, ist schon recht praktisch.
Harald N.. 15.06.24 15:30
Alles nicht so schlimm...
..in Deutschland verschwinden Beweismittel zum CumEx Skandal (Laptops) aus Safes der Ermittlungsbehörden.
Thomas Sylten 15.06.24 13:10
@alex
Ich bezweifle dass es sich um Unfähigkeit handelt - es ist doch offensichtlich recht perfekte Korruption auf höherem Niveau.
Ingo Kerp 15.06.24 13:00
Da gibt es viele "hätte, wenn und aber" im Nachinein. Egal, die Boote und die Besatzung sind weg und keiner weiß wo sie sind. Man darf davon ausgehen, das weitere Schmuggeltouren von diesen nicht mit gleichen Booten und gleicher Besatzung nach Thailand erfolgt, weshalb man Boote und Besatzung nicht mehr findet. Zurück bleibt lediglich der Gesichtsverlust der thail. Behoerde.