Irrsinn in der Verkehrsüberwachung

Irrsinn in der Verkehrsüberwachung

Ein Leser wurde unverschuldet in einen Unfall verwickelt und zeigt sich enttäuscht, über die schlampige Arbeit der Polizei:

Die Verkehrsüberwachung mit Kameras, wie in allen Ländern die ich kenne, macht die Polizei. Hier in Thailand „nicht“, sondern nur die jeweiligen Gemeinden! Ich hatte am Sonntag, 30.08.2015, 9.45 Uhr, hier in Phuket einen nicht verschuldeten Unfall mit einem Pick-up am berüchtigten Chalong-Kreisel. Der Fahrer des Pick-ups beging wie üblich Fahrerflucht, obwohl die Patrol-Police sechs Meter daneben stand und alles gesehen hat. Der Polizist hatte den Unfall sofort der Polizeistation in Chalong gemeldet, ebenso das Kennzeichen des schwarzen Pick-ups. Da ich auf dem Weg zum Phuket International Hospital war, hat der Polizist zu mir gesagt, dass ich erst in das Krankenhaus fahren und anschließend zur Polizeistation Chalong kommen soll. Dies habe ich auch getan und der Unfall wurde von einem mürrischen Mann in Zivil aufgenommen! Anschließend habe ich mir den Unfallort genauer angesehen und festgestellt, dass dieser durch zwei Kameras überwacht wird und ging nochmals zur Polizei. Ich erhielt von dem Beamten die Antwort, dass er von den zwei Kameras wisse und er sich die Aufzeichnungen am Montag anschauen würde. Doch am besten, ich würde das selbst tun bei der Straßenüberwachung in Rawai. Das habe ich dann auch getan, mit dem Ergebnis, dass die Kameras, die meinen Unfall aufgenommen haben, beim Gemeindeamt in Chalong überwacht werden. Also bin ich dann von Rawai zu dem Gemeindeamt in Chalong gefahren und wurde sehr höflich von drei Damen zum Kameraüberwachungsraum gebracht. Ich konnte mit meinen Zeitangaben den genauen Unfallvorfall rekonstruieren und den Unfall sowie die Fahrerflucht des Pick-ups beweisen. Die Damen haben mir einige Beweisbilder - kostenlos - ausgedruckt, die ich der Polizei in Chalong übergab. Die Beamten hielten es jedoch nicht für notwendig, sich die Aufzeichnungen der Kameras anzuschauen! Sie hatten bereits den Eigentümer - außerhalb - von Phuket ermittelt und dieser hatte den Unfall sowie die „Fahrerflucht“ bereits zugegeben und ich könnte mein beschädigtes Fahrzeug, einen Mercedes-Benz W 124, anfangen zu reparieren, da er eine gute Versicherung hätte, die alles bezahlen würde. Nur zurzeit wäre er nicht in der Lage, sich darum zu kümmern! Ich habe mich dann beim 1. Polizei-Offizier in Chalong über die schlampige Arbeit beschwert, mit dem Ergebnis, dass der Fahrer des Pick-ups am Sonntag, 09.09.2015, 10 Uhr morgens zur Polizei nach Chalong kommen muss und alles geklärt werden soll. Ich als Beschädigter muss auch kommen. Feststellung: Die Polizei hat sichere Beweise über meine Unschuld - erbracht durch mich selbst - kennt das Fahrzeug und den Fahrer, die Fahrerflucht usw. und tut nichts. Was soll man von Thailand denken? Es ist ein Irrsinn, dass der Verkehr, der durch die Kameras 24 Stunden überwacht wird, nur von der jeweiligen Gemeinde und noch dazu nur von einem zivilen Angestellten montags bis freitags lediglich von 8.30 bis 17.30 überwacht wird. Also nachts, samstags und sonntags, ist keine Besatzung im Überwachungsraum, obwohl alle Kameras eingeschaltet sind und den Verkehr aufzeichnen. In jedem anderem Land obliegt die Überwachung des Straßenverkehrs der Polizei, nur nicht in Phuket, bzw. in Thailand. Wie kann man diesen Irrsinn abschaffen?

Josef Hrach, Phuket

Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht!

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Jürgen Franke 28.09.15 16:46
"Überhaupt nicht"
das wäre meine Antwort auf Ihre Frage, die Sie am Ende Ihres Leserbriefes stellen, Herr Hrach. Hier ist in erster Linie die Diplomatie gefragt. Erst wenn Reisewarnungen ausgesprochen werden, wird die Regierung Thailands entsprechend handeln. Der nächste Schritt wäre ein Verbot der EU von Reisen nach Thailand.