Ein Leser schildert seine Probleme bei der Verlängerung seines Jahresvisums:
Nach der Pandemie kam ich erneut nach Thailand. Das vorhandene Jahresvisa wurde ungültig und mir wurde angetragen, ein neues Jahresvisa zu beantragen. Zuerst bekam ich ein Drei-Monats-Visum für 1.900 Baht und danach konnte ich das Jahresvisum beantragen für erneute 1.900 Baht. Ein Kapitalnachweis von mehr als 800.000 Baht war gegeben. Die Immigration meinte, dass über fünf Monate hinweg kein Kapital vom Sparbuch entnommen werden darf.
Da die Angehörigen auf dem Dorf schon auf mich warteten, musste ich Mutter, Enkeltochter, Schwestern und Schwager satt kriegen, da die Thais ja permanent nach Essen rufen. So hob ich 200.000 Baht vom Sparbuch ab und investierte es in die Familie sowie in die Hotelfachschulausbildung für die l6-jährige Tochter meiner Thaifreundin. Um das dörfliche Ungeziefer fernzuhalten, ließ ich auch noch neue Fenster in deren Behausung einbauen.
Nun wurde mir meine Großzügigkeit zum Verhängnis, da mein Antrag auf Verlängerung des Jahresvisums (Extention) verweigert wurde, da ich gegen Auflagen wegen Abheben von Kapital verstoßen habe. Mein jetziger neuer Antrag auf Extention wurde meinerseits dahingehend erfüllt, da ich das Doppelte an Kapitalnachweis einbrachte. Trotzdem wurde der weitere Aufenthalt verweigert und meine Ausreise empfohlen.
• Nun stelle ich schon 20 Jahre mein Kapital Thailand zu einem sogenannten Null-Zinssatz zur Verfügung ohne Dankeschön.
• Was ist das für ein Land, in das man zwar mit einem Visa Non O einreisen darf, aber monatelang kein Geld ausgeben darf?
• Man muss eben lange Monate hungern, um an sein eigenes Kapital zu kommen.
• Der Immigration-Beamte machte meiner Freundin in einer mir unverständlichen Sprache klar, dass es noch einen dritten Weg geben würde. Ob es sich hierbei um Korruption handelt, mag mal dahingestellt sein.
Zum einen sucht das Land händeringend zahlungskräftige Touristen und zum anderen jagen sie diejenigen fort, die einen guten Kapitalnachweis vorweisen. Oft werde ich gefragt, ob ich ein Condominium kaufen möchte, aber ich lehnte über Jahre hinweg dankend ab. Ich frage mich schon lange, was ich hier eigentlich suche. Was soll ich mit einem Condominium anfangen, wenn ich jedes Jahr mit deren Lust und Laune nach einem Visum betteln muss?
Reiner Zeindl, Pattaya
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