Beteiligung an Vorwahl der Opposition höher als erwartet

DK's XI. Kongresses und die Eröffnung der Vorwahlkampagne der Opposition in Budapest. Foto: epa/Balazs Mohai
DK's XI. Kongresses und die Eröffnung der Vorwahlkampagne der Opposition in Budapest. Foto: epa/Balazs Mohai

BUDAPEST: Die Beteiligung an der Vorwahl der Opposition in Ungarn für die Parlamentswahl im Frühjahr 2022 hat die Erwartungen der Organisatoren weit übertroffen. Bis zum Dienstagabend hatten 633.811 wahlberechtigte Bürger ihre Stimme abgegeben; das teilte die Vorwahlkommission am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite mit.

Zugleich verzögert sich die Auszählung der Stimmen. Die für Mittwochabend geplante Bekanntgabe des Ergebnisses der Wahl des gemeinsamen Spitzenkandidaten verschob die Kommission auf einen nicht näher genannten Zeitpunkt.

Seit dem 18. September konnten die Bürger in 94 von 106 Wahlkreisen für den jeweiligen gemeinsamen Direktkandidaten der sechs Oppositionparteien stimmen sowie im ganzen Land für den gemeinsamen Spitzenkandidaten. Dieser wird bei der Wahl 2022 den seit zwölf Jahren regierenden rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orban herausfordern. Darum bewarben sich fünf Politiker der Opposition.

Entschieden wird das Rennen um die Spitzenkandidatur voraussichtlich in einer zweiten Runde, da nicht damit gerechnet wird, dass ein Kandidat oder eine Kandidatin im nun beendeten ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereint. Kommt es zu einer zweiten Runde, sind die drei Erstplatzierten dafür qualifiziert.

Als aussichtstreichster Kandidat für die Spitzenkandidatur gilt der links-grüne Budapester Oberbürgermeister Gergely Karacsony. Gute Chancen werden aber auch der Bewerberin der linken Demokratischen Koalition (DK), Klara Dobrev, nachgesagt. Sie ist die Ehefrau von Ferenc Gyurcsany, der von 2004 bis 2009 Ministerpräsident war und eher als polarisierende Persönlichkeit gilt.

Die Vorwahl war vor zehn Tagen mit einem mutmaßlichen Hacker-Angriff auf die Plattform für die Online-Stimmabgabe gestartet. Die meisten Wähler gaben aber ihre Stimme in Zelten ab, die die Oppositionsaktivisten an verschiedenen Plätzen aufgestellt hatten.

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