DFB-Frauen auf gutem Weg zur WM

​«Attraktiv und leidenschaftlich»

Archivfoto: epa/Filip Singer
Archivfoto: epa/Filip Singer

SOLNA/MARIENFELD (dpa) - Schon mit Interimscoach Hrubesch veränderte sich die Spielweise der deutschen Fußball-Frauen. Bundestrainerin Voss-Tecklenburg entwickelt die Offensiv-Philosophie weiter. Das 2:1 in Schweden macht Mut für die WM im Sommer. Nun will die Elf auch das Heimpublikum begeistern.

Einen Kuchen zum Abendessen als kleine Belohnung mochte Alexandra Popp sich und ihrem Team an ihrem 28. Geburtstag schon gönnen. Ansonsten stand nach der Rückkehr der deutschen Fußball-Frauen ins Trainingsquartier Hotel Klosterpforte in Marienfeld am Sonntag «eher Regeneration» an, betonte die deutsche Spielführerin nach dem gelungenen WM-Test beim 2:1 (0:0)-Sieg in Solna gegen Schweden.

Schnell richtete die von der neuen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zur «Leaderin» auserkorene Popp ihren Fokus auf das erste Heim-Länderspiel des WM-Jahres. «Wir haben ja noch ein Spiel gegen Japan, was nochmal ein sehr interessanter Test ist. Eine ganz andere Variation an Gegner. Da müssen wir uns wieder neu drauf einstellen.»

Mit dem Schwung des über weite Strecken überzeugenden Auftritts in Schweden will die deutsche Elf am Dienstag (16.00 Uhr/ZDF) in Paderborn auch ihr Heimpublikum begeistern. Dass in der Benteler-Arena die Rekordkulisse für ein Freundschaftsspiel der schwedischen Fußballerinnen erreicht wird, ist unwahrscheinlich. 25 882 Zuschauer sorgten in der Friends Arena für eine stimmungsvolle Atmosphäre.

Ein wenig mehr Fans als zuletzt sollten es nach Wunsch der Spielerinnen in Ostwestfalen schon sein. «Wir sind auf einem guten Weg, indem wir präsent sind, attraktiv und leidenschaftlich spielen», warb auch die Cheftrainerin um die Gunst der Fans. «Sehr stolz» sei sie auf ihr im Umbruch befindliches junges Team, so «MTV», «weil wir es 60 Minuten richtig gut gemacht haben. Wir haben in einem neuen System gespielt, es trotzdem mutig interpretiert.»

Zwar belohnte sich der Olympiasieger erst nach der Pause durch die «Joker»-Tore von Kathrin Hendrich (51.) an ihrem 27. Geburtstag und Linda Dallmann (65.). Doch auch die Druckphase nach dem Anschlusstor von Caroline Seger (72./Foulelfmeter) überstand man mit Glück und Geschick schadlos. «Nach dem 1:2 - klar hier in Schweden mit den vielen Zuschauern - da passiert natürlich nochmal was beim Gegner», räumte die 51 Jahre alte DFB-Trainerin ein. Diese Situationen hätte man ein «bisschen cleverer und cooler lösen» müssen: «Aber wir müssen ja auch Themenfelder haben, an denen wir dann noch arbeiten.»

Auch Popp war froh, dass mit Blick auf die WM in Frankreich vom 7. Juni bis 7. Juli noch nicht alles perfekt lief. Schließlich bleiben der Elf noch neun Wochen bis zu ihrem Auftaktmatch am 8. Juni in Rennes gegen China. Man sei nach dem Gegentreffer «ein bisschen ins Schwimmen gekommen», befand die Wolfsburger Stürmerin: «Aber das ist genau das, wo man dann sieht, woran wir noch arbeiten müssen. Grundsätzlich bin ich aber glücklich.»

Das waren auch die zwei Länderspiel-Debütantinnen von der SGS Essen, Marina Hegering (28 Jahre) und die erst 17-jährige Lena Oberdorf, sowie Rückkehrerin Pauline Bremer. Die 24 Jahre alte Angreiferin von Manchester City genoss nach der langen Pause wegen eines Schien- und Wadenbeinbruch jede Sekunde: «Es war unglaublich. Ich hab mich total gefreut. Das Gefühl, endlich wieder zu spielen, war richtig gut.»

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