Zwischen Reisfeldern, Ruinen und Raketen

Der Nordosten garantiert jede Menge, Spaß, Abenteuer und Exotik

Auf Abenteuer-Tour im Isaan
Auf Abenteuer-Tour im Isaan

Obwohl der Nordosten Thailands als das Armenhaus des Königreichs gilt, leben hier nach einer Untersuchung der Regierung die landesweit glücklichsten Menschen... DER FARANG hat sich auf eine längere Recherche-Reise durch den Isaan begeben, um einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ab dem 6. November wird in einer neuen Serie über westliche Ausländer berichtet, die sich als Geschäftsleute zwischen Korat, Khon Kaen, Udon Thani und Nong Khai nieder gelassen haben. Zur Einführung enthält diese Ausgabe eine anschauliche, umfassende Beschreibung der wichtigsten kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten, Festivals und Naturschutzgebiete, die zum erlebnisreichen Bereisen der Region locken.

Obwohl der Isaan als ärmste Region Thailands gilt, scheinen die Einheimischen hier mehr zu lächeln als in den meisten anderen Landesteilen des Königreichs. Das untermauert sogar eine Studie der Regierung. Fotos vk/bj/mr
Obwohl der Isaan als ärmste Region Thailands gilt, scheinen die Einheimischen hier mehr zu lächeln als in den meisten anderen Landesteilen des Königreichs. Das untermauert sogar eine Studie der Regierung. Fotos vk/bj/mr

Obwohl es der größte Landesteil des Königreichs ist, wird der Nordosten Thailands von den meisten westlichen Urlaubern völlig ignoriert. Dabei gibt es hier zwischen dem Mekong und unendlich weiten Reisfeldern die wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätten, schönsten Nationalparks und spekta- kulärsten Festivals sowie ein Höchstmaß an Ursprünglichkeit und Lebensfreude - wie es vielerorts im Land schon längst verloren gegangen ist.

KORAT

Das Tor zum Nordosten

Mehrere Jahrhunderte lang diente Korat als Bollwerk gegen Angriffe der Khmer und Laoten, wovon nicht zuletzt die Legende der von den Einheimischen verehrten Heldin Khunying Mo zeugt. Obwohl sich das „Tor zum Isaan“ als fortschrittlich und geschäftig präsentiert, erinnern im Stadtzentrum einige kulturhistorische Sehenswürdigkeiten an die bewegte Vergangenheit der Provinzhauptstadt.

Neben Dinosaurier-Funden und archäologischen Ausgrabungen zählen die steinernen Hinterlassenschaften des Khmer-Reichs aus dem 9. bis 15. Jahrhundert zu den größten touristischen Schätzen des Nordostens.
Neben Dinosaurier-Funden und archäologischen Ausgrabungen zählen die steinernen Hinterlassenschaften des Khmer-Reichs aus dem 9. bis 15. Jahrhundert zu den größten touristischen Schätzen des Nordostens.

Es dürfte nicht bereuen, wer die offiziell als Nakhon Ratchasima bezeichnete Stadt als erste oder letzte Etappe seiner Reiseroute durch den Nordosten wählt: Das 260 Kilometer nordöstlich von Bangkok im Schnittpunkt der Eisenbahnlinien aus Nong Khai und Ubon Ratchathani liegende Korat überrascht mit einer reichhaltigen Auswahl an Hotels und einer preisgünstigen Vielfalt an Gastronomie. Bekanntester Sohn der Stadt ist der geniale Musiker Sekson Sookpimay, dessen dreiköpfige Band „Sek Loso“ seit den 1990-er Jahren zu den populärsten Thailands zählt.

Nicht zuletzt die zahlreichen Ziele in der Umgebung verlocken dazu, hier für einige Tage zu verweilen. Allen voran bieten sich die berühmten Khmer-Ruinen von Phimai als Ausflugsziel an. Aus der Stadt einfach mit Mietfahrzeugen oder öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, finden sich im Umfeld der Metropole aber auch geheimnisvolle Ruinenstätten, traditionelle Handwerksdörfer für Keramik und Seide, ein skurriler Skulpturenpark oder ein durchaus sehenswerter Zoo, der seit kurzem mit einem kreativ gestalteten Wasserpark zum Badevergnügen lockt.

KHON KAEN

Las Vegas der Reisfelder

Die größten Städte des Isaan haben während des Vietnam-Kriegs einen gewaltigen Boom erfahren. Die Amerikaner haben dort große Flugbasen angelegt, die noch heute militärisch oder auch zivil genutzt werden.
Die größten Städte des Isaan haben während des Vietnam-Kriegs einen gewaltigen Boom erfahren. Die Amerikaner haben dort große Flugbasen angelegt, die noch heute militärisch oder auch zivil genutzt werden.

Es lässt sich vortrefflich darüber streiten, ob Korat oder eher Khon Kaen als heimliche Hauptstadt des Isaan zu bezeichnen ist. Ein Argument für Khon Kaen jedenfalls wären die imposanten Hochbauten im Stadtzentrum, die die luxuriösesten Hotels der 450 Kilomter nordöstlich von Bangkok am Friendship Highway liegenden Metropole beherbergen. In ihrem Bereich finden sich auch die meisten der abends bunt erleuchteten Restaurants und Vergnügungsstätten, die Khon Kaen den Spitznamen „Las Vegas der Reisfelder“ eingebracht haben. Aufgrund der großen Konkurrenz locken sowohl die Hotellerie als auch die Gastronomie mit sagenhaft günstigen Preisen.

Obwohl die Stadt über einen imposanten, pyramidenförmigen Tempel und drei kleine Museen verfügt, findet sich die Mehrzahl der Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Sie locken vor allem Familientouristen an – wie der mit einer Fläche von 420 Quadratkilometern landesweit größte Stausee Ubon Ratana, aber auch mehrere sehenswerte Nationalparks, prähistorische Fundstätten und sogar ganze Dorfgemeinschaften, die zwischen Schlangen und Schildkröten leben. Das 56 Kilometer südwestlich von Khon Kaen liegende Chonnabot hingegen wird über die Landesgrenzen hinaus für die Produktion seiner edlen Mut Mee-Seide gerühmt.

UDON THANI

Das Sprungbrett nach Laos

Wer glaubt, dass der Isaan nur aus weitläufigen Reisfeldern und ärmlichen Dörfern besteht, irrt sich. In den Städten überrascht eine große Vielfalt an günstigen, teilweise recht großen und auch modernen Hotels.
Wer glaubt, dass der Isaan nur aus weitläufigen Reisfeldern und ärmlichen Dörfern besteht, irrt sich. In den Städten überrascht eine große Vielfalt an günstigen, teilweise recht großen und auch modernen Hotels.

Wie die meisten großen und wichtigen Städte des Isaan liegt auch Udon Thani am Friendship Highway. Im Süden der Stadt zeugt ein riesiger Flughafen von der einstigen Bedeutung als Stützpunkt der US-Army. In den 1960-er und frühen 1970-er Jahren ausgebaut, wurde er 1976 den thailändischen Behörden übergeben, um nun als Basis der Royal Thai Air Force und wichtiges Sprungbrett für Reisen zwischen Bangkok und Laos zu dienen.

Etliche US-Bürger, die hier einst in militärischen oder diplomatischen Diensten standen, haben sich Udon Thani als Alterssitz gewählt. Frischen Zustrom erhält die Farang-Gemeinde durch zahlreiche Ausländer, die mit einheimischen Frauen liiert und diesen in ihre Heimat gefolgt sind. Davon lebt nicht zuletzt die örtliche Hotel- und Gastronomie-Szene, die angesichts fehlender Sehenswürdigkeiten überraschend vielfältig und erfreulich preiswert erscheint.

Die einzige und zugleich eine bedeutende Sehenswürdigkeit in der Umgebung von Udon Thani liegt 50 Kilometer östlich in Ban Chiang. Hier zeugen – in den 1970er Jahren entdeckt und von der UNESCO 1992 zum Weltkulturerbe erklärt – über 5000 Jahre alte Fundstücke von der frühesten Bronzekultur Südostasiens. Mit etwas Glück kann man in einem der umliegenden Orte allerdings auch auf eines der Raketenfestivals stoßen, bei denen ein spektakulärer Wettbewerb um die Flugtauglichkeit selbstgebastelter Feuerwerkskörper ausgetragen wird.

NONG KHAI

Traveller-Treff am Mekong

Idyllische Impressionen von der Lebensader Südostasiens: Auf weiten Strecken bilden die schlammig braunen Fluten des Mekong die Grenze zum Nachbarland Laos.
Idyllische Impressionen von der Lebensader Südostasiens: Auf weiten Strecken bilden die schlammig braunen Fluten des Mekong die Grenze zum Nachbarland Laos.

Idyllische Impressionen von der Lebensader Südostasiens: Auf weiten Strecken bilden die schlammig braunen Fluten des Mekong die Grenze zum Nachbarland Laos.

Am Nordende des Friendship Highways gelegen und 620 Straßenkilometer von Bangkok entfernt, gilt dieser Ort als der von Travellern meistbesuchte Spot des Isaan. Das nicht nur, weil Nong Khai sich so schmal und malerisch am Ufer des Mekong entlang zieht wie die gesamte, gleichnamige Provinz, sondern weil sich hier mit der Friendship Bridge die wichtigste Besucherschleuse nach Laos öffnet.

Ihr Bau hatte 1991 mit australischer Hilfe begonnen – also lediglich drei Jahre, nachdem die ideologisch völlig unterschiedlich ausgerichteten Länder Thailand und Laos ihre Feindseligkeiten beendet hatten, die seit Ende des Vietnamkriegs Mitte der 1970-er Jahre immer wieder aufgeflackert waren. So gilt der 1.174 Meter lange, mit 30 Millionen US-Dollar als letztes Bindeglied einer Landverbindung zwischen Peking und Singapur errichtete Brückenbau nicht zuletzt auch als Symbol für ein neues Zeitalter Südostasiens.

Viel Altes hingegen findet sich im Inneren des Orts. Neben den verlockenden Tempelanlagen Nong Khais verbergen sich in der parallel am Mekong entlang führenden Rimkhong Road noch viele betagte Holzhäuser, die meist als romantische Guesthouses oder Restaurants dienen. An ihrem östlichen Ende beginnen die langen Markthallen des Indochina-Markts (Thasadej), der wie ein orientalischer Basar anmutet.

In der Umgebung von Nong Khai bieten sich neben den reizvollen Strecken direkt am Mekong und einem Abstecher nach Laos mit dem skurrilen Skulpturenpark von Wat Kaeo Ku und der sagenhaften Natur des 80 Kilometer entfernten Phu Prabat Historical Park besonders spirituelle Ziele für erlebnisreiche Tagesausflüge an.

CHAIYAPHUM

Die Provinz der Kurkama

Mit der Optik und dem Leibesumfang von Rindviechern, die westliche Ausländer in ihrer Heimat gewohnt sind, haben die Viehherden im Nordosten wenig gemeinsam.
Mit der Optik und dem Leibesumfang von Rindviechern, die westliche Ausländer in ihrer Heimat gewohnt sind, haben die Viehherden im Nordosten wenig gemeinsam.

Obwohl diese Provinz mitten in Thailand liegt, wirkt sie enorm entlegen – und schlummert noch im touristischen Dornröschenschlaf. Den Einheimischen ist sie als landesweit größtes Anbaugebiet von Kurkuma-Blüten bekannt. Ihre ungewöhnliche Form, Farbenvielfalt und Verwendung haben sie zum Verkaufsschlager gemacht. Allein zwei Millionen Stück werden jährlich nach Japan, in die USA oder Niederlande exportiert. Die Thais nennen die ansehnliche Pflanze „Dok Krachiao“ (Dok Kra Jiao), von Ausländern wird sie auch gern als „Land-Lotus“ oder „Siam Tulpe“ bezeichnet. Streng biologisch handelt es sich um Gelbwurz aus der Gattung der Ingwergewächse. Die Blüte- und Erntezeit ist von Juni bis August und wird von einer mehrwöchigen Blumen-Messe mit Volksfestcharakter begleitet.

Ein weiteres Festival begeht die rund 350 Kilometer von Bangkok entfernte Provinzhauptstadt mit dem Chao Pho Phraya Lae. Es dauert eine Woche und ist dem Gründer von Chaiyaphum gewidmet. Rund um sein Denkmal werden allerlei Verkaufsstände aufgebaut, traditionelle Darbietungen und Elefantenparaden geboten. Denn genau hier kam der Volksheld Pho Khun Lae ums Leben, als er die Stadt 1826 gegen einen Angriff laotischer Truppen verteidigte. Das stadtweit älteste religiöse Bauwerk ist ein Krankenhaus aus Sandstein, das den Namen Prang Ku trägt und dessen Ursprünge bis zum 12. Jahrhundert zurückreichen.

Rings um die Stadt präsentiert sich die Provinz als Ziel für Naturliebhaber. Schönstes Naturschutzgebiet der Region ist der kaum bekannte Tat Ton- Nationalpark. 23 Kilometer nördlich von Chaiyaphum liegend, wurde er nach einem sechs Meter hohen Wasserfall benannt, der während der Regenzeit auf eine fotogene Breite von 50 Meter anschwellen kann.

ROI ET

Die historische Pufferzone

Dem Namen dieser Provinz mag man relativ häufig begegnen – zumal sich so manches Isaan-Restaurant nach ihm benennt, etliche Taxifahrer in Bangkok von hier stammen und er der thailändischen Zahl 101 entspricht. Doch dass westliche Touristen nach Roi Et gelangen, ist eher die Ausnahme. Denn von der spannenden Historie und einstigen Bedeutung ist heute nicht mehr viel übrig. Um 1200 war Roi Et eine wichtige Stadt des Angkor-Reiches, die fast ausschließlich von Khmer bevölkert war. Später fungierte es als Pufferzone zwischen den verfeindeten Ländern Thailand und Laos. Weil die Region extrem flach und trocken ist, hat sie unter einer enormen Landflucht zu leiden.

Der Charme der Provinzhauptstadt Roi Et basiert vor allem auf dem im Zentrum liegenden, künstlich angelegten See, der auch mit Ruderbooten befahren werden kann. Der Beung Phlan Chai bietet den Einheimischen vielfältige Möglichkeiten zur Entspannung – zumal es in seiner Mitte eine riesige, über drei Fußgängerbrücken zu erreichende Insel gibt. Sie lädt mit Spazierwegen zum Flanieren oder Joggen ein, während weitläufige Grünflächen Familien zum Picknick und Sitzbänke zum beschaulichen Verweilen locken. Unter den interessanten Skulpturen und Monumenten der Insel findet sich auch die Stadtsäule Lak Mueang sowie im Nordwesten die auffällige Statue eines schreitenden Buddhas.

Die wichtigste kulturhistorische Sehenswürdigkeit besteht jedoch im Wat Buraphaphiram, das mit der höchsten Buddhastatue Thailands aufwarten kann. Der von einem flammenförmigen Kopfornament gezierte Phra Buddha Ratana Mongkhon Mahamuni misst inklusive Sockel stolze 68 Meter. Im Inneren kann die schlanke Skulptur bis zu einem Drittel ihrer Höhe bestiegen werden.

KALASIN

Domizil der Dinosaurier

Im Isaan fungieren vorwiegend luftige Tuk-Tuk als Taxi.
Im Isaan fungieren vorwiegend luftige Tuk-Tuk als Taxi.

Die 1959 durch eine Abspaltung von Maha Sarakham entstandene Provinz wird vorwiegend von Hügeln, Wäldern und Reisfeldern geprägt. Obwohl sie für westliche Urlaubern zu den weißesten Flecken auf der touristischen Landkarte des Königreichs zählt, wird Kalasin gern als das „schwarze Herz“ des Isaan bezeichnet. Dies ist vor allem auf das Wappen zurück zu führen sein, das einen Teich mit dunklem Wasser vor einer Berglandschaft zeigt, aber natürlich auch auf den Namen, der nichts anderes bedeutet als „schwarzes Wasser“.

Da Kalasin die größte Dichte an Dinosaurier-Fossilien im Nordosten des Königreichs aufweist, verfügt sie durchaus über touristisches Potential. Das 2007 eröffnete, 28 Kilometer nördlich von Kalasin liegende Sirindhorn Museum soll eine neue Epoche einläuten: Mit 800 Knochen gilt es als Südostasiens größte Sammlung an Dinosaurier-Funden. Zu den wichtigsten, kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten der Provinz indes zählt die über 1000 Jahre alte, aus der Dvaravati-Periode.stammende Stadt Muang Fa Daet Song Yang.

Die etwa 530 Kilometer von Bangkok entfernte Provinzhauptstadt Kalasin wird vom Lam Nam Pao durchflossen, der einem 35 Kilometer nördlich liegenden Damm aufgestaut wird. Das bereits in den 1960-er Jahren geschaffene Bauwerk weist eine Länge von 7,8 Kilometern auf und ist somit der längste Staudamm Thailands. Das Reservoir dient der Bewässerung, Fischzucht und Gewinnung von Trinkwasser, während sich entlang des Ufers ein offener Zoo mit seltenen Wildrindern, Affen und Vögeln erstreckt.

Weitaus mehr ursprüngliche Natur bietet der am H213 liegende, abgeschiedene Phu Phan-Nationalpark, der einst als Rückzugsgebiet thailändischer Widerstandskämpfer gedient hat.

SAKON NAKHON

Die Provinz der Seen

Im Nordosten verbergen sich viele interessante Tempelanlagen sowie manch abgeschiedenes Kloster, in dem auch Ausländer buddhistische Einkehr finden können.
Im Nordosten verbergen sich viele interessante Tempelanlagen sowie manch abgeschiedenes Kloster, in dem auch Ausländer buddhistische Einkehr finden können.

Diese Provinzhauptstadt an der Strecke zwischen Udon Thani und Nakhon Phanom trug einst den Namen „Sakalanagara“ und hat heute um die 80.000 Einwohner. Während das Zentrum von den üblichen, schmucklosen Betonbauten geprägt wird, finden sich in den Randbezirken noch viele betagte Holzhäuser. Hier liegen auch die beiden wichtigsten, kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten.

Das sehenswerte Wat Choeng Chum besticht durch kunstvoll gestaltete Türen und Fenster sowie den 24 Meter hohen, weißen Prang, der einem Khmer-Heiligtum aus dem 16. Jahrhundert. übergestülpt wurde. Im Wat Pa Suthawat, das im Südwesten der Stadt liegt, lebte der landesweit verehrte, 1949 verstorbene Mönch Ajahn Man Bhuridatto. Das ihm gewidmete Museum wirkt mit seinen Gewölbedecken und Buntglasfenstern wie eine moderne Kirche (ob. Foto).

Dass Sakon Nakhon am Thale Sap Nong Han-See – mit einer Fläche von 125 Quadratkilometern eines der größten Binnengewässer Thailands – liegt, scheint bezeichnend für die gesamte Region, die in den steppenartigen Landschaften des Nordostens mit zahlreichen Seen überrascht. In ihrem südlichen Bereich wird die Provinz von den waldreichen Phu Phan-Bergen abgegrenzt, wo mehrere große Flüsse entspringen und etliche Wasserfälle rauschen.

Der „Friendship Highway“ als Lebensader des Isaan

Offiziell als Highway 2 (H2) oder Thanon Mitraphap bezeichnet, präsentiert sich der 600 Kilometer lange „Friendship Highway“ als Mutter aller Fernstraßen und des landesweit bestens aus- gebauten Straßennetzes. Zu- gleich hat er den Einheimischen den Effekt moderner Infrastruktur aufgezeigt, da er nicht nur Transporte aller Art beschleunigt, sondern auch eine rasante Verwandlung von Dschungel in Farmland sowie die verheerende Vernichtung der Regenwälder mit sich gebracht hat. Die Lebensader des Isaan ist die wohl bedeutendste Hinterlassenschaft der Amerikaner in Thailand. Der erste Abschnitt führte lediglich von Saraburi bis nach Korat und wurde bereits 1959 eröffnet. Die Verlängerung über Khon Khaen und Udon Thani bis nach Nong Khai erfolgte zwischen 1962 und 1971 durch die 44th Engineer Group der US-Armee, um den Nordosten als Aufmarschgebiet für den Krieg in Vietnam zu nutzen. Weitläufige Abzweigungen führen in die Einsamkeit und Idylle weit entlegenen Provinzen wie Chaiyaphum oder Roi Et. Die „Autobahn der Freundschaft“ war die erste Fernstraße, in der Asphalt und Beton gleichermaßen verbaut wurden und präsentiert sich heute als eine der vier Hauptrouten, die durch das Königreich führen.

Der Isaan in der Südostasien-Bibel

Über den Friendship Highway und seine Verzweigungen im Isaan geführt hat der Journalist Volker Klinkmüller, der unter anderem zu den Autoren der orangefarbenen „Südostasien-Bibeln“ aus der Stefan Loose-Edition (www.stefan-loose.de) zählt. Für die Mitte November im MairDumont-Verlag erscheinenden, völlig neu gestalteten Traveller-Handbücher „Thailand“ und „Thailand – Der Süden“ hat der 48-jährige Asienspezialist die Kapitel über den Nordosten und die Ostküste des Königreichs verfasst.

DER FARANG im Isaan

Zwischen dem 22. und 30. September war DER FARANG zu Besuch im Isaan, um einmal hinter die Kulissen seiner dort lebenden Leserschaft zu schauen. Freuen Sie sich auf abwechslungsreiche Geschichten, spannende Reportagen, interessante Interviews sowie natürlich auch vielsagende Fotos aus dem Nordosten Thailands. Start unserer neuen Serie „DER FARANG im Isaan“ ist ab der nächsten Ausgabe, die als Nr. 23 am 6. November erscheinen wird.

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Leserkommentare

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