Vier Autobauer produzieren E-Autos

Foto: The Nation
Foto: The Nation

BANGKOK: Vier führende Automobilhersteller – Toyota, Nissan, Honda und die AutoAlliance, die Fahrzeuge von Ford und Mazda zusammenbaut – haben angekündigt, dass sie in Thailand die Produktion von Elektrofahrzeugen aufnehmen werden.

Thailands stellvertretender Premierminister Supattanapong Punmeechaow sagte gegenüber der Presse, die meisten Investoren hätten Vertrauen in Thailand und hielten es für einen guten Standort, um eine regionale Basis aufzubauen. Er fügte hinzu, dass viele Unternehmen großes Interesse an Investitionen in Thailand zeigten, insbesondere in der Automobil- und Elektronikbranche. Der Minister führte fort, dass diese Unternehmen auch Kohlenstoffneutralität anstreben, was im Einklang mit der Politik der thailändischen Regierung steht.

Khun Supattanapong folgend zeigte die Delegation während der Gespräche auch die von der Regierung angebotenen Unterstützungsmaßnahmen auf, insbesondere für die EV- und EV-bezogenen Industrien. „Die Unternehmen begrüßen diese Maßnahmen und haben ihr Interesse an Investitionen in die EV-Industrie bekundet“, fügte er hinzu.

Supattanapong informierte weiter, dass er auch versucht habe, Verbindungen zur Herstellung und zum Recycling von EV-Batterien herzustellen.

Nach Aussage einer Quelle aus dem Regierungshaus habe die Delegation sich mit vier Autoherstellern getroffen, um über Fördermaßnahmen für Elektrofahrzeuge in den Jahren 2022 bis 2025 zu sprechen, einschließlich Ermäßigungen bei der Verbrauchs- und Zollsteuer.

Bei den Treffen gaben die Automobilhersteller auch ihre zukünftigen Geschäftspläne bekannt. So will Toyota in den nächsten 10 Jahren 30 EV-Modelle produzieren und bis 2030 3,5 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen.

Das thailändische Board of Investment hat die Automobilhersteller bei der Herstellung von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV), Hybridelektrofahrzeugen (HEV) und Plug-in-Hybridelektrofahrzeugen (PHEV) unterstützt. Zu den Vorteilen, die vier Automobilherstellern angeboten werden, gehören:

  • Toyota: Das Projekt zur Herstellung von BEV- und PHEV-Fahrzeugen wurde am 7. Januar 2020 genehmigt. Die Fahrzeuge sollen bis 2023 auf den Markt kommen.
  • Nissan: Das Projekt zur Herstellung von HEV-Fahrzeugen und EV-Batterien wurde am 28. Juli 2018 genehmigt. Der Autohersteller investierte 10,96 Milliarden Baht in das Projekt.
  • Honda: Die 5,82 Mrd. Baht teure Expansion des Unternehmens in die Herstellung von HEV-Autos und EV-Batterien wurde am 28. Juli 2018 genehmigt.
  • AutoAlliance: Das Projekt zur Herstellung von PHEV- und BEV-Fahrzeugen wurde am 4. November 2020 genehmigt. Der Autohersteller hat 3,25 Milliarden Baht investiert und rechnet mit der Herstellung von 5.000 PHEV und 1.000 BEV pro Jahr für den lokalen Markt.

In der Zwischenzeit merkte Khun Supattanapong an, dass japanische Elektronikunternehmen Thailand als einen starken Standort für die Produktion im Midstream- und Downstream-Bereich ansehen. Sie glauben auch, dass Thailand das Potenzial habe, sich zu einem vorgelagerten Halbleiterhersteller zu entwickeln, vorausgesetzt, das Königreich baue eine starke Belegschaft in diesem Bereich auf.

Auch japanische Unternehmen aus der Medizinbranche haben sich zuversichtlich über das Potenzial des thailändischen Medizinsektors geäußert. Khun Supattanapong folgend würden diese Unternehmen planen, in die medizinische Industrie und klinische Forschung einzusteigen, indem sie mit thailändischen Universitäten und Krankenhäusern zusammenarbeiten.

Die Delegation habe auch Richtlinien für die Anwendung von Medizintechnik diskutiert, um die Gesundheit älterer Menschen zu erhalten und ihre Lebensspanne zu verlängern, damit sie über das Rentenalter hinaus arbeiten können, so Khun Supattanapong. Dies sei notwendig, da sich Thailand schnell zu einer alternden Gesellschaft entwickle.

Ãœberzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
David Ender 11.05.22 12:30
@ Ronaldo ...
Ja, da moegen Sie recht haben. Denn so rasch werden die schwarz-russenden LKWs und Pickups nicht aus dem Strassenverkehr verschwinden. Sie werden mit dem Lebensalter am Ende noch dreckiger. Trotzdem - positiv denken: Wer sich die Kostendegression der vergangenen 10 Jahre (gemessen an der Speicherkapa) verfolgt realisiert wohl, dass schon in den kommenden Jahren voll praxistaugliche EVs billiger (Anschaffung!) sein werden, als die alten Verbrenner. Die Investoren haben das laengst begriffen und investieren gigantische Summen in diese EV-Zukunft. Was kaum einer weiss: Die Marktkapitalisierung von TESLA (der Wert des Unternehmens gemessen an den in Umlauf befindlichen Aktien) uebersteigt bei weitem den Marktwert aller restlichen Autohersteller der Welt zusammen. Das wiederum liegt am gigantischen Vorsprung des Unternehmens und in der Tatsache begruendet, das alle anderen EV-Anbieter vom Wohlwollen TESLAs abhaengen, deren Patente gratis zu nutzen. So eine Dominanz eines Unternehmens gabs noch nie in der Industriegeschichte. Die Investoren realisieren das und riskieren ihre Einsaetze entsprechend. Alljene die immer noch an Handschalter-Diesel glauben, riskieren mit ihrem Irrtum dagegen Null. Ist wohl auch besser so ... Die Zukunft definieren jene die daran glauben was geht - nicht jene die immer schon wissen was sowieso nicht gehen kann, soll oder darf.
Helmut Loehr 11.05.22 06:10
Gute Sache
Zwischen Leamchabang und Rayong. Vielleicht entstehen diese neuen Industriestandorte hier. Hier gibt es bereits sehr viel Industrie. In Leamchabang oder Rayong, können die Autos verschifft werden.
Thailand wird immer besser. Das sieht man auch an den vielen neuen Wohnsitzbescheinigung. Die Menschen kommen zu Wohlstand.
Bernd Lange Berlin 11.05.22 01:40
Sinnloss -Aufwand für Speicherung--umweltfeindlich
ohne Verstand wird hier was vorangetrieben!!
Ingo Kerp 10.05.22 12:00
Bei dem instabilen Stromnetz in TH wäre es vielleicht sinnvoll, wenn auf dem Dach jedes E-Autos ein Sonnenkollektor montiert wäre. Dann wäre ein Laden der Batterie gesichert. Die Zeit des Batterieladens kann man sich dann mit Einkaufen, Kaffee trinken etc. vertreiben.
Ling Uaan 09.05.22 22:10
Ein Bangkok mit sauberer Luft?
Anfang der 90er Jahre war die Luft in Bangkok unerträglich, die Leute liefen damals zuhauf mit Maske herum. Da hat sich zwischenzeitlich schon sehr viel gebessert, das kann man schon mit bloßem Auge sehen. Klar ist da noch „Luft“ nach oben, gibt es noch viel zu tun, genau wie in Europa oder Nordamerika. Los Angeles beispielsweise war Mitte der 80er Jahre IMHO nicht viel besser als Bangkok, wenn überhaupt.
Ronaldo 09.05.22 21:40
Thailand hats gnadenlos verpennt- Das ist die
Wahrheit. Die Benzinpreise steigen in astronomische Höhen und es gibt als EV nichts Brauchbares / Bezahlbares auf dem Neuwagenmarkt zu kaufen. Bei 4 THB / unit Strom würde sich schon ein Pluginhybrid sehr gut rechnen, aber woher nehmen?
@David: Ein Bangkok mit sauberer Luft? So alt wir keiner von uns um das noch zu erleben.
David Ender 09.05.22 16:20
Prima Entscheidung!
Als jemand der seit Jahren auf einen TESLA (ohne freche Import-Wuergesteuer von 100%) wartet, freue ich mich ueber diese Meldung. Bis auf wenige Tage im Jahr fahren wir weniger regelmaessig weniger als 100km taeglich, also brauchen wir auch keine Megareichweiten von ueber 300km. E-Mobilitaet - auf gehts! Vielleicht kann man dann eines Tages auch wieder in Bangkok joggen ohne sich eine Russvergiftung zu holen (wie das etwa im sauberen Tokyo oder Seoul selbstverstaendlich ist).