Traumfinale zwischen Deutschland und Brasilien

 Jubel bei den deutschen Fußballfans. Foto: epa/Alan Morici
Jubel bei den deutschen Fußballfans. Foto: epa/Alan Morici

RIO DE JANEIRO (dpa) - Zwei Jahre nach dem WM-Triumph der Nationalmannschaft greifen die deutschen Olympia-Fuballer nach Gold. Am Samstag kommt es zum Traumfinale gegen Brasilien. Unterdessen haben die Springreiter und die deutschen Tischtennis-Herren jeweils Bronze geholt.

Das Traumfinale zwischen Deutschland und Brasilien im olympischen Fußball-Turnier ist perfekt. Deutschland zog am Mittwoch durch ein 2:0 (1:0) gegen Nigeria ins Endspiel ein und trifft dort am Samstag im legendären Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro auf Gastgeber Brasilien. Das Team um Superstar Neymar siegte gegen Honduras 6:0 (3:0). Unterdessen gab es zwei weitere Medailllen für das deutsche Team. Die Springreiter holten am Mittwoch in der Mannschafts-Wertung ebenso Bronze wie die Tischtennis-Herren um den Fahnenträger Timo Boll.

Vor 41.000 Zuschauern in São Paulo erzielten am Mittwoch Lukas Klostermann in der 9. Minute und Nils Petersen (89.) die Tore für die deutschen Fußballer. «Wir sind glücklich, dass wir ins olympische Dorf kommen. Jetzt ist alles möglich. Wir werden noch mal alles reinhauen», sagte Klostermann.

Trotz erheblicher Nacken-Schmerzen gelang Timo Boll der entscheidende Sieg zum 3:1 gegen Südkorea. «Bei seinen vielleicht letzten Spielen will man nicht als Vierter aus der Box gehen mit so einer Enttäuschung», sagte er. «Danke an meine Jungs. Die haben mich mit durchgezogen.» Es war nach Bronze 2008 und Silber in London die dritte olympische Medaille für die Tischtennis-Herren. Die Damen hatten einen Tag zuvor nach dem verlorenen Endspiel gegen China Silber erhalten.

Für die Springereiter um Ludger Beerbaum war mehr drin. Schließlich hatten sie nach dem ersten Teil tags zuvor sich die Führung mit drei anderen Teams geteilt. Doch zu viele Abwürfe verhinderten ein besseres Ergebnis. Am Ende hatten sie Glück, vier Jahre nach dem medaillenlosen Desaster in London überhaupt noch Edelmetall bekommen zu haben. Denn erst im Stechen gegen Kanada sicherten sie sich Bronze hinter Olympiassieger Frankreich und den USA.

Die deutschen Handballer erreichten durch das souveräne 34:22 gegen den WM-Zweiten Katar die Vorschlussrunde. Am Freitag wartet in Olympiasieger und Weltmeister Frankreich allerdings der dickste Brocken. Bundestrainer Dagur Sigurdsson meinte dennoch selbstbewusst: «Ich würde auch nicht gern gegen uns spielen.»

Angesichts der erneut entbrannten Diskussion um die Sportförderung lehnt Bundesinnenminister Thomas de Maizière eine Aufstockung der Olympia-Prämien ab. Mit Einmalbeträgen nach Olympiasiegen seien Sportler nicht zu halten, sagte der CDU-Politiker im ZDF. «Dauerhaft mehr Geld ist wichtiger als einmal viel», erklärte er.

Nach den Spielen wollen de Maizière und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eine Spitzensportreform auf den Weg bringen. DOSB-Präsident Alfons Hörmann unterstrich die Notwendigkeit: Ein 'Weiter so' im deutschen Sport» dürfe es nicht geben.

Abseits der Sportbühne gab es wieder Skandale. Der irische IOC-Funktionär Patrick Hickey wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen und wegen seines Gesundheitszustandes zunächst in ein Krankenhaus in Rio gebracht. Er soll an einem illegalen internationalen Tickethandel beteiligt sein - ihm droht eine lange Haftstrafe. Der Ire lässt seine Ämter vorerst ruhen. Außerdem zog der Box-Weltverband AIBA eine ungenannte Zahl an Ring- und Kampfrichtern nach mehreren krassen Fehlurteilen ab.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.