Thailands Wirtschaft verliert global an Bedeutung

Foto: epa/Rungroj Yongrit
Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Thailands Wirtschaft hat einen Wendepunkt überschritten, das Land verliert nach einem Bericht der Kiatnakin Phatra Financial Group (KKP) an Bedeutung für die Weltwirtschaft.

Die Verlagerung von Produktionsstandorten, sinkende Direktinvestitionen und eine Verlangsamung des Exportsektors in 2020 zeigten, dass Thailand in der Weltwirtschaft nicht mehr unter anderen Ländern hervorsteche, erläuterte Lattakit Lapudomkarn, Wirtschaftsanalyst der KKP. Die Gruppe hat seit 2015, ein Jahr nach dem von Prayut Chan-o-cha angeführten Militärputsch, einen kontinuierlichen Ausverkauf von Aktien auf dem thailändischen Markt durch Ausländer festgestellt. Thailand hat nach dem Bericht zwischen 2016 und 2019 nur etwa 10 Prozent der ausländischen Investitionen, die in die Region kamen, erhalten, während die Zahl 2005 bis 2007 näher bei 30 Prozent gelegen hat. KKP merkt weiter an, dass trotz des aktuellen Exportwachstums die thailändischen Ausfuhren in einem viel langsameren Tempo wachsen als die der anderen Mitbewerber.

Laut dem neuen Bericht haben thailändische Unternehmen und Investoren auch begonnen, sich auf Märkte in Übersee zu konzentrieren, anstatt auf den heimischen Markt. „Der derzeitige Anstieg der Investitionsabflüsse spiegelt die Fragilität der thailändischen Wirtschaft wider und veranlasst die Investoren, in ausländische Anlagen zu investieren, die höhere Renditen bringen", sagte Lattakit. Laut den Daten aus dem ersten Quartal 2021 hätten Thais ihre Investitionen in ausländische Aktienmärkte mit 300 Milliarden Baht auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gebracht.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Thomas Thoenes 22.07.21 10:50
@Michael Meier
Was nützt die Infrastruktur hier wenn (mit steigender Tendenz) 80% der Straßen mittlerweile nur noch mit Landfahrzeugen befahren werden kann ohne sich bei mehr als 50 Km/h zu überschlagen wenn man eins der Schlaglöcher übersieht in denen man eine Doppelgarage einrichten könnte. Und bettelarm ist hier die vorprogrammierte Zukunft für viele nach Corona. Wer hier auf dem land lebt, vor allem grenznah zu Laos, wäre dort nicht schlechter dran. Das Problem wird das hier erworene/erschaffene "Eigentum" sein was viele davon abhält zu wechseln.
Remsi 21.07.21 21:00
Der Artikel deckt sich mit einem Bericht das eine Reiche Thai Familie z.B das KaDeWe in Berlin übernommen hat. Und andere Kaufhäuser.
Thomas Thoenes 21.07.21 20:10
Wechselkurs und Benzinpreise sind mir egal.
Ich tausche und tanke immer 20 EURO. 555
Rene Amiguet 21.07.21 14:20
Schön für uns Farangs
Die seit einiger Zeit langsame Talfahrt des thailändischen Baht kommt uns Ausländern immer noch zugute, aber nur solange die Inflation noch nicht beginnt rasant an zu wachsen. Vielleicht wäre es auch ratsam die thailändischen Baht noch rechtzeitig auf ein Fremd Währungs Konto zu transferieren.
Ingo Kerp 21.07.21 13:40
Durch den Tausch einer Uniform gegen einen Anzug wird noch kein Oekonom und Wirtschaftsfachmann daraus. Wie groß oder klein das Vertrauen der heimischen Wirtschaft / Investoren ist, zeigt die Abwanderung des Kapital in ausl. Aktienmärkte.
Siegfried Naumann 21.07.21 12:40
Theorie und Praxis
Dann müsste - theoretisch - der Wechselkurs Euro zum THB für uns Expats besser werden. Die Praxis wird es zeigen.