THAI muss 6.000 Beschäftigte entlassen

Foto: Khaosod
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BANGKOK: Die Thai Airways International (THAI) wird nach einem Konkursverfahren und einem Schuldenmoratorium von 200 Milliarden Baht mehr als 6.000 Mitarbeiter entlassen müssen. Das teilte die Regierung am Donnerstag mit.

Die THAI wird die Rückzahlung aller Schulden einstellen und bei Null anfangen. Je nach Höhe der Schulden müssen 30 Prozent der über 20.000 Beschäftigten, d.h. über 6.000 Frauen und Männer, entlassen werden. Sie werden eine 10-monatige Abfindung nach dem Arbeitsgesetz erhalten.

Laut einer informierten Quelle im Finanzsektor unterstützen in- und ausländischen Gläubiger den Schritt der Regierung, die Thai Airways International (THAI) unter Konkursschutz zu stellen. Die Gläubiger haben bereits Anwälte ernannt, um über die Rückzahlung der Schulden zu verhandeln. Das Verkehrsministerium wurde vom Kabinett beauftragt, beim Konkursgericht die Sanierung der Fluggesellschaft zu beantragen.

Der THAI-Finanzbericht von 2019 gibt die Schulden mit 147,4 Milliarden Baht an. Die Schulden umfassen 46,5 Milliarden Baht, die durch das Leasing von Flugzeugen entstanden sind. Davon wurden 32 Flugzeuge als Sicherheiten für Darlehen ausländischer Banken, darunter Finanzinstitute in Frankreich und Japan, verwendet. Ein weiterer Teil der Schulden sind Darlehen in Höhe von 74,1 Milliarden Baht, davon 2 Milliarden Baht bei der Krung Thai Bank, der Government Savings Bank und der CIMB Thai. 8,9 Milliarden Baht sind langfristige Darlehen von Banken in Deutschland und den Vereinigten Staaten, kurzfristige Schulden belaufen sich auf 3,5 Milliarden Baht. Die Fluggesellschaft schuldet dem Finanzministerium außerdem in Fremdwährungen 11,9 Milliarden Baht und der thailändischen Export-Import-Bank von 437 Millionen Baht.

Wenn der Sanierungsprozess schnell voranschreitet und einige THAI-Unternehmen aufgeteilt werden können, dann könnte sich die Airline innerhalb eines Jahres erholen, berichtet die „Nation“. Allerdings wird es für die THAI schwierig sein, in Zukunft Gelder zu beschaffen, wenn das Finanzministerium seine Beteiligung auf unter 50 Prozent senkt. Beamte des Finanzministeriums erörtern bereits mit Vertretern des Vayupak-Fonds den Aktienverkauf, nachdem das Kabinett den Vorschlag des Ministeriums, seine Beteiligung auf 48 Prozent zu reduzieren, gebilligt hat. Das Ministerium plant den Verkauf von 3,17 Prozent seiner Aktienbeteiligung an den Fonds. Es wird erwartet, dass das Ministerium aus der Transaktion etwa 600 bis 700 Millionen Baht erhält.

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Ingo Kerp 22.05.20 14:05
Im Normalfall erhält ein Gläubiger beim Konkurs des Kreditnehmers einen Restbertrag von X % der vom Konkursanwalt sichergestellten Gelder/Güter/Gebäude etc. Im Fall von Thai ist man dem elegant aus dem Weg gegangen, indem keiner was bekommt außer dem dicken Kredit an die verbleibende Rumpfmannschaft von Thai. So bleibt abzuwarten was passiert. Erholt sich Thai, trotz der massiven Entlassungen, wäre es der positivste Aspekt. Wenn nein, übernimmt die Regierung wieder und buttert weiterhin in das Faß ohne Boden. Die Kreditwürdigkeit hat die Thai auf jeden Fall international verloren.
Siggi Seim 21.05.20 21:41
Sehr schlimm, aber die eleganteste Lösung
Entlassungen und Unternehmensverkäufe sind immer mit persönlichen Schiksalen verbunden. Hier hat man eine Lösung gewählt wo der Staat sich vornehm zurück hält.
1. Variante: absoluter Konkurs, eine viel höhere Zahl an Arbeitslosen, viel höherer Verlust, das Thai Airways Logo wäre verschwunden und noch vieles mehr was noch größere negative Auswirkung auf Thailand hätte.
2. Der Staat hätte nochmals 55 Mrd. Baht reingepumt, es wäre für einige Monate gutgegangen, das Geld ist
verbraucht und nach der Krise ist vor der Krise.
3. Die Rehabilitation, der weiche Konkurs, der Staat verkauft 3,17% der Anteile, besitzt aber immer noch 47,86%, andere staatliche Organisationen sind aber noch drin wie zB die Goverment Savings Bank, der Vayupak Fond (ein ganz entscheidender Anteilseigner) der jetzt die Anteile vom Finanzministerium bekommt (3,17%) und einige kleinere staatliche Beteiligungen. So jetzt entlässt man ca. 6000 Mitarbeiter
verkauft noch einige Unternehmen der Thai Air, dann stehen Pensionszahlungen auf dem Prüfstand usw. und dann steht man bei Null, der Name der Thai Air bleibt erhalten und alles ist in Ordnung.Das ganze ohne Geschrei, Aufstand, Demos bald lautlos. Eleganter geht es nicht, ein Schelm, der Böses dabei denkt. Jetzt geht es aber noch weiter, sobald die neue Gesellschaft wieder in Schieflage gerät und das wird es irgendwann (aber nur auf Grund der weltwirtschaftlichen Lage) besorgt sich der Staat die fehlenden 2,15% in Minuten und ist günstig an die Mehrheit gekommen