THAI: Arbeitsplätze sind fürs Erste sicher

Blick auf einen leeren Abfertigungsschalter von Thai Airways. Foto: epa/Narong Sangnak
Blick auf einen leeren Abfertigungsschalter von Thai Airways. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Bei der Thai Airways International (THAI) stehen mindestens ein Jahr lang keine Kündigungen an, obwohl die Verkleinerung der Flotte und die Kürzung der Flugrouten Teil des Sechs-Punkte-Sanierungsplans des Unternehmens sind.

Diese Zusicherung gab der amtierende Präsident der THAI, Chakkrit Parapuntakul, dem Personal. Chakkrit sagte, es könne drei bis fünf Monate dauern, bis das Gericht den Sanierungsplan geprüft habe, und die Fluggesellschaft müsse die Umsetzung ihrer Sechs-Punkte-Strategie beschleunigen, um das Unternehmen über Wasser zu halten. Vorerst werde es keine Entlassungen geben, da die THAI auf einen klaren Umstrukturierungsplan warten müsse. „Sobald er fertig ist, werden wir wissen, wie viele Arbeitsplätze erhalten bleiben werden. Dann werden wir mit Plänen und Abhilfemaßnahmen aufwarten. Es wird mindestens ein Jahr dauern, bis wir diesen Punkt erreichen", betonte Chakkrit.

Er sagte weiter, die Umstrukturierung könne auch klare geschäftliche Richtlinien für die Fluggesellschaft vorgeben und ihr helfen, profitable Einheiten für eine Expansion zu identifizieren. In diesem Fall seien massive Entlassungen möglicherweise nicht notwendig, und das Personal könne rotieren. Die Fluggesellschaft, die 244 Milliarden Baht Schulden hat, beschäftigt mehr als 20.000 Mitarbeiter. Es wird befürchtet, dass bis zu einem Drittel der Belegschaft von einem Personalabbau betroffen sein könnte.

Chakkrit zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen innerhalb von fünf Jahren finanziell stark sein wird, wenn die THAI der Sechs-Punkte-Strategie folge. Sie umfasse die Verkleinerung der Flotte, die Reduzierung der Routen, die Neugestaltung des Ticketverkaufs, die Umstrukturierung des Unternehmens, um es an die künftige Größe anzupassen, die Senkung der Kosten und die Neugestaltung der Sozialleistungen sowie die Ausweitung der Investitionen in kleine Unternehmenseinheiten wie Catering und Frachtdienste.

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Leserkommentare

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Peter Diessner 15.06.20 00:37
Thai Airways
Ich selbst war über 40 Jahre im Airline Business tätig (Inflight Cabin Service). Ich bin in den vergangenen 20 Jahren u. a. auch privat viel mit THAI, da im Verbund der Star Alliance, geflogen. International als auch Domestic. Für die wenigen positiven, um nicht von herausragenden Erfahrungen zu sprechen, würden wenige Beispiele reichen. Umso mehr zählen meine fachlich fundamentierten, begründeten Erfahrungen. Thai Airways hat ein großes Problem, wie auch hier von den anderen Schreibern bereits erkannt: die Überkapazitäten an uneffektivem Personal, oswohl am Boden als auch im Kabinenservice.
Ich kann deshalb all die vorgenannten Beispiele - Erfahrungen und Erkenntnisse - nicht nur bestätigen sondern uneingeschränkt bekräftigen. Verwunderlich, aber auch erneut die Tatsache, diesen Mißstand bei THAI zu erkennen ist, dass in dem 6-Punkteplan zur Sanierung nicht ein Wort von diesem sehr offensichtlichen Problem die Rede ist. Ich bezweifle sehr, dass THAI, insbesondere unter dem zukünftig sicherlich noch stärkeren Wettbewerbsmarkt, ohne einen radikalen und leistungsorientierten Firmenumbau, es wieder zu einem profitablen Unternehmen und einer angesehenen Airline schafft wird.
Rolf Baumgartner 14.06.20 19:01
Immer höhere Preise als die Konkurrenz
Thai hat z.B. Zürich diekt angeflogen aber die Preise waren immer höher als bei Swiss und die ist ja auch nicht die billigste.
Swiss hat die Flieger praktisch immer fast gefüllt und damit Einnahmen verbucht.
Thai ist sehr oft halbleer geflogen und das generiert keine Einnahmen.
Für mich als Passagier war es zwar angenehm in der Eco 4 Plätze zu haben aber jetzt sieht man wohin das führt.
Volle Flieger bringen Geld und nicht halbleer oder halbvolle.
Das hätte das Management längst ansehen müssen und eine Strategie für volle Flieger entwickeln müssen.
Jürgen Michel 14.06.20 15:51
Nicht effizient - aber halt thailändisch...
Ein Management bleibt seiner Linie treu - nicht erfolgreich, einfach thailändisch... und das Gesicht bleibt bewahrt.
Meine Lieblings Airline kann es so nicht schaffen - sehr, sehr schade.
Peter Maerz 14.06.20 14:34
Arbeitsplaetze sicher ..
Wenn schon keine Kuendigungen, dann doch wohl unbezahlter Urlaub , oder ?
Ingo Kerp 14.06.20 13:37
Mit viel Personal dokumentiert man in TH, das man ein sehr gutes Geschäft hat und sich somit diese Kräfte leisten kann und auch benoetigt. Das bei Thai Airways, so wie bei den Shopping Centern zuviele Menschen beschäftigt werden, die in dieser Anzahl nicht unbedingt notwendig sind, dürfte eine Tatsache sein. Das vom Standpunkt einer kaufm. Berechnung etliche Mitarbeiter zu kündigen sind, steht wohl außer Frage. Jetzt kommt allerdings das dem Farang nicht erklärbare Problem des "Gesichtsverlustes" und dem Eingeständnis, das man doch nicht so erfolgreich ist, wie es die Anzahl an Personal dokumentieren soll.
Thomas Thoenes 14.06.20 10:22
Ja sicher. Das verzögerte Handeln
bezüglich Personalabbau wird die Europäischen Gerichte sicher verschärft veranlassen Pfändungen zu stoppen. Mit erstmal abwarten wird das wohl nix. Zumal es unabdingbar ist Personal im großen Stil ab zu bauen. Unabhängig wann und wie der Plan zur Sanierung vorliegt.