Sprechende Packungen

Oskar ist Nichtraucher. Als solcher verfolgt er aufmerksam die Kampagnen von Gesundheitsbehörden und Aktivistennetzwerken gegen das Rauchen. In Thailand greifen weiterhin fast 20 Millionen Menschen nach Tabakwaren. Sie gehen das Risiko ein, an Lungenkrebs oder vorzeitig an Herz-Kreislauf- oder anderen Erkrankungen zu sterben.

Thailand war weltweit einer der Vorreiter bei Schockfotos auf Zigarettenschachteln. Jetzt setzt das Gesundheitsministerium noch eins drauf: Müssen bildliche Warnhinweise derzeit 55 Prozent der Packung einnehmen, so sollen es ab Oktober 85 Prozent sein. So werden die Logos der Hersteller auf den Packungen an den Rand gedrängt. Werden aber noch größere Ekelfotos den Bürgern das Rauchen abgewöhnen? Fest steht: Bisher haben abschreckende Bilder nicht den erwünschten Erfolg gebracht.

Die Warnung kann noch effektiver ausfallen. Aktuell werden sprechende Zigarettenpackungen getestet. Schottische Forscher der Universität Sterling bauten Sound-Chips, wie man sie von Geburtstagskarten kennt, in die Päckchen ein. Beim Öffnen der Packung bekommen Versuchspersonen entweder verbal Kontaktnummern von Raucher-Hilfsorganisationen vorgeschlagen, oder eine kurze, knackige Botschaft: "Rauchen macht unfruchtbar!"

Oskar würde noch einen Schritt weitergehen: Wird dem Raucher im Geschäft eine sprechende Packung ausgehändigt, sollte er beim ersten Druck mit den Fingern "Kauf mich nicht!" oder "Ich bringe dir den Tod!" hören. Das könnte den Spaß am Rauchen endgültig vermiesen.

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