MOSKAU: In vielen Ländern muss Kremlchef Putin eine Verhaftung wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen fürchten. Er besucht deshalb nur freundlich gesonnene Länder. Nun geht es zu einem speziellen Verbündeten.
Der russische Präsident Wladimir Putin besucht nach Kremlangaben Nordkorea und Vietnam. Beim Besuch in Nordkorea am Dienstag und Mittwoch folge Putin einer Einladung von Staatschef Kim Jong Un. Das teilte der Kreml am Montag in Moskau mit. Die Rede war von einem «freundschaftlichen Staatsbesuch». Im Anschluss reise Putin für zwei Tage weiter nach Vietnam.
Rusland unterhält enge Kontakte zu Nordkorea, die vom Westen mit großem Misstrauen gesehen werden. Das abgeschottete kommunistische Land mit nuklearen Ambitionen liefert nach westlichen Erkenntnissen Munition für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kim Jong Un hatte im September 2023 Russland einen seiner seltenen Auslandsbesuche abgestattet.
In Vietnam werde der russische Staatschef mit den Spitzen von Staat, Regierung und Kommunistischer Partei sprechen, teilte der Kreml mit. Es gehe um den Ausbau der umfassenden strategischen Partnerschaft beider Länder.
Wegen mutmaßlicher russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag 2023 Haftbefehl gegen Putin erlassen. Er ist deshalb bei internationalen Kontakten eingeschränkt und kann nur verbündete Länder besuchen, die wie Russland den Gerichtshof nicht anerkennen. Seit Beginn seiner neuen Amtszeit im Mai war Putin in Belarus, China und Usbekistan.