Putin betont Bedeutung Vietnams für Moskau

Russischer Präsident Putin landet nach seinem Besuch in Nordkorea in Vietnam. Foto: epa/Luong Thai Linh
Russischer Präsident Putin landet nach seinem Besuch in Nordkorea in Vietnam. Foto: epa/Luong Thai Linh

HANOI: Der russische Staatschef besucht in Asien das langjährige Partnerland Vietnam. Die Ukraine setzt darauf, dass Hanoi sich in Moskaus Angriffskrieg weiter neutral verhält.

Der russische Staatschef Putin ist zum Auftakt seiner Gespräche in Hanoi mit dem vietnamesischen Präsidenten To Lam zusammengetroffen. Der Ausbau der strategischen Partnerschaft mit Vietnam sei für Russland eine Priorität, sagte Putin nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag. Zugleich gehöre Vietnam zum asiatischen Staatenbündnis Asean, mit dessen Mitgliedern Moskau im Dialog stehe. Putin lud den vietnamesischen Präsidenten auch zum 80. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland im kommenden Jahr nach Moskau ein.

Bei dem Besuch im langjährigen Partnerland Vietnam soll sich Putin auch mit dem Generalsekretär der kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, und Regierungschef Pham Minh Chinh treffen. Zu erwarten sei, dass der Kremlchef die Handelsbeziehungen ausbauen wolle und Vietnam zu Waffenkäufen in Russland drängen werde, sagte der Vietnam-Experte Carl Thayer, früher Professor an der Universität von Neusüdwales in Australien, der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich wolle Putin zeigen, dass er trotz des Angriffskrieges gegen die Ukraine international nicht isoliert sei.

Der ukrainische Botschafter in Hanoi, Olexander Haman, sagte der dpa, er erwarte nicht, dass Vietnam seine neutrale Haltung zum Krieg aufgeben und Russland unterstützen werde. Es gehöre zu den Grundsätzen vietnamesischer Sicherheitspolitik, nicht für eine Seite Partei zu ergreifen.

Bei der ersten Station von Putins Asienreise in Nordkorea war es ausdrücklich um Unterstützung im Ukraine-Krieg gegangen. Russland kauft nach westlichen Erkenntnissen in dem abgeschotteten kommunistischen Land Munition und Waffen. Weniger klar ist, welche technische Hilfe Russland im Gegenzug Nordkorea leistet. Dies wird von den westlichen Ländern, aber auch von China mit Misstrauen gesehen. Pjöngjang arbeitet an eigenen Atomwaffen. Putin und der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un unterzeichneten einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft.

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Herbert Thielen 22.06.24 16:20
michael von Wob 22.06.24 14:10
......und so, @mvW, sieht es eben aus, wenn die Telegram-Universität in die Semesterferien geht und die ansässigen (Möchtegern-)Studenten ihren "springbreak" auf dieser Plattform zelebrieren.....
Meinungsfreiheit in allen Ehren. Sie ist ein hohes Gut. Aber hier erleben wir wieder mal ein Beispiel, wie sie missbraucht wird. Es hat schon seinen Grund, warum sich so viele Foristen von hier verabschieden........
Ingo Kerp 20.06.24 14:40
Auf der politischen Weltbühne war der Besuch Putins in N.Korea sicherlich ein Aufschwung für den vom Westen gemiedenen dicklichen Kim und sein Regime. Für Putin eher ein politischer Abstieg. Dennoch, sowie die N.koreanische Regierung milit. Wissen aus RUS benoetigt, so benoetigt RUS Waffen und Munirionshilfe aus N.Korea. Transfer in beiden Richtungen schein gut zu laufen.