Korruption in Vietnam weitverbreitet

​«de Volkskrant» 

Vietnamesischer Präsident Vo Van Thuong. Foto: epa/Richard A. Brooks
Vietnamesischer Präsident Vo Van Thuong. Foto: epa/Richard A. Brooks

AMSTERDAM: Im Zuge von Korruptionsvorwürfen ist der vietnamesische Staatspräsident Vo Van Thuong von seinem Amt zurückgetreten. Dazu heißt es am Freitag in der niederländischen Zeitung «de Volkskrant»:

«Korruption ist in Vietnam weitverbreitet. Das Land steht auf Platz 83 des sogenannten Korruptionswahrnehmungsindex der Organisation Transparency International, die weltweit Korruptionsfälle erfasst. Damit befindet sich Vietnam in einer Reihe mit Ländern wie Burkina Faso, Kosovo und Südafrika.

Die Anti-Korruptionskampagne des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong, konzentriert sich auf den Energiesektor, der für das schnelle Wirtschaftswachstum Vietnams wichtig ist, in dem aber ineffiziente, korrupte Staatsunternehmen das Sagen haben. Viele Parteifunktionäre verlieren auch im Zuge von Korruptionsermittlungen im Baugewerbe ihre Posten.

Trongs hartes Vorgehen birgt allerdings auch Risiken. Vietnamesische Unternehmer und ausländische Investoren, die in den letzten Jahren Betriebe von China nach Vietnam verlegt haben, werden unruhig. Die Anti-Korruptionskampagne hat zudem eine lähmende Wirkung auf den Verwaltungsapparat, da viele Beamte aus Angst, der Korruption beschuldigt zu werden, vor Entscheidungen zurückschrecken.»

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