HANOI: In Vietnam sind neun mutmaßliche Mitglieder eines Drogenrings zum Tode verurteilt worden. Sie wurden am Montag für schuldig befunden, 2021 rund 105 Kilogramm Drogen, darunter vor allem Methamphetamin und Heroin, von Laos in ihre Heimat geschmuggelt zu haben, wie die Zeitung «VNExpress» unter Berufung auf die Justiz berichtete. Die Verurteilten um ihre 56-jährige Anführerin sind zwischen 39 und 59 Jahren alt.
Der Ring war kurz nach seiner Gründung von der Polizei gesprengt worden. Auf in Medien verbreiteten Bildern waren die Angeklagten in blauer Sträflingsuniform während der Urteilsverkündung im Gericht der Provinz Nghe An zu sehen, südlich der Hauptstadt Hanoi.
Vietnams Drogengesetze gehören zu den strengsten der Welt. Wer wegen des Besitzes oder Schmuggels von mehr als 600 Gramm Heroin oder Kokain oder mehr als 2,5 Kilogramm Methamphetamin verurteilt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen. Hunderte Verurteilte sollen in Todeszellen sitzen. Wie häufig Hinrichtungen vollstreckt werden, ist nicht bekannt. «Offizielle Statistiken über die Anwendung der Todesstrafe gelten in Vietnam als Staatsgeheimnis», schreibt Amnesty International.