Neues Cannabis-Gesetz schließt Schlupflöcher

Foto: epa/Narong Sangnak
Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Das Gesundheitsministerium unter Leitung von Gesundheitsminister Cholnan Srikaew präsentierte am Freitag (17. November 2023) den überarbeiteten Entwurf des Cannabis-Hanf-Gesetzes. In einer Pressekonferenz gab der Minister bekannt, dass Cannabis trotz der Änderungen nicht als Betäubungsmittel neu eingestuft wird.

Ursprünglich umfasste der erste Entwurf des Gesetzes 94 Abschnitte. Die aktualisierte Version wurde auf etwa 70 Abschnitte reduziert und zielt darauf ab, Bedenken der Öffentlichkeit und mögliche Schlupflöcher zu beseitigen, die den Freizeitkonsum von Cannabis ermöglichen könnten.

Das Herzstück des Gesetzes bleibt die Definition von Cannabis als kontrolliertes Kraut. Jedes Extrakt mit mehr als 0,2 Prozent Tetrahydrocannabinol (THC) bleibt weiterhin als Betäubungsmittel gelistet. Dies betrifft z.B. Cannabisöle und -konzentrate. Gesundheitsminister Cholnan betonte, dass die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke nach wie vor unterstützt werde, jedoch nicht für den Freizeitgebrauch. Unter dem neuen Gesetz benötigen selbst Eigenanbauer eine Genehmigung.

In der ersten Fassung des Cannabis- und Hanfgesetzes durfte ein Haushalt bis zu 15 Pflanzen für den Eigenbedarf anbauen, nach einfacher Benachrichtigung der lokalen Behörden. Gemäß dem neuen Gesetz ist nun jedoch eine Genehmigung erforderlich.

Bestehende Cannabisläden können ihren Betrieb fortsetzen, müssen aber die neuen Vorschriften einhalten. Dazu gehört beispielsweise das Verbot des Cannabiskonsums in den Räumlichkeiten und der Verkauf getrockneter Cannabisknospen (Marihuana). Das Gesetz wird auch klare Regelungen darüber treffen, an welchen Orten der Verkauf oder Konsum von Cannabis nicht gestattet ist.

Minister Cholnan machte deutlich, dass bestehende Cannabisläden nicht zwangsläufig geschlossen werden, jedoch strenge Auflagen erfüllen müssen. Der Konsum von Cannabis zu Freizeitzwecken wird mit dem neuen Gesetz verboten sein.

Auf die Frage nach der Illegalität des Cannabiskonsums zu Hause antwortete der Minister, dass dies derzeit noch eine Grauzone sei, die auf weitere Rückmeldungen aus der Öffentlichkeit warte.

Die Öffentlichkeit hat bis Mitte Dezember Zeit, den Entwurf des Gesetzes zu prüfen und Rückmeldungen zu geben. Der Minister kündigte an, dass er die Meinungen der Bevölkerung analysieren werde, bevor er das Gesetz dem Kabinett vorlegt.

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Redaktion 20.11.23 21:39
Anm. d. Red.: Wie bisher sind von der 0,2-Prozent-Regel nur Konzentrate betroffen, wie z. B. Öle oder Vaping-Produkte. Dies gilt nicht für Marihuana, da kein Konzentrat, sondern Pflanzenbestandteil, weshalb Sorten mit hohem THC-Anteil angeboten werden. Die Frage die im Raum steht ist der Freizeitkonsum: Nur noch auf Rezept oder weiter wie bisher. Der medizinische Markt ist dennoch nicht zu unterschätzen, vor allem für den Export.
Bonny Meiten 20.11.23 11:41
albern hoch 10
0.2% max ist ein komplett verbot. erstens ist das 100 mal weniger als es normal wäre und zweitens musst du ja deutlich darunter bleiben. du kannst das ja nicht steuern obs nun 0.19% oder 0.2% hat. und ab 0.21% bist hart im strafrecht... also kann man folglich nichtma das anbauen oder verkaufen.. desweiteren... selbst wenn man hier eine normalere % zahl nimmt (zb 1%). selbst dann ist das ein defacto verbot.. um das mal vereinfacht zu formulieren... das was hier steht is genau so albern wie wenn du ein alkoholverbot machst und dann sagst - aber es ist kein verbot - ihr könnt weiter alcoholfreies bier verkaufen. das hat ja auch 0.1% alc. doll.. ja.. und wenn du 200 bier trinkst könnte es sogar sein das du minimal was spührst :) total albern.. also diese "zugeständnisse" die ich hier lese sind keine.. da ist 0 zugeständnis dabei. kein reales. man darf weiter den shop haben aber A nur 0.2% und B keine knospen verkaufen :) ja was is denn dann über? :) da kannst den laden gleich dicht machen. A 0.2% sind defakto 0% und B nur um die knospen gehts ja :) was will der minister den überhaupt von der bevölkerung hören? also wenn es um die bevölkerung geht. ich wüsste nicht was die dagegen haben sollte. kiffer sind naturgemäs viel ruhiger als normal. das genaue gegenteil von leuten die 3 bier trinken..das schlimmste was passiert is das kiffer müde werden. wo soll da der faktor liefen der stört? die einfachste lösung wär man würde geschäfte nur am stadtrand erlauben. ähnlich industriegebiet
Oliver Harms 19.11.23 07:40
Da werden Läden zwangsläufig schließen.
Bei uns gibt es z.B.ein Restaurant mit Shop welches ausschließlich Speisen und Getränke mit den Inhaltsstoffen die jetzt wieder verboten werden anbietet.Und der Shop verkauft von Öl über diverse Marihuana Sorten,Schokolade,Lolis
bis Kaugummis alles garantiert über 0,2 % THC.
Speisen und Getränke dürften nach der neuen Logik dann wohl auch nur noch ausserhaus verkauft werden.
Ich dachte bisher das Habeck sei einmalig,aber der Minister ist genauso gut.....
Schließen brauchen sie nicht,aber verkaufen dürfen sie auch nichts mehr.....
Wer soll jetzt eigentlich die Grundstücke und Haushalte aller Bewohner Thailands durchsuchen
um dann den THC Gehalt der gefundenen Pflanzen zu überprüfen?
Wollen die dann ggf die Leute krimminalisieren und inhaftierten?
Wenn ja,braucht Thailand eine Menge neuer JVAs.
Ronaldo 19.11.23 00:40
Günther: Du haust einiges durcheinander
THC ist nicht als BTM gelistet und das soll sich auch nicht ändern (siehe BKK Post).
Extrakte < 0.2 % interessieren niemanden, es geht ums Weed und das ist kein Extrakt.
Norbert liegt richtig: 20 % aufwärts, ABER das sind die Optimalangaben der Samenproduzenten. Ob das in real erreicht wird steht auf einem ganz anderen Blatt.
Der Kommentar des Gesetzentwurfs zum Thema zu Hause dampfen: "Grauzone" (Quelle: BKK Post). Also ändert sich nix.
Das ist auch politisches Kalkül: eine Jugend die gechillt abhängt geht nicht protestieren...

Tondidi 18.11.23 21:50
Oskar 15:50
Volltreffer - gestern - morgen - heute.
Das ist wie die Lotterie. Sie ist allgegenwärtig, und manchmal gewinnt man richtig dick.
Man kann alles und darf nix. Und nebenbei retten wir die Welt. Ich liebe die hiesige Bescheidenheit und Inquonsequenz (-:
Guenter Scharf 18.11.23 20:40
Weed 0.2 % ist doch erlaubt
@Ronaldo, 18.11 23, 14:40: Lies doch mal genau : Nur Extrakte mit mehr als 0,2 % THC bleibt als Betäubungsmittel gelistet. Alles darunter ist also erlaubt. Die Shops können es also verkaufen.
Ronaldo 18.11.23 19:00
Wer den Original-Artikel lesen kann
ist klar im Vorteil: es wird KEINE verbindliche Aussage darüber gemacht, ob RECREATIONAL USE unter Strafe gestellt wird oder nicht.
Die getrockneten Blüten werden NICHT wieder in den Narcotic Act aufgenommen, d.h. der Handel damit wird weitergehen. Ob über dem Ladentisch, im Hinterzimmer oder online - Who cares?
Thailand Fan 18.11.23 17:00
Konsum im Laden verboten? Also auf der Straße erlaubt? Wie so oft: Wenn der Thai mit Gesetzen und Vorschriften nicht klar kommt, macht er sich eigene.
Oliver Singer 18.11.23 14:50
Wer lesen kann...

...ist auch hier klar im Vorteil:

"Der Konsum von Cannabis zu Freizeitzwecken wird mit dem neuen Gesetz verboten sein."
Ronaldo 18.11.23 14:40
Was sollen die Läden denn
verkaufen, wenn Weed > 0.2 % illegal ist? Das wäre zwangsläufig das aus für alle Shops. Außer für jene, die unter dem Deckmantel "Medizin" auch gleich ein Rezept mit ausstellen können. (Da wird telefonisch ein Arzt kontaktiert.)
Thomas Sylten 18.11.23 14:10
Eigentlich kann ja nur die Drogenmafia ein Interesse an der Wiederherstellung ihres Geschäftsmodells als alleiniger Dealer für den Freizeitkonsum haben. Ich frage mich welchen Einfluss die auf das Ministerium haben..
Guenter Scharf 18.11.23 13:40
@Oliver Singer, 18.11.23, 12:50: Bitte den Artikel aufmerksam lesen:
- Cannabis wird wieder verboten? Nicht grundsätzlich, sondern nur mit mehr als 0,2 % THC.
- Kein Konsum, kein Verkauf, kein privater Anbau? Eigenanbau ist doch mit einer Genehmigung möglich, und bestehende Cannabis-Läden werden nicht grundsätzlich geschlossen, sondern müssen nur bestimmte Auflagen erfüllen.
Günter Jack 18.11.23 13:00
Nach dem altvertrauten thailändischen Motto: Zwei Schritte vor und drei zurück..
Mal sehen, was als nächstes kommt.
Oliver Singer 18.11.23 12:50
Rumgeiere
Was soll das Rumgeiere?
Cannabis wird wieder verboten.
Punkt.
Kein Konsum, kein Verkauf, kein privater Anbau.
Die Drogenbosse und Straßendealer jubilieren!
Tausende legale Shops können schließen.
Das nenne ich Rechtssicherheit!
"Zu medizinischen Zwecken" -blah!