Neues aus dem Ausland am Dienstag

Foto: Pixabay/Walkerssk
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Polizei eskortiert Raser samt Frau mit Wehen zur Klinik

CAHORS: Eigentlich haben es die Polizisten an der Straße in Frankreich auf Temposünder abgesehen, doch dann müssen sie umplanen. Bei einer Frau in einem gestoppten Wagen haben nämlich die Wehen eingesetzt.

Eine Motorradstreife der französischen Polizei hat bei einer Kontrolle einen Autofahrer mit überhöhtem Tempo gestoppt, beim Blick auf die von Wehen geplagte Frau auf dem Beifahrersitz den Bußgeldblock aber gleich wieder weggesteckt. Stattdessen eskortierten die beiden Beamten das Paar über die rund 30 Kilometer weite Strecke zum nächsten Krankenhaus in Cahors in Südwestfrankreich, wie die Gendarmerie auf Facebook mitteilte. Am Nachmittag kam dort dann die Tochter des Paars, die kleine Deva, zur Welt.

Am nächsten Tag bekam das kleine Mädchen es dann gleich schon mit der Polizei zu tun - für ein Erinnerungsfoto, versteht sich. Aber auch um den vierjährigen Bruder der Neugeborenen kümmerten sich die Polizisten. Er konnte mit seinem Vater die Wache besuchen und dort die Polizeimotorräder bewundern, wie die örtliche Zeitung «Le Dauphiné libéré» berichtete.


Georgischer Kampfjet abgestürzt - Pilot tot

TIFLIS: Beim Absturz eines Kampfflugzeugs der Luftwaffe der ehemaligen Sowjetrepublik Georgien ist der Pilot ums Leben gekommen. Der Jet vom Typ Suchoi Su-25 sei am Dienstag während eines Übungsfluges unter bisher ungeklärten Umständen abgestürzt, teilte das Verteidigungsministerium in Tiflis mit. Die Behörde habe inzwischen eine Untersuchung eingeleitet.

Der genaue Ort des Absturzes wurde nicht genannt. Wegen des angespannten Verhältnisses zu Russland und wegen des relativ beengten Staatsgebiets der Schwarzmeer-Republik lässt Georgien seine Piloten seit einigen Jahren in der Türkei üben. Die georgische Luftwaffe verfügt aktuell nur über wenige veraltete Suchoi-Maschinen.


Fast 20 Tote bei Bandenkrieg im Süden von Mexiko

LA CONCORDIA: An der Grenze zu Guatemala ringen zwei Verbrechersyndikate um die Kontrolle des Drogen-, Menschen- und Waffenhandels. Die Regierung schickt zusätzliche Soldaten und Polizisten in die Region.

Bei mutmaßlichen Kämpfen zwischen rivalisierenden Drogenkartellen sind im Süden von Mexiko 19 Menschen ums Leben gekommen. Die Opfer seien nahe der Ortschaft La Concordia im Bundesstaat Chiapas in und neben einem Lastwagen entdeckt worden, teilte das Sicherheitsministerium am Dienstag mit. Die Leichen wiesen Schussverletzungen auf. Erste Berichte über die Tat gab es bereits Ende vergangener Woche. In einem Video waren die Toten auf der Ladefläche des Lastwagens zu sehen. Sie trugen taktische Kleidung und hatten Gewehre bei sich.

Die Ermittler gehen von einer Auseinandersetzung zwischen dem Sinaloa-Kartell und dem Kartell von Chiapas und Guatemala aus. Die beiden Verbrechersyndikate ringen in der Region um die Kontrolle des Drogen-, Menschen- und Waffenhandels. Die Regierung entsandte zuletzt 1200 zusätzliche Soldaten und Polizisten in das Grenzgebiet zu Guatemala.


Tesla mit kleinerem Verkaufsrückgang als erwartet

AUSTIN: Der wertvollste Automobilhersteller der Welt steht bei den Auslieferungen besser da als gedacht. Das schlägt sich auch an der Börse nieder.

Der US-Elektroautobauer Tesla begrenzt im zweiten Quartal den Verkaufsrückgang stärker als erwartet. In den drei Monaten bis Ende Juni liefern die Amerikaner 443.956 Fahrzeuge aus und damit knapp fünf Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie sie in Austin mitteilen. Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas deutlicheren Minus gerechnet. Die Aktie zog im vorbörslichen US-Handel an. Bereits zu Wochenbeginn hatte das Papier deutlich zugelegt.

Hergestellt hat Tesla den eigenen Angaben zufolge im Quartal nur rund 411.000 Wagen. In der jüngeren Vergangenheit hatte die Firma von Elon Musk in einem unerwartet schwachen Marktumfeld des Öfteren mehr produziert als verkauft. In der Folge gewährte Tesla hohe Rabatte, um die Autos auch loszuwerden. Damit sorgte der Elektroautopionier in der Branche für viel Verstimmung, weil andere Hersteller nachziehen mussten. Die Finanzresultate zum zweiten Quartal will Tesla am 23. Juli vorlegen.


27 Tote nach Massenpanik in Indien

NEU-DELHI: Nach einer Massenpanik auf einer religiösen Veranstaltung in Nordindien gibt es mindestens 27 Tote. Unter den Opfern seien überwiegend Frauen und Kinder, sagte der Amtsarzt Rajkumar Aggarwal im indischen Fernsehen. Man habe eine Untersuchung des Unfallhergangs angeordnet, so Aggarwal. Das Unglück ereignete sich demnach in einem Dorf im Bezirk Hathras im Bundesstaat Uttar Pradesh.

Die Massenpanik soll ausgebrochen sein, als Hunderte Menschen nach einem Gebet das Gebäude verlassen wollten, hieß es in den örtlichen Medien. Viele andere seien verletzt. Die Zahl der Toten könne weiter steigen, berichtete der Sender India Today.


Polens Regierungschef empfängt Scholz in Warschau

WARSCHAU: Nach jahrelanger Pause geht es um eine weitere Aussöhnung und Verständigung: Inmitten der Haushaltsverhandlungen reist der Kanzler gleich mit zwölf Bundes- und Staatsministern nach Polen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist in Warschau von Polens Ministerpräsident Donald Tusk mit militärischen Ehren empfangen worden. Die Begrüßung am Dienstagmorgen markierte den Start der deutsch-polnischen Regierungskonsultationen, zu denen Scholz inmitten der laufenden Haushaltsverhandlungen mit zwölf Bundes- und Staatsministern nach Polen gereist ist. Es ist das erste Mal seit 2018, dass dieses wichtige bilateralen Treffen wieder stattfindet.

In Warschau geht es um die weitere Aussöhnung und Verständigung zwischen beiden Ländern. Aus Regierungskreisen in Berlin heißt es, die Konsultationen sollten «einen starken Impuls» für die guten nachbarschaftlichen Beziehungen geben. Dafür werde ein gemeinsamer Deutsch-Polnischer Aktionsplan mit mehreren Projekten beschlossen. Erwartet wird, dass Berlin ein Finanzpaket für Polen vorlegt. Es soll sowohl Entschädigungszahlungen für noch lebende polnische Opfer der Besatzung durch Nazi-Deutschland enthalten als auch deutsche Hilfe für die Verteidigung der Ostflanke der Nato. Zudem soll Geld fließen für den Bau des Deutsch-polnischen Hauses in Berlin. Das Haus soll an die komplizierte deutsch-polnische Geschichte und die brutale deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) erinnern und einen Ort des Gedenkens für die polnischen Opfer schaffen.

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