Nachrichten aus der Sportwelt am Freitag

Union's Max Kruse erzielt den 1:1 Ausgleichstreffer vom Elfmeterpunkt. Foto: epa/Odd Andersen
Union's Max Kruse erzielt den 1:1 Ausgleichstreffer vom Elfmeterpunkt. Foto: epa/Odd Andersen

Kuntz verrät Olympia-Kandidaten - Max Kruse hat «richtig Bock»

FRANKFURT/MAIN: DFB-Trainer Stefan Kuntz hat einigen früheren U21-Nationalspielern Olympia-Nominierungen in Aussicht gestellt. «Grundsätzlich haben es die Spieler verdient, die sich durch die Finalteilnahme 2019 für Olympia qualifiziert haben. Ich denke da zum Beispiel an Henrichs, Neuhaus und Serdar. Ihre Nominierung hängt aber auch von Jogi Löw ab, und wen er mit zur EM nehmen will», sagte Kuntz in einem Interview der «Bild». «Außerdem müssen wir ein Agreement mit den Vereinen finden, mit dem alle leben können.»

Auf die Frage, ob es schon Bewerbungen von Nicht-Nationalspielern gebe, sagte der U21-Trainer: «Ich kann verraten, dass Max Kruse richtig Bock hat.» Ob Kruse (14 A-Länderspiele) oder der sowohl für die Löw-Auswahl als auch für Olympia schon gehandelte Mats Hummels (70 A-Länderspiele) tatsächlich in Frage kommen, muss Kuntz bis zum 30. Juni entscheiden. Dann müssen laut Fußball-Weltverband FIFA die endgültigen Kader gemeldet werden. Drei Spieler dürfen früher als 1997 geboren sein.

Für das Viertelfinale der U21-EM, für das sich sein Team in dieser Woche qualifizierte, will Kuntz am «Stamm des Kaders, besonders den Führungsspielern» voraussichtlich festhalten. «Jetzt gilt es, ein paar Dinge anzuschieben. Wir werden zur EM-Vorbereitung wieder ein Trainingslager in Südtirol direkt nach der Bundesliga-Saison machen», sagte der 58-Jährige. «Dann werden wir wegen der Organisation der Olympischen Spiele nach Tokio fliegen, um uns die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen. Dazu kommt die Spieler-Beobachtung der EM- und Olympia-Kandidaten.»

Zurückhaltend äußerte sich Kuntz zu den Spekulationen um die Löw-Nachfolge. «Eine Bewerbung gibt es nicht, ich bin ja schon beim DFB angestellt (lacht) und mit Oliver Bierhoff im Austausch. Über das Thema Bundestrainer haben wir aber noch nicht gesprochen», sagte er.


Berliner Kepler startet mit Niederlage seiner Twins in MLB-Saison

MILWAUKEE: Eine gute Leistung des Berliner Baseball-Profis Max Kepler hat den Minnesota Twins zum Start in die MLB-Saison nicht zum Sieg gereicht. Trotz zwischenzeitlicher 5:2-Führung unterlag Keplers Mannschaft den Milwaukee Brewers am «Opening Day» der Major League Baseball mit 5:6 nach zehn Innings. Kepler erzielte am Donnerstag (Ortszeit) einen Punkt und hatte drei Hits, mit denen er es je einmal zur ersten, zweiten und dritten Base schaffte. Bei der Partie im American Family Field in Milwaukee waren 11.740 Zuschauer dabei, was etwa 25 Prozent der Stadionkapazität entspricht.


NBA-Profi Hartenstein glänzt bei Cavaliers-Niederlage gegen 76ers

CLEVELAND: Ein auf der amerikanischen NBA-Homepage beworbener Alley-Oop und insgesamt zwölf Punkte für Isaiah Hartenstein haben den Cleveland Cavaliers gegen die Philadelphia 76ers nicht zum Sieg gereicht. Der Meister von 2016 verlor gegen den dreimaligen Champion am Donnerstagabend 94:114 und hat immer kleinere Chancen, zumindest an der Qualifikation für die Playoffs teilzunehmen. In seinem zweiten Spiel seit dem Wechsel von den Denver Nuggets spielte Hartenstein fast 20 Minuten und hatte neben dem spektakulären Dunk im ersten Viertel neben den zwölf Zählern auch sieben Rebounds und eine Vorlage.


Erneuter Corona-Fall beim KSC - Spiel gegen Osnabrück findet statt

KARLSRUHE: Beim Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC ist ein weiterer Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Außenverteidiger Philip Heise gibt es einen zweiten Corona-Fall im Profikader, wie der KSC am Karfreitag mitteilte. Das Heimspiel gegen den VfL Osnabrück am Samstag (13.00 Uhr/Sky) soll aber wie geplant stattfinden. Um welchen Spieler es sich handelt, teilten die Badener nicht mit. Er sei aber ebenfalls ohne Symptome und umgehend isoliert worden.


Olympia-Fackellauf: Organisatoren kämpfen gegen Absage in Osaka

TOKIO: Japans Olympia-Organisatoren wollen die drohende Absage des olympischen Fackellaufs durch die Großstadt Osaka wegen wieder steigender Corona-Infektionszahlen verhindern. «Wir sind momentan mit den lokalen Behörden im Gespräch, wie und in welcher Weise wir den Fackellauf dort veranstalten können», sagte Seiko Hashimoto, Präsidentin des Organisationskomitees der Sommerspiele in Tokio, am Freitag. «Dinge können sich schnell ändern.» Der Gouverneur der Präfektur Osaka, Hirofumi Yoshimura, hatte sich tags zuvor gegen den Fackellauf, der am 25. März gestartet wurde und bei der Eröffnungsfeier am 23. Juli enden soll, durch Osaka ausgesprochen.


RB-Coach Nagelsmann: Meisterkampf ohne Sieg gegen Bayern vorbei

LEIPZIG: Trainer Julian Nagelsmann sieht im Spiel gegen Bayern München die letzte Chance auf die Meisterschaft in der Fußball- Bundesliga für RB Leipzig. «Wenn wir nicht gewinnen oder unentschieden spielen, ist die Saison zwar nicht vorbei, aber der Meisterkampf», sagte der 33-Jährige am Freitag. Verfolger Leipzig liegt vor dem 27. Spieltag vier Punkte hinter München und empfängt den Tabellenführer am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Im Hinspiel es ein 3:3. RB muss diesmal auf Angeliño verzichten. «Er steht nicht zur Verfügung, er hat noch nicht mit der Mannschaft trainiert, er kann vielleicht gegen Bremen wieder im Kader stehen», sagte Nagelsmann.


Flick lässt sich Lewandowski-Ersatz offen - Mit Süle gegen Leipzig

MÜNCHEN: Hansi Flick hat sich vor dem Bundesliga-Gipfel des FC Bayern bei RB Leipzig nicht auf einen Ersatz für den verletzten Weltfußballer Robert Lewandowski festgelegt. «Ich lasse mir offen, wie wir agieren», sagte der Trainer des deutschen Fußball- Rekordmeisters am Freitag in München. Dagegen kann Niklas Süle nach seinen muskulären Problemen bei der Nationalmannschaft am Samstag (18.30 Uhr/Sky) in Leipzig auflaufen. «Er wird spielen können», sagte Flick. Lewandowski fällt wegen einer Bänderdehnung im rechten Knie nach Vereinsangaben rund vier Wochen aus. Der als Backup verpflichtete Eric Maxim Choupo-Moting wäre eine Option, Thomas Müller eine andere.


Deutscher Bürgermeister Vizepräsident der europäischen Gewichtheber

MOSKAU: Der deutsche Sportfunktionär Patrick Fassott ist neuer Vizepräsident des Europäischen Gewichtheber-Verbandes EWF. Der 50 Jahre alte Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rheinauen in der Pfalz ist am Donnerstag beim EWF-Kongress in Moskau in das Amt gewählt worden. In der russischen Hauptstadt finden von diesem Samstag an die Europameisterschaften im Gewichtheben statt.

Fassott ist Präsident des Gewichtheberverbandes Rheinland-Pfalz. Der SPD-Politiker war acht Jahre Vizepräsident des Bundes Deutscher Gewichtheber (BVDG). Zum Präsidenten der EWF wurde der Türke Hasan Akkus gewählt. Der 58-Jährige ist Nachfolger des langjährigen Präsidenten Antonio Urso aus Italien, der nicht wieder antrat.


Schwimm-Weltverband sagt Olympia-Quali der Wasserspringer in Tokio ab

TOKIO: Der Schwimm-Weltverband Fina hat den als letzte Olympia-Qualifikation für die Wasserspringer vorgesehenen Weltcup vom 18. bis 23. April in Tokio abgesagt. Wie die Organisatoren der Olympischen Spiele am Freitag mitteilten, ist ein entsprechendes Schreiben der Fina eingetroffen. Ein wesentlicher Grund für die Absage ist laut einem Dokument der Fina, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, ein nur unzureichender Plan der Organisatoren zum Schutz vor dem Coronavirus. Der Deutsche Schwimm-Verband hatte ein Team mit 15 Wasserspringern für den Weltcup in Tokio nominiert.

«Die Testevents sind sehr wichtig für das Organisationskomitee», sagte die OK-Präsidentin Seiko Hashimoto am Freitag. «Aber auch die Beachtung der Sicherheit und der Corona-Maßnahmen sowie Grenzkontrollen, um das Hereintragen des Coronavirus nach Japan zu verhindern, sind wichtig.»

Bundestrainer Lutz Buschkow sagte der dpa: «Das ist ein Hammer. Jetzt hängen wir in der Luft.» Man wolle weitere Maßnahmen nun so gestalten, als würde der Weltcup stattfinden. Schließlich müsse man mit einem Ersatztermin und einem Ersatzort rechnen. Zudem seien bereits im Mai die Europameisterschaften geplant.

«Die Kurzfristigkeit der Absage ist natürlich enttäuschend, bei allem Verständnis für eine schwierige Gesamtsituation», sagte Buschkow. Der 63-Jährige ergänzte: «Die Planungen für Tokio und die Vorbereitung waren mit einem enorm hohen Aufwand verbunden. Das alles am Oster-Wochenende umzuorganisieren, ist sehr, sehr schwierig.» In der japanischen Hauptstadt sollten die letzten Quotenplätze für Olympia in diesem Sommer vergeben werden. Patrick Hausding und Tina Punzel hatten bereits bei der WM 2019 je einen Quotenplatz für das deutsche Team gesichert.


Nur 18 positive Tests in der gesamten Bob- und Skeleton-Saison

GROSSGMAIN/ÖSTERREICH: Das Hygienekonzept des Bob- und Skeleton-Weltverbandes IBSF hat in der abgelaufenen Saison gegriffen. «Wir haben in der vergangenen Saison fast 20.000 Tests durchgeführt und hatten insgesamt 18 positive Fälle, die umgehend in Quarantäne verlegt wurden», bilanzierte IBSF-Präsident Ivo Ferriani. Er betonte, dass «der ständige Austausch mit den Bahnmanagern bzw. den Organisationskomitees zu den neuesten Entwicklungen vor Ort ein wesentlicher Garant für den Erfolg waren. Für uns war bei der Erstellung der Covid-19-Präventionsrichtlinien sehr wichtig, mit dem Konzept nicht nur unsere eigenen Athleten und Offizielle zu schützen, sondern gleichwohl die Bevölkerung vor Ort.»

Weltweit nahmen in der abgelaufenen Saison Sportler aus 43 Nationen an 131 Veranstaltungen an neun Wettkampforten in den Disziplinen Bob, Skeleton und Para Bob teil. «Wir konnten den Athleten mehr als 12.000 Abfahrten bieten. All dies trotz der schwierigen Situation rund um die Covid-19-Pandemie», sagte Ferriani und bedankte sich bei den Veranstaltern in Nordamerika, die zu Gunsten der Durchführbarkeit der Weltcupserie die vorgesehenen Weltcups - oder im Fall von Lake Placid sogar die Weltmeisterschaften - zurückgegeben hatten. «Dies war eine große Geste der Solidarität im besten Sinne unseres Sportes», sagte der IBSF-Präsident.

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