Nachrichten aus der Sportwelt am Dienstag

Bayern' David Alaba reagiert während des Viertelfinal-Rückspiels der UEFA Champions League. Foto: epa/Ian Langsdon
Bayern' David Alaba reagiert während des Viertelfinal-Rückspiels der UEFA Champions League. Foto: epa/Ian Langsdon

Laut Sky: Bayern-Profi Alaba wechselt zu Real Madrid

MÜNCHEN: David Alaba wird nach Informationen des TV-Senders Sky vom FC Bayern zu Real Madrid wechseln.

Der 28 Jahre alte österreichische Fußball-Nationalspieler solle «zeitnah» einen Fünfjahresvertrag bis 2026 unterzeichnen, berichtete der Sender am Dienstagabend. Von den beiden Vereinen gab es während des Bundesliga-Spiels der Münchner gegen Bayer Leverkusen zunächst keine Bestätigung. Alaba wird den deutschen Fußball-Rekordmeister in diesem Sommer nach 13 Spielzeiten verlassen. Sein Vertrag in München läuft dann aus, er wechselt also ablösefrei. Verhandlungen über eine Verlängerung des Kontrakts waren schon vor einiger Zeit gescheitert.


WIEN/MONTREUX: Der UEFA-Kongress 2022 findet in Wien statt.

Wie der österreichische Verband am Dienstag nach der Vollversammlung der Europäischen Fußball-Union in Montreux bekanntgab, ist die Landeshauptstadt am 11. Mai 2022 erneut Gastgeber für den Dachverband. Wien war bereits vier Mal Schauplatz des UEFA-Kongresses, zuletzt im März 2015.


Deutsches Olympia-Fußballteam erfährt Vorrunden-Gegner für Tokio

ZÜRICH/TOKIO: Drei Monate vor dem Start des olympischen Fußball-Turniers erfährt die deutsche Mannschaft an diesem Mittwoch ihre Gegner für die Gruppenphase. Der U23-Auswahl von Trainer Stefan Kuntz droht bei der Auslosung (10.00 Uhr) des Weltverbandes FIFA in Zürich eine schwere Gruppe. Brasilien, U23-Afrikameister Ägypten und Australien könnten die Gegner für die DFB-Elf sein, die mit Mexiko, Honduras und Spanien in Topf zwei ist.

Gastgeber Japan, Brasilien, Argentinien und Südkorea bilden Topf eins. Spiele gegen Teams aus der gleichen Konföderation sind in der Gruppenphase ausgeschlossen. Das Turnier beginnt am 21. Juli, Kuntz darf für sein Aufgebot drei Spieler berufen, die früher als 1997 geboren wurden. 2016 in Rio de Janeiro hatte das deutsche Team nach einer Finalniederlage gegen Brasilien die Silber-Medaille geholt.

Auch die Gruppen für das Fußball-Turnier der Frauen werden am Mittwoch ausgelost, Deutschland hatte die Qualifikation verpasst.


Verschoben: Ironman-EM in Frankfurt nun für 15. Augut geplant

FRANKFURT/MAIN: Die Ironman-Europameisterschaft in Frankfurt/Main findet nicht wie geplant am 27. Juni statt. Das traditionell topbesetzte Rennen über 3,82 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen wurde auf den 15. August verschoben. Gründe sind die weiter anhaltende Corona-Pandemie mit den daraus resultierenden Einschränkungen, hieß es in einer Mitteilung von Ironman am Dienstag.


Neuer Trainer beim SV Meppen: Rico Schmitt wird Frings-Nachfolger

MEPPEN: Rico Schmitt ist neuer Trainer des SV Meppen und Nachfolger von Torsten Frings. Der 52-Jährige erhält beim abstiegsbedrohten Fußball-Drittligisten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022. Schmitt hatte zuletzt bis zum Februar vergangenen Jahres den FC Carl Zeiss Jena trainiert. Meppen hatte sich am vergangenen Mittwoch vom früheren Nationalspieler Frings getrennt. An diesem Mittwoch treten die Emsländer zu Hause gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Magdeburg an.


Quarantäne für fast alle Profis des Karlsruher SC beendet

KARLSRUHE: Die häusliche Quarantäne für die Profis des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC ist beendet. Nach zwei Wochen Isolation aufgrund mehrerer Corona-Fälle in der Mannschaft durften die Spieler am Dienstag zu den finalen PCR-Tests ans Wildparkstadion kommen, wie der KSC mitteilte. Am Mittwoch soll dann wieder das Mannschaftstraining aufgenommen werden, da für das Team von Trainer Christian Eichner bereits am Freitag (18.30 Uhr/Sky) das nächste Spiel gegen die Würzburger Kickers ansteht.


EM-Direktor: «Last-Minute»-Verkauf von Tickets möglich

MONTREUX: UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen hat einen «Last-Minute»-Verkauf von Tickets für die Fußball-EM in diesem Sommer (11. Juni bis 11. Juli) ins Spiel gebracht. Voraussetzung dafür sei aber, dass sich die Corona-Lage noch weiter verbessere. Bislang haben neun von zwölf EM-Gastgeber Partien vor zumindest einigen Tausend Zuschauern garantiert, teilweise werden auch ausländische Fans zugelassen. Einige Standorte hielten sich offen, bei sinkenden Corona-Fallzahlen die Zuschauerkapazität näher am Turnier nach oben anzupassen.


Restliche Premier-League-Clubs: Halten uns alle Optionen offen

LONDON: Die Teilnahme von sechs englischen Fußballvereinen an der Super League stößt bei den übrigen 14 Clubs der englischen Premier League auf scharfe Kritik. Allerdings forderten sie die «Big Six» nach einer Videokonferenz am Dienstag nicht zum Austritt aus der Eliteliga auf. «Die Premier League erwägt alle verfügbaren Maßnahmen, um den Fortschritt des Wettbewerbs zu verhindern und die beteiligten Anteilseigner gemäß ihren Regeln zur Rechenschaft zu ziehen», teilte die Liga mit. Die Super-League-Teilnehmer waren zu dem Treffen nicht eingeladen. Die restlichen Clubs lehnten das Milliardenprojekt «einstimmig und energisch» ab, hieß es weiter.


Manchester City wendet sich von Super League ab

MANCHESTER: Nach scharfer Kritik von Fans, Verbänden und der britischen Regierung verzichtet der englische Fußball-Spitzenclub Manchester City als erster der zwölf Mitgründer offiziell auf die Teilnahme an der neuen Super League.

Die formellen Schritte dazu seien eingeleitet worden, teilte der Tabellenführer der Premier League am Dienstagabend mit.


FC Bayern unterstreicht: Klares Nein zur Super League

MÜNCHEN: Der FC Bayern München hat sich deutlich gegen die Super League positioniert. «Ich darf im Namen des Vorstandes ausdrücklich feststellen, dass der FC Bayern nicht an der Super League teilnimmt», wurde Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstagnachmittag in einer Mitteilung des Fußball-Rekordmeisters zitiert. Deutsche Teams gehören nicht zu den Initiatoren der Eliteliga, die seit Wochenbeginn massiv in der Kritik steht und weswegen nationale und internationale Verbände bereits mit drakonischen Strafen drohen.


Olympia-Quali im Synchronschwimmen im Juni außerhalb Japans

TOKIO: Die Olympia-Qualifikation im Synchronschwimmen soll im Juni außerhalb Japans ausgetragen werden. Wo genau der ursprünglich vom 1. bis zum 4. Mai in Tokio geplante Wettkampf stattfinden soll, ist laut Mitteilung des Weltverbandes vom Dienstag noch offen. Einen genauen Termin nannte die Fina ebenfalls nicht. Ein Test in der Olympia-Stadt soll im Juli und damit im Monat des Sommerspiele-Starts stattfinden.

Für das deutsche Team wollen sich Marlene Bojer und Michelle Zimmer für Olympia qualifizieren. Deutschland war letztmals 1992 im Synchronschwimmen bei Olympia vertreten.


Frühere Top-Schwimmer und Trainer fordern Antworten von DSV-Präsident

KASSEL: In einem weiteren kritischen Brief haben namhafte Unterzeichner um die frühere Schwimm-Größe Britta Steffen und Bundestrainer Bernd Berkhahn konkrete Informationen vom Verbandsvorstand und Präsident Marco Troll in der Krise gefordert. Sie wollen unter anderem wissen, welche konkreten Pflichtverletzungen dem bisherigen Direktor Leistungssport Thomas Kurschilgen vorgeworfen werden. Kurschilgen war vom Deutschen Schwimm-Verband freigestellt worden.

Unter anderem die Bundestrainer Berkhahn und Hannes Vitense, sowie Athletensprecherin Sarah Köhler hatten sich zuletzt für die Rehabilitierung Kurschilgens ausgesprochen. Sollte dies nicht zeitnah möglich sein, schlagen sie den dreifachen Olympiasieger Michael Groß als Interimslösung vor. Laut Troll soll noch in dieser Woche entschieden werden, wie es auf dem Posten weitergeht.

Neben der Personallage werden in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, auch Antworten zu finanziellen Fragen gefordert. «Wie sieht die aktuelle Finanzsituation im ordentlichen Haushalt des DSV aus? Wie hoch sind die derzeitigen Einnahmenverluste und welche Auswirkungen sieht der Vorstand auf das nicht bundesgeförderte Leistungssportpersonal?», heißt es in dem Schreiben.

Zudem kritisieren die Verfasser: «Die letzten Wochen und Monate sind geprägt durch eine intransparente und diffuse Kommunikation.» Dies habe einen Graben zwischen Vorstand und vielen hauptberuflichen Mitarbeitern entstehen lassen. «Es fällt uns schwer, in Ihrem Krisenmanagement und Ihrer Kommunikation ein strukturiertes und zukunftsweisendes Vorgehen zu erkennen», heißt es weiter.


Klassiker-Spezialist Schachmann verzichtet für Olympia auf Tour

LEIPZIG: Klassiker-Spezialist Maximilian Schachmann verzichtet in diesem Jahr wie erwartet auf die Tour de France. Stattdessen will sich der 27-Jährige auf die Olympischen Spiele in Tokio konzentrieren. «Der Kurs in Tokio hat ein Klassikerprofil und könnte mir liegen. Ich rechne mir Medaillenchancen aus, sofern ich mich an die Hitze dort gewöhne. Beides, Tour de France und Olympia, wäre zu viel», sagte Schachmann der «Sport Bild». Der Berliner hat in diesem Jahr zum zweiten Mal die Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen und war am Sonntag beim Amstel Gold Race auf Platz drei gefahren.


Springreiterin Karlsson kann doch in Tokio starten

HAMBURG: Die in Deutschland lebende Springreiterin Mathilda Karlsson kann nun doch für Sri Lanka an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen. Wie die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) am Dienstag mitteilte, hat der Sportgerichtshof CAS ein FEI-Urteil aufgehoben, das einen Start verhindert hätte.

Die östlich von Hamburg in Grönwohld lebende Karlsson hatte ihren Startplatz zunächst verloren, da die FEI vermeintliche Unregelmäßigkeiten bei Qualifikations-Turnieren festgestellt hatte. So sollen Startgelegenheiten nur informierten Sportlern bekannt gewesen sein, damit sie bei geringer Konkurrenz Qualifikationspunkte für Olympia sammeln konnten.

Diese Punkte waren zunächst aberkannt worden, was jetzt vom CAS revidiert wurde. Die endgültige Teilnehmerliste für Tokio will die FEI am 5. Juli bekanntgeben.


Rummenigge zurück in UEFA-Exekutive

MONTREUX: Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ist in der großen Super-League-Krise wieder in das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union eingezogen. Der 65-Jährige wurde am Dienstag beim UEFA-Kongress in Montreux als Vertreter der Europäischen Club-Vereinigung ECA per Akklamation in das wichtige Gremium aufgenommen. Seine Amtszeit läuft bis 2024, er folgt damit auf Andrea Agnelli. Der Chef von Juventus Turin hatte den Posten wegen der Verwerfungen der von ihm maßgeblich vorangetriebenen Pläne um eine exklusive Super League geräumt.


Schwergewichts-Spektakel Joshua gegen Fury in Saudi-Arabien

LOS ANGELES: Der Schwergewichtskampf zwischen den britischen Box-Weltmeistern Anthony Joshua und Tyson Fury soll in Saudi-Arabien stattfinden. Das bestätigte Fury-Promoter Bob Arum am Dienstag gegenüber «Boxing Scene». Der erste Vereinigungskampf der vier wichtigsten Verbände wird demnach vor bis zu 20.000 Zuschauern in einer Arena in Dschidda am Roten Meer angesetzt. Als Datum stehen der 24. Juli, der 31. Juli und der 7. August zur Auswahl. Damit findet der zum Mega-Duell hochgejubelte Kampf während der Olympischen Spiele in Tokio statt.


Golfprofi Kaymer ist «heiß» auf Olympia - Hauptziel sind die Top 50

MÜNCHEN: Für Deutschlands Golfstar Martin Kaymer sind seine zweiten Olympischen Spiele «ein Riesen-Ziel. Rio hat mir super viel Spaß gemacht. Da bin ich schon heiß drauf», sagte der 29-Jährige am Dienstag bei einer Online-Medienrunde zum Turnier in Eichenried mit Blick auf die Sommerspiele in Tokio. Sein Hauptziel sei «natürlich, Top 50 der Welt zu sein, um mich für die Majors zu qualifizieren», sagte der zweimalige Major-Champion, der sich nach seinem dritten Platz bei der Austria Open auf Platz 82 in der Weltrangliste verbessert hat.


Lakers verlieren Heimspiel gegen Jazz - Curry mit zehn Dreiern in NBA

LOS ANGELES: Dennis Schröder hat mit den Los Angeles Lakers gegen den NBA-Spitzenreiter Utah Jazz verloren. Bei der 97:111-Heimniederlage hatte Schröder mit sechs Vorlagen den Bestwert für seine Mannschaft und kam zudem auf 15 Punkte und vier Rebounds, konnte die Niederlage des Titelverteidigers aber nicht verhindern. Für die Lakers gibt es deswegen weiterhin eine gewisse Gefahr, noch aus den Top sechs der Western Conference zu fliegen und die direkte Qualifikation für die Playoffs zu verpassen. Hoffnung macht dem Team die erwartete Rückkehr von Anthony Davis, der nach monatelanger Pause womöglich noch in dieser Woche wieder spielen kann.


Fußball-Nationalspielerin Marozsan an US-Club ausgeliehen

LYON: Die deutsche Fußball-Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan wird von Olympique Lyon im Sommer für ein halbes Jahr an den Schwesterclub OL Reign in Seattle ausgeliehen. Im Team von Weltmeisterin Megan Rapinoe will sich die 29-Jährige in der US-Profiliga NWSL weiter verbessern. «Als Fußballerin und als Persönlichkeit», sagte die 104-malige DFB-Auswahlspielerin in einem Interview ihres französischen Vereins. Fünf Mal gewann sie mit Olympique Lyon die Champions League.


Beach-Welttour: Überraschungsduo Laboureur/Tillmann verpasst Finale

CANCUN: Das deutsche Beachvolleyball-Duo Chantal Laboureur und Cinja Tillmann hat beim Welttour-Turnier in Mexiko den Einzug ins Finale verpasst. In der Nacht zum Dienstag scheiterte das Interimsduo im Halbfinale an den Kanadierinnen Melissa Humana-Paredes und Sarah Pavan mit 0:2 (16:21, 14:21). Dennoch bleibt der gemeinsame Auftritt der EM-Zweiten Tillmann und der deutschen Meisterin Laboureur eine Überraschung, zumal sie noch gegen die Brasilianerinnen Agatha/Duda das kleine Finale um Platz drei spielen.


DESG: Peter Mueller neuer Sprint-Bundestrainer der Eisschnellläufer

BERLIN: Die deutschen Eisschnellläufer haben nach fast vier Monaten wieder einen Sprint-Bundestrainer. Peter Mueller wird Nachfolger von Danny Leger, teilte die Deutsche Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) am Dienstag mit. Der 66 Jahre alte Amerikaner wird die Läufer auf den Kurzstrecken ab sofort trainieren. Im Februar 2022 finden in Peking die Olympischen Winterspiele statt.

«Peter Mueller ist ein Riesengewinn für die DESG. Er wird unsere Athletinnen und Athleten noch besser machen», sagte Samuel Schwarz, Verbandsberater für den Sprintbereich. «Von Muellers Erfahrung werden alle profitieren. Er wird eine neue Qualität ins Training bringen.»


Matthäus erwartet Bayern-DFB-Diskussionen wegen Ablösesumme für Flick

MÜNCHEN: Zwischen dem FC Bayern und dem Deutschen Fußball-Bund wird es nach Ansicht von Lothar Matthäus noch zu schwierigen Debatten wegen einer Ablösesumme für Trainer Hansi Flick kommen. Er gehe «fest davon aus», dass Flick im Sommer Bundestrainer werde, schrieb der Rekordnationalspieler in einer Kolumne für Sky am Dienstag. Die Münchner werden den Vertrag mit Flick aber trotz dessen Wunsch nicht anstandslos auflösen, meint der 60-Jährige. «Ich bin überzeugt, dass die Bayern eine Ablösesumme für ihren Trainer ausrufen werden. Allein das dürfte zu großen Diskussionen mit dem DFB führen.»


Ceferin: Werden bei der EM keine Risiken eingehen

MONTREUX: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hofft in diesem Sommer auf eine Fußball-EM, die «so normal wie möglich ist». Im Juni zum Turnierstart (11. Juni) werde ein hoher Anteil der Bevölkerung geimpft sein, sagte der Slowene am Dienstag während des UEFA-Kongresses in Montreux, auch mit Blick darauf, dass alle 51 EM-Partien vor zumindest einigen Zuschauern durchgeführt werden sollen. «Wir werden keine Risiken eingehen - alle Entscheidungen werden gemeinsam mit den lokalen Behörden getroffen», sagte Ceferin. Er dankte diesen für deren «unglaubliche» Unterstützung. Neun der zwölf geplanten EM-Städte haben die Ausrichtung ihrer Partien vor Publikum bereits zugesagt. Die Stadt München, wo alle Gruppenspiele der Nationalmannschaft sowie ein Viertelfinale stattfinden sollen, wie auch Bilbao und Dublin nicht.


UEFA-Kongress fasst Beschluss gegen Super League

MONTREUX: Die 55 Nationalverbände der Europäischen Fußball-Union UEFA haben sich mit einem gemeinsamen Beschluss gegen die neue Super League und deren Initiatoren gewandt. «Wir sind der europäische Fußball, sie sind es nicht», sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin gegen Ende des UEFA-Kongresses am Dienstag. «Wir bleiben standhaft, widerstehen und werden dagegen vorgehen.» Die Wortwahl wurde ohne Gegenstimmen als Erklärung angenommen. Ceferin betonte, die Super League sei von einem «egoistischen Clan» ins Leben gerufen worden, der sich nicht um den Fußball schere.


UEFA-Chef kritisiert Super League: Dividende statt Leidenschaft

MONTREUX: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat seine harsche Kritik an den zwölf abtrünnigen Super-League-Clubs erneuert und deren Chefs zu einem Umdenken aufgefordert. In einer mehr als 15 Minuten währenden Schlusspassage seiner Eröffnungsrede beim UEFA-Kongress in Montreux prangerte der Slowene die Haltung der Fußball-Spitzenclubs an. Für manche seien «Fans nur noch Konsumenten» und «Dividende wichtiger als Leidenschaft», sagte der 53-Jährige. «Wenn der Schlusspfiff ertönt schauen sie nicht auf die Tabelle, sondern auf die Einschaltquoten und Aktienpreise», kritisierte Ceferin. Es gehe ihnen nicht darum, die Vitrinen ihrer Vereine mit Pokalen zu füllen, sondern ihre Konten mit Geld.


Kein Olympia-Start für Reit-Weltmeisterin Blum

WARENDORF: Weltmeisterin Simone Blum und ihr Springpferd Alice können nicht bei den Olympischen Spielen in Tokio starten. Die Stute ist am Montag wegen eines hartnäckigen Blutergusses operiert worden, wie die 32-Jährige mitteilte. «Der große Traum von Olympia ist für uns leider geplatzt und so müssen wir leider auf einen Start in Tokio 2021 verzichten», schrieb die Springreiterin aus dem bayerischen Zolling auf Instagram. Das Pferd brauche drei bis vier Wochen Ruhe, «ehe es dann hoffentlich endlich an den kontinuierlichen Aufbau geht».


«Tages-Anzeiger»: Angriff auf die Basis des Fußballs

ZÜRICH: Der Zürcher «Tages-Anzeiger» kommentiert am Dienstag die Pläne zur Bildung einer Super League im Fußball:

«Warum sollten wir ein System kreieren, bei dem Liverpool die nächsten zehn Jahre Real begegnet? Wer will das jedes Jahr sehen?»

Jürgen Klopp sagte das 2019, schon damals als Trainer des FC Liverpool, und jetzt ist er immer noch da und steht dank seiner Clubbesitzer vor genau der Frage, die er selbst stellte. Die amerikanische Fenway Sports Group als Klopps Arbeitgeber verbrüdert sich mit elf anderen Großclubs zur European Super League. Und alle zwölf zusammen haben nur ein Motiv: Geldgier! (...)

Die Gründung der ESL führt zu einer enormen Zerreissprobe im Fußball. Die Uefa fürchtet um ihren Wettbewerb, eine zwar immer mehr verwässerte Champions League. Ihr ist die Kraft zu wünschen, dass sie sich durchsetzt und die Clubs von den nationalen Meisterschaften ausschließt. So wie ihr der ehrliche Beistand der Fifa zu wünschen ist, Spieler von der WM fernzuhalten, die an diesem Projekt teilnehmen. Denn im Größenwahn der ESL steckt vor allem eines: der Angriff auf die nationalen Ligen und damit auf die Basis des Fußballs.»


Super League: DFL-Chef erwartet «beinharten juristischen» Kampf

BERLIN: DFL-Geschäftsführer Christian Seifert rechnet mit einem langen juristischen Kampf um die umstrittene Fußball-Super-League. «Ob diese Superliga dann so tatsächlich kommt, das wird noch abzuwarten sein», sagte er Sky Sport News. «Der Weg dahin wird sehr lang und sehr steinig und gepflastert sein von immensen und beinharten juristischen Auseinandersetzungen.»

In der Nacht zu Montag hatten zwölf europäische Spitzenvereine aus England, Italien und Spanien angekündigt, eine eigene, internationale Super League gründen zu wollen. Die Super League stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der UEFA. Deutsche Clubs sind nicht unter den Vereinen. Die europäische Fußball-Union UEFA hat Widerstand angekündigt. Sie drohte bereits den Nationalspielern der Clubs aus der Super League mit dem Ausschluss von der EM in diesem Sommer.

Die UEFA nehme über die Champions League viel Geld ein. «Und ein Teil dieser Gelder wird eben auch aufrechterhalten, um den europäischen Fußball im weitesten Sinne am Laufen zu halten», erklärte der Chef der Deutschen Fußball Liga. Falle die Champions League als «Refinanzierungsinstrument» weg, «dann hätte das immense Folgen und diese Folgen wären nicht gut», meinte Seifert.

Er gehe davon aus, dass sich die zwölf Vereine vor ihrer Ankündigung der Super League alle rechtlichen Schritte überlegt hätten: «Insofern erwarte ich, dass es da einen sehr, sehr langen und harten und unter Umständen auch schmutzigen juristischen Kampf geben wird.»


Designierter Super-League-Boss Perez: «Situation ist sehr dramatisch»

MADRID: Real Madrids Präsident Florentino Perez hat die geplante Super League verteidigt und als notwendigen Schritt zur Rettung des Fußballs bezeichnet. «Wenn gesagt wird: Das sind die Reichen - nein. Ich bin nicht der Eigentümer von Real Madrid, Real Madrid ist ein Mitgliederverein. Alles, was ich tue, ist zum Wohl des Fußballs. Jetzt machen wir dies, um den Fußball zu retten, der sich in einer kritischen Situation befindet», sagte der als Boss der neuen Superliga auserkorene Spanier in einem in der Nacht zu Dienstag ausgestrahlten Interview des Senders El Chiringuito de Jugones, über das die spanische «Marca» berichtete.

Real Madrid ist einer von zwölf Clubs aus Spanien, England und Italien, die sich zu einer Super League zusammenschließen wollen und damit auf Konfrontationskurs zur UEFA und deren Champions League gegangen sind. «Wir werden versuchen, sobald wie möglich zu beginnen», sagte Perez. «Wenn ich sage, den Fußball retten, dann meine ich, alle retten. Was wir wollen, was wir von Bernábéu geerbt haben, ist, den Fußball zu retten, damit wir zumindest für die nächsten 20 Jahre in Ruhe leben können. Die Situation ist sehr dramatisch.»

Die bei der Exekutivsitzung der UEFA am Montag beschlossene Reform der Champions League, die zukünftig mit 36 statt 32 Clubs ausgetragen werden soll, kommt laut Perez spät: «Sie sagen, das neue Format kommt 2024. 2024 sind wir alle tot.» Real Madrid hat wie der FC Barcelona und weitere Clubs hohe Schuldenberge, die Corona-Pandemie hat die Lage für viele wegen der eingebrochenen Umsätze verschlimmert.

Mit Konsequenzen rechnet Perez trotz aller Drohungen der UEFA und der nationalen Ligen nicht. «Wir werden mit Sicherheit nicht aus der Champions League rausfliegen. Auch nicht aus La Liga, nichts dergleichen», sagte er. «Die UEFA hat kein gutes Image. Ich will Dinge, die bei der UEFA passiert sind, nicht erwähnen, aber sie muss einen Dialog führen und nicht drohen.»


Klopp hält nichts von einem Rücktritt wegen der Super League

LEEDS: Jürgen Klopp hat einen Rücktritt als Reaktion auf die Super-League-Pläne des FC Liverpool dementiert, will mit seiner Mannschaft aber auch nicht in einen Topf mit den Besitzern geworfen werden. «Das Team hat nichts damit zu tun. Und ich habe auch nicht wirklich was damit zu tun. Aber Leute behandeln uns so. Leeds-Fans haben uns in der Stadt angeschrien, als wir in der Stadt einen Spaziergang gemacht haben am Nachmittag», berichtete der Trainer nach dem 1:1 des englischen Fußball-Meisters am Montagabend bei Leeds United. «Unsere Eigentümer haben die Entscheidung getroffen, das ist ein Teil des Clubs, aber der ganze Club ist größer als wir alle.»

Klopp sagte, er habe nicht vor, persönlich Konsequenzen aus der Beteiligung seines Arbeitgebers zu ziehen. «Es ist nicht der Fall, was ich heute gehört habe, dass ich zurücktreten werde oder was auch immer. Wenn die Zeiten noch härter werden, dann klebe ich noch mehr und bleibe hier», sagte der 53-Jährige. «Ich fühle mich verantwortlich für das Team, für den Club und ich fühle mich verantwortlich für die Beziehung, die wir mit unseren Fans haben. Das ist eine sehr harte Zeit, da bin ich mir sicher, aber ich werde probieren dabei zu helfen, das in Ordnung zu bringen irgendwie.»

In der Nacht zu Montag hatten zwölf europäische Spitzenvereine aus England, Italien und Spanien angekündigt, eine eigene, internationale Super League gründen zu wollen. Dazu gehört auch der FC Liverpool. Die Super League stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der UEFA. Deutsche Clubs sind nicht unter den Vereinen.

Klopp sagte wie schon vor der Partie, dass er die Super League für keine gute Idee halte. Dafür, dass die Fans der Reds Banner vom Stadion an der Anfield Road abmontiert haben, zeigte er kein Verständnis. «Ich verstehe, dass sie sauer sind, das ist nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass die Banner für das Team da sind. Deswegen denke ich, dass ich sie da lassen würde», sagte Klopp. «Ich verstehe, dass die Fans handeln und ihren Ärger zeigen wollen, das verstehe ich. Aber wir sollten nicht vergessen, was ich schon gesagt habe: Das Team hatte damit nichts zu tun. Und in so einem Moment entziehen sie dem Team die Unterstützung.»


Liverpool-Kapitän über Super League: Hoffentlich kommt es nicht dazu

LEEDS: Der Kapitän des FC Liverpool hat sich als erster Fußballer eines beteiligten Clubs gegen die Super-League-Pläne seines Arbeitgebers ausgesprochen. «Ich mag es nicht und hoffentlich kommt es nicht dazu», sagte James Milner nach dem 1:1 des FC Liverpool im Premier-League-Spiel gegen Leeds United am Montagabend.

Zuvor hatte sich schon sein Trainer Jürgen Klopp geäußert. «Meine Meinung hat sich nicht geändert», sagte der 53-Jährige im Sender Sky Sports. In der Vergangenheit hatte er gesagt, dass er hoffe, dass es niemals eine Super League geben werde. Mit Blick auf die Kritik und die Proteste meinte Klopp nun: «Die Leute sind nicht glücklich damit, ich kann das verstehen.»

In der Nacht zu Montag hatten zwölf europäische Spitzenvereine aus England, Italien und Spanien angekündigt, eine eigene, internationale Super League gründen zu wollen. Dazu gehört auch der englische Meister FC Liverpool. Die Super League stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League der UEFA. Deutsche Clubs sind nicht unter den Vereinen.

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