BANGKOK: Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde die ursprünglich immer im April stattfindende Militärdienst-Lotterie in Bangkok in diesem Jahr drei Monate später – Ende Juli – durchgeführt, in der per Los darüber entschieden wird, wer zur Wehrpflicht eingezogen wird:
Wer eine rote Karte zieht, muss zwei Jahre lang seine Wehrpflicht leisten; wer eine schwarze Karte zieht, wird von der Wehrpflicht befreit. Thailänder, die sich bereits vorab freiwillig zum Militärdienst melden, bleiben bei diesem Ritual außen vor und müssen nur einen sechsmonatigen Dienst ableisten. Die Wehrpflicht in Thailand besteht für Männer ab 21 Jahren.
Bei der Losziehung muss stets eine Quote der einzuziehenden jungen Männer je Provinz erfüllt werden. Dies machen sich immer wieder Söhne wohlhabender Familien zu Nutze, die probieren, dem Wehrdienst zu entgehen, indem sie sich in Provinzen anmelden, die für eine hohe Zahl von Freiwilligen bekannt sind.
Vom Wehrdienst befreit sind Männer, die bereits in der Oberschule das freiwillige, dreijährige Wehrerziehungsprogramm der Reservekräfte (thailändisch „Nak Sueksa Wicha Thahan“, wörtlich „Studenten der Militärkunde“) durchlaufen haben sowie transsexuelle Frauen, die einen Körper haben, der nicht mit ihrem Geburtsgeschlecht übereinstimmt und die sich einer Brustvergrößerungsoperation und einer vollständigen Geschlechtsumwandlung unterzogen haben.
Ungefähr 100.000 thailändische Männer werden jedes Jahr zum Wehrdienst eingezogen.
# alle Menschen sind gleich