Mindestens fünf Tote nach erneuten Gefechten

Kämpfer, die dem libyschen Ministerpräsidenten Abdulhamid Dbeibah in Tripolis treu sind, in Tripolis. FOto: epa/ STR
Kämpfer, die dem libyschen Ministerpräsidenten Abdulhamid Dbeibah in Tripolis treu sind, in Tripolis. FOto: epa/ STR

TRIPOLIS: Im Bürgerkriegsland Libyen flammt erneut Gewalt auf: Mindestens fünf Menschen sind bei Kämpfen bewaffneter Milizen getötet worden. Unter den Opfern seien auch zwei Kinder, teilte der Rettungsdienst am Montag mit. Weitere 13 Menschen seien bei den Gefechten in der Küstenstadt Sawija verletzt worden.

Ein Augenzeuge berichtete der Deutschen Presse-Agentur, dass die Kämpfe am späten Sonntagabend in der Innenstadt ausgebrochen seien. Stundenlang habe es Schusswechsel gegeben. Auch Videos im Internet zeigen, wie bei den Gefechten in der Stadt rund 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis Schüsse fielen. Seit dem Morgen hat sich die Lage nach Angaben von Augenzeugen wieder beruhigt.

In Libyen herrscht seit fast zehn Jahren Bürgerkrieg. Im Oktober 2020 wurde für das nordafrikanische Land eigentlich ein Waffenstillstand vereinbart. Der Machtkampf der beiden verfeindeten Regierungen spitzt sich seit Monaten aber immer weiter zu und entlädt sich inzwischen auch wieder auf offener Straße.

Sowohl Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba als auch Ex-Innenminister Fathi Baschagha beanspruchen die Macht im Land. Dbaiba hätte sein Amt eigentlich nach einer Wahl im Dezember abgeben sollen. Die Abstimmung platzte - ob und wann sie nachgeholt wird, steht bislang nicht fest. In einem umstrittenen Schritt wählte daraufhin das Parlament im Osten des Landes Baschagha zum Regierungschef.

Erst vor einem Monat kamen bei Kämpfen zwischen Milizen, die mit den beiden um die Macht ringenden Regierungen verbündet sind, mindestens 32 Menschen ums Leben, 160 weitere wurden verletzt.

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