Lung Sen macht sich Gedanken

Solche Pumpen saugen das Brauchwasser aus den städtischen Leitungen. Wer dieses Gerät in Zeiten der Wasserknappheit nicht besitzt, sitzt ständig auf dem Trockenen.
Solche Pumpen saugen das Brauchwasser aus den städtischen Leitungen. Wer dieses Gerät in Zeiten der Wasserknappheit nicht besitzt, sitzt ständig auf dem Trockenen.

Die Wasserknappheit ist in aller Munde, und es geht ja nun schon Jahre so. Immer wieder tauchen Artikel über diesen Missstand in den Zeitungen Pattayas auf, das lokale Fernsehen berichtet ebenfalls darüber. In der letzten Ausgabe des FARANG war zu lesen, dass der Druck gesenkt wird, mit dem das Wasser in die Rohre gepumpt wird. Das führt dazu, dass Häuser in höherer Lage kein Wasser erhalten und obere Stockwerke ebenfalls trocken bleiben.

Lung Sen wundert sich, dass es noch nicht zu Protesten vor dem Rathaus gekommen ist. Zumal es immer noch Egoisten gibt, die mit Saugpumpen das Wasser aus den städtischen Leitungen ziehen und so ihre Tanks füllen. Das Foto von der Saugpumpe machte Lung Sen vor einem grossen Kaufhaus. Er hat schon früher über diese Unverfrorenheit berichtet, den Besitzern bzw. Mietern von unzähligen kleineren Häusern das städtische Leitungswasser wegzusaugen.

Hinzu kommen die vielen Lecks in den Rohrleitungen, die mal weniger, mal mehr Wasser versickern lassen. Tausende von Kubikmetern gehen so verloren.

Wo soll das enden Seit 1997 wurde in der Stadt nicht mehr so viel gebaut wie heute. Überall entstehen neue Hochhäuser, Geschäfte, Villen, Hotels etc., und keiner scheint sich die Frage zu stellen, wie diese Neubauten mit Wasser versorgt werden sollen bzw. wo das Leitungswasser für die immer grösser werdende Bevölkerung herkommen soll.

Und wohin sollen die somit auch grösser werdenden Mengen von Abwasser abgeführt werden Die erst vor Jahren errichtete Grosskläranlage, die am Tag 65.000 Kubikmeter bewältigen soll, ist bereits heute am Limit angekommen. Jede langfristig planende Stadtverwaltung denkt erst einmal an die Infrastruktur, bevor Neubauten bewilligt werden.

Lung Sens morgendliche Wanderungen führten ihn in eine Soi zwischen der 3rd Road und der Soi Pettrakul. Da ist die Strasse aufgewühlt, und es werden in rund sechs Meter Tiefe riesige Abwasserleitungen verlegt, die ein Überfluten der 3rd Road verhindern sollen. Wer hat sich das nur ausgedacht Schon jetzt sind die 1,20 mal 1,20 Meter grossen, eckigen Rohre über die Hälfte mit Wasser gefüllt, obschon der grosse Regen noch auf sich warten lässt.

Beim Verfassen dieser Kolumne am 10. Mai wurde das Nass, es handelt sich um Wasser aus den anliegenden Haushalten, also Abwasser, mit Pumpen abgesaugt und auf ein Feld geleitet. Warum Rohre können so tief wie auch immer gelegt werden. Wenn sie aber keinen Abfluss haben, nutzt das alles nichts. Genau dies ist der Fall. Die riesigen Leitungen enden an der Soi Pettrakul unterhalb der dort verlegten Rohre, das Wasser kann also nirgendwohin abfliessen. Also wird es bei starken Regengüssen beim Überfluten der 3rd Road bleiben. Lung Sen denkt: Willkommen im Kreis der Schildbürger!

Seit 15 Jahren wartet Lung Sen auf einen Telefonanschluss für sein Haus in der Provinz mit der Vorwahl 042. Da wurde vor ein paar Jahren bekannt gegeben, dass nunmehr die Vorwahlen „eingemeindet“ würden, um so mehr Anschlüsse zu schaffen. Denkste! Was wirklich mit der neuen Regelung eintrat, war, dass sich die Mobilephone-Betreiber mit Huntertausenden Nummern eindeckten, um diese als Prepaid–Nummern zu verkaufen. Bei Handys gab es zuerst nur die Vorwahl 01, es folgten die 09 und die 08. Heute jedoch gibt es auch die 04 oder 05 als Vorwahl. Wenn die Nummern nun verschieden zusammengesetzt werden, erkennt jeder den legalen Betrug: 04.278.6790 = Handy, 042.786.790 wäre der Hausanschluss in meiner Provinz. Bei den 05er-Nummern sind die Provinzen des Nordens, und bei den 07er-Nummern die Provinzen des Südens von weiteren Anschlüssen beraubt worden.

Eigentlich wollte Lung Sen noch über Herrn Untermüller berichten. Das wird er in der nächsten Kolumne tun, denn er traf Riko vom Weinstephaner-Weissbier-Vertrieb. Ein höchst wichtiger Mann, versorgt er doch viele Lokale in Pattaya mit diesem köstlichen Gebräu. Nur eines hat er versäumt, er hat für die Gläser keine „Kondome“ bestellt. Ein Weissbier wird aus Halblitergläsern getrunken. Man muss voll einschenken, um die Hefe mit in das Glas zu bekommen. Bei der hiesigen Hitze muss das Glas schnell ausgetrunken werden, denn da es keine Kühler = Kondome in dieser Grösse gibt, wird das leckere Bier sehr schnell warm und schmeckt nicht mehr. Lieber Riko und liebe Hersteller von Kühlaggregaten: Schafft Kondome in XXL-Grösse!

Lung Sen denkt: Bier ist ein feines Getränk. Nur kühl muss es sein.

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